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Dammkultur (Gelesen 5713 mal)

Wurzelgemüse, Knollengemüse, Blattgemüse, Stielgemüse, Fruchtgemüse, Kohlgemüse
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Teetrinkerin
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Dammkultur

Teetrinkerin »

Ich habe zwei Filme gesehen, in denen die Profi-Gemüsekultur auf Dämmen gezeigt wird. Ich finde diese Form des Anbaus sehr interessant, aber Informationen dazu sind leider spärlich - vor allem gerade, was den Hausgartenbereich angeht. Lohnt sich das eigentlich auch im Hausgartenbereich? Praktiziert das vielleicht jemand und kann davon berichten? Wo sind die Vorteile, wo die Nachteile? Ist die Kombination Mulchen + Dammkultur möglich? Eigentlich möchte ich die einzelnen Bodenschichten nicht zu stark umeinanderwerfen, allerdings geschieht das ja beim Dämme "bauen" ja zwangsläufig, oder?Fragen über Fragen... Danke schon mal!
LG
Teetrinkerin
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YElektra
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Re: Dammkultur

YElektra » Antwort #1 am:

Hmmm... Gärtnern auf dem Damm scheint mir für die Funktion des Damms kontraproduktiv. Ich habe mal eine Doku gesehen über eine Schäferin die davon lebt, ihre Schafe auf die Dämme zu treiben und sie dort weiden zu lassen, damit die Dämme möglichst verdichtet werden. Beim Gärtnern möchtest du ja eigentlich das umgekehrte erreichen, nämlich möglichst lockere Erde. Bei einer allfälligen Flut würde sich der Damm dann schneller durchweichen, vermute ich jedenfalls.Da jedoch anscheinend manche schon auf Dämmen gärtnern muss das irgendwie möglich sein. Gehört der Dammabschnitt den dir? Oder wäre das Guerilla-Damm-Gardening? ;DIch bin heute etwas durch den Wind, habe sogar noch Dämme und Deiche in einen Topf geschmissen. Ich hoffe mein Post hat mindestens Unterhaltungswert.
Man erntet was man sät.
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Quendula
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Re: Dammkultur

Quendula » Antwort #2 am:

Ich glaube nicht, dass damit Bahn- oder Straßendämme oder Deiche gemeint sind. Denke eher, das soll ne Art Hochbeet, halt nur als Hügelbeet, werden. Davon hat kudzu neulich mal ne Menge geschrieben. Ich habe mich noch nicht sehr mit so etwas beschäftigt, da ich glaube, mit Sandboden passt das nicht zusammen. Da rieselt der Hügel schneller auseinander als man ihn schichten kann ;D.Mein einziges Experiment in diese Richtung ist ein zwei bis drei Meter langer Hügel aus zusammengerechten Kiefernnadeln. Da wachsen Erdbeeren drauf und sind Strauchstecklinge geparkt.
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YElektra
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Re: Dammkultur

YElektra » Antwort #3 am:

Uuups ;D Peinlich, entschuldige. Googeln hilft.
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Apfelmann

Re: Dammkultur

Apfelmann » Antwort #4 am:

Ich kenne Dammkulturen aus uralten Zeiten zum Futteranbau, z.B. Futtermohrüben, die Ernte und Pflege ist maschinell leichterSpargel im Gartenauf (flachen) Kompostmieten für Kürbisse, Gurken, Freilandtomaten ...auf Holzhackschnitzel + Gesteinsmehl + Kompost mit Tröpfchenbewässerung für Intensiv-Obstanbau und Obstbau-Versucheals Hochbeet ohne Kasten, (Kompostmiete) mit Mischkulturen (Gemüse, Kartoffeln ..)wichtig ist eine entsprechende Kompostpflege oder -wirtschaftLG
Isatis blau
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Re: Dammkultur

Isatis blau » Antwort #5 am:

Und ich kenne Dammkultur für Kartoffeln in schwerem Boden, weil sie leichter zu ernten sind und sich der Boden im Frühjahr schneller erwärmen soll.Durch die größere Oberfläche ist mehr Luftkontakt zum Boden möglich. Mulchen geht auch, nur zum Gießen ist es blöd.
Teetrinkerin
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Re: Dammkultur

