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Warum werden so wenig Rosen gepflanzt? (Gelesen 18782 mal)

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mame
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

mame » Antwort #90 am:

Was hier heute geschrieben wurde, mag mehr Wunsch von Rosenliebhabern als Wirklichkeit auf dem aktuellen Markt sein.
Vermutlich gibt es einfach regionale Unterschiede. Hier (Münchner Norden) sehe ich, dass sowohl im öffentlichen Grün als auch in den Gärten verstärkt Rosen gepflanzt werden. Die Baumschule, in der ich einkaufe, baut ihr Rosensortiment stetig aus. Mittlerweile gibt es hier Sorten, die man früher kaum über den Versand bekam. Vielleicht sind die Stückzahlen zurückgegangen - die Gärten werden ja auch immer kleiner und reine Rosenbeete pflanzt auch niemand mehr. Die Auswahl an Sorten ist auf jeden Fall größer denn je, allerdings werden bevorzugt Container gekauft. Wurzelware muss ich für die meisten Sorten vorbestellen.
Henki

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Henki » Antwort #91 am:

Wenn ich sehe, wieviel Rosen ich regelmäßig am Jahresende für 2 Euro im Gartencenter abstauben kann, weil sie über die ganze Saison nicht weggingen, scheint mir der Absatz nicht sonderlich groß. Und das ist durchaus qualitativ gute Ware und schöne Sorten.Ich glaube, wir paar Spezis hier machen keinen Händler satt. :-\
troll13
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

troll13 » Antwort #92 am:

Ich lebe und arbeite hier in einer sehr ländlich geprägten Region, wo man annehmen könnte, dass Gartenbesitzer noch relativ "geerdet" sind und versuche mir hier den Rückgang der Verkaufzahlen zu erklären.Im Großhandelsbereich waren es hier vor allem Kommunen und Landschaftsgärtner, die Kleinstrauchrosen (Bodendeckerrosen) für die Begrünung von Straßenbegleitgrün und Firmengrundstücken in großen Stückzahlen gepflanzt haben. Im Zuge von allgemein bemerkbaren Kosteneinsparungen fallen hier offenbar pflegeintensive Pflanzungen wie Rosen aus. ich kenne zum Beispiel etliche Straßenkreisel, die bis vor wenigen Jahren mit den vermeintlichen "Topsorten" 'Heidetraum' und 'Schneeflocke' bepflanzt waren, heute jedoch eher dem Gartentypus "Schotterwüste" gleichen.Auch im Privatkundenbereich sieht es nicht besser aus. Der Kunde, der früher 'Montana' bundweise nachfragte, ist inzwischen weitgehend ausgestorben. Heute kommt der typische Privatkunde mit dem Spruch "wir haben da einen pflegeleichten Kiesgarten angelegt haben und suchen einen "Bonsai" und zwei oder drei immergrüne Gräser" oder aber mit dem Vorbehalt "Rosen sind doch so empfindlich".Wenn dann wirklich einmal ein Rosenliebhaber kommt und nach einer einzelnen, ausgefallenen Rose fragt, muss ich eh meist passen, weil ich diese Sorte nicht oder nur zu solchen Preisen besorgen kann, dass ich ihn lieber gleich an vertrauenswürdige Anbieter im Internet verweise.Dann habe ich wenigsten die Hoffnung, dass ein Kunde wegen ehrlicher Beratung und anderen Pflanzen, die er bei uns gesehen hat, wieder kommt.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Günther

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Günther » Antwort #93 am:

