Der Unterschied im Berufsbild zwischen Gärtner und Landwirt ist hinreichend bekannt. Ansonsten rein steuertechnisch besteht keiner, da beide zu den Urproduzenten gehören und einem geringeren MwST-satz unterworfen sind, solange es sich um produzierende Gärtner handelt, was heute auch nicht mehr selbstverständlich ist! Flächenpauschaliert wie Bauern sind wir Gärtner schon längst nicht mehr, das sind lediglich noch eine Handvoll Baumschuler, die rein für Wiederverkäufer produzieren. Viele Gärtner üben nebenbei auch landschaftsgärtnerische Tätigkeiten aus, das sie bis zu einem 30%igem Umsatzanteil d.J. dürfen. Soviel dazu.
Klar, es gibt grundlegende Unterschiede zwischen dem Gärtner und Landwirt, aber eben auch genug Schnittpunkte die beide an der gleichen Front "kämpfen" lassen, das war es was ich eigentlich meinte, aber nicht wirklich schrieb

. Zukauf, seien es Jungpflanzen, Fertig-oder Rohware gilt m. W. irgendwann auch als Eigenprodukt, wenn es lange genug rumsteht bzw. weiterkultiviert wurde. Und wenn der Anteil der Dienstleistung zu hoch wird, besteht die theoretische (!) Möglichkeit den Betrieb de jure aufzuteilen. Dies ist Dir aber erstens ziemlich sicher bekannt und zweitens nicht das Thema. Interessant fände ich die Frage wer eigentlich heutzutage noch Gärtner ist und wer sich nur noch so schimpft? Derjenige, der einen Pflasterweg ums Haus handwerklich einwandfrei verlegen, aber einen Lavendel nicht vom Rittersporn unterscheiden kann gilt ja ebenso als zur Branche gehörend wie der bekannte Staudenzüchter aus Neusäß. Und dazwischen gibt es eben xtausend Schattierungen, ebenfalls ein Thema das man wahrscheinlich bis zur Erschöpfung ergebnislos erörtern könnte.
Ich empfehle jedem jungen, dynamischen und überaus interessierten Menschen (saublöde Ausdrucksweise!), sich selbständig zu machen. Mit wesentlich weniger Verdienst als in vielen anderen Berufen, mit höherem Einsatz und längeren Arbeitszeiten. Und einer Vision im Kopf. Man kommt über die Runden, aber in anderen Beruf geht es sicher um einiges leichter.
Wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen

, Entschuldigung kann da jedes Mal einfach nicht anders

.Mit dem "Nachwuchs" habe ich auch immer wieder zu tun und meine grob drei Richtungen auszumachen, wie gesagt meine persönliche Einteilung:1. "Thronfolger", Töchter und Söhne von Inhabern die irgendwann den heimischen Betreib übernehmen, meist ziemliche Pragmatiker und ohne allzu große Illusionen. 2. "Irgendwas-Macher", Schulabgänger die eben mal eine Lehre anfangen und im Gartenbau "landen", brechen entweder schnell ab, oder hängen sich rein, meist wenn sie etwas schon etwas älter sind. Weil sie eben die Lehre die sie angefangen haben möglichst gut abschließen wollen. Nicht jeder bleibt aber auf Dauer der Branche erhalten.3. "Idealisten", haben meist entweder "schon immer als Kind der Oma im Garten geholfen", oder schon eine erste Ausbildung hinter sich und "wollen jetzt noch was Anderes machen". Hier gibt es dann auch den einen oder anderen enttäuschten Abgänger, aber eben auch ein gewisses Potential. Diese Gruppe entspricht vielleicht den von Dir beschriebenen jungen Menschen? Ich frage mich aber, ob in der heutigen Zeit noch allzu viel Platz für wirklich viele "junge Gärtner vom alten Schlag" ist

. Das Thema Selbstständigkeit spukte mir lange Zeit im Hinterkopf rum, Hierarchien sind irgendwie manchmal ziemlich

, so rein realistisch ist das Thema für mich aber wahrscheinlich gegessen.