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Verarmende Acker- und Gartenböden? (Gelesen 11340 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
bristlecone

Re: Verarmende Acker- und Gartenböden?

bristlecone » Antwort #15 am:

Mal abgesehen davon, dass ich von Menschen sprach, nicht von Pferden...Und es um Ackerböden geht, nicht um Weiden:Zum vermeintlichen "Selenmangel" bei Pferden siehe z.B: http://www.barnboox.de/wissensdatenbank ... ahinterEva könnte vermutlich mehr dazu sagen.
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fyvie
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Re: Verarmende Acker- und Gartenböden?

fyvie » Antwort #16 am:

Zum vermeintlichen "Selenmangel" bei Pferden siehe z.B: http://www.barnboox.de/wissensdatenbank ... t-dahinter
Den Artikel finde ich sehr interessant. Zwei meiner alten Pferde leiden unter 'Cushing', da muß ich den TA unbedingt mal damit konfrontieren und weiterschürfen..., danke für den Tipp!Hab gerade nochmal weitergelesen, also es gibt auch auf diesen Seiten Experten, die EM und einen Therapeuten, der den Stoffwechsel 'sanft öffnet' empfehlen, klingt für mich auch etwas tendenziös, aber ich bleib dran ;D
bristlecone

Re: Verarmende Acker- und Gartenböden?

bristlecone » Antwort #17 am:

... also es gibt auch auf diesen Seiten Experten, die EM und einen Therapeuten, der den Stoffwechsel 'sanft öffnet' empfehlen, klingt für mich auch etwas tendenziös, aber ich bleib dran ;D
EM, "Stärkung der natürlichen Heilungskräfte", Naturmedizin, Homöopathie und dgl. mehr sind aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. :-X :P
Rieke
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Re: Verarmende Acker- und Gartenböden?

Rieke » Antwort #18 am:

Eine Verarmung von Ackerböden - so sie denn tatsächlich erfolgt - an bestimmten Mineralien oder/und Spurenelementen würde zunächst mal zu Ertragseinbußen bei den Ackerfrüchten führen können.Aber nicht automatisch zu einer Mangelversorgung oder gar Mangelerkrankung der Menschen.
Nicht zwangsläufig. Bei guter Magnesiumversorgung speichern es Pflanzen in der Vakuole, auch andere Ionen können dort gespeichert werden. Bei sehr gut versorgten Pflanzen kann daher der Gehalt an mineralischen Nährstoffen höher sein, als bei weniger gut versorgten, die trotzdem noch normal wachsen.@Rosarot: danke für den Link! Das ist eine schöne Broschüre.
Chlorophyllsüchtig
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Staudo
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Re: Verarmende Acker- und Gartenböden?

Staudo » Antwort #19 am:

EM, "Stärkung der natürlichen Heilungskräfte", Naturmedizin, Homöopathie und dgl. mehr sind aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. :-X :P
Du nähmst Glyphosat. Ich weiß. >:(
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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uliginosa
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Re: Verarmende Acker- und Gartenböden?

uliginosa » Antwort #20 am:

Eine Verarmung von Ackerböden - so sie denn tatsächlich erfolgt - an bestimmten Mineralien oder/und Spurenelementen würde zunächst mal zu Ertragseinbußen bei den Ackerfrüchten führen können.Aber nicht automatisch zu einer Mangelversorgung oder gar Mangelerkrankung der Menschen.
Nicht zwangsläufig. Bei guter Magnesiumversorgung speichern es Pflanzen in der Vakuole, auch andere Ionen können dort gespeichert werden. Bei sehr gut versorgten Pflanzen kann daher der Gehalt an mineralischen Nährstoffen höher sein, als bei weniger gut versorgten, die trotzdem noch normal wachsen....
Danke für den Hinweis auf die Vakuole!Zur Bedeutung von Selen: In Amerika ist die Versorgung jedenfalls besser als hier - die Bedeutung dieses Unterschieds wird aber wohl unterschiedlich bewertet.
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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Dietmar
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Re: Verarmende Acker- und Gartenböden?