Abgesehen davon, daß sogenannte "Kiesgärten" halt Mode sind....Rosen als Massengestrüpp sind sicher nicht optimal. Für solche Bedürfnisse gibts Thujen und Kirschlorbeer, beispielsweise.Ich betrachte Rosen (fast) immer als Individuen, das ist halt nicht jedermanns Sache.Und als Wegwerfgrünzeug sind sie eben auch nicht geeignet, man kann nicht erwarten, daß jemand mit ein paar Quadratmetern freier Gartenfläche jedes Jahr x neue Rosen kauft. Wenn das grundbedürfnis gedeck ist, dann kommt nur mehr Ersatz für Ausfälle, für total ungeeignete Sorten, und dann gibts noch ab und zu Sonderwünsche dazu.Da ist kein laufender Bedarf....
troll13
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

troll13 » Antwort #94 am:

Was hier heute geschrieben wurde, mag mehr Wunsch von Rosenliebhabern als Wirklichkeit auf dem aktuellen Markt sein.
Vermutlich gibt es einfach regionale Unterschiede. Hier (Münchner Norden) sehe ich, dass sowohl im öffentlichen Grün als auch in den Gärten verstärkt Rosen gepflanzt werden. Die Baumschule, in der ich einkaufe, baut ihr Rosensortiment stetig aus. Mittlerweile gibt es hier Sorten, die man früher kaum über den Versand bekam. Vielleicht sind die Stückzahlen zurückgegangen - die Gärten werden ja auch immer kleiner und reine Rosenbeete pflanzt auch niemand mehr. Die Auswahl an Sorten ist auf jeden Fall größer denn je, allerdings werden bevorzugt Container gekauft. Wurzelware muss ich für die meisten Sorten vorbestellen.
Ich weiss nicht, wie es in Süddeutschland aussieht. aber wenn ich mir die Qualitäten der zugekauften Containerrosen im Frühsommer 2015 anschaue, waren dies sehr oft zurückgeschnittene Pflanzen aus dem Vorjahr und keine frisch getopfte Ware.Das bedeutet, dass nicht nur bei uns, sondern auch bei vielen anderen norddeutschen Rosenproduzenten in 2014 nicht alles abverkauft wurde.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
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mame
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

mame » Antwort #95 am:

Vielleicht spielt da auch mit rein, dass jedes Jahr neue Sorten auf den Markt kommen, die stark beworben werden. Wenn die dann bevorzugt gekauft werden, bleiben die alten Sorten halt übrig...
Sternrenette

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Sternrenette » Antwort #96 am:

Der hiesige süddeutsche Baumschuler hat neue Gewächshäuser speziell für Rosenvermehrung gebaut. Er hat sich anscheinend drauf spezialisiert, und das scheint zu klappen. Topp Beratung inklusive ("Die rosanen Kletterrosen und die weißen sind meist robuster als die roten - nehmen sie rosane, dann klappt das.")Eine weitere Baumschule etwas südlicher ist auf robuste Rosensorten fürs Voralpenland spezialisiert. Und genau da liegt der Punkt: Man hat früher - auch von einer Baumschule hier mit vormals gutem Namen - eine Menge Zeug verkauft gekriegt. Ebenso wurde solches Zeug auch in Gartenzeitungen propagiert. Erst die Umstellung auf alte, meist einmalblühende, aber sehr robuste Sorten hat mir Erfolge mit Rosen beschert. Vor dieser Erkenntnis hab ich etwa die dreifache Menge gekauft um sie nach harten Wintern zu kompostieren. Leute mit weniger Geduld stellen nicht auf andere Rosen um sondern auf andere Gewächse.
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mame
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

mame » Antwort #97 am:

Der hiesige süddeutsche Baumschuler hat neue Gewächshäuser speziell für Rosenvermehrung gebaut.
Sternrenette hat geschrieben:Eine weitere Baumschule etwas südlicher ist auf robuste Rosensorten fürs Voralpenland spezialisiert.
Da hätte ich gerne die Adressen bitte 8) ;D
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uliginosa
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Carpe diem!

