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Sustainable Gardening - nachhaltig gärtnern (Gelesen 12211 mal)

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neo

Re: Sustainable Gardening - nachhaltig gärtnern

neo » Antwort #30 am:

Mir war gar nicht bewusst, dass Torf immernoch die Grundlage so vieler frei verkäuflicher Erden ist!
Die Tendenz zu Erde ganz ohne oder mit reduziertem Torfanteil hat aber in den letzten Jahren zugenommen und wird auch gekauft, wenn ich mir im Gartenmarkt jeweils die unterschiedlichen Erdsackstapel betrachte. Die Hobbygärtner scheinen mir schon sensibilisiert. Es gibt ja sogar Rhododendronerde ganz ohne Torf zu kaufen, wobei ich aber nicht beurteilen kann, um wieviel weniger gut die nun ist im Vergleich zu Torf.Wenn in einem Gartenbaubetrieb Pflanzen als biologisch produziert deklariert werden dann dürfte im Substrat wohl kein Torf enthalten sein? Ist ja auch ein Weg, den Torf dort wegzulassen, wo er nicht dringlich erforderlich ist für die Kultur.
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Krokosmian
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Re: Sustainable Gardening - nachhaltig gärtnern

Krokosmian » Antwort #31 am:

Es gibt noch keine wirkliche Verpflichtung zur Torfreiheit bei "Bio", es soll aber etwas Entsprechendes in Arbeit sein... Nur schnell ergoogeltes Hörensagen. Bisher sind wohl selbst 100% Torf zulässig.Die einzelnen Bio-Labels dürften so etwas wie eine "freiwillige Selbstbeschränkung" haben. Einer der, wenn nicht sogar der führende Bioland-Gärtner in Süddeutschland wirbt auf seiner Website nicht mit "torffrei" sondern mit "stark torfreduziert". Immerhin was, wobei ein echter Vergleichswert nicht auszumachen ist.
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tomir
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Re: Sustainable Gardening - nachhaltig gärtnern

tomir » Antwort #32 am:

Wenn in einem Gartenbaubetrieb Pflanzen als biologisch produziert deklariert werden dann dürfte im Substrat wohl kein Torf enthalten sein? Ist ja auch ein Weg, den Torf dort wegzulassen, wo er nicht dringlich erforderlich ist für die Kultur.
Doch. Aber immerhin reduziert. Hier ein Auszug aus den Bioland Richtlinien:5.8.6 Erden und SubstrateEin weitgehender Verzicht auf Torf wird angestrebt. Der Torfanteil in Substraten darf maximal 50 Vol.-% bei Baumschul-, Stauden- und Zierpflanzenkulturen, bei Jungpflanzenerden maximal 80 Vol.-% betragen. Bei Pflanzen,die für ihre Kultur einen niedrigen pH-Wert beanspruchen,kann von dieser Regelung abgewichen werden.Es gibt aber Betriebe die verzichten nach eigenen Angaben komplett auf Torf.Privat nutze ich seit Jahren kein Torf. Die Produktion in Torfsubstrat mag noch so einfach und wirtschaftlich sein, neue Pflanzen in Torfsubstrat bedeutet zumindest hier nahezu immer das das Anwachsen problematisch werden kann.
Briza
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Re: Sustainable Gardening - nachhaltig gärtnern - Torf !!!

Briza » Antwort #33 am:

Oder meint ihr wirklich, ohne Torf gäbe es keinen Erwerbsgartenbau mehr?
Das hat niemand gesagt, aber Du hast recht, richtiger wäre es von "keine konkurrenzfähige Alternative" zu reden. Was bisher verwendet wird wirkt wie Flickschusterei, an der einen Ecke wird ein Loch gestopft, dafür tut sich an anderer Stelle ein neues auf. Oder es ist unterm Strich auch nicht besser/ökologischer als Torf. Und natürlich ist es auf lange Sicht nicht nachhaltig, so wie jeder endliche Rohstoff!
Die Nursery von Great Dixter verwendet bewusst kein Substrat und keinen Torf, sondern selbst gemischte Topferde.Nachteil: die Versandgebinde sind sehr schwer. So schwer, dass Versandkosten auf den Kontinent prohibitiv teuer werden. Hatte einmal eine einzige Europalette - Transportkosten einige hundert Pfund bei einem Pflanzenwert von ca. 650 Pfund.Gewicht wäre also eins der Löcher, das lt. Bristlecone durch Flickschusterei geöffnet wird.Pflanzen sind allerdings 1A und manche hier nicht leicht erhältlich.
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Staudo
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Re: Sustainable Gardening - nachhaltig gärtnern

