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Systematisch gärtnern (Gelesen 32317 mal)

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hymenocallis

Re: Systematisch gärtnern

hymenocallis » Antwort #150 am:

... Hier wird aus mehreren guten Gründen so gut wie gar nicht gemulcht - klappt trotzdem mit wenig Arbeitsaufwand bzw. in einigen Bereichen nur deswegen. ...
Kann sein das ich gerade auf der Leitung stehe. Aber könntest du ein paar Gründe nennen?
Es hängt von der Art der Bepflanzung, dem vorhandenen Boden, der Niederschlagshäufigkeit/Temperatur in der Vegetationszeit und der gewählten Bewässerungsmethode ab.Schneckenempfindliche Pflanzen organisch zu mulchen sorgt für üppiges Gedeihen der Schneckenpopulation (unter Hostas kann man das wunderbar testen).Einige Sonnenanbeter verfaulen unter Mulch (klassisches Beispiel: Bartiris - egal ob hoch, mittel oder niedrig).Einige Stauden verweigern die Blüte, wenn sie jedes Jahr mit Mulch oder Kompost ein paar Zentimeter tiefer gelegt werden (Pfingstrosen, Helleboren, ...)Einge Stauden brauchen mineralischen Mulch als Wärmespeicher und leiden unter organischem, der vergleichsweise kühl und feucht bleibt.Hat man sehr fetten Boden, ist die Nährstoff-Anreicherung durch Flächenkompostierung nicht immer wünschenswert - oft ist eher Abmagerung ratsam, damit bestimmte Staudengemeinschaften überhaupt dauerhaft gedeihen können. Hier ist die gewählte Bewässerungsmethode der Hauptgrund, warum nur an sehr wenigen Stellen und dort ganz speziell gemulcht wird. Wir haben extrem durchlässigen Boden, im Sommer wenig Niederschlag und hohe Temperaturen, aber aufgrund der unmittelbaren Flußnähe hohe Luftfeuchtigkeit. Alle Stauden haben Einzeltropfer, die Bereiche zwischen den Stauden bleiben trocken und so fast vollständig unkrautfrei. Das zugeführte Wasser versickert direkt im Wurzelstock der Pflanze. Eine organische Mulchdecke hält die Feuchtigkeit an der Oberfläche zurück und auf dem feuchten Mulch keimen zufliegende Samen wesentlich leichter. Nach der Gartenanlage haben wir mit organischem Mulch aus den o.a. Gründen schlechte Erfahrungen gemacht und ihn sukzessive wieder entfernt. Heute ist der Staudenbewuchs so dicht, daß man sich mit dem Ausbringen von Mulch schwertun würde. Einzig in einem waldigen Bereich ist der Boden mit Rindenhumus abgedeckt, weil die dort gepflanzten Stauden schattige Dauerfeuchte nicht nur im Wurzelraum sondern auch darüber brauchen - dort wird auch mit Neblern bewässert. Organischer Mulch hat je nach Gartensituation sicher seine Berechtigung, Allheilmittel ist er keines und ihn unkritisch zu empfehlen halte ich für zu kurz gegriffen. Würde ich heute eine größere Beetfläche anlegen, bei der aus kostengründen keine dichte Staudenbepflanzung möglich ist, wäre Gartenfaser das Mittel meiner Wahl. Damit ist hier der ganze Boden im Rosengarten abgedeckt (keine Begleitstauden - damit steigt hier der Sternrußtaubefall ins unermeßliche) und bleibt weitgehend unkrautfrei - ohne die nachteiligen Effekte von herkömmlichem Mulchmaterial. LG
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Starking007
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Re: Systematisch gärtnern

Starking007 » Antwort #151 am:

Danke für die Mühe, in vielen Teilen,unter diesen Bedingungen,nachvollziehbar."...Schneckenempfindliche Pflanzen organisch zu mulchen sorgt für üppiges Gedeihen der Schneckenpopulation (unter Hostas kann man das wunderbar testen)...."Nachdem ich einige Tausend Hosta habe, und die alle und schon immer mulche,so richtig üppig, hab ich gegenteilige Erfahrung gemacht.Hängt aber von vielen Faktoren ab."Einige Sonnenanbeter verfaulen unter Mulch (klassisches Beispiel: Bartiris - egal ob hoch, mittel oder niedrig)."Richtig, hier mulche ich, wie du erwähnst, mineralisch.Es ist eben so richtig schön komplex und individuell, unser Gärtnern!
Gruß Arthur
Katrin
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Re: Systematisch gärtnern