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

uliginosa » Antwort #98 am:

Ich habe in den letzen 10 Jahren über 100 Rosen gepflanzt. Das ist nicht wenig! Der Garten ist jetzt jedenfalls so voll mit Rosen und anderen Gehölzen, dass teilweise das Gemüse wegen Beschattung mickert. :PEin paar Nachbarn habe ich ein bißchen angesteckt. ;)Aber viele hier brauchen ihren Garten, glaube ich, nur als Abstandshalter. Da investiert man dann halt auch v.a. in Sichtschutzkoniferen. :-XDabei machen nicht alle Rosen viel Arbeit, im Sommer hätte ich da gar keine Zeit dafür. Allerdings weiß man halt nicht immer vorher, worauf man sich einlässt. ;)Troll: " ... Der Niedergang zeichnet sich schon seit Jahren ab aber spätestens seit dem speziellen Winter 2012/13 hat es einen regelrechten Einbruch gegeben. ..."Zu dumm, die letzten beiden Winter waren mild, meine Rosen sind inzwischen richtig üppig geworden. 8)Wie Medi schon schrieb, früher hatten viele Menschen praktisches Gartenwissen, weil sie es brauchten, heute ist das theoretische und praktische Gartenwissen auf eher wenige Interessierte konzentriert. Der Großteil der Leute hat keine Ahnung. Woran soll man sich dann orientieren, wenn nicht an der Werbung? Wenn man weder Zeit investieren will, noch Geduld hat.
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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fars
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

fars » Antwort #99 am:

Wenn das grundbedürfnis gedeck ist, dann kommt nur mehr Ersatz für Ausfälle, für total ungeeignete Sorten, und dann gibts noch ab und zu Sonderwünsche dazu.Da ist kein laufender Bedarf....
Das ist einer der entscheidenden Punkte.Rosen sind, sofern keine gravierenden Kulturfehler gemacht werden, sehr langlebig. Überleben sogar so manchen Gärtner.Und stirbt mal eine oder wird gerodet, weil sie nicht gefällt, kann dort - so wird gewarnt - ohne umfangreichen Bodenaustausch keine neue gepflanzt werden.Und je kleiner die Gartengründstücke werden, desto weniger Möglichkeiten bestehen, neue Gartenareale mit Rosen zu bestücken.
sarastro

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

sarastro » Antwort #100 am:

Eben, der Bedarf wird mit der Zeit gedeckt. Ist wie mit einigen anderen Artikeln auch. Gibt's übrigens auch bei Stauden!Außerdem werden sehr viele Rosen aus der Ukraine oder Polen wesentlich kostengünstiger importiert, zumindest, was das gängige Sortiment anbelangt. Warum auch nicht, wenn sie sortenecht sind? Nur seltene Sorten in geringeren Stückzahlen werden von einigen Betrieben noch selbst vermehrt.Dann kommt die Sache mit der Lizenz hinzu, die ja auch einen nicht unbeträchtlichen finanziellen Aufwand abverlangt. Ich vermeide geschützte Sorten wo es irgendwie geht, in unserem Fall bei Stauden. Dies ließe sich bei Rosen auch durchsetzen, es gibt eine ganze Reihe, die nicht geschützt sind und die man selber vermehren darf.
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Hero49
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Hero49 » Antwort #101 am:

Eure Rückmeldungen zum Thema sind sehr unterschiedlich. Und ich akzeptiere auch, daß manche Menschen keine Rosen im Garten mögen, aber zum Hochzeitstag sind sie dann ein Muß.Ich habe mit mehreren Rosenzüchtern und -Vermehrern zu tun und alle haben große Schwierigkeiten, weil der Verkauf sehr schleppend läuft.Natürlich will kein Mensch mehr das Rosenbeet aus den 60ern, das aus 100 Schweizer Gruß oder Montana bestand und sonst keine Pflanzen außer einigen Tulpen im Frühjahr (noch schrecklicher) enthielt.Doch ein Beet, oder sollte ich Border schreiben, in dem Stauden, Gehölze, darunter einzelne Strauchrosen oder Beetrosen in 3er Tuffs und Blumenzwiebeln gepflanzt sind, kann über das ganze Jahr gut aussehen und auch hier können pflegeleichte Varianten geplant werden.@Gänselieschen: Von Bodendeckerrosen für Deine freie Fläche möchte ich Dir abraten. Buschig wachsende Beetrosen in 3er Gruppen lassen sich viel leichter pflegen; die meisten Bdd-Rosen wachsen derart kreuz und quer, daß auftauchendes Unkraut schlecht zu entfernen ist und danach reihst Du Dich in die Gruppe derer ein, die keine Rosen mehr möchten.
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