Staudo » Antwort #34 am:

Torfabbauer sind verpflichtet, die Abbauflächen zu renaturieren und wiederzuvernässen.
Die Renaturierung der Moore ohne vorherigen Torfabbau stelle ich mir wesentlich einfacher vor.
Nein, das ist auf gar keinen Fall so. "Tote" Moore werden landwirtschaftlich genutzt. Welcher Grundstückseigentümer wäre bereit, Dutzende Hektar unter Wasser zu setzen? Das funktioniert nur, wenn jemand die Möglichkeit hat, mit dem Moor Geld zu verdienen.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Krokosmian
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Re: Sustainable Gardening - nachhaltig gärtnern

Krokosmian » Antwort #35 am:

Bristlecone war nicht der Flickschusterer ;), ja höheres Gewicht und damit auch ein höherer Energieaufwand beim Transport ist ein Nachteil von z. B. Ton oder anderen mineralischen Substratkomponenten. Torf ist eben leichter. Ein hoher Energieverbrauch kann z. B. auch beim Kompost zustandekommen, dieser sollte gedämpft werden. Und er schwankt zudem immer in seiner Zusammensetzung. Torf ist gleichbleibend nährstoffarm sowie steril (normalerweise) somit berechenbar, was ein Kultivieren fast nach reinen Schemen wesentlich erleichtert. Substrate mit Holz- und Rindenbestandteilen müssen meist öfter gegossen werden, ebenso Blähton, Sand usw.. Torf hält das Wasser besser. Der m. E. einzige wirkliche Ersatz sind bisher Kokosfasern, ob es aber sinnvoll ist, sie um den halben Erdball hierher zu bringen?Gesagt werden muss natürlich, dass es durchaus Gärtnereien gibt, die ohne oder mit sehr wenig Torf arbeiten. Diese haben aber keinen großen Anteil am Markt, der "gewöhnliche" Kunde (um den bösen M-Namen zu vermeiden :-X) kauft seine Pflanzen nicht in englischen Nurseries oder in Neusäß, (wobei ich bei Letzterem nicht weiß, ob er komplett auf Torf verzichtet). Ihm reicht das Angebot, welches bei den wirklich großen Nummern am Niederrhein, in Aalsmeer oder in Rain am Lech produziert wird. Und dort verzichtet man wiederum eher ungern auf Torf als Subtratbestandteil, lasse mich gerne eines Besseren belehren. Und um es klar zu sagen, irgendwann ist der Torf eben abgebaut, eine echtes Nachwachsen der Moore werden wir alle wohl nicht mehr erleben. Weswegen es eigentlich wirklich notwendig wäre, sich möglichst bald mit den o. g. Nachteilen der Ersatzstoffe zu arrangieren und den Torfanteil zumindest mal zu reduzieren. Der Erwerbsgartenbau ist hier aber eigentlich ziemlich OT, deswegen sei noch gesagt, dass m. E. der Hobbygärtner auch torflos oder torfarm glücklich werden kann. Außer er hat sich beispielsweise in einer Gegend mit Jurakalk auf Moorbeetpflanzen festgelegt.
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pearl
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Re: Sustainable Gardening - nachhaltig gärtnern

pearl » Antwort #36 am:

Außer er hat sich beispielsweise in einer Gegend mit Jurakalk auf Moorbeetpflanzen festgelegt.
;D oder Rhododendren oder Magnolien oder Blumen-Hartriegel. ;D Das Phänomen ist von zwei Seiten kurios. Auf der einen Seite die Alles-haben-wollen-Endverbraucher und auf der anderen Seite die Alles-geht-und-wir-verkaufen-es-Anbieter. Es geht eben nicht alles und es ist nicht alles käuflich. Bis wir wieder zu einer Haltung in Gartendingen kommen, die Erfahrung und Wissen hoch schätzt, wird es noch eine Weile dauern. Es gibt aber Hoffnung.Die Substrate von Gaißmayer in Illertissen hier sind sehr verbessert worden. Die Pflanzen wachsen gut an, das vor Jahren verwendete spelzenhaltige Substrat fliegt nicht mehr aus dem Topfballen raus. Die von Dr. Hans Simon gegründete Gärtnerei in Marktheidenfeld hatte von Anfang an Wert auf Qualität gelegt und hochwertige Substrate verwendet. Hier. Sie nehmen höhere Kosten und höheres Gewicht in Kauf um gartenfähige Pflanzen liefern zu können. Zum Boden:"Guter Boden muss ausreichend mineralische Stoffe (Steinchen, Sand, Lehm und Ton) enthalten, um zusammen mit organischen Bestandteilen aus Kompost und absterbenden Pflanzenteilen den Zustand erreichen zu können, den man Humus nennt. Diese ausgewogene Mischung der Bodenbestandteile ist Grundlage für das ganze Spektrum des Bodenlebens, das einen "guten Boden" ausmacht. Und dieser gute Boden ist Voraussetzung für gesundes Pflanzenwachstum, das ohne menschliche Hilfestellung mit Dünger und Pflanzenschutz auskommt."Die Gärtnerei de Hessenhof - ich schrieb es schon - hier:
pearl hat geschrieben:Die Gärtnerei de Hessenhof stellt ihre Substrate aus dem Falllaub von kommunalen Flächen her. Ein Vertrag mit der Gemeinde sichert ihnen eine große Menge davon. Sie verkaufen diese Lauberde auch. Hier unter der Überschrift >>Die Qualität – warum biologisch und ohne Torf? << etwas weiter unten steht genaueres.
Warum sich das Märchen weiter hält, dass Torf unersetzlich sei, ist nur damit zu erklären, dass der Bund deutscher Staudengärtner verbittert an dem Dogma festhält. Der Druck auf den Endkunden Sacksubstrate abzunehmen, wird durch solche Verkaufsargumente erhöht: Kompost sei für die Kultur von Stauden ungeeignet, weil er zu viele Salze, schädliche Abbauprodukte, falschen pH, hohen Schwermetallanteil ... habe. Immer, wenn mir sowas erzählt wurde, konnte ich nur wortlos staunen.Das Argument, dass Torf das einzige Material sei, das strukturstabil sei, ist ganz und gar unverständlich. Wirklich strukturstabil ist Splitt, Lava, Blähton, Ziegelbruch und Sand. Strukturstabil muss ein Substrat für Container im Verkauf auch nicht sein, denn die Pflanzen sollen ja in den Boden!
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

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Rieke
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Re: Sustainable Gardening - nachhaltig gärtnern

Rieke » Antwort #37 am:

Noch ein wichtiger Apsekt:Moore sind eine sehr wichtige Kohlenstoff-Senke, die in unserem Klima etwa das siebenfache an Kohlenstoff je Fläche speichern können, wie ein Wald. Bei ihrem Abbau oder ihrer Degradierung durch Entwässerung wird dementsprechend viel CO2 und auch Methan freigesetzt. Mit einer Wiedervernässung der Moore in Deutschland könnten lauf BfN jährlich bis zu 35 Mio t CO2 eingespart werden (zum Vergleich: Berlin emittiert pro Jahr ca. 21 Mio. t).Die BfN verweist auch darauf, daß der Torf aus einheimischer Produktion in wenigen Jahren verbraucht sein wird. In diesem Sinn ist die Verwendung von Torf nicht enkeltauglich (das ist die anschaulichste Umschreibung von sustainability, die ich kenne).
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pearl
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Re: Sustainable Gardening - nachhaltig gärtnern

pearl » Antwort #38 am:

:D danke Rieke! :D
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Re: Sustainable Gardening - nachhaltig gärtnern

bristlecone » Antwort #39 am:

