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Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2420439 mal)
Moderator: cydorian
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Hier ein interessanter Link:http://wine.webgarden.cz/Wenn man sich durchklickt, findet man (theoretische) Sortenbeschreibungen. Interessanter für mich waren auf der Startseite unter Aktuality (nach unten scrollen) die tatsächlich gemachten Erfahrungen und Sorteneigenschaften, die doch z.T. erheblich von den theoretischen der Rebschulen abwichen.Mit dem google-translator kann man das Tschechische ins Deutsche übersetzen.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
ok. ich glaube es wäre für viele (für mich auf jeden Fall) interessant von den Profis Tipps zu den Sorten zu erhalten. Vor allem meinen ich selbstgemachte Erfahrungen. Nachlesen was auf der Sortenbeschreibung steht können wir alle. ich habe nämlich Platz geschaffen für noch einen Rebe. Ich möchte aber evtl. eine der neuen Sorten testen, welche nicht 08.15 ist.Standort: Nordwest Schweiz, Pflanze steht an Mauer, ab einem Meter dann aber Geländer, dieses soll die Rebe bewachsen. Ich hätte gerne eine gesunde (will nicht einmal im Jahr spritzen) Rebe. welche grosse leckere Tafeltrauben produziert. Daneben steht einen Grosso Frumosa, mit dieser bin ich eigentlich sehr zufrieden. Schön wäre natürlich jetzt eine spitzen Tafeltraube in blau oder rot? wer kann mir hier eine empfehlen? Danke für Eure Inputs. Gruss Goex (der sich schon wieder auf den Frühling freut...
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
So eine Rebe mit essbaren Trauben gibt es nicht. Auch die widerstandsfähigsten Sorten müssen wenigstens 2 bis 3 mal im Jahr gespritzt werden.Nur amerikanische Wildreben braucht man nicht spritzen, aber deren Früchte sind nicht genießbar.Wenn die Frumoase Albe reif wird, eignen sich Sorten bis ca. 130 Tage Reifezeit. Soll die gesuchte Rebe etwa zur gleichen Zeit reif werden oder eher? Es gibt eine Reihe von Sorten, die bis zu 30 (und mehr) Tage eher reif werden.Ich möchte darauf hinweisen, dass es seit 2012 in Europa und sicher auch in der Schweiz die Kirschessigfliege Suzuki gibt. Die steht vor allem auf rote und blaue Früchte aller Art und macht diese ungeniesbar. Dagegen gibt es noch kein chemisches Mittel (Spritzmittel, Fallen ...). Man kann nur jede Traube in Organza-Beutel einhausen. Man sollte sich deshalb überlegen, ob man noch rote und blaue Sorten neu anbaut.will nicht einmal im Jahr spritzen
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Dietmar, was soll diese pauschale Falschaussage? Du kannst von deinem Standort nicht auf andere schließen. Es gibt genug Leute die aufgrund ihrer Lage kaum Pilzdruck haben und deren Reben ohne spritzen gesund sind. Die Frumoasa von goex kommt wohl auch ohne spritzen aus und ist lange nicht die robusteste.Hier kommen die Reben nicht nur ohne spritzen klar, sie sind kerngesund.So eine Rebe mit essbaren Trauben gibt es nicht. Auch die widerstandsfähigsten Sorten müssen wenigstens 2 bis 3 mal im Jahr gespritzt werden.will nicht einmal im Jahr spritzen
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Das ist keine pauschale Falschaussage, sondern eine von allen Fachleuten inklusive der Rebschulen und Winzer übereinstimmend geäußerte Tatsache.Du sprichst Sonderbedingungen an, z.B. extrem niedriger Befallsdruck, die kombiniert mit einer luftigen Erziehung in Ausnahmefällen gestatten, dass mal in einem oder mehreren Jahren auch ohne Spritzen kein nennenswerter Befall auftritt. Es gibt aber keine einzige Sorte, bei der man sich darauf verlassen kann. In allen mir bekannten Foren haben selbst militante Nichtspritzer eingestehen müssen, dass es ohne Spritzen leider nicht geht. Alle mir bekannten Versuche diesbezüglich sind gescheitert.Außerhalb von Weinbaulagen ist der Befallsdruck etwas niedriger, aber auch