Katrin » Antwort #152 am:

Einige Sonnenanbeter verfaulen unter Mulch (klassisches Beispiel: Bartiris - egal ob hoch, mittel oder niedrig).
Kies ist doch auch Mulch und Bartiris ohne Kies klappen hier überhaupt nicht.
Einige Stauden verweigern die Blüte, wenn sie jedes Jahr mit Mulch oder Kompost ein paar Zentimeter tiefer gelegt werden (Pfingstrosen, Helleboren, ...)
Kommt auf die Tiefe drauf an.
Hat man sehr fetten Boden, ist die Nährstoff-Anreicherung durch Flächenkompostierung nicht immer wünschenswert
Der Düngungseffekt von beispielsweise Holzhäcksel ist nicht wirklich nennenswert.
Heute ist der Staudenbewuchs so dicht, daß man sich mit dem Ausbringen von Mulch schwertun würde.
Alles kein Problem, wenn man es im Winter oder im Zuge des Rückschnitts macht.
Organischer Mulch hat je nach Gartensituation sicher seine Berechtigung, Allheilmittel ist er keines und ihn unkritisch zu empfehlen halte ich für zu kurz gegriffen.
Da Mulch in seinen vielfältigen Formen, sprich die Bedeckung von offenem Boden, im Gegensatz zu nacktem Boden durchaus der Situation in der Natur entspricht und dort auch selten Unkraut andere Pflanzen dahinrafft, halte ich Mulch als für Gärten und besonders Neuanlagen absolut notwendig.Gerade auf feuchtem, lehmigen Boden wird man sonst keine Chance haben und auch alle anderen Böden profitieren von der an die Pflanzen und den Standort angepassten Bedeckung der Erde. Den in der Natur immer nur vorübergehenden Zustand nackter Erde aufrecht erhalten zu wollen, ist und muss mit Aufwand verbunden sein - den man sich leicht sparen kann.
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hymenocallis

Re: Systematisch gärtnern

hymenocallis » Antwort #153 am:

Da Mulch in seinen vielfältigen Formen, sprich die Bedeckung von offenem Boden, im Gegensatz zu nacktem Boden durchaus der Situation in der Natur entspricht und dort auch selten Unkraut andere Pflanzen dahinrafft, halte ich Mulch als für Gärten und besonders Neuanlagen absolut notwendig.Gerade auf feuchtem, lehmigen Boden wird man sonst keine Chance haben und auch alle anderen Böden profitieren von der an die Pflanzen und den Standort angepassten Bedeckung der Erde. Den in der Natur immer nur vorübergehenden Zustand nackter Erde aufrecht erhalten zu wollen, ist und muss mit Aufwand verbunden sein - den man sich leicht sparen kann.
Man muß es nicht so differenziert wie ich betrachten - da hast Du vollkommen recht. Die Situation in der Natur hätte ich allerdings sehr ungern im Garten - dort gedeiht keine einzige meiner Gartenpflanzen, dafür aber Unmengen von 'Wildkräutern'. ;)
hymenocallis

Re: Systematisch gärtnern

hymenocallis » Antwort #154 am:

Nachdem ich einige Tausend Hosta habe, und die alle und schon immer mulche,so richtig üppig, hab ich gegenteilige Erfahrung gemacht.Hängt aber von vielen Faktoren ab.
Hier ging der Bedarf an Schneckenkorn nach der Entfernung des Mulchs unter den Hostas rapide zurück. Sind aber nur wenige Quadratmeter - daher sicher nicht repräsentativ. LG
Katrin
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Re: Systematisch gärtnern

Katrin » Antwort #155 am:

Man muß es nicht so differenziert wie ich betrachten - da hast Du vollkommen recht.
Wenns Arbeit und unzufrieden macht, sollte man das tatsächlich lieber bleiben lassen.
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Floris
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Re: Systematisch gärtnern

Floris » Antwort #156 am:

Da Mulch in seinen vielfältigen Formen, sprich die Bedeckung von offenem Boden, im Gegensatz zu nacktem Boden durchaus der Situation in der Natur entspricht... Den in der Natur immer nur vorübergehenden Zustand nackter Erde...
Im Zusammenhang dieses Themas geht es wohl um organischen Mulch, da das Mulchen im Zusammenhang mit dem Verbessern eines schweren Bodens aufkam.Bodenbedeckung mit organischem Material während der Vegetationszeit kenne ich nur aus dem Wald oder von Flächen mit gestörter Zersetzung der Bodenstreu.Im Offenland sind die Reste des Vorjahres schnell umgesetzt und der nichtbewachsene Boden zwischen einzelnen Pflanzen ist mehr oder weniger frei, zumindest nicht dick organisch bedeckt.Im Luftbild ist häufig kein offener Boden zu sehen, bei Vegetationsaufnahmen wird in der Regel aber nur bei intesiv bewirtschaftetem Grünland ein Bodenbedeckungsgrad von 100 % erreicht. Kräuterreiche Flächen haben durchaus freien Boden zwischen den Einzelpflanzen, der höchstens von einem Algenfilm oder bei sehr feuchten Verhältnissen mit Moos bewachsen ist. Ganz ähnlich einem ungemulchten, aber dicht bewachsenen Staudenbeet.Ich finde daher den immer wiederkehrenden Vergleich mit der Natur als Begründung für Mulchschichten im Garten nicht für gerechtfertigt.
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Katrin
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Re: Systematisch gärtnern

Katrin » Antwort #157 am:

Das kommt auch auf den Lebensraum an. Von Intensiv-Grünland einmal abgesehen, verfilzen Pflanzengesellschaften mit Kräutern, also diverse Wiesen, relativ schnell. Moos - auch an vollsonnigen Standorten -, kleine, bodendeckende Stauden und die Blatt- und Stängelreste der Vorjahre bilden eine recht dichte Schicht.Diese kann man natürlich auch mit dichter Bepflanzung imitieren. Aber bis diese sehr dicht ist, ist zwischen den Pflanzen viel, viel nackte Erde und das ist eben eine Einladung für alle Samen der Umgebung (und die, die im Boden sind), zu keimen. Nackter Boden bleibt nie lange so, weil irgendeine Pflanze sich dort ansiedelt. Im Garten ist das im Großteil der Fälle keine gewünschte. Es muss dazu auch nicht dick gemulcht werden (ich vermute, dass viele, die negative Erfahrungen mit Mulche gemacht haben, zu dick mulchen) - es reicht eine relativ dünne Schicht, vor allem in der vegetationsfreien Zeit, da in dieser genug Licht vorhanden ist, um robusten Unkräuter das Keimen zu ermöglichen.Präriepflanzen haben natürlich keinen Laub als Mulch, aber zumindest ihre eigenen Stängel und Blätter - wer das alles entfernt, bietet Licht und freien Boden für alle anderen Pflanzen.
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Floris
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Re: Systematisch gärtnern

Floris » Antwort #158 am:

Das kommt auch auf den Lebensraum an. Von Intensiv-Grünland einmal abgesehen, verfilzen Pflanzengesellschaften mit Kräutern, also diverse Wiesen, relativ schnell. Moos - auch an vollsonnigen Standorten -, kleine, bodendeckende Stauden und die Blatt- und Stängelreste der Vorjahre bilden eine recht dichte Schicht.
Du vermengst da gerade etwas was nicht vermengt gehört. Meine Erfahrung ist eine andere. Und die Aussage, dass es auf den Lebensraum ankommt bekräftigt, dass eine pauschale Empfehllung nicht angemessen ist.
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Zaubercrocus
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Re: Systematisch gärtnern

Zaubercrocus » Antwort #159 am:

Hemerocallis, Danke für deine Erklärungen.Mir persönlich erleichtert das Mulchen von Staudenbeeten mit organischen Material sehr die Pflege das Gartens. Bis jetzt hab ich noch keine negativen Erfahrungen damit gemacht.Das organisches Mulchmaterial für trockenheits liebende Pflanzen nicht gut ist kann ich nachvollziehen. In diesem Fall würde ich mineralisch mulchen. Ohne diese Hilfe der Unkrautregulierung wäre für mich die Gartenpflege nicht machbar.
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Knolli
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Re: Systematisch gärtnern