Die Renaturierung der Moore ohne vorherigen Torfabbau stelle ich mir wesentlich einfacher vor.
Nein, das ist auf gar keinen Fall so. "Tote" Moore werden landwirtschaftlich genutzt. Welcher Grundstückseigentümer wäre bereit, Dutzende Hektar unter Wasser zu setzen? Das funktioniert nur, wenn jemand die Möglichkeit hat, mit dem Moor Geld zu verdienen.
Eine einmal abgetorfte Fläche lässt sich nicht so renaturieren, dass der Ausgangszustand wieder erreicht wird.Der Prozess ist irreversibel, jedenfalls in historischen Zeiträumen.
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Krokosmian
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Re: Sustainable Gardening - nachhaltig gärtnern

Krokosmian » Antwort #40 am:

oder Blumen-Hartriegel. ;D Die Substrate von Gaißmayer in Illertissen hier sind sehr verbessert worden. Die Pflanzen wachsen gut an, das vor Jahren verwendete spelzenhaltige Substrat fliegt nicht mehr aus dem Topfballen raus. Die von Dr. Hans Simon gegründete Gärtnerei in Marktheidenfeld hatte von Anfang an Wert auf Qualität gelegt und hochwertige Substrate verwendet. Hier. Sie nehmen höhere Kosten und höheres Gewicht in Kauf um gartenfähige Pflanzen liefern zu können. Zum Boden:"Guter Boden muss ausreichend mineralische Stoffe (Steinchen, Sand, Lehm und Ton) enthalten, um zusammen mit organischen Bestandteilen aus Kompost und absterbenden Pflanzenteilen den Zustand erreichen zu können, den man Humus nennt. Diese ausgewogene Mischung der Bodenbestandteile ist Grundlage für das ganze Spektrum des Bodenlebens, das einen "guten Boden" ausmacht. Und dieser gute Boden ist Voraussetzung für gesundes Pflanzenwachstum, das ohne menschliche Hilfestellung mit Dünger und Pflanzenschutz auskommt."
Ja, das GM-Substrat hat einen echten Quantensprung hinter sich! Nach einigem Rumprobieren und der einen oder andern leidvollen Erfahrung wie mir scheint. Komplett "clean" ist man aber auch dort nicht, siehe Text im Link siebter Absatz, vorletzte Zeile.Bei Simon wird doch auch nicht explizit auf torffrei hingewiesen ???, "betriebseigenes Substrat/Mischung" (steht im Link im Text) heißt m. E. nicht, dass die Einzelkomponenten im Betrieb "hergestellt wurden/entstanden sind", sondern, dass sie eben im Betrieb zum Substrat zusammengemischt wurden. Aber ich denke auch, dass man dort weitgehend ohne Torf arbeitet.
Warum sich das Märchen weiter hält, dass Torf unersetzlich sei, ist nur damit zu erklären, dass der Bund deutscher Staudengärtner verbittert an dem Dogma festhält. Der Druck auf den Endkunden Sacksubstrate abzunehmen, wird durch solche Verkaufsargumente erhöht: Kompost sei für die Kultur von Stauden ungeeignet, weil er zu viele Salze, schädliche Abbauprodukte, falschen pH, hohen Schwermetallanteil ... habe. Immer, wenn mir sowas erzählt wurde, konnte ich nur wortlos staunen.Das Argument, dass Torf das einzige Material sei, das strukturstabil sei, ist ganz und gar unverständlich. Wirklich strukturstabil ist Splitt, Lava, Blähton, Ziegelbruch und Sand. Strukturstabil muss ein Substrat für Container im Verkauf auch nicht sein, denn die Pflanzen sollen ja in den Boden!
Kompost per se abzulehnen ist natürlich Quatsch, es gibt ja aber neben den Staudengärtnern noch Baumschuler und Zierpflanzengärtner, die auch nicht alle unbedingt im hauseigenen Kompost produzieren ;). Oder zumindest nicht ausschließlich. Mancher reine GWH-Betrieb lässt seinen Ausschuss von Landwirten abholen, welche dann den Rohkompost auf den Acker kippen. Für sie selbst ist das reiner Abfall. Strukturstabil muss ein Substrat bei Stauden/Gehölzen/B&B solange sein, bis die die Pflanze irgendwo gepflanzt wird. Im Verkauf entscheidet in der Regel das Aussehen, zu einem guten gehört eben auch, dass das Pflänzle nicht auf halber Topfhöhe hängt . Da kommt eben wieder zum Tragen, dass die äußere Qualität fast immer über die innere siegt :-\.Gerade tut sich für mich eine neue Frage auf, kann mal wieder nicht anders :-[. Eigentlich sind doch Splitt, Lava, Blähton usw., ebenso wie Torf Rohstoffe, die in irgendeiner Form irgendwann irgendwo abgebaut werden. Und die dann auch nicht so schnell nachwachsen...
bristlecone