wenn keine anderen Reben in weiterer Entfernung stehen, ist eine von anderen Kulturen übergreifende Infektion nachgewiesenermaßen möglich, z.B. von Rosen und anderen Blumen (werden als "Zeigerpflanzen im Weinbau genutzt", Gurke, Zucchini, Kürbis, Apfel usw. (beide Sorten von Mehltau), ja sogar von Kartoffeln und Tomaten (Braun- und Krautfäule). Von Erdbeeren kann z.B. Botrytis überspringen..Bei identischen Anbaubedingungen der Rebe kann es zur Infektion aus Nachbargärten kommen.Das Problem Spritzen von sehr pilztoleranten Sorten wurde hier im Forum und in anderen Foren diskutiert. Alle Verfechter des "Nichtspritzens" sind bisher gescheitert. Selbst beim Anbau unter Wüstenklima (Algerien, Australien ...) kann auf Spritzen nicht verzichtet werden. Nur sind dort mildere Spritzmittel wie z.B. Molke gegen Oidium möglich.Auch beim Bioanbau ist Spritzen unabdingbar, nur sind dort nur wenige milde Spritzmittel zugelassen.Dann möchte ich noch dieses "immer" im Zitat beanstanden. Ich schreibe nur etwas, von dem ich weiß, dass es richtig ist bzw. was ich aus langjährigen Erfahrungen weiß.Es gibt eine einzige Ausnahme. Das ist der Anbau im Gewächshaus mit Tropfenbewässerung wegen niedriger Luftfeuchte. Hier ist der Einsatz eines Schwefelverdampfers möglich, aber das ist letztlich nur etwas äquivalentes zum Spritzen mit Schwefel.Dietmar, was sollen denn immer diese pauschalen Falschaussagen?
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ich habe auch ein paar Reben, die stehen auf meiner ganz normalen Obstwiese, in der der Klee und andere Kräuter dieses Jahr teilweise extrem Mehltau hatten. Auch die Kürbisse an einem schattigeren Standort waren schneeweiß vor Mehltau. Aber an meinen Reben habe ich nichts, wirklich gar nichts, bemerkt und das nur 6-12m von den mehltauweißen Kürbissen entfernt. Und ich habe jahrelang noch nie gespritzt. Ich habe auch keine Spritze und die sonstige nötige technische Ausstattung. Und wegen den 10 Reben schaff ich mir das auch nicht an. Mein Problem sind Vögel und vermutlich Siebenschläfer, keine Pilzerkrankungen. Entsprechend würde ich das auch nicht ganz so pessimistisch sehen. Wenn goex' "Grosso Frumosa" keine Probleme macht, würde ich mich bei einer Neupflanzung an den Erfahrungswerten für diese Sorte halten und, um sicher zu gehen, keine Sorte pflanzen, die als anfälliger gilt. Natürlich kann es auch immernoch sein, dass das gerade die gepflanzte Sorten andersartige Resistenzen hat und bei goex versagt, aber die Methode wäre immerhin die einfachste, die Anfälligkeit/Resistenz einer neuen Sorte gegenüber dem, was ja scheinbar geht, einzuschätzen.Das ist keine pauschale Falschaussage, sondern eine von allen Fachleuten inklusive der Rebschulen und Winzer übereinstimmend geäußerte Tatsache.Du sprichst Sonderbedingungen an, z.B. extrem niedriger Befallsdruck, die kombiniert mit einer luftigen Erziehung in Ausnahmefällen gestatten, dass mal in einem oder mehreren Jahren auch ohne Spritzen kein nennenswerter Befall auftritt. Es gibt aber keine einzige Sorte, bei der man sich darauf verlassen kann. In allen mir bekannten Foren haben selbst militante Nichtspritzer eingestehen müssen, dass es ohne Spritzen leider nicht geht. Alle mir bekannten Versuche diesbezüglich sind gescheitert.Außerhalb von Weinbaulagen ist der Befallsdruck etwas niedriger, aber auch wenn keine anderen Reben in weiterer Entfernung stehen, ist eine von anderen Kulturen übergreifende Infektion nachgewiesenermaßen möglich, z.B. von Rosen und anderen Blumen (werden als "Zeigerpflanzen im Weinbau genutzt", Gurke, Zucchini, Kürbis, Apfel usw. (beide Sorten von Mehltau), ja sogar von Kartoffeln und Tomaten (Braun- und Krautfäule). Von Erdbeeren kann z.B. Botrytis überspringen..Bei identischen Anbaubedingungen der Rebe kann es zur Infektion aus Nachbargärten kommen.Dietmar, was sollen denn immer diese pauschalen Falschaussagen?
