Wie haltet ihr es nach diesem Winter mit dem Schnitt? (Gelesen 20150 mal)

[Gänselieschen]

Einbeinige Monster - und das eine Bein ist gesund und kräftig und oben werden Blüten kommen. Wie mache ich da nochmal einen ordentlichen Rosenbusch draus - oder sollte ich drauf verzichten und einen Hochstamm erziehen?? Ich habe das Gefühl, dass ein Radikalschnitt so eine Art Todesurteil wäre....

[Nipponjin]

Huhu,ich würde bei aktuellem Wetter auch noch darauf verzichten. Lediglich grobe Anpassungen an meiner immer noch blanken Hecke lasse ich momentan weilen

[Nehireo]

Einbeinige Monster - und das eine Bein ist gesund und kräftig und oben werden Blüten kommen. Wie mache ich da nochmal einen ordentlichen Rosenbusch draus - oder sollte ich drauf verzichten und einen Hochstamm erziehen?? Ich habe das Gefühl, dass ein Radikalschnitt so eine Art Todesurteil wäre....

Um welche Rosen handelt es sich denn? Darauf kommts ja ein bisschen an bei den Überlegungen zum Schnitt! Bei Edelrosen hätte ich wenig Bedenken, das eine "Bein" zu kürzen und dann auf Verzweigung zu hoffen bzw. darauf, dass der Rückschnitt zur Produktion neuer Triebe aus dem Boden anregt. Die machen das ja gerne mal, und ich habe bisher noch keine umgebracht durch einen Rückschnitt, aber ich lasse auch mehr stehen als 15 cm, bin also nicht ganz so radikal. Habe es so tatsächlich geschafft, dass meine Barkarole und die Ingrid Bergmanns inzwischen ein paar Triebe mehr haben. Aber es ist schon eine Zitterpartie, das kann ich verstehen, wenn man an dem einen gesunden Trieb, der noch da ist, rumschnippelt! Nur, wie gesagt, Edelrosen nehmen das nicht so krumm, denn es ist ja ihre Natur, auf so was mit "Jetzt erst recht"-Austrieb zu reagieren. Rosen verzeihen ja recht viel. Ich musste vorletztes Jahr im Frühsommer eine meiner Austins komplett runter schneiden, weil sie so dermaßen befallen war mit allem, was mein Garten an Schädlingen und Pilzen zu bieten hat, dass ich Angst hatte, sie steckt alle anderen an. Sie hatte sich im Winter die Rindenflecken-Krankheit zugelegt bis zur Basis, und das hat sie wohl so geschwächt, dass sich im Frühjahr alles drauf gestürzt hatte. Sie hatte sogar ihre eigene Ameisenkolonie zur Pflege der Blattläuse . Sie hat die Radikalbehandlung überlebt und steht jetzt wieder ganz gesund da, sechsbeinig und ca. 70 cm hoch. Ich dachte damals nicht, dass sie es überlebt! Seitdem bin ich ziemlich radikal bei Rindenflecken - wenn ich zu viele davon an einem Trieb entdecke, schneide ich alles Befallene ab, zur Not bis zum Boden.

[Hero49]

Einbeinige Monster und uralte Kletterrosen, die nur zwei armdicke Triebe unten haben, schneide ich immer vor Weihnachten bis zum Boden ab. Dann haben die Pflanzen genügend Zeit, um die schlafenden Augen zu entwickeln.Wenn solche Pflanzen erst jetzt so radikal abgesägt werden kann es passieren, daß sie im eigenen Saft ersticken.Einfach gesagt: von unten drückt es und oben kann nichts raus.

[Nehireo]

Das ist interessant, davon habe ich noch nichts gehört! Gut zu wissen. Ich habe dennoch noch nie eine Rose an Frühjahrs- oder sogar radikale (krankheitsbedingte) Sommerrückschnitte verloren. Irgendwie kommen sie immer wieder, und das, obwohl mein regenreicher Schattengarten im Norden nun wirklich nicht das Rosenparadies ist. Das einzige, was ich Förderliches zu bieten habe, ist Lehmboden mit einer stellenweise ordentlichen, gut gepflegten Humusschicht obendrauf. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich aus Prinzip und wegen meines nicht so einfachen Standortes keine superempfindlichen Hätschelkinder pflege. Ich hatte bisher in 10 Jahren einen einzigen Ausfall, das war eine unbekannte rote Kleterrose an einer halbwegs sonnigen Südwand, die komplett an einem zu frostigen Winter verstorben ist. Ohne geschnitten worden zu sein, weder vor noch nach dem Winter. Und die New Dawn ist, ebenfalls ohne Schnitt, demselben Winter zum Opfer gefallen, berappelte sich aber wieder. Ansonsten keine Ausfälle, obwohl ich, wie gesagt, die Forsythienblüte nie abwarte, sondern mich daran orientiere, wie weit die Rosen bereits am Austreiben sind. Voll entwickelte Blätter möchte ich einfach nicht haben beim Frühjahrsschnitt, weil ich denke, dass ich dadurch den ersten Blütenschub unnötig weit nach hinten verlege und die Rosen in einem Stadium störe bzw. zurückwerfe, in dem sie schon voll auf Wachstum aus sind. Bisher hat das immer gut geklappt, und ich kann mich meist schon