Re: Sustainable Gardening - nachhaltig gärtnern

bristlecone » Antwort #41 am:

Gerade tut sich für mich eine neue Frage auf, kann mal wieder nicht anders :-[. Eigentlich sind doch Splitt, Lava, Blähton usw., ebenso wie Torf Rohstoffe, die in irgendeiner Form irgendwann irgendwo abgebaut werden. Und die dann auch nicht so schnell nachwachsen...
;DEin Steinbruch, in dem diese Stoffe abgebaut werden, kann - auch nach Ende des Abbaus - zu einem sehr wertvollen Biotop werden.Die "Renaturierung" eines abgetorften Hochmoors ist hingegen bestenfalls Flickschusterei.
neo

Re: Sustainable Gardening - nachhaltig gärtnern

neo » Antwort #42 am:

;D oder Rhododendren oder Magnolien oder Blumen-Hartriegel. ;D
Und sie wachsen trotzdem in einigen Gärten, ob dir das nun passt oder nicht! ;DMeine (wenigen) die sauren Boden wollen in torffreier Rhodoerde, wo also ist das Problem?Wir Schweizer haben ja die ganz "saubere" Lösung, dass Torfabbau bei uns verboten ist, das Importieren aber nicht. Solange nicht ein Umdenken in der produzierenden "Industrie" stattfinden wird, wird man das Thema einfach auf der Erdkugel rumschieben. (Und ein bisschen erinnert mich diese Diskussion jetzt an das Glyphosatthema.)Eine Form des ökologischen Torfabbaus ist schlichtweg nicht möglich?
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pearl
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Re: Sustainable Gardening - nachhaltig gärtnern

pearl » Antwort #43 am:

hier an der Bergstraße gibt es mehrere Steinbrüche. Von der Autobahn aus sind sie als schroffe Felswände zu sehen und immer ein Zeichen, dass man bald in Heidelberg ist. Porphyr wurde in Dossenheim abgebaut. Jetzt ist der Steinbruch stillgelegt, man brauch ihn nicht mehr zur Gewinnung. Der Straßenbau verwendet andere Materialien. Granit, Diorit wird in Heppenheim noch von der Firma Röhrig abgebaut. Auch Zuschlagmaterial für den Straßenbau. Es ist immer wieder ein Erlebnis, wenn man sieht wie hier wertvoller Granit-Split einfach unter Asphalt verschwindet. Muschelkalk wurde entlang des Neckars in Steinbrüchen abgebaut, die heute Museumscharakter haben. Hier. Aus einem, der zum Hobby-Steineklopfen geöffnet ist, bekam ich von einem Freund mehrere Ammonite. Den Namen des Steinbruchs weiß ich nicht mehr. Jurakalk wird noch in einem Steinbruch abgebaut, der an der Autobahn in Richtung - äh so - so in Richtung Albstadt müsste er irgendwo sein. Basalt wird noch in der Eifel gewonnen. Hier die Firma MAYKO.Für diese Gesteinsarten werden die Transportwege Neckar und Rhein genutzt. Also alles regionale Produkte mit guter Ökobilanz und klimaverträglichvertretbar.
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Re: Sustainable Gardening - nachhaltig gärtnern

Krokosmian » Antwort #44 am:

Also alles regionale Produkte mit gute Ökobilanz und klimaverträglichvertretbar.
Klar sind sie das! Aber jedes Vorkommen ist eben irgendwann erschöpft :-[ ;). Ich denke gerade an den vorzüglichen "Cannstatter Travertin" (http://forum.garten-pur.de/index.php/to ... msg2406832), nach dem Ende des Abbaus nicht mehr so einfach zu bekommen. Seit Jahren sammle ich jeden Brocken den ich bekommen kann, bis ich aber genug Material für das erträumte Alpinum zusammenhabe, werde ich es wohl nicht mehr aufschichten können :(.
Dateianhänge
CTravertin.jpg
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