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Nordrand Wald, schattig, feucht - welches Obst, welche Sorten? (Gelesen 10148 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

b-hoernchen
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Re: Nordrand Wald, schattig, feucht - welches Obst, welche Sorten?

b-hoernchen » Antwort #15 am:

Ja, die fehlende Sonne ist dort das größte Problem. Schattig und feucht, das charakterisiert den Platz am besten. Wilder Holunder wächst und fruchtet da jetzt, na ja - fruchtet ein bisserl suboptimal. Platz hätte ich, soviel ich von dem Graffelzeugs roden könnte bis dahin, wo der Bauer zu mähen anfängt. Also vielleicht so 5 - 10 Meter vom vom Bachlauf weg gerechnet.Äpfel, die im Schatten wachsen? Brrr - vielleicht Holzapfel, da wär's wohl egal. Der Boden ist eigentlich recht ordentlich, nach den Schermaus- und Maulwurfshügeln zu urteilen - so ein brauner, krümeliger Lehm. Der Bachlauf schneidet auch das Bodenprofil an - lehmiger Mergel mit glazialen Schottern. Das ist eine Randlage des Eisfächers, der sich aus den Alpen ins Vorland erstreckt hat.Ob es wert ist, sich die Mühe mit Roden des Gestrüpps und dem Erhalt der Kulturen (letzteres ist schwieriger) mache, hängt davon ab, ob noch die zündende Idee kommt. Johannis- und Stachelbeeren und Himbeeren klingt eigentlich nicht schlecht. Vielleicht die Black Jewel Himbeere, die wuchert mit ihren Adventivwurzeln ganz von selbst? Ein größeres Gehölz wär' halt noch schön, etwas, das vielleicht Phantasie weckt. Etwas, was in den Startlöchern sitzt, wenn die Eschen und Fichten des Waldes südlich davon tatsächlich bald sterben sollten - dann käme nämlich die Sonne auf den Platz. Klimawandel als Chance - für was? Pawpaw? Wächst die wenigstens einstweilen im Schatten?
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Re: Nordrand Wald, schattig, feucht - welches Obst, welche Sorten?

Gartenplaner » Antwort #16 am:

Asimina triloba wächst in ihrer Heimat meist im Unter- bis Mittelgeschoß von flußnahen Wäldern, sie bevorzugt vor allem als Sämling (Jungpflanze?) schattige Standorte, mag aber bei zunehmender Größe auch sehr gerne Sonne - ist wahrscheinlich auch vorteilhaft für die Anzahl und Ausreifung der Früchte.Allzu schnell wachsen die Bäumchen nicht, man müsste sie also eine ganze Weile frei halten von wuchsstärkerer Konkurrenz.Obs das investierte Geld und die Mühe wert ist, dort welche zu pflanzen, musst du entscheiden.
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Re: Nordrand Wald, schattig, feucht - welches Obst, welche Sorten?

Gänselieschen » Antwort #17 am:

Ich glaube, das ist für Obst so ziemlich die mieseste Ausgangslage für einen wirklichen Erfolg - sorry :-\ .Beerenobst könnte ich mir auch grad so vorstellen. Weiße Johannisbeeren kommen recht gut klar mit Schatten, meine Erfahrung. Schwarze könnten auch gut sein, denn die werden ja üblich in der Sonne schnell überreif oder in der Hitze geschädigt. Wie sieht es eigentlich mit Eberesche aus?? Da steht zwar Sonne - aber vielleicht doch mal versuchen?
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Re: Nordrand Wald, schattig, feucht - welches Obst, welche Sorten?

Wild Obst » Antwort #18 am:

Ich würde auch raten, es mal mit Vogelbeeren/Ebereschen (süße bzw bitterstoffreie Sorten wie Rosina, Edulis und andere) und eventuell Aronia zu probieren. Die haben kein Problem mit Feuchte und Schatten. Und wenn dort schon wilde Holunder wachsen, dann gedeihen sicher auch Kultursorten wie Haschberg usw., aber bei rotlaubigen und oder extrem geschlitztblättrigen Sorten hätte ich im Schatten Bedenken. Ich glaube, dass Pawpaws vermutlich wachsen, aber keine bis wenige Früchte produzieren würden. Sie sollen laut der KSU nicht in Spätfrostlagen gepflanzt werden, weil Fruchtansätze und eventuell auch der Austrieb empfindlich sind.
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cydorian
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Re: Nordrand Wald, schattig, feucht - welches Obst, welche Sorten?

cydorian » Antwort #19 am:

Und keine Haselnüsse? Nicht mal die?
Probieren kann man alles. An Waldrändern gibts zwar viele Haselsträucher, aber da ist auch der Aufmarsch von Eichhörnen, Siebenschläfern, Eichelhähern am stärksten...
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Re: Nordrand Wald, schattig, feucht - welches Obst, welche Sorten?