Knolli » Antwort #160 am:

Nartürlich meinte ich keine flächendeckende Schicht (womöglich noch über sämtliche Stauden ! ) Häcksel in den Beeten! Die Häckselteile liegen so dünn,dass sie kaum " Körperkontakt" untereinander haben und man die Erde sieht.Es geht dabei auch nicht um Unkraut Unterdrückung ,sondern darum,den schweren Lehmboden lockerer zu bekommen und ihn bei Regen vor dem Verdichten zu schützen.So erleichtert man sich auf Dauer deutlich das Bearbeiten der Beete und Unkraut läßt sich wesentlich einfacher im Ganzen jäten. Im Sommer wird auch GGs Rasenschnitt in die Beete gestreut -genauso fein,als würde ich ein Gericht salzen ;D Wir wohnen völlig in der Botanik mit Feld,Bach und Wäldchen umgeben ...Wie ihr euch illustriert vorstellen könnt,habe auch ich keinerlei Interesse an einer Massenvermehrung von Wühlmäusen und Schnecken im Garten und konnte das bisher -trotz feiner Mulchschicht -auch nicht feststellen.
Alles wird gut!
hymenocallis

Re: Systematisch gärtnern

hymenocallis » Antwort #161 am:

Hemerocallis, Danke für deine Erklärungen.Mir persönlich erleichtert das Mulchen von Staudenbeeten mit organischen Material sehr die Pflege das Gartens. Bis jetzt hab ich noch keine negativen Erfahrungen damit gemacht.Das organisches Mulchmaterial für trockenheits liebende Pflanzen nicht gut ist kann ich nachvollziehen. In diesem Fall würde ich mineralisch mulchen. Ohne diese Hilfe der Unkrautregulierung wäre für mich die Gartenpflege nicht machbar.
Es ist wirklich stark von der Situation vor Ort abhängig. Hier auf durchlässigem Schotterboden ist mineralisches Mulchen überflüssig - es ist meist so trocken, daß auf dem offenen Mutterboden kaum etwas keimt. In den Iris-Bereichen schaffen es nur in feuchten Jahren Akeleien-Sämlinge so groß zu werden, daß sie lästig fallen. In kühleren Regionen ist die Wärmespeicherung durch den mineralischen Mulch sicher ein großer Vorteil, wenn man wärme- und trockenheitsliebende Pflanzen kultiviert (vor allem, wenn man dunkleren Kies oder Lavagrus wählt). Auch bei organischem Mulch gibt es große Unterschiede - Rindenmulch, Holzhäcksel, Rindenhumus, gehäckselter Staudenschnitt und Grasschnitt verhalten sich völlig anders. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Schnecken das 'fädige' und faserige Material der Gartenfaser schlecht überklettern können - es hat fast Barrierewirkung, im Gegensatz dazu lieben sie frischen Grasschnitt oder Staudenhäcksel (als Versteck, zur Eiablage und als Nahrungsquelle), weil er die für sie nötigen feuchten schattigen Bedingungen erzeugt.Wer sich selbst ein Bild machen will, kann sich mittlerweile problemlos im Netz über Schneckenzucht einlesen (inzwischen gibt es auch genügend deutschsprachige Seiten - Weinbergschneckenzucht scheint zu boomen). ;)LG
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Zaubercrocus
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Re: Systematisch gärtnern

Zaubercrocus » Antwort #162 am:

An so durchlässigen Schotterboden wie du ihn beschreibst Hemerocallis, hab ich ehrlich gesagt nicht gedacht. Da verstehe ich dan schon das du Mulch zur Unkrautregulierung nicht benötigst. Wir haben hier Rotlehm und stellenweise Weißlehmboden. Auf diesen keimt sobald er etwas feucht ist in nu Unkraut und co. Ich würde gerne bei uns einen Bereich mit trockenheitsliebenden Pflanzen gestalten. Als mineralischen Mulch wollte ich Lava einsetzen. Hauptgrund für Lava sehe ich darin, dass wenn sich die Mulchschicht mit dem darunterliegenden Boden/Substrat mischt z. B. bei pflanzaktivitäten, sich günstig auf den Boden auswirkt, hinsichtlich Durchlüftung, Wasserspeicherung. Könntest du für diesen Einsatzbereich eine Körnung (1-5mm, 2-8mm, 2-12mm, 8-16mm) empfehlen? LG
hymenocallis

