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Systematisch gärtnern (Gelesen 32297 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Systematisch gärtnern
Hallo,habe heute den halben Tag Unkraut gejätet (hier hatte es Plusgrade und Sonne
) und obwohl ich etliche Eimer gefüllt habe, habe ich immer das Gefühl, ich trete auf der Stelle. Nie ist mein Garten wirklich ordentlich (also ordentlich in meinem Sinn, so wild-romantisch). Nie gehe ich raus und bin zufrieden, immer sehe ich nur Unkraut, Wildwuchs und Chaos.Was mache ich falsch? Muss ich meinen Blick ändern? Wie schaffe ich es, dass der Garten zumindest oberflächlich ordentlich aussieht? Ich bin so der Typ, wenn ich mir ein Areal vornehme, dann supergründlich und der Rest sieht aus wie bei Hempels. Wäre es besser, mehr oberflächlich zu arbeiten? Und dann größere Flächen zu schaffen? Auch arbeite ich mehr mit den Gegebenheiten, will heißen, bei starker Sonneneinstrahlung weiche ich in den Schatten zum Arbeiten aus und dann bleibt ein angefangenes Stück in der Sonne unbearbeitet. An Tagen wie heute arbeite ich natürlich gerne in der Sonne und vernachlässige die schattigen Bereiche. In dem trockenen Sommer 2015 konnte ich monatelang nichts machen, weil mein lehmiger Boden wie Beton war. Hat aber leider das Unkraut nicht gejuckt. Mich nervt das so, dass noch nicht mal Teile des Garten einen gepflegten Gesamteindruck hinterlassen. Also, z.B. der Vorgarten. Sind die Beete ordentlich gejätet, dann wuchert hundertpro das Unkraut in den Fugen der Garageneinfahrt oder, noch schlimmer, überall am Gehweg und Straße, was widerum meinen Vorgarten irgendwie ungepflegt aussehen lässt.Wie macht ihr das? Habt ihr ein bestimmtes System? Ich will da mal irgendwie Grund reinbringen.

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Re: Systematisch gärtnern
Du musst drüber hinwegsehen. Ich bin eigentlich auch nie wirklich zufrieden, überall passt irgendwas nicht oder ich habe endlos lange Listen, was gemacht werden soll, und dann brauche ich einen ganzen Nachmittag für ein Beet - und zum Reinpflanzen komme ich nicht mal, also es gibt Tage, da habe ich nichts von dem, was ich gerne tun würde, weitergebracht, aber trotzdem schubkarrenweise Material umgelagert.Wenn ich dann aber ein halbes Jahr später die Fotos anschaue, dann bin ich ganz hingerissen, wie schön da alles war
. Ich glaube, das ist so ein Perspektivending; man muss gelassener werden.

"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
ich
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Re: Systematisch gärtnern
Öhm, Kathrin, bei die IST alles schön. Davon bin ich meilenweit entfernt.
- Šumava
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Re: Systematisch gärtnern
...genau, gelassener werden...Perfektionismus kann einem im Leben in manchen Aspekten schon weiterbringen, denke ich, in anderen wiederum steht er einem dann aber im Weg...Easy, take it more easy! 

mit lieben Grüßen vom Rande des Böhmerwaldes
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Re: Systematisch gärtnern
Dann beruhigt es dich vielleicht zu wissen, dass ich auch kein System habe. Ich nehme mir oft vor, heute kommt Beet xy dran. Auf dem Weg zu Beet xy hängen Äste in den Weg. Die schnipple ich ab. Da merke ich, dass irgendwer (ich
) den Strauch unmöglich geschnitten hat, also hole ich die große Astschere und lichte ihn aus (hinter mir türmt sich Astmaterial). Wo das Zeug schon herumliegt, beginne ich, den Wilden Wein vom Nachbarstrauch zu reißen und bemerke, dass der im Mulch in den Beeten unbemerkt schon meterweit weitergewachsen ist - ich ziehe ihn also raus... Nach zwei Stunden kriege ich Angst vor dem riesigen Berg Schnittmaterial und beginne es kleinzuschneiden und wegzuräumen. Ans Beet xy denke ich erst, als es schon dunkel ist
.Keine Ahnung, wie andere so vorgehen?