Dietmar » Antwort #21 am:

Aber nicht automatisch zu einer Mangelversorgung oder gar Mangelerkrankung der Menschen.
Die Ausnahme ist Jod. Deutschland ist ein Jodmangelgebiet, d.h. der Jodbedarf des Menschen kann durch hiesige landwirtschaftliche Produkte nicht gedeckt werden.Eine der Folgen:In der Schilddrüse befinden sich Rezeptoren für Jod. Bei Jodmangel können diese Rezeptoren nicht alle besetzt werden. Eine der Folgen ist, dass bei Freisetzung von radiaktivem Jod, z.B. Tschernobyl, dieses die freien Rezeptoren in der Schilddrüse besetzt. Folge Schilddrüsenkrebs. Falls so etwas passiert oder droht, dann sollte man sofort Jodtabletten einnehmen, damit alle "Andockstellen" in der Schilddrüse schon besetzt sind.Tschernobyl ist zwar weit entfernt, aber die radioaktive Wolke hat auch Deutschland erreicht und wirkt immer noch. Insbesondere in Bayern sind Pilze, Waldbeeren und Wild z.T. immer noch radioaktiver Sondermüll.Erst kürzlich gab es mehrere Störfälle in belgischen Reaktoren, was Aachen zum Anlass genommen hat, medienwirksam den ausreichenden Vorrat an Jodtabletten zu verkünden.In der Kaufhalle sollte man darauf achten, nur jodiertes und fluoriertes Salz zu kaufen. Das Fluor ist für die Beißerchen.Ansonsten kenne ich keinen relevanten Mangel an Spurenelementen in D. Selen wirkt sich auf die Infektabwehr aus und ist deshalb in bestimmten Grippemedikamenten enthalten. Aber normalerweise reicht die Selenzufuhr durch die Nahrung.Allerdings kann der menschliche Körper nicht alle Vitamine in ausreichender Menge bilden oder durch die Nahrung aufnehmen. Dazu gehört insbesondere in den Wintermonaten das Vitamin D. Ein Düngen der Äcker und Gärten mit Vitamin D ist aber nicht hilfreich.Ich habe den Eindruck, dass eine solche Mangeldiskussion in Gefahr ist, in Hysterie abzugleiten.
bristlecone

Re: Verarmende Acker- und Gartenböden?

bristlecone » Antwort #22 am:

Tschernobyl ist zwar weit entfernt, aber die radioaktive Wolke hat auch Deutschland erreicht und wirkt immer noch. Insbesondere in Bayern sind Pilze, Waldbeeren und Wild z.T. immer noch radioaktiver Sondermüll.
Aber nicht wegen radioaktiven Iods. ::)
Dietmar hat geschrieben:Ich habe den Eindruck, dass eine solche Mangeldiskussion in Gefahr ist, in Hysterie abzugleiten.
Ich habe den Eindruck, dass es im Rahmen eines Gartenforums sehr schwer ist, der Komplexität des Themas gerecht zu werden. Umso mehr, wenn man vom Hölzchen aufs Stöckchen kommt oder alles in einen Topf wirft und daraus Brei bereitet.
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zwerggarten
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Re: Verarmende Acker- und Gartenböden?

zwerggarten » Antwort #23 am:

... In Amerika ist die Versorgung jedenfalls besser als hier ...
und ausgerechnet die haben da reichere, unverarmte ackerböden als wir hier, oder wie?
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"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
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Mediterraneus
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Re: Verarmende Acker- und Gartenböden?

