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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4099706 mal)
Moderator: cydorian
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Um bei deinem Beispiel mit nicht ganz ausgereiftem Holz zu bleiben:Meiner Meinung nach müsste sich das nach einer Vegetationsperiode hier in D erledigt haben. Also im Frühjahr die Pflanzen kaufen oder wenn sie im Sommer/Herbst gekauft werden, den ersten Winter geschützt überwintern.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Bei den bekannten härteren Feigensorten funktioniert das problemlos. Von den nicht so harten kann man ja die Finger lassen. Das ist auch bei Sämlingen ähnlich. Während von süditalienischen Sämlingen nur selten einer den Winter überlebt, überleben aus afghanischen Samen sehr viele Feigen.Um bei deinem Beispiel mit nicht ganz ausgereiftem Holz zu bleiben:Meiner Meinung nach müsste sich das nach einer Vegetationsperiode hier in D erledigt haben. Also im Frühjahr die Pflanzen kaufen oder wenn sie im Sommer/Herbst gekauft werden, den ersten Winter geschützt überwintern.
viele Grüße
Paul
aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) 7b
Paul
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Wenn die Voraussetzungen gut sind. D.h. heisser und sonniger Standort, kein miserabler oder verregneter Sommer, Dünger spätestens Mitte Juni und kein ständig durchnässter BodenBei den bekannten härteren Feigensorten funktioniert das problemlos.

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Hast du nicht deine beiden Feigen in diesem Jahr aus Südfrankreich bezogen?An und für sich geht es da um die Sorte und ihre Eigenschaften. Natürlich müssen die Triebe gut verholzt sein, aber dafür sind primär die Bedingungen vor Ort relevant. Die Verholzung findet ab Sommer und im (Früh)-Herbst statt.VGUnd, wie lange müsste eine in Italien gezogene Feige (um wieder halbwegs on topic zu werden) in D akklimatisiert werden um ausreichend bzw. entsprechend ihrer Gene frosthart zu sein?
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Hallo,
Ja, mir ging es bei meiner Frage explizit nicht um die beiden, die ich Anfang des Jahres gepflanzt habe, sondern um die Pflanzen des Anbieters bei ebay. Da ich nicht weiß woher er die bezieht, wollte ich mal den "schlimmsten Fall" (Italienware) annehmen.Hast du nicht deine beiden Feigen in diesem Jahr aus Südfrankreich bezogen?An und für sich geht es da um die Sorte und ihre Eigenschaften. Natürlich müssen die Triebe gut verholzt sein, aber dafür sind primär die Bedingungen vor Ort relevant. Die Verholzung findet ab Sommer und im (Früh)-Herbst statt.VGUnd, wie lange müsste eine in Italien gezogene Feige (um wieder halbwegs on topic zu werden) in D akklimatisiert werden um ausreichend bzw. entsprechend ihrer Gene frosthart zu sein?
grüsse
michael
michael
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ich hatte vor Jahren mal einen Versuch mit Feigen unternommen, aber alle sind spätestens im 2. Standjahr erfroren. Ich hatte Pastilliere und noch eine angeblich harte französische Sorte, ich glaube, es war eine Ronde de Bordeaux.Ich habe angeblich die Klimazone 7a, aber in den letzten Jahren war es eher deutlich kälter, außer in den letzten beiden Jahren.Für gewöhnlich muss ich mit Tiefsttemperaturen nachts von bis zu -25 °C rechnen, in milden Wintern auch noch -20°C. Welche Sorte übersteht diese tiefen Temperaturen? Brown Turkey?Ich hoffe, dass Ihr diesbezüglich eigene Erfahrungen gemacht habt, denn die Sortenbeschreibungen stimmen oft nicht. Meine Frage richtet sich deshalb an Puristen mit ähnlichen Klimaverhältnissen.