Teetrinkerin » Antwort #6 am:

Dammkultur sind mehr oder weniger einfach angehäufelte Reihen, eigentlich wie bei den Kartoffeln. Gerade Karotten sollen wohl ganz gut in Dämmen waschen. Man häufelt dafür einfach die Reihen an, ebnet es oben ein wenig ein, zieht darin die Rille und sät dann die Karotten. Diese Kulturform funktioniert wohl auch sehr gut bei anderem Gemüse, von Lauch bis hin zu Blumenkohl. Das wird wohl vorwiegend im Profigemüseanbau praktiziert, aber über die Umsetzung und die Vor- bzw. Nachteile im Hausgarten hab ich kaum was gefunden.
LG
Teetrinkerin
Eva

Re: Dammkultur

Eva » Antwort #7 am:

Bei einem Bio-Gemeinschaftsgarten, den ich letztes Jahr besucht habe, waren einige Beete mit einem Damm an der Seite vom Gemüsebeet, auf den kam in der Saison alles, was grad zum Mulchen an Ort und Stelle zu viel war, oder was so viel Unkrautsamen hatte, dass man es nicht ins Beet geben wollte, sozusagen zum Flächenkompostieren. Im Frühling dann Mistkompost + Erde drüber und da drauf die Starkzehrer, sozusagen als Mini-Hügelbeet in Längsform. Der Kohl auf dem Damm sah ganz ordentlich aus.
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Re: Dammkultur

Teetrinkerin » Antwort #8 am:

Das ist ja auch eine interessante Umsetzung von Dammkultur! Hört sich gut an!
LG
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Monti
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Re: Dammkultur

Monti » Antwort #9 am:

Ich denke der Hauptgrund im gewerblichen Anbau ist die leichte Unkrautregulierung, vor allem im Bioanbau. Siehe bswp. hier https://www.youtube.com/watch?v=ZLMPAcTeoOc am 2:15 min.Wie Apfelmann geschrieben hat, ist die Ernte auch leichter.Im Hobbygartenbereich siehe http://grüneliebe.de/bohnen-anhaeufeln-fuer-besseres-wachstum/Vielleicht findest du im Privatgarten abseits von Karotten und Lauch deswegen kaum was, weil es sonst wenig Vorteile bietet...
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Natternkopf
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Re: Dammkultur

Natternkopf » Antwort #10 am:

Wieso wird der komplette Link coupiert?Egal welche Linkform ich versuchewww.grüeneliebe.deGrüsse Natternkopf
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Zuccalmaglio
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Re: Dammkultur

Zuccalmaglio » Antwort #11 am:

Ich finde das Anlegen von Dämmen per Hand ist ziemlich viel Aufwand.Maschinell bei den Profis sieht das anders aus.
Tschöh mit ö
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frida
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Re: Dammkultur

frida » Antwort #12 am:

Ich hatte mal Möhren auf einem kleinen Damm gezogen, das hat sehr gut geklappt, es können mehr Möhren auf gleichem Raum wachsen, da jede Wurzel sich in der lockeren Erde gut Platz suche kann. Es war ein feuchtes Jahr, wässern ist schwieriger.Gurken habe ich auch auf breiteren Dämmen, die allerdings sind in der Mitte etwas vertieft zum Wässern, sonst wird das nichts. Gurken mögen auch die lockere Erde, bei mir vermischt mit halbreifem Kompost.
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Re: Dammkultur

oile » Antwort #13 am:

Ich gärtnere in sehr leichtem Boden. Daher finde ich das Gegenteil für meine Zwecke besser: Ausaat und Auspflanzung von jungem Gemüse in Furchen. Die bleiben länger feucht.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Re: Dammkultur

Teetrinkerin » Antwort #14 am:

Vielen Dank für eure Antworten!Ich wusste, dass ich hier schon mal irgendwas gesehen habe, was in Richtung Dammkultur geht. Nach langem hin und her überlegen, ist es mir wieder eingefallen. Martin hat im Gemüseforum zwei Bilder gezeigt, auf denen zu sehen ist, dass er Gemüse auf Dämmen anbaut. Und bei jemand anderem meine ich, das auch schon auf einem Bild gesehen zu haben (Conni vielleicht?).
LG
Teetrinkerin
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