Thüringer » Antwort #20 am:

Den Vorschlag von cydorian mit den Stachel-/Johannisbeeren finde ich überlegenswert - es soll ja nach Möglichkeit Obst sein.Wir hatten sehr viele Jahre Johannisbeer-Hochstämmchen (rot) an einem Zaun im Vollschatten stehen, wo nie ein Sonnenstrahl direkt hinkam. Die Bäumchen haben erstaunlicherweise trotzdem sehr gut getragen, bis sie vor zwei Jahren verstarben - an Altersschwäche.
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Re: Nordrand Wald, schattig, feucht - welches Obst, welche Sorten?

b-hoernchen » Antwort #21 am:

An Waldrändern gibts zwar viele Haselsträucher, aber da ist auch der Aufmarsch von Eichhörnen, Siebenschläfern, Eichelhähern am stärksten...
Das ist im Garten so ziemlich dasselbe. Wenn die Eichhörnchen zu ernten beginnen, hat b-hoernchen keine Chance mehr. Der angedachte Platz wär' nur so verflixt weit weg, um immer nach dem Rechten zu sehen... .Hast du vielleicht eine geeignete Sorte parat, cydorian? Wilde wachsen dort bereits in näherer Umgebung - wenn ich was pflanze, sollte es schon eine Edelsorte mit schönen, großen Früchten sein.Und das mit der Pawpaw ist spätestens ein Thema, seitdem eine Prima im Container bei mir herumsteht... . Ich hätte eventuell noch einen sonnigen Platz an einem Wassergraben, auch "dort oben", aber junge Pawpaws sollen doch keine Mittagssonne vertragen? Es ist irgendwie die Wahl zwischen Pest und Cholera - Sonnenbrand oder Schattenverdammnis? Letztere mit der Chance, dass es mal sonnig werden könnte, falls der Wald doch mal die Biege machen sollte.Was sagen Wühlmäuse eigentlich zu Pawpaw-Wurzeln?
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Re: Nordrand Wald, schattig, feucht - welches Obst, welche Sorten?

Eva » Antwort #22 am:

Und irgendwelche Bäume, die hoch genug werden um dann doch in die Sonne zu gucken? Ich such ja immer noch nach einem Platz für eine Rote Walnuss.
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Re: Nordrand Wald, schattig, feucht - welches Obst, welche Sorten?

b-hoernchen » Antwort #23 am:

Je nu, die Eschen und Fichten des Waldes am südlichen Ufer sind ausgewachsene Monster. Wie hoch, 15m, 20m? Darum ist's da ja so schattig am nördlichen Ufer.
Und irgendwelche Bäume, die hoch genug werden um dann doch in die Sonne zu gucken?
Also ich erleb' das nicht mehr... .
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Re: Nordrand Wald, schattig, feucht - welches Obst, welche Sorten?

Gänselieschen » Antwort #24 am:

Bei uns hatte sich am Waldrand ein Walnussbaum schon recht gut entwickelt - der hätte wohl was werden können - leider haben ihn die Grünarbeiter gnadenlos runtergemetzelt..... und ich hatte schon überlegt, ihm einen dicken Stab zu geben, damit er ne Chance hat vor den Vandalen....
Frühling
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Re: Nordrand Wald, schattig, feucht - welches Obst, welche Sorten?

Frühling » Antwort #25 am:

Wie auch andere vor mir glaube ich dass schwarze Johannisbeeren und vielleicht Aronia wachsen und fruchten wuerden. Allerdings mag die Aronia doch viel lieber Sonne und wuerde wahrscheinlich nicht viel Fruechte bringen, schw. Johannisbeeren schon eher.
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Re: Nordrand Wald, schattig, feucht - welches Obst, welche Sorten?

Gartenplaner » Antwort #26 am:

...Und wenn dort schon wilde Holunder wachsen, dann gedeihen sicher auch Kultursorten wie Haschberg usw., aber bei rotlaubigen und oder extrem geschlitztblättrigen Sorten hätte ich im Schatten Bedenken. ...
Der 'Black Lace' fühlte sich bei mir an schattigerer Stelle sehr viel wohler, unter einem großen, alten Apfelbaum, rechts Eibenhecke, 2m hoch, links freiwachsende Haseln, 10m hoch - viel Sonne kriegt der nicht mehr.Dieses Jahr fiel mir auf, dass der noch Beeren hatte, als alle wilden in der Umgebung schon von den Vögeln abgeerntet waren - sie scheinen den Holunder/die Beeren nicht zu erkennen.Aber natürlich sind diese Sorten auf das Laub selektiert, nicht auf üppiges Tragen.
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Re: Nordrand Wald, schattig, feucht - welches Obst, welche Sorten?