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Danke für Eure Antworten. Ich habe an einem anderen Standort noch ca. 6 verschiedene Sorten. Die habe ich teilweise nun schon 10 Jahre. Da habe ich auch noch nie gespritzt. Bei einer habe ich in diesem Jahr die Rebenpockenmilbe, aber Pilze habe ich keine festgestellt (will aber nicht behaupten es hätte gar keine). Mehltau kann ich allerdings ausschliessen, diesen hätte auch ich entdeckt. Allerdings bin ich ja auch nicht auf den Ertrag angewiesen, ich erfreue mich an leckeren Trauben welche ich dann ablesen kann. Suzuki hier noch nicht so schlimm, da haben die Wespen mehr gegessen. Also ihr scheint mir ja alle viel Ahnung zu habeb, was sind Eure 2-3 Lieblings Taufeltrauben? Beste Grüsse Goex
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Dietmar ich wollte nicht deine langjährige Erfahrung anzweifeln oder dir unterstellen dass du "immer" falsch liegst. Das "immer" bezog sich auf die wiederholte Aussage dass es ohne spritzen nicht geht. Ich werde es im obigen post ändern. Hier geht es bisher ohne spritzen. Und ich hoffe das bleibt so.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Dein Wort in Gottes Gehörgang. Ich gönne es Dir ja, aber bis jetzt sind alle Versuche, ohne Spritzen auszukommen, auf Dauer gescheitert. Ich bin ja kein Spritzfanatiker, aber ein Minimum ist eben erforderlich und ich habe nur noch "sehr pilzfeste" Sorten.Hier geht es bisher ohne spritzen. Und ich hoffe das bleibt so.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ich habe mal mit Herrn Schmidt von der Rebschule Schmidt gemailt, welche neuen Sorten nächstes Jahr wahrscheinlich ins Sortiment kommen, eventuell aber wegen geringer Stückzahlen noch nicht in den Online-Shop.Ich soll folgendes dem Forum mitteilen:Zitat:"Ich habe dieses Jahr einige Sorten in kl. Stückzahlen vermehrt, von denen ich Reben abgeben kann:Alladin, Sjuitza, Jub-Now, Rozowie Timur, Flamingo (Fantasia), Blgovest, Rubinowyi jubileji, Wiking, Alexa, Argo, Timur und Muskat senkwicki.Falls jemand aus dem Forum oder Sie Interesse haben."Später soll noch Galachad und weitere Sorten dazu kommen, wie schon Jakob berichtet hat. Galachad ist die Supersorte für weniger gute Lagen und wird bestimmt der Renner schlechthin.Also solltet Ihr Euch mal informieren, ob diese Sorten für Euren Standort und Euren Geschmack infrage kommen. Wenn ja, dann rechtzeitig bestellen, denn die Stückzahlen sind noch begrenzt.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ich überlege mir die letzten Tage wie ich das Sortiment für nächstes Jahr erweitern kann.Bei Slovplant habe ich Interesse an folgenden Sorten, wäre toll wenn jemand schon Erfahrung mit der ein oder anderen hat.GalachadLoraLivijaAzaliaDemetraVodograjAladdinGurmanPreobrazhenieJulianJubiley KostrikinaGestern hab ich mich mal telefonisch erkundigt, wohl stellen sie gar keine Veredelungen her. Sie haben mir angeboten Wurzelechte zu schicken oder Augen und ich kann sie mir hier veredeln lassen. Was empfehlt ihr? Falls jemand empfiehlt hier veredeln zu lassen, welche Sorte auf welche Unterlage?Gruß Guggi