- Mediterraneus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Bei DEN regelmäßigen Wintertiefsttemperaturen ist das Winterhärtezone 5 bis 6.Das dürfte für Feigen nicht geeignet sein. Kurze Zeit -15 am Holz (ohne großartig Luftbewegung) wird von den härteren gerade vertragen. Das setzt bei mir in Zone 7a (durchschnittliche winterliche Tiefsttemperatur-15 bis etwa -18 Grad) schon einen geschützten Platz an einer Mauer voraus, oder eben ein "Wintermäntelchen" aus Vlies.Frei ausgepflanzt frieren auch bei mir die härtesten zurück, bzw. auch bis zum Boden runter.Ich würde mir an deiner Stelle eine Kübelfeige zulegen und diese irgendwo in einem Schuppen oder Garage überwintern. Dort darf es auch ruhig frostig sein, auch mal länger dauerfrostig, aber halt in einem geringen Frostbereich.Bei mir in der ungeheizten Garage hats kurzfristig auch mal -10, die Kübel stehen dicht an dicht und werden bei großer Kälte etwas eigepackt. Das funktioniert gut.Da stellt sich dann allerdings die Frage, welche Sorte im Kübel gut fruchtet...Ich habe angeblich die Klimazone 7a, aber in den letzten Jahren war es eher deutlich kälter, außer in den letzten beiden Jahren.Für gewöhnlich muss ich mit Tiefsttemperaturen nachts von bis zu -25 °C rechnen, in milden Wintern auch noch -20°C. Welche Sorte übersteht diese tiefen Temperaturen? Brown Turkey?..

LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Von ein paar Sorten wird die extreme Frosthärte von - 20 Grad behauptet z.B. von Bornholm Diamant. Bloßes Überleben kann nicht gemeint sein, denn im Wurzelbereich überleben fast alle härteren Feigen z.B. - 22 Grad. Ich selbst konnte es nicht austesten. Als es bei uns - 22 Grad war, hatte ich nur wenige kleine Feigen, die runtergefroren sind, aber überlebt haben. Meiner Pauls Frostkönigin und den Tadschikischen Wildfeigen würde ich es zutrauen, bei - 22 Grad nicht runterzufrieren, wenn sie etabliert sind, aber getestet habe ich es nicht.Du könntest ja ein paar kg afghanische Feigen aussäen. Da würden bestimmt ein paar Sämlinge diese harten Tiefstemperaturen überleben und später als 1 jährige nicht mehr runterfrieren.Für gewöhnlich muss ich mit Tiefsttemperaturen nachts von bis zu -25 °C rechnen, in milden Wintern auch noch -20°C. Welche Sorte übersteht diese tiefen Temperaturen? Brown Turkey?Ich hoffe, dass Ihr diesbezüglich eigene Erfahrungen gemacht habt, denn die Sortenbeschreibungen stimmen oft nicht. Meine Frage richtet sich deshalb an Puristen mit ähnlichen Klimaverhältnissen.
viele Grüße
Paul
aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) 7b
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Genau. Harte Auslese.Sachsenfeige. Die taugt dann im Gegensatz zur Bayernfeige wenigstens was 

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Also normalerweise liegt die Grenze irgendwo bei -15°C, eventuell auch bei -17 / -18°C, je nach Bedingungen (geschützter Standort oder nicht, Wind, Boden, feuchte oder trockene Witterung, Dauer der Einwirkung etc.) bei den härtesten bekannten Sorten, zumindest was so dokumentiert ist. Dazu gehören Ronde de Bordeaux, ev. Pastiliere und noch ein paar. Zumindest dürfte das halbwegs dokumentiert sein. Nach derzeitigen Kenntnissen dürfte RdB zu den aller härtesten Kultivaren gehören. Wenn es nicht mit der geht, dann wird es wohl schwer mit einer Feige - zumindest nach derzeitigen Kenntnissen.-20°C oder -22°C mögen zwar Feigen schon überstanden haben (es ist sogar ein Fall von -23°C aus dem östlichen Frankreich bekannt), aber das bleiben fast immer punktuelle Beobachtungen die meiner Meinung nach keine ausreichende Basis für Rückschlüsse bieten. Meistens ist weder etwas über die genauen Bedingungen bekannt noch ob diese Temperaturen genau dort wirklich herrschten.Auch sind Beobachtungen aus weit entfernten Gebieten (USA, Afghanistan...) mit Vorsicht zu genießen, da dort ganz andere Bedingungen herrschen (kürzere Nächte im Winter, heissere Sommer etc.). Bei Wintern wie sie Dietmar beschreibt, sind Feigen ohne Hilfsmittel wohl sehr schwer durchzubringen.