cydorian » Antwort #27 am:

Hast du vielleicht eine geeignete Sorte parat, cydorian? Wilde wachsen dort bereits in näherer Umgebung - wenn ich was pflanze, sollte es schon eine Edelsorte mit schönen, großen Früchten sein.
Anerkannt gut ist z.B. ist "Wunder von Bollweiler". Es gibt noch rund zehn andere Sorten, die im Anbau in D sind. Das Problem in deiner Lage werden die Tiefsttemperaturen zur Blütezeit Ende Februar sein. Unter -8°C erfrieren die Blüten und damit hat sich die Ernte schon lange vor Eichhörnchen erledigt. Generell wird von Spätfrostlagen abgeraten.Unterschätze aber Stachel- und Johannisbeeren nicht in ihrer Vielfalt und Anpassungfähigkeit. Vor allem Stachelbeeren kommen gut mit Halbschatten zurecht. Das war im 19. Jahrhundert DIE Obstart in England mit einer irren Sortenvielfalt, so eine Art Volkhobby.Wenn du sonst was ausprobieren willst, nimm Sachen die bis Anfang August reif sind und wenig Pilzprobleme haben. Frühe Steinobstsorten könnte man am ehesten probieren, Risiko ist aber Zweigmonilia und Blütenfrost. Solange die Sonne steil steht, werden die Bäume auch genug Sonne haben. Was aber Herbst und Frühjahr benötigt, wird dort nur Schatten bekommen.
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Monti
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Re: Nordrand Wald, schattig, feucht - welches Obst, welche Sorten?

Monti » Antwort #28 am:

Ja, die fehlende Sonne ist dort das größte Problem. Schattig und feucht, das charakterisiert den Platz am besten. Wilder Holunder wächst und fruchtet da jetzt, na ja - fruchtet ein bisserl suboptimal. Platz hätte ich, soviel ich von dem Graffelzeugs roden könnte bis dahin, wo der Bauer zu mähen anfängt. Also vielleicht so 5 - 10 Meter vom vom Bachlauf weg gerechnet.Äpfel, die im Schatten wachsen? Brrr - vielleicht Holzapfel, da wär's wohl egal. Der Boden ist eigentlich recht ordentlich, nach den Schermaus- und Maulwurfshügeln zu urteilen - so ein brauner, krümeliger Lehm. Der Bachlauf schneidet auch das Bodenprofil an - lehmiger Mergel mit glazialen Schottern. Das ist eine Randlage des Eisfächers, der sich aus den Alpen ins Vorland erstreckt hat.Ob es wert ist, sich die Mühe mit Roden des Gestrüpps und dem Erhalt der Kulturen (letzteres ist schwieriger) mache, hängt davon ab, ob noch die zündende Idee kommt. Johannis- und Stachelbeeren und Himbeeren klingt eigentlich nicht schlecht. Vielleicht die Black Jewel Himbeere, die wuchert mit ihren Adventivwurzeln ganz von selbst? Ein größeres Gehölz wär' halt noch schön, etwas, das vielleicht Phantasie weckt. Etwas, was in den Startlöchern sitzt, wenn die Eschen und Fichten des Waldes südlich davon tatsächlich bald sterben sollten - dann käme nämlich die Sonne auf den Platz. Klimawandel als Chance - für was? Pawpaw? Wächst die wenigstens einstweilen im Schatten?
Nunja, wenn man einen Apfel für extreme Lagen nimmt, Sternrenette hat ja schon ein paar genannt, am besten einen früh reifenden, warum nicht? Gut, keinen Tafelapfel aber einen zum Saften vielleicht... falls du Saft machst... und magst.Bezüglich Klimawandel hab ich mir auch schon Gedanken gemacht, ob man gerade bei langsam wachsenden Kulturen wie Obstbäumen schon jetzt auf wärmeliebendere Sorten ausweicht.
Sternrenette

Re: Nordrand Wald, schattig, feucht - welches Obst, welche Sorten?

Sternrenette » Antwort #29 am:

Es gibt hier im Wald eine etwas überraschende Wiese mit Apfelbäumen. Mostobst sollte klappen, Calvillsorten eher nicht...Und wie gesagt, ich würde nach wie vor Heidelbeeren probieren. Das Ganze ist ja eh ein Test... Mit Rindenmulch läßt sich der Boden ganz einfach etwas heidelbeergerechter gestalten, die Landwirte nehmen auch Sägespäne. Beides ist günstig und einfach zu beschaffen.
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