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Klimawandel und unsere Gaerten (Gelesen 13315 mal)

Naturbeobachtungen, Wetter, Klima, Phänologie, Naturereignisse, Jahreszeiten, Himmelsbeobachtungen, kulturhistorische Hintergründe

Moderatoren: kolbe, AndreasR

sarastro

Re: Klimawandel und unsere Gaerten

sarastro » Antwort #15 am:

Genau. Und was wollen wir mit Helleboren, die im Januar blühen? Wir sind nicht in England und es reicht schon, wenn hierzulande seit Jahren Araucaria, Embotrya, Marillen und vieles mehr das Gartenbild prägen. Hier im Innviertel waren Winter mit minus 20 Grad etwas völlig normales. Nicht, dass mir der Jetztzustand besser gefällt, aber dies war nun schon der dritte Winter mit viel zu milden Temperaturen. Ja, der Winter kann noch kommen, aber dann bitte mit Schnee.
Frühling
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Re: Klimawandel und unsere Gaerten

Frühling » Antwort #16 am:

Falls er kommt, hoffe ich bald (sieht aber nicht danach aus) und nicht zu Fruehjahrsbeginn. Moechte mir das garnicht vorstellen, denn man kann es ja nicht aendern :-[
Ein Garten ohne Baum ist wie ein Haus ohne Dach.
bristlecone

Re: Klimawandel und unsere Gaerten

bristlecone » Antwort #17 am:

Ich seh's ähnlich wie Querkopf.Auf die Zunahme ungewöhnlicher Witterungsperioden, insbesondere vermehrte Trockenheit im Sommerhalbjahr, lässt sich im Garten nur schwer reagieren, da das ja nicht regelmäßig Jahr für Jahr passiert.Was Straßenbäume angeht, so gibt es Ansätze, die wahrscheinlichen Auswirkungen des Klimawandels besser zu berücksichtigen, indem vermehrt Baumarten eingesetzt werden, die mit Trockenheit in der Vegetationsperiode und kalten Wintern zurechtkommen. Empfohlen werden da z.B. Koelreuteria oder Gehölze aus Südosteuropa und Kleinasien.
sarastro

Re: Klimawandel und unsere Gaerten

sarastro » Antwort #18 am:

Aber ist es nicht fatal, wenn sich nichts mehr kalkulieren lässt? Irgendwann gibt auch der geduldigste Gärtner auf. Try and error - das ist was normales, wenn es dann nicht stets bei error endet.
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Mediterraneus
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Re: Klimawandel und unsere Gaerten

Mediterraneus » Antwort #19 am:

Naja, es soll ja auch flexible Gärtner geben. ;)Ändern sich die Bedingungen, müssen sich eben die Pflanzen ändern. Grüner Rasen im Hochsommer muss nicht sein. Rhododendren werden hier im sommertrockenen Mainfranken seit eh und je gefoltert, vielleicht kauft der ein oder andere Gärtner irgendwenn keinen Nachschub mehr.Im Garten ist man flexibel.Problematischer wird das wohl eher mit der Natur, wobei die das auch selbst regeln kann. Fichte geht halt hier nur an Nordhängen, war hier noch nie angepasst und kann auch wieder verschwinden. Die Wälder hier werden sich etwas wandeln. Mais wird auch verschwinden, was auch viele eher freuen wird (außer die Wildsäue).Ich versuche mich jedenfalls mit meiner Pflanzenwahl im Garten etwas anzupassen. Und mir ist es lieber, es wird wärmer, als kälter.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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sarastro

Re: Klimawandel und unsere Gaerten

sarastro » Antwort #20 am:

Man kann die Situation auch lässig betrachten: Blackbox Gardening, angepasst an die Erderwärmung. Ergibt sicher mancherlei Überraschung!
Frühling
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Re: Klimawandel und unsere Gaerten

Frühling » Antwort #21 am:

Und mir ist es lieber, es wird wärmer, als kälter.
Duerften wir dich im Sommer daran erinnern?? ;D. Sollten die Sommer heiss bleiben stelle ich mir die Frage, ob unser Plan ein Gewaechshaus zu bauen, noch aktuell ist. Wir wollten es schon dieses Jahr machen, hatten aber keine Zeit. Und dann kam dieser heisse Sommer und Freilandtomaten gediehen wunderbar. Wird es so weitergehen? Ich plane sehr gerne, aber das wird nicht einfach werden....Wie extrem kalt, nass oder heiss trocken wird der naechste Sommer. Gewaechshaus bauen oder nicht. Das ist fuer mich die aktuelle Frage!
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Re: Klimawandel und unsere Gaerten

sarastro » Antwort #22 am:

