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Kinder und Giftkräuter (Gelesen 46825 mal)
- Quendula
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Brandenburger Streusandbüchse / 7b / 42 m
Re: Kinder und Giftkräuter
Habe jetzt mal ein bisschen im Netz recherchiert (neben dem Wissen, das ich mir bisher über die Giftigkeit von Fingerhut angeeignet habe) und nirgendwo! steht, dass Fingerhut schon bei Berührung oder durch Fingerhut-angefasst-und-danach-mit-den-Händen-was-gegessen giftig ist. Die Quellen sind sich ziemlich einig, dass man schon Pflanzenteile essen muss, um eine Wirkung zu haben. Im Wald gibt es auch andere Dinge, nicht zuletzt die Aufregung über das Abenteuer, von dem einem schlecht werden könnte. Aufklärung ist absolut wichtig, Kontrolle auch. V a sollte man kritische Pflanzen nicht im direkten Kindergreifbereich stehen lassen. Im Hintergrund eines Beetes stehen sie gut. Komplett aus dem Garten entfernen, halte ich für übertrieben.
Erwarte nichts, doch rechne mit allem!
Re: Kinder und Giftkräuter
Dass bloßes Berühren von Fingerhut für eine Vergiftung ausreicht, halte ich für ausgeschlossen. Man müsste schon Pflanzenteile zerreiben, den Saft an den Händen haben und dann die Finger ablecken.Oder eben doch direkt davon gegessen haben und es nicht zugeben.Oder auf die erschrockene Frage "Hast du etwa mit der Pflanze da gespielt?" mit Übelkeit und Bauchweh reagieren.Belegt ist hingegen, dass Blütenstaub von Datura bzw. Brugmansia, den man an den Fingern hat, beim Reiben im Auge zu einer Pupillenerweiterung führt, verursacht durch Scopolamin und/oder ähnliche Alkaloide.
Re: Kinder und Giftkräuter
Ich gehe auch davon aus, dass das Kind Pflanzensaft an den Fingern hatte und ihn beim Picknick abgeleckt hat. Vielleicht wollte es tatsächlich einen Strauß pflücken und hat ordentlich an den Stängeln gerissen. Kinder reißen auch schon mal Pflanzen ab und gehen damit schlagend umher. Mit logischen Erklärungen darf man so ein Verhalten dann nicht hinterfragen.Ist ja eigentlich auch müßig. Wir haben daraus gelernt, Kinder noch besser aufzuklären. Man hat nur seine Augen nicht überall.
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
- Quendula
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Brandenburger Streusandbüchse / 7b / 42 m
Re: Kinder und Giftkräuter
KorrektMit logischen Erklärungen darf man so ein Verhalten dann nicht hinterfragen.

Erwarte nichts, doch rechne mit allem!
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Re: Kinder und Giftkräuter
Kinder, so um die 10 Jahre alt, die zu Besuch waren und die Kinder unseres Mieters, die alle zusammen eigentlich nichts in unserem Garten verloren hatten, die Kinder des Mieters alleine waren da auch nie unterwegs, haben vor einigen Jahren mal im Herbst ganz eifrig ALLE Herbstzeitlosenblüten der damals grad vorher neugepflanzten Knollen abgepflückt, wo ich doch sehnsüchtig auf Sämlinge hoffte - davon abgesehen hab ich denen dann erstmal sehr dringlich dazu geraten, sofort drinnen die Hände zu waschen, weil die Blumen sehr giftig wären!Ich sagte ihnen auch, sie könnten die Blumen jetzt, wo sie schon ab waren, mitnehmen und in eine Vase tun, das wär auch nicht gefährlich, aber eben Händewaschen wegen dem Pflanzensaft an den Stängeln!Ob sie die Hände gewaschen haben bekam ich natürlich nicht mit, ich denke allerdings, daß sie das sehr intensiv gemacht haben, immerhin waren sie so erschrocken, daß sie die ganzen Blüten verschreckt unter eine Hecke wegwarfen, als ich nicht mehr dabei war, ich hab sie dann später eingesammelt und festgestellt, das Colchicum in der Vase eine ganze Weile hält


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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re: Kinder und Giftkräuter
Es ist zwar noch etwas Zeit, trotzdem möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass auch Schneeglöckchen giftig sind und ich keine Lust habe, Berge von toten Kindern von den Schneeglöckchenwiesen zu räumen!
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Re: Kinder und Giftkräuter

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Re: Kinder und Giftkräuter

pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
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- häwimädel
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Re: Kinder und Giftkräuter
Genau das Bild hatte ich auch im Kopf!und dann gleich noch weitergesponnen bzgl. eventueller Kompostierung...
Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt. (Friedrich Schiller)
Re: Kinder und Giftkräuter
Liebe Eltern unerzogener Schratzen, macht Euch keine Hoffnungen, Kinder halten mehr aus als man denkt 

Re: Kinder und Giftkräuter
Das finde ich jetzt doch etwas heftig.Genau das Bild hatte ich auch im Kopf!und dann gleich noch weitergesponnen bzgl. eventueller Kompostierung...