Re: Systematisch gärtnern

hymenocallis » Antwort #163 am:

An so durchlässigen Schotterboden wie du ihn beschreibst Hemerocallis, hab ich ehrlich gesagt nicht gedacht. Da verstehe ich dan schon das du Mulch zur Unkrautregulierung nicht benötigst. Wir haben hier Rotlehm und stellenweise Weißlehmboden. Auf diesen keimt sobald er etwas feucht ist in nu Unkraut und co. Ich würde gerne bei uns einen Bereich mit trockenheitsliebenden Pflanzen gestalten. Als mineralischen Mulch wollte ich Lava einsetzen. Hauptgrund für Lava sehe ich darin, dass wenn sich die Mulchschicht mit dem darunterliegenden Boden/Substrat mischt z. B. bei pflanzaktivitäten, sich günstig auf den Boden auswirkt, hinsichtlich Durchlüftung, Wasserspeicherung. Könntest du für diesen Einsatzbereich eine Körnung (1-5mm, 2-8mm, 2-12mm, 8-16mm) empfehlen? LG
Ich kenne lehmige Gartensituationen live nur aus dem Garten meiner Mutter (welcher Lehm dort vorherrscht, weiß ich nicht, aber in der Nähe gab es ein Ziegelwerk und die Teiche bestehen nach wie vor) und dort gedeihen viele meiner Pflanzenschätze nur im Kübel. Gerade die winterliche Staunässe killt dort viele der Trockenkünstler, auch wenn die Winter mild ausfallen. Nur in einem Gartenbereich klappt es bei meiner Mutter: es ist ein aufgeschüttetes Beet (ca. 30 cm hoch) mit einer Steinmauer als Einfassung (erstreckt sich von der Hauseinfahrt bis unter die Dachtraufe). Dort wurde ein Gemisch aus Mutterboden und Bruchsteinen (auch schotterfein, Reste von der Pflasterung) eingebracht (Stainzer Platten = Hartgneis). Das Beet liegt in voller Sonne - dort wird ebenfalls nicht gemulcht (war mal ein Alpinum, inzwischen wurde dort alles gepflanzt, was auf dem Lehmboden eingeht). Ich kann also nur empfehlen, den Boden mindestens 30 cm tief gut mit Kies/Schotter/mineralischem Mulch mit passendem PH-Wert zu durchmischen - noch besser 30 cm hoch aufzuschütten (Staunässe!) und dabei je nach Bedarf der gewählten Pflanzen auf kalkhaltiges oder neutrales Gestein als Mulchmaterial zurückzugreifen (Lava kann, muß aber nicht ideal sein). Aus eigener Erfahrung empfehle ich gröbere Körnungen (wir haben einen asiatischen Gartenteil mit Kiesflächen), weil feinere Körnungen automatisch als großflächiges Katzenklo Verwendung finden. Vielleicht können Dir andere User hier, die selbst auf Lehm gärntern, besser konkreter raten - leider habe ich da nur sehr begrenzte Erfahrungen. LGPS: keinen sehr dunklen mineralischen Mulch wählen - der heizt sich in der Sonne manchmal so auf, daß die darauf wachsenden Stauden gekocht werden.
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Zaubercrocus
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Re: Systematisch gärtnern

Zaubercrocus » Antwort #164 am:

Im allgemeinen bin ich mit den vorherrschenden Boden im Garten sehr zufrieden. Für den speziellen Bereich für Pflanzen die ohne einen guten Wasserabzug nicht auskommen hab ich mir vorgenommen den Boden abzumagern. Da ich in einen anderen Gartenbereich eh eine Schicht Granitschotter ausbauen muss (war mal für eine Woche eine Lkw-Zufahrt) wollte ich diesen gleich verwenden.Das sich die Fläche durch eine dunkle Mulchschicht zu stark aufheizen könnte hab ich gar nicht bedacht. Vielleicht probiere ich es in diesen dann trockenen Bereich auch einfach mal ohne Mulchabdeckung aus. LGPS: hoffe ihr verzeiht diese OT-Beiträge hier. Wir sind ja doch etwas vom eigentlichen Thema abgedriftet.
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