Man kann sich auf rein gar nichts mehr verlassen. Nach dieser langen Zeit ohne nennenswerte Niederschläge kann es genauso gut einen verregneten, kalten Sommer geben. Und beispielsweise in Griechenland wieder 48 Grad im Schatten. Dieses Auf und Ab, das ist ja das Phänomen der Erderwärmung!
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Re: Klimawandel und unsere Gaerten

Mediterraneus » Antwort #23 am:

Ein Gewächshaus schadet nie. Selbst im sonnigen Süden gibt's die ;)
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Günther

Re: Klimawandel und unsere Gaerten

Günther » Antwort #24 am:

Je nun, vielleicht merken sogar die selbsternannten "Klimaexperten", daß das Klima keine Konstante ist....."Grüne Weihnachten" sind in Mitteleuropa die Regel.Und was sieht man in der Natur? Die Bergwerke in den Alpen, die im Mittelalter frei waren, apern wieder aus, und möglicherweise floriert der Weinbau in Hamburg.Mal vorab der nicht mehr taufrische Singularitätenkalender für Mitteleuropa, den ich noch immer gerne konsultiere:http://www.dr-rohlfs.de/txt/sing-kalender.htmlund füt Grafikbegeisterte:http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news/2015-zweitwaermstes-jahr-der-messgeschichte/image/image_view_fullscreenWas sieht man daraus?Die meiste Zeit seit ca. 1770 war es deutlich zu kalt, dafür kommt jetzt, seit ungefähr 1970, ein zu warmer Zeitraum. Keine Verbindung zu "Industrialisierung" oder so....Was tut der Gärtner?Zur Kenntnis nehmen, manche Pflanzen weglassen, manche Pflanzen neu dazunehmen, und lernen.Und keinen Tatarennachrichten von "Katastrophen" trauen.Korrektur auf "Grüne Weihnachten" - war mein Irrtum >:(
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carolinchen
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Re: Klimawandel und unsere Gaerten

carolinchen » Antwort #25 am:

Naja ....wir spüren die Extremwetter schon. Zwei Stürme mit fatalen Folgen, beim letzten war das Dach komplett zerstört, wir sind mit der Sanierung immer noch nicht ganz durch. Dazu lange Phasen mit Trockenheit, mal Frühjahr, mal Sommer. Und die Niederschlagsmenge pro Regenereignis hat sich deutlich erhöht. Waren früher 20L/m² schon bemerkenswert, sind es in diesem Jahr 60L und einmal 100L in zwei Tagen gewesen.Auch der stark schwankende Grundwasserspiegel ist ein Alarmsignal. Wir nehmen die klimatischen Veränderung sehr deutlich wahr, Stürme und Starkregenereignisse haben zugenommen.Mir macht das schon Angst. Unser Garten hat sehr alten Baumbestand, ich versuche auf Naturgarten umzustellen, verliere aber viele der neuen Pflanzen, weil sie mit der Trockenheit nicht klar kommen. Dabei pflanze ich nur heimisch nach.Und die Tiere haben eigentlich das ganze Jahr über großen Durst, die Anzahl meiner Trinkgefäße habe ich verdreifacht. Meine Kindheit habe ich am Mittelmeer verbracht, in den letzten drei Jahren habe ich öfter gedacht, so war das Wetter damals, obwohl ich jetzt im hohen Norden wohne.Die Veränderungen, die ich wahrnehme, besorgen mich. Auch weil ich sehe, wie viele es nicht interessiert. Da ist das fette Auto und der Flug in den Urlaub leider wichtiger.
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Re: Klimawandel und unsere Gaerten

Mediterraneus » Antwort #26 am:

Ich denke, wir messen einfach auch mehr heutzutage. Und wir zeichnen auf und machen Extremergeignisse den Massen zugänglich, das Wischdings ist ja immer dabei.Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten liegt hier am Main übrigens bei 10 %.
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Lilo
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Ich liebe meinen Garten

Re: Klimawandel und unsere Gaerten

Lilo » Antwort #27 am:

Das Gelände, welches ich bewirtschafte ist sandig, trocken und sonnenexponiert hat außerdem keinen Wasseranschluss, so dass ich von Anfang an, also seit 20 Jahren, auf trockenheitsverträgliche Pflanzen setze.Hin und wieder probiere ich auch mal eine andere Pflanzung aus, welche ich dann mit Bentonitbeigaben versuche abzupuffern.Was ich erkannt habe ist, dass Pflanzen von von Jahrsbeginn an wenig gegossen werden müssen, damit sie sich anstrengen und tief wurzeln um an dortige Wasserreserven gelangen. Es machen die Kollegen schon mal ab Mittag den Schlappmann und lassen die Öhrchen hängen. Da darf man aber nicht zu weichherzig sein und nicht gleich gießen. Über Nacht erholen sie sich meistens wieder. Wenn nicht ist natürlich Wässerung angesagt, insbesondere bei Neuanpflanzung oder bei Schätzchen. Wässerung dann aber nicht häufig und flächig sondern gezielt und tiefgründig. Ich forme meist einen Gießrand mit der tiefsten Stelle bei der Pflanze. Manchmal stecke ich auch einen Trichter bei der Pflanze in den Boden und wässere über ihn.Auch alle Neuanpflanzungen erhalten einen Gießrand und werden selbstverständlich gegossen. Die müssen ja erstmal lernen mit der Umgebung zurecht zu kommen. Beim Lernen hilft ihnen auch, dass ich die Wurzeln soweit als möglich vom Topfsubstrat befreie und bei der Pflanzung sorgfältig einschlämme, um so besten Kontakt mit dem Boden zu ermöglichen.Blöd ist natürlich ein feuchtes Frühjahr mit nachfolgender langer Trockenheit. Dann sind die Pflanzen verwöhnt, machen flache Wurzeln und kommen in der Trockenheit nicht schnell genug nach. In solchen Fällen habe ich die meisten Verluste.Rhododendren vertragen übrigens überraschend viel Trockenheit, wenn sie schattig stehen. Ich habe vier Rhododendren, geerbt bzw. geschenkt unter ein 70 jährigen Birke stehen. Jeder von ihnen bekommt sommers einmal in der Woche 10 Liter Wasser, das reicht. Eine andere Azalee steht beim Gartenhaus, die kriegt immer das Spül- und Handwaschwasser und ist damit zufrieden.Die Wiese ist grün im Mai und Juni dann vertocknet sie und viele anderen Pflanzen wachsen rückwärts, auch trockenheitsverträgliche wie Thymian oder Hauswurze. Das muss ich dann aushalten können. Ab September gibt es dann durch die Kälte in der Nacht wieder Morgentau und die meisten Pflanzen bauen wieder auf, auch ohne Gießen.In einem Punkte habe ich Glück durch den Südosthang liegt der Garten im Hochsommer ab 15:00 teilweise im Schatten um 18:00 ist die Sonne weg. Das bedeutet für die Pflanzen eine erhebliche Erholung.Für meinen Garten sind Jahre mit viel Regen kritisch, da werden Pfanzen aufmüpfig die sich ansonsten zivil verhalten, machen sich dicke und bedrängen ihre Nachbarn. Oder sie wachsen in den Himmel ohne sich um ihre Grundversorgung zu kümmern und sind dann abhängig von mir und meinen Wassergaben wenn es wieder trocken wird. Manch ein Schätzchen fault im Dauerregen auch plötzlich weg, da nützt die beste Dränage nichts.lg Lilo
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Re: Klimawandel und unsere Gaerten

Mediterraneus » Antwort #28 am:

Wo Wasser im Garten verfügbar ist, kann vieles beim alten bleiben.Eine Bewirtschaftung ohne ständige Bewässerung wie bei Lilo (ich handhabe das auch so, außer im Gemüsegarten) erfordert ggf. ein Umdenken, z.B.:-Pflanzen im Herbst kann eine Alternative sein. So steht das feuchtere Winterhalbjahr zum Einwachsen zur Verfügung.-Nutzen von Schatten (mit höherer Luftfeuchtigkeit) für "durstige "Pflanzen-Meiden von "Säufern" (Hortensien, Großblattstauden..) in trockenen Gebieten-Mulchen und Vorpflanzen von "Sonnenschirmpflanzen" ...Vor Winternässe kann man einzelne Pflanzen ganz gut schützen, ich lege z.B. alte Dachziegeln, angelehnt an einen Stein, drüber
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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sarastro

Re: Klimawandel und unsere Gaerten

sarastro » Antwort #29 am:

Im Garten meiner Eltern sind dieses Jahr im Sommer einige alt eingewachsene Rhododendren kurzerhand vertrocknet, ebenfalls ein Chamaecyparis und noch einige andere Dinge. Wir mussten früher nie wässern, aber dieses Jahr nutzte es nur wenig, da die Rhododendren an Gneisfelsen wuchsen, die Humusschicht war einfach zu dünn.
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