Mediterraneus » Antwort #24 am:

Vielleicht ist dort Selen gentechnisch in irgendwelchen Cornflakes.Dass Ackerböden immer mehr verarmen müssen, ist ja klar, bei der momentanen Fördermonokultur
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Re: Verarmende Acker- und Gartenböden?

uliginosa » Antwort #25 am:

Zwerggarten, scheint so zu sein.
...Allerdings kann der menschliche Körper nicht alle Vitamine in ausreichender Menge bilden oder durch die Nahrung aufnehmen. Dazu gehört insbesondere in den Wintermonaten das Vitamin D. Ein Düngen der Äcker und Gärten mit Vitamin D ist aber nicht hilfreich.Ich habe den Eindruck, dass eine solche Mangeldiskussion in Gefahr ist, in Hysterie abzugleiten.
Mein Wunsch war eher Information und nicht Hysterie. Vitamin D ist eigentlich ein Hormon - wird im Sommer von der Haut gebildet, wenn man wenig bekleidet in der Sonne gärtnert, im Winter nur über sehr (sehr!) viel Seefisch oder über Nahrungsergänzungsmittel. Düngen damit ist nicht sinnvoll. ;)
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
bristlecone

Re: Verarmende Acker- und Gartenböden?

bristlecone » Antwort #26 am:

Ich habe mal rasch eine Literaturrecherche in MEDLINE gemacht mit den Stichworten "Vitamin D, depression, review". Das gibt weit über hundert Veröffentlichungen, darunter erscheint mir folgende, gerade veröffentlichte Übersichtsarbeit sehr interessant:http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4673349/ (vollständige Arbeit kostenfrei auch als pdf verfügbar):"Seasonal Affective Disorder: An Overview of Assessment and Treatment Approaches"Zitat daraus:"As Vitamin D is believed to play a role in serotonin activity, Vitamin D deficiency and insufficiency have been associated with clinically significant depressive symptoms [12, 13]. Causal links between serotonin, melatonin, circadian rhythms, Vitamin D, and SAD have not yet been confirmed. However, associations among these key factors are present and are continuing to be researched."Wie gesagt, Hypothesen und mögliche Zusammenhänge, aber keine belegte Kausalität.Ab welcher Konzentration Vitamin-D-Mangel vorliegt, ob der über einen längeren Zeitraum bestehen muss und wenn ja, wie lang dieser Zeitraum sein muss, und ob die Zufuhr von Vitamin D tatsächlich den gewünschten Effekt hat, ist unklar.Wer Vitamin D über längere Zeit oder/und in höheren Dosen als in üblichen Vitaminpillen zu sich nimmt, sollte mal mit seinem Arzt sprechen.Überdosierung birgt nämlich gesicherte Risiken, u.A. einer Nephrocalcinose.
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Re: Verarmende Acker- und Gartenböden?

uliginosa » Antwort #27 am:

Huh, gehört das nicht eher zum Gemüsefaden? ::) ;)Da muss man aber wohl schon sehr viele Vit. D-Pillen essen. 20 000 IE entsprechen wohl ungefähr einem halbstündigen Sonnenbad im Hochsommer. So hoch dosierte Pillen gibt es nur auf Rezept. Die "normal" dosierten mit 400 IE werden bei aktuellen Studien als Placebos eingesetzt.
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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Staudo
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Re: Verarmende Acker- und Gartenböden?

Staudo » Antwort #28 am:

Seit gut 1000 Jahren wird in Deutschland Ackerbau betrieben. Jahrhundertelang wurden die Böden mehr oder weniger ausgebeutet, weshalb die ohnehin schon dürftigen Erträge sanken. Zwischendurch wuchsen ganze Landstriche für ein paar hundert Jahre wieder zu und wurden danach erneut gerodet, was für die Böden vermutlich von Vorteil war. Erst seit dem Einsatz mineralischen Düngers steigen die Erträge nennenswert. Obwohl die Bevölkerung ständig wuchs, nahmen Gewicht und Lebenserwartung ständig zu. Seit ungefähr 50 Jahren haben wir das Problem, dass wir zu viel essen. Also so arm können die Ackerböden nicht sein.
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Re: Verarmende Acker- und Gartenböden?

zwerggarten » Antwort #29 am:

das ist der selenmangel! :o ganz ohne selen würden wir alle wahrscheinlich drei meter hoch und wären unsterblich!:-X
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