erhama » Antwort #102 am:

Eure Rückmeldungen zum Thema sind sehr unterschiedlich. Und ich akzeptiere auch, daß manche Menschen keine Rosen im Garten mögen, aber zum Hochzeitstag sind sie dann ein Muß.
... oder ein Scheidungsgrund >:( >:( >:(Menschen, die keine Rosen mögen, tun dies auch nicht am Hochzeitstag.Wenn die Profis hier beobachten, dass die VErkaufszahlen rückläufig sind, liegt das sicher auch an der "Geiz ist geil"-Mentalität. Die Leute kaufen, wenn überhaupt Rosen, dann die billigsten, die sie bekommen können. Im Baumarkt, Discounter etc., pflanzen das Zeug in den Garten - ohne an die richtigen Bedingungen zu denken - und wundern sich, dass die Pflanzen eingehen. Wirkliche Liebhaber, die bereit sind, für eine Pflanze auch mal richtig Geld auszugeben, sind selten.
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Hero49 » Antwort #103 am:

Was auch zur Anti-Rosen-Haltung beiträgt, ist, daß die Landschaftsgärtner, und da kann ich wirklich "die" schreiben, Ausnahmen sind selten, die die meisten Gärten bepflanzen, von Rosen nichts verstehen und auch nichts verstehen wollen.Das sieht man schon daran, wenn man von solchen "Gärtnern" geschnittene Rosen sieht.Ich halte jedes Frühjahr 6 bis 8 Schnittkurse ab, die immer ausgebucht sind. Interessant wird es, wenn ein Schnittkurs in fremden Gärten stattfindet. Was ich da an entweder ungeschnittenen oder zusammengesäbelten Rosen vorfinde ist erstaunlich. Wenn ich dann mit Säge und Astschere tabularasa mache, weinen die Gartenbesitzer beinahe und die Gäste grinsen, doch im Juni kommt immer der Anruf und die Einladung, die Rosen anzusehen weil "so schön waren sie noch nie!"
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Krokosmian
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Krokosmian » Antwort #104 am:

Was auch zur Anti-Rosen-Haltung beiträgt, ist, daß die Landschaftsgärtner, und da kann ich wirklich "die" schreiben, Ausnahmen sind selten, die die meisten Gärten bepflanzen, von Rosen nichts verstehen und auch nichts verstehen wollen.Das sieht man schon daran, wenn man von solchen "Gärtnern" geschnittene Rosen sieht.
Dazu gebe ich Dir Recht und widerspreche gleichzeitig! Es ist kein rosenspezifisches Problem, die Pflanzenkenntnisse allgemein sind oftmals im GaLa-Bau nicht die besten. Gleichzeitig sieht es aber auf der planerischen Ebene auch nicht wesentlich besser aus, falls ein Architekt o. ä. mitwirkt. Obwohl ich Vieles nur am Rande mitbekomme, könnte ich Geschichten erzählen, ist hier aber OT. Und es gibt, dies weiß ich sicher, definitiv Ausnahmen. Es sind aber in der Regel Solche, die in den "Gelben Seiten" nicht die grellsten Anzeigen schalten und nicht das günstigste (besser "billigste") Angebot abgeben und deswegen dann den Zuschlag nicht bekommen.
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