"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
ich
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Re: Systematisch gärtnern
Genau so! ;DIch kann Unkraut wunderbar ignorieren, wenn ich gerade keine Lust zum Jäten habe. Und dran ist ebenfalls das, worauf ich gerade Lust habe. Einiges kann dann mal richtig hinten runterfallen, aber das ist dann halt irgendwann anders mal umfangreicher fällig. Man sollte sich die Gelassenheit Außenstehender aneignen. Die sehen nämlich in der Regel eher die Stauden, als das Unkraut und bekommen kein schlechtes Gewissen, wenn sie doch welches entdecken, weil es bei ihnen selbst im Garten auch nicht peinlich gejätet ist. Eine Ausnahme mache ich zu den offenen Gärten, da wird einmal grob durch alle Beete gestürmt.Keine Ahnung, wie andere so vorgehen?
- Gartenplaner
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Re: Systematisch gärtnern
Vielleicht brauchst du mehr selbstversamende robuste Schönheiten, die anderen zu invasiv sind, bei dir aber die Stellen des Unkrautes effektiv besetzen könnten?Würde auch zu deinem Grundkonzept passen... (also ordentlich in meinem Sinn, so wild-romantisch)...

Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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- maigrün
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Re: Systematisch gärtnern
ich habe festgestellt, dass ich eher zufrieden bin, wenn ich eins nach dem anderen und dann gründlich mache. dieses überall-mal-ein-bisschen hinterlässt bei mir eher ein gefühl der unzufriedenheit. allerdings gibt es arbeiten, die ich gerne am abend bei einem gang über das grundstück mache: gehölzsämline jäten, rhodo-blüten ausbrechen etc. es ist einfach so: bestimmte arbeiten brauchen eine bestimmte zeit. und wenn nicht mehr zeit vorhanden ist, dann wird es nicht oder später gemacht. und das kann und darf dann auch kein grund zur unzufriedenheit sein. wenn du das gründlich angehen magst, vielleichst schaust du mal nach literatur zu "projektmanagement".Ich bin so der Typ, wenn ich mir ein Areal vornehme, dann supergründlich und der Rest sieht aus wie bei Hempels. Wäre es besser, mehr oberflächlich zu arbeiten? Und dann größere Flächen zu schaffen? Wie macht ihr das? Habt ihr ein bestimmtes System? Ich will da mal irgendwie Grund reinbringen.
Re: Systematisch gärtnern
Ja, so ähnlich planlos läuft das bei mir auch. Wobei, ich habe ja einen Plan, aber der funktioniert meistens nicht. Und, selbst, wenn ich dann mal genau das geschafft habe, was auf dem Plan stand, dann sieht die Terrasse aus wie Schwein (Reste Schnittgut, was ich mir aus den Haaren fummele, Erde, Sand) und mein Wohnzimmer, weil ich da den ganzen Dreck reintrage (trotz Gartenschlappen, die ich selbstverständlich vor der Terrassentür ausziehe). Dann bin ich kaputt und denke mir, was soll´s, habe jetzt keine Lust mehr. Da kann ich aber drauf wetten, dass ausgerechnet dann unangemeldeter Besuch kommt :PWie läuft das denn in Betrieben? Die gehen doch da bestimmt irgendwie organisierter dran?
Re: Systematisch gärtnern
Gartenplaner, da bin ich dran. Aber leider versamen die sich wesentlich langsamer als die Wildkräuter.
- maigrün
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Re: Systematisch gärtnern
eine ergänzung: es ist ganz wichtig, sich eine halbe stunde am abend zu nehmen, die nur dem aufräumen dient. geräte wegräumen, fegen usw. und nicht zusätzlich einplanen sondern als teil der gartenarbeit.
- mavi
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Re: Systematisch gärtnern
Die haben einen entscheidenden Vorteil: Personal.Wie läuft das denn in Betrieben? Die gehen doch da bestimmt irgendwie organisierter dran?
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Re: Systematisch gärtnern
Ach, das kommt mir ja alles soooo bekannt vor....



Liebe Grüße
Ariane
It takes both, sunshine and rain, to grow a garden.
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Re: Systematisch gärtnern
maigrün, da hast du recht. Das muss ich unbedingt machen. Habe mal im Herbst einen reinen Aufräumtag eingelegt. Also, sämtliche Töpfe aus allen Ecken des Gartens zusammengetragen, alle angefangenen Säcke mit Erde verteilen, Geräte weggeräumt, Gartenschlauch aufgerollt und was sonst noch alles. Das ist ´ne Arbeit, die ich hasse. Sollte ich wirklich regelmäßig machen.