Re: Kinder und Giftkräuter
Das Thema wird oft genauso verharmlost wie das der ungesicherten Pools und Teiche im Garten - leider kommt die Reue hinterher für die Opfer oft zu spät. Das Überschätzen der Reife der eigenen Kinder (wenn diese Eltern wüßten, was ihre Kinder aufgrund des Gruppendrucks tun, würden sie es mit der Angst zu tun bekommen - diejenigen, die am lautesten feststellen 'Mein Kind tut so etwas nicht!' am allermeisten), das Verharmlosen des Risikos bei Besuchskindern (die ja immer genau das tun, was man von ihnen erwartet - man lädt ja nur die Engelchen ein) und die Bagatellisierung der Gefahren insgesamt ('mir ist ja auch nie was passiert') ist so viel bequemer als sinnvolle Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. 

Re: Kinder und Giftkräuter
Eben. Deswegen sollten die Kinder keinesfalls Frühlingsblüher abreißen. Die werden in aller Regel sowieso ein Stück weiter wieder weggeworfen. Teiche sind noch mal ein Thema für sich. Ein Kind kann beim Spielen und Toben kaum damit rechnen, dass sich im Garten plötzlich ein Loch auftut. In der freien Landschaft und in Parks sind Teiche und Flüsse weiträumiger zu sehen.Das Thema wird oft genauso verharmlost wie das der ungesicherten Pools und Teiche im Garten
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- häwimädel
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Re: Kinder und Giftkräuter
Sorry, aber wenn das Kopfkino mal an ist... hat das mit dem realen Leben wenig bis gar nix zu tunum nicht völlig OT zu werden:meine Kinder haben ohne Probleme mit Giftpflanzen das Erwachsenenalter erreicht, und mit den Nachbarskindern, die teilweise Blumen- und Erdbeerpflückerlaubnis haben, klappt das auch problemlos, daß sie vorher fragen, bzw. wenn ich nicht da bin, wird eben nur gepflückt, was sie kennen. Da sind Kinder im Vorschulalter dabei. Bei mir wachsen Fingerhüte, Eisenhüte, Eibe, Pfaffenhütchen etc. (und letzten Sommer ging auch noch Schierling auf - bei Doldenblütlern haben sie absolutes/totales Pflückverbot! - die sind einfach zu schwer zu unterscheiden)Mir gehn nur die bei Fingerhüten hysterisch werdenden Eltern furchtbar auf den Keks, vor allem wenn sie selbst alle möglichen Giftpflanzen als Zierpflanzen im Garten und Haus haben, aber nicht auf die Idee kommen, sich mal drüber zu informieren, was von dem ganzen Zeugs eigenlich nicht giftig ist....
Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt. (Friedrich Schiller)
Re: Kinder und Giftkräuter
Die Kinder sind heute allerdings anders - was gerne vergessen oder verdrängt wird. Vor allem in Stadtnähe - wo sich viele ehemalige Stadtbewohner ansiedeln, um im Grünen zu leben.Weder Eltern noch Kinder haben Ahnung von Pflanzen und den damit verbundenen potentiellen Gefahren. Die erkennen einen Erdäpfelacker nicht, wenn sie direkt davor stehen.um nicht völlig OT zu werden:meine Kinder haben ohne Probleme mit Giftpflanzen das Erwachsenenalter erreicht, ...
Und zu Dir kommen natürlich nur absolut folgsame Kinder auf Besuch, die alle Deine Anweisungen immer befolgen - vor allem die Vorschulkinder, nicht? Gruppendynamik und Mutproben sind für diese Kinder natürlich auch kein Thema und auch Verbotenes ist nieeee besonders reizvoll ::)Wenn ich an unsere Kindheit und Jugend zurückdenke, wird mir heute noch ganz anders bei den Aktionen die einige der Nachbarskinder und auch meine Brüder so geliefert habe (lebensgefährlich war einiges, passiert ist Gott sei Dank bis auf eine schwere Verbrennung nichts Dramatisches) und seit ich live mitbekomme, was heute die Klassenkameraden unserer Tochter heute anstellen (noch einige Stufen problematischer als die Aktionen damals), halte ich Deine Sichtweise für reichlich naiv und sträflich leichtsinnig.häwimädel hat geschrieben:... und mit den Nachbarskindern, die teilweise Blumen- und Erdbeerpflückerlaubnis haben, klappt das auch problemlos, daß sie vorher fragen, bzw. wenn ich nicht da bin, wird eben nur gepflückt, was sie kennen. Da sind Kinder im Vorschulalter dabei. Bei mir wachsen Fingerhüte, Eisenhüte, Eibe, Pfaffenhütchen etc. (und letzten Sommer ging auch noch Schierling auf - bei Doldenblütlern haben sie absolutes/totales Pflückverbot! - die sind einfach zu schwer zu unterscheiden)