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ich habe ja dieses Jahr etwa 20 kg afghanische Kulturfeigen ausgesäht. Davon wird es nächstes Jahr bestimmt viele Sämlinge geben. Ich habe auch 2 Schalen mit hunderten Sämlingen, die ich im Haus überwintere. Es ist aber unwahrscheinlich, das wir einen Extremwinter bekommen. So werde ich viele afghanische Kulturfeigen bekommen, ohne Extremstauslese. Von der Tadschikischen Wildfeige ergaben 2 KG Trockenfeigen etwa 100 Sämlinge, von 1 KG Johannis-Trockenfeigen habe ich nur 10 Pflanzen bekommen, die den ersten Winter überlebten. Sie stammten wohl aus einem südafghanischen Gebirge. Meine Usbekistan- und Kaukasusaussaaten war einigermaßen produktiv, ohne das ich die Sämlinge gezählt habe. Aus Trockenfeigen, die angeblich aus dem Zagrossgebirge stammen sollten, entstanden Wildfeigen, welche den Usbekischen Wildfeigen ähnelten.Am schönsten werden wohl die Sämlinge der afghanischen Kulturfeigen, mit gezackten Blättern, ähnlich Johannis. Für Kulturfeigen wäre das etwas besonderes.Hier mein Sämling Roxana:Genau. Harte Auslese.Sachsenfeige. Die taugt dann im Gegensatz zur Bayernfeige wenigstens was
viele Grüße
Paul
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Hey Leute,ich bin neu hier und habe erst 1 Feige im Garten. Leider habe ich durch diesen Thread gemerkt das ich so ziemlich alles falsch gemacht habe. 1. Ich habe die Feige im Oktober geschützt in den Garten gepflanzt.2. Die Feigensorte läuft unter dem namen Napolitana und ist wohl nicht besonders winterhart bzw. die Früchte sollen nicht ausreifen.Das Bäumchen ist allerdings recht groß. 1,60m und der Stammdurchmesser liegt wohl so bei 4cm. Mal sehen ob er den Winter überlebt. Bei uns ist er immer recht mild. Dieses jahr ist allerdings wieder streng für meine Gegend. Heute soll es -9°C geben. Ich wohne 7b in der Nähe von Bremen. Da ich wenig Hoffnung bei der Feige habe, wollte ich hier schon einmal nachfragen ob jemand Stecklinge für mich hat. Speziell suche ich:- Longue d Aout- Negronne- Ronde de bordeaux- Hardy ChicagoSind die Feigen eine gute Wahl?
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Hi gummib4erNaja, von Oktober bis ende Dezember hatte die Feige ja noch 2-3 Monate zum anwachsen, wenn Du sie nun etwas schützt sollte das schon gehen. Frage ist halt auch wie gross (dick) der Stamm/Äste sind, das macht ja vorallem die Frostverträglichkeit aus und die ist bei Dir mit dieser Grösse wohl gegeben. Glaube nicht das er ganz runter friert. Der zweite Punkt ist da schon eher ganz wichtig, kriegt man doch noch immer (völlig unverständlicherweise) "falsche" Sorten angeboten. Diese sind meistens für das Klima südlich der Alpen geeigenet und wenn man Pech hat brauchen sie sogar noch die Schlupfwespen für die Bestäubung, diese hat es aber noch nicht über den Gotthard geschafft. Aber ich kenne Deine Sorte nicht und evtl. ist es ja nur wieder ein neuer Name für eine doch gute Sorte?also ich finde Deine Auswahl sehr gut, denn ich habe diese 4 auch (und noch 11 andere Sorten) :)Leider kann ich noch nicht viel dazu sagen, weil ich die meisten davon erst im 2015 gepflanzt habe. Ist also auch noch nichts mit Stecklingen. Hoffe in 2 Jahren dannHey Leute,ich bin neu hier und habe erst 1 Feige im Garten. Leider habe ich durch diesen Thread gemerkt das ich so ziemlich alles falsch gemacht habe. 1. Ich habe die Feige im Oktober geschützt in den Garten gepflanzt.2. Die Feigensorte läuft unter dem namen Napolitana und ist wohl nicht besonders winterhart bzw. die Früchte sollen nicht ausreifen.Das Bäumchen ist allerdings recht groß. 1,60m und der Stammdurchmesser liegt wohl so bei 4cm. Mal sehen ob er den Winter überlebt. Bei uns ist er immer recht mild. Dieses jahr ist allerdings wieder streng für meine Gegend. Heute soll es -9°C geben. Ich wohne 7b in der Nähe von Bremen. Da ich wenig Hoffnung bei der Feige habe, wollte ich hier schon einmal nachfragen ob jemand Stecklinge für mich hat. Speziell suche ich:- Longue d Aout- Negronne- Ronde de bordeaux- Hardy ChicagoSind die Feigen eine gute Wahl?


Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
ja da kann man echt sehr neidisch werden. Aber eben, Italien/Tessin ist halt schon viel besser geeigenet als nördlich der Alpen. Wie alt ist der Baum? und wie viele Feigen gibt er denn? Müssen ja doch ein paar sein. :)Was ist es für einen Sorte?F. carica Winter silhouette