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Die Beurteilungen gehen ja bei Pilzfestigkeit – wohl standortbedingt - sehr auseinander, bei Herrn Kotrle soll ja Chrustik wegen Mehltau versagen, hier habe ich fast ausschließlich nur Pero-Druck und Chrustik ist eine der besten. Die Sorten, die hier noch mit vollem Laub in den November oder Dezember gehen, haben einen gewaltigen Pluspunkt im Norden. Gut finde ich auch die, die hier noch Ende Oktober bei wenig Licht nachreifen. Das sind im Freistand eher wenig. Geschmack ist natürlich auch wichtig, Nadöschni ist etwa nicht ganz so robust, schmeckt aber gut. Wer in einem ähnlichen Klima wohnt, kann aus der Liste von Schmidt auch Alexa erwägen, die steht bei mir neben Ladani, beide von Jakob und beide sind sehr robust (ich komm bei den beiden selten vorbei, hatte sie mir heute aber genau angeschaut). Die gelobte Alladin ist hier an beiden Standorten in Richtung Pilzfestigkeit nichts Besonderes, gerade mal Mittelfeld. Wiking hatte ich von Jakob, bis der Spätfrost „Guten Tag“ sagte. Blagowiest , Rubinowy Jubiley und Argo sind einigermaßen früh und klingen ok, aber muss man die haben? Die anderen früheren hab ich. Vielleicht kann sich ja mal jemand äussern, der die wenig bekannteren hier im Anbau hat.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
@ guggi pokerfun hatte hier Bilder u.a. von Vodograi und Gurman. Letztere hatte er besonders wegen des Geschmacks gelobt.Bei mir ist Vodograi wegen Pero hingegen schwierig, deswegen will ich sie in eine Zone mit weniger Pilzdruck setzen. Liwia ist hier auch deswegen schwer im Aufbau. Woanders klappt es mit ihr wohl besser.Über Galachad, Lora hört man nur Gutes, was ich auch bestätigen kann. Julian ist bei mir klein, ist aber robust, ob du dann noch Preoprashenie brauchst, ist ne gute Frage, sie scheinen recht ähnlich, Julian soll früher sein. Azalia habe ich - hoffentlich - noch, meine Jungreben sind 2015 kaum gewachsen. Zu der kann ich nichts sagen, als das sie mich auch interessiert hatte.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Wegen Spritzen muss ich dem Dietmar recht geben.Der meinte schöne und große Tafeltrauben mit großen Beeren und nicht halb verfaulten Weintrauben mit dicken Haut die nach 2 Wochen zwangs geerntet sollten.
Und es gibt keine Reben die 100 Pilzfest sind weil wir in Deutschland 6 verschiedene Pilzarten haben die unsere Reben befahlen. Aus diesem Grund sollen und werden auch Muskat Blau,Regent und die anderen bis zur Blüte gespritzt. Manche Leute essen halt Salami und rote Würste und manche spritzen bis zur Blüte! 


Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
ok, ich habe verstanden, werde es aber weiterhin ohne versuchen....Wegen Spritzen muss ich dem Dietmar recht geben.Der meinte schöne und große Tafeltrauben mit großen Beeren und nicht halb verfaulten Weintrauben mit dicken Haut die nach 2 Wochen zwangs geerntet sollten.Und es gibt keine Reben die 100 Pilzfest sind weil wir in Deutschland 6 verschiedene Pilzarten haben die unsere Reben befahlen. Aus diesem Grund sollen und werden auch Muskat Blau,Regent und die anderen bis zur Blüte gespritzt. Manche Leute essen halt Salami und rote Würste und manche spritzen bis zur Blüte!
