Bei uns stromert ein gutes halbes Dutzend Nachbarskatzen durch die Gegend, natürlich auch durch unseren Garten. Bis zum Frühjahr bzw. Sommer hatten wir rundum Zäune, Maschendraht, 1,6 Meter plus niedriger Betonsockel; die waren nie ein Hindernis, dienten entweder als Leiter, oder die Lücken zu angrenzenden Bauten wurden als Tor genutzt (inzwischen sind die Zäune zu Nachbars weg, den Menschen zuliebe; nur zur Waldrandseite hin ist der Zaun geblieben, als Schutz gegen Wildschweine). Buddeleien halten sich in erträglichen Grenzen. Die sehe ich gelassen, zumal - Waldrandlage - auch Amseln, Elstern, Eichelhäher, Eichhörnchen, Marder & Co. regelmäßig ein bisschen buddeln. Maulwürfe sowieso. Nicht witzig fand/ finde ich's allerdings, wenn Freigängerkatzen den eigenen Garten als Singvogel-Jagdrevier missverstehen und sich an Futterstellen und Vogeltränken auf die Lauer legen. Ein paarmal habe ich zum Schlauch gegriffen und einen Spritzer Richtung Katz-neben-Vogeltränke gezielt. Getroffen habe ich nie: Die Samtpfoten waren immer schon weg, ehe der erste Tropfen bei ihnen ankam

. Aber Lerneffekte gab's denn doch, die beliebtesten Lauerplätze waren eine Weile tabu. Ließ die Wirkung nach, hat's zunächst genügt, eine "Als ob"-Geste zu machen. Später musste dann mal ein neuer Wasserspritzer Richtung Vogeltränke her, das Ganze von vorne

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... Wenn sie einen nicht ernst nehmen helfen die anderen drohenden Katzenlaute die einem Kampf vorausgehen bestimmt. Diese Fremdsprachenkenntnisse bei einem üblicherweise nicht für voll zu nehmenden Zweibeiner kauften bisher jeder den Schneid ab. ...
Stimmt, funktioniert. Ich fauche auch

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... Wenn ich nicht da bin muß ich damit leben das Katzen auch eine zeitliche Vorstellung von Territoriumsgrenzen haben, sich also Gebiete auf der Zeitebene teilen. ...
Ja. Unrealistisch, ein katzenfreies "Menschenrevier" durchsetzen zu wollen, wenn man nicht da ist. Aber nach dem, was ich hier beobachte, "wissen" Katzen durchaus, wo sie unerwünscht sind. Ein Tiger aus der Nachbarschaft, der unseren Garten besonders häufig besucht und an bestimmten Ecken regelrecht thront, trollt sich stets rasch, sobald ich auftauche. Allerdings erkennbar widerwillig

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partisanengärtner hat geschrieben:...Ich respektiere die einzelne Katze und bewundere sie auch. ...
Ich auch, eigentlich mag ich Katzen sehr. Schade, wenn man dieser Zuneigung nicht folgen kann, angesichts zu vieler Freigängerkatzen rundum...
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)