News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!

Warum werden so wenig Rosen gepflanzt? (Gelesen 18758 mal)

Hier bist du richtig, wenn du nicht genau weißt, wohin mit deiner Frage oder deinem Thema!

Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR

Antworten
Benutzeravatar
pearl
Beiträge: 43515
Registriert: 28. Aug 2006, 16:09
Kontaktdaten:

Weinbauklima im Neckartal

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

pearl » Antwort #105 am:

Ich weiss nicht, wie es in Süddeutschland aussieht. ...
... ganz offensichtlich. ;)
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
Benutzeravatar
fars
Beiträge: 14750
Registriert: 23. Sep 2005, 21:45

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

fars » Antwort #106 am:

Doch ein Beet, oder sollte ich Border schreiben, in dem Stauden, Gehölze, darunter einzelne Strauchrosen oder Beetrosen in 3er Tuffs und Blumenzwiebeln gepflanzt sind, kann über das ganze Jahr gut aussehen und auch hier können pflegeleichte Varianten geplant werden.
Aber die stehen doch bereits da!Kennst du die kleinen Gartengrundstücke, die sich ein Häuslebauer gerade noch leisten kann? Diese Reihenhaushandtücher? Wieviel Rosen passen denn da drauf? Im Gegensatz zu Stauden können Rosen eben nicht dicht bei dicht gepflanzt werden, sondern benötigen gehörigen Abstand. Und so ist der Platz schnell ausgereizt. Ich kenne keine Gärten gänzlich ohne Rosen. Wenn du dir also mehr Rosenanpflanzungen wünschst, kann das nur zu Lasten anderer Gartenlieblinge gehen.Und was die Kommunen betrifft: Der Zwang zum Sparen betrifft auch Pflegemaßnahmen für das öffentliche Grün. Und kaum etwas sieht schlimmer aus, als ein ungepflegtes Rosenbeet.
hymenocallis

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

hymenocallis » Antwort #107 am:

Das Schönste beim Gärtnern ist für mich die Begegnung mit dem Boden, das Gefühl, Erde an den Händen zu haben, auch den Duft des Bodens im Frühjahr, wenn er von der Sonne erwärmt wird, die Begegnung mit seinen vielfältigen Lebewesen und das Gefühl, ein Teil der Natur zu sein, die auf diesem Boden Pflanzen wachsen lässt. Pflanzen, die ich ausgesucht habe, die mich zu einem großen Teil ernähren und die mein Auge erfreuen. Und da gibt es eben viele Pflanzen, die mein Auge mehr erfreuen als ausgerechnet Rosen. Auch Duftpflanzen gibt es noch viele andere.Rosen haben ihre Hauptblüte im Sommer. Sommer ist ebensowenig mein Ding wie Rosen. Vielleicht mag ich deswegen ausgesprochene sommerblühende Pflanzen nicht so.
Danke für diese anschauliche Erklärung/Beschreibung. Diese Perspektive war mir bisher unbekannt - ich habe eine völlig andere. Ich arbeite mit Handschuhen - Erde an den Händen zu haben (und unter den Fingernägeln), ist ein Gefühl, auf das ich gut verzichten kann ;)Garten ist kein Teil der Natur - er ist Kulturlandschaft und wurde der Natur 'geraubt', sie versucht ohnehin, das Gebiet dauernd zurückzuerobern. Liegt aber hier am Biologen-Hintergrund - mir fehlt diese romantische Naturvorstellung vollkommen. Hier liegt die Rosen-Hauptblüte im Mai - da ist noch kein Sommer, aber es wird endlichwieder warm - die Rosen liefern sozusagen die Ouvertüre für unsere liebste Jahreszeit (erfreulicherweise halten die modernen Remontand-Rosen bis in den Herbst durch - die 'rosenblüten-lose' Zeit ist dadurch erträglich kurz). LG
sarastro

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

sarastro » Antwort #108 am:

Stimmt alles. Nur lässt sich Unkenntnis entschuldigen? Ich für meinen Teil probiere eigentlich gerne das aus, was mir unbekannt ist.Und ob ich nun die Rose zwei Augen zu weit oben zurückschneide, soll man nicht so päpstlich nehmen. Da wird schon ein riesen Tamtam daraus gemacht. Meine Austinrosen lichte ich alle drei Jahre aus und alles Überhängende, sowie Zweige mit Hagebutten wird mit der Heckenschere getrimmt. Sicher nicht fachmännisch, aber das Gesamtbild stimmt und sie blühen aus allen Knopflöchern.
hymenocallis

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

hymenocallis » Antwort #109 am:

Was hier heute geschrieben wurde, mag mehr Wunsch von Rosenliebhabern als Wirklichkeit auf dem aktuellen Markt sein.Aus Sicht einer mittelständigen Sortimentsbaumschule mit Groß- und Einzelhandel ist der Markt für Rosen am Boden. Der Niedergang zeichnet sich schon seit Jahren ab aber spätestens seit dem speziellen Winter 2012/13 hat es einen regelrechten Einbruch gegeben. Vor etwa 5 jahren haben wir noch an die 20 Sorten Kleinstrauchrosen unterschiedlicher Züchter mit Stückzahlen bis zu 4000 Pflanzen pro Sorte stecklingsvermehrt und selbst bis zur Verkaufsreife kultiviert. Für den Hofverkauf wurden zusätzlich ca 60 bis 80 Sorten wurzelnackter Veredelungen der verschiedenen Rosenklassen zugekauft.Inzwischen wurde die Anzahl selbst produzierter wurzelechter Rosen auf weniger als 1/5 der früher durchschnittlich verkauften Pflanzen gekürzt und wir hoffen, wenigstens diese absetzen zu können. "Ladenhüter" und Sorten, bei denen die Lizenz neuerdings bereits für den produzierten Steckling und nicht für die tatsächlich getopfte bzw. verkaufte Pflanze fällig wird, wurden konsequent aus dem Sortiment gestrichen. Das Vorhalten wurzelnackter Verdelungen haben wir völlig aufgegeben und kaufen diese nur noch auf Vorbestellung zu.Was neben weniger als 10 Kleinstrauchrosensorten bleibt, ist ein kleines Sortiment von "gängigen" Sortensorten der verschiedenen Rosenklassen, das in kleinen Stückzahlen aus Zukauf als Containerware vorgehalten wird und nachgekauft wird, wenn der Bestand zu gering wird.Und wenn ich mir die Verkaufszahlen und die Nachfrage nach Sorten, die wir extra bestellen mussten, ansehe, reicht das im Augenblick auch aus.
Ich nehme an, daß sich das auf den deutschen Markt bezieht. In Österreich ist es nicht so - zumindest nicht in Niederösterreich und in der Steiermark. Und so weit ich informiert bin, auch nicht in Großbritannien. Allerdings sind hier regional weder historische noch deutsche Züchtungen nachgefragt - französische und englische hingegen sehr wohl (und natürlich nach wie vor Klassiker wie Gloria Dei). LG
sarastro

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

sarastro » Antwort #110 am:

BildMit 'American Pillar' kann auch der Kenntnisloseste nichts falsch machen!
sarastro

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

sarastro » Antwort #111 am:

Was hier heute geschrieben wurde, mag mehr Wunsch von Rosenliebhabern als Wirklichkeit auf dem aktuellen Markt sein.Aus Sicht einer mittelständigen Sortimentsbaumschule mit Groß- und Einzelhandel ist der Markt für Rosen am Boden. Der Niedergang zeichnet sich schon seit Jahren ab aber spätestens seit dem speziellen Winter 2012/13 hat es einen regelrechten Einbruch gegeben. Vor etwa 5 jahren haben wir noch an die 20 Sorten Kleinstrauchrosen unterschiedlicher Züchter mit Stückzahlen bis zu 4000 Pflanzen pro Sorte stecklingsvermehrt und selbst bis zur Verkaufsreife kultiviert. Für den Hofverkauf wurden zusätzlich ca 60 bis 80 Sorten wurzelnackter Veredelungen der verschiedenen Rosenklassen zugekauft.Inzwischen wurde die Anzahl selbst produzierter wurzelechter Rosen auf weniger als 1/5 der früher durchschnittlich verkauften Pflanzen gekürzt und wir hoffen, wenigstens diese absetzen zu können. "Ladenhüter" und Sorten, bei denen die Lizenz neuerdings bereits für den produzierten Steckling und nicht für die tatsächlich getopfte bzw. verkaufte Pflanze fällig wird, wurden konsequent aus dem Sortiment gestrichen. Das Vorhalten wurzelnackter Verdelungen haben wir völlig aufgegeben und kaufen diese nur noch auf Vorbestellung zu.Was neben weniger als 10 Kleinstrauchrosensorten bleibt, ist ein kleines Sortiment von "gängigen" Sortensorten der verschiedenen Rosenklassen, das in kleinen Stückzahlen aus Zukauf als Containerware vorgehalten wird und nachgekauft wird, wenn der Bestand zu gering wird.Und wenn ich mir die Verkaufszahlen und die Nachfrage nach Sorten, die wir extra bestellen mussten, ansehe, reicht das im Augenblick auch aus.
Ich nehme an, daß sich das auf den deutschen Markt bezieht. In Österreich ist es nicht so - zumindest nicht in Niederösterreich und in der Steiermark. Und so weit ich informiert bin, auch nicht in Großbritannien. Allerdings sind hier regional weder historische noch deutsche Züchtungen nachgefragt - französische und englische hingegen sehr wohl (und natürlich nach wie vor Klassiker wie Gloria Dei). LG
Das schrieb ich ja schon weiter oben. Österreich hat sicher noch Potenzial und mit französischen und englischen Sorten ist dies sicher auch keine schlechte Entwicklung.
Benutzeravatar
Mediterraneus
Beiträge: 28473
Registriert: 7. Feb 2011, 11:41
Region: Südspessart
Höhe über NHN: Ort: 195-450m, Garten: 310-315m
Bodenart: Roter Buntsandstein
Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Mediterraneus » Antwort #112 am:

Doch ein Beet, oder sollte ich Border schreiben, in dem Stauden, Gehölze, darunter einzelne Strauchrosen oder Beetrosen in 3er Tuffs und Blumenzwiebeln gepflanzt sind, kann über das ganze Jahr gut aussehen und auch hier können pflegeleichte Varianten geplant werden.
...Ich kenne keine Gärten gänzlich ohne Rosen. Wenn du dir also mehr Rosenanpflanzungen wünschst, kann das nur zu Lasten anderer Gartenlieblinge gehen.
Ich kenne solche Gärten. Die Kies-Plastikfolienwüsten. Diese "Lieblinge" ersetzten vor allem im dichtbesiedelten Raum die bunten Blumenbeete, die jahrzehntelang gehätschelten Vorgärten, mitsamt ihren Rosen. Die guten Beispiele an Gärten fallen weg, und der Mensch als typisches Schaf...äh Herdentier meint dann, was alle machen, das mach ich auch. Also findet irgendwann auch Karlheinz und Helga die Steine toll und sooo pflegeleicht. Und schwupps werden wieder ein paar Rosen rausgerupft :-\
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Benutzeravatar
fars
Beiträge: 14750
Registriert: 23. Sep 2005, 21:45

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

fars » Antwort #113 am:

Nur lässt sich Unkenntnis entschuldigen?
Unkenntnis ja, aber nicht Uneinsichtigkeit.Das pflanzen, was partout hier nicht hingehört oder wachsen will oder - m.E. noch schlimmer - eine Geschmacklosigkei darstellt. Und dazu gehören auch einige Rosensorten.
sarastro

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

sarastro » Antwort #114 am:

BildFür solche Bilder bedarf es keinen allzu großen Aufwand, sehr wohl aber für reine Rosenbeete.
Benutzeravatar
fars
Beiträge: 14750
Registriert: 23. Sep 2005, 21:45

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

fars » Antwort #115 am:

Ich kenne solche Gärten. Die Kies-Plastikfolienwüsten. Diese "Lieblinge" ersetzten vor allem im dichtbesiedelten Raum die bunten Blumenbeete, die jahrzehntelang gehätschelten Vorgärten, mitsamt ihren Rosen. Die guten Beispiele an Gärten fallen weg, und der Mensch als typisches Schaf...äh Herdentier meint dann, was alle machen, das mach ich auch. Also findet irgendwann auch Karlheinz und Helga die Steine toll und sooo pflegeleicht. Und schwupps werden wieder ein paar Rosen rausgerupft :-\
So gesehen sind wir hier doch die Hüter des Grals und können uns zufrieden zurücklehnen.
Benutzeravatar
Mediterraneus
Beiträge: 28473
Registriert: 7. Feb 2011, 11:41
Region: Südspessart
Höhe über NHN: Ort: 195-450m, Garten: 310-315m
Bodenart: Roter Buntsandstein
Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Mediterraneus » Antwort #116 am:

Das ist jetzt aber schon ein bißchen zuviel romantisch. Zum Rausreißen ;D ;)
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Benutzeravatar
Irisfool
Beiträge: 6515
Registriert: 4. Mai 2015, 17:13

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Irisfool » Antwort #117 am:

@ fars. Das stimmt! :D Meine Schwester und ich haben aus dem elterlichen Garten, bevor das Haus verkauft wurde, als Andenken an unsere Eltern ein paar Rosen ausgegraben. (Mein Vater liebte Rosen). 2 Rosen blieben aber stehen, bei aller Liebe, die wollte keine von uns im Garten haben 8) 8) ;D. Ich werde die Namen nicht sagen um hier niemand auf die Füsse zu treten ;D ;D ;)
Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein,wie Andere mich haben wollen.
Benutzeravatar
Krokosmian
Beiträge: 14532
Registriert: 17. Mär 2015, 20:51
Kontaktdaten:

Mittlerer Neckar

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Krokosmian » Antwort #118 am:

Und ob ich nun die Rose zwei Augen zu weit oben zurückschneide, soll man nicht so päpstlich nehmen.
Wobei das den günstigen Fall darstellt, manches Mal fragt man sich, ob der Pflanzschnitt nicht unterhalb der Veredelungsstelle durchgeführt oder z.B. eine Containerpflanze nicht im Topf gesetzt wird.
Benutzeravatar
Krokosmian
Beiträge: 14532
Registriert: 17. Mär 2015, 20:51
Kontaktdaten:

Mittlerer Neckar

Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?

Krokosmian » Antwort #119 am:

Ich nehme an, daß sich das auf den deutschen Markt bezieht.
In der grünen Branche werden Österreich, Deutschland sowie teilweise auch die Schweiz zum selben Markt gezählt. Einfach der Sprache wegen, man drehe mir bitte keinen braunen Strick draus ::).Allerdings ist dieser Markt alles andere als gleichmäßig, die regionalen Unterschiede sind teilweise eklatant. Neben Lokalpatriotismus oder Tradition spielt auch beispielsweise die vorhandene Kaufkraft eine sehr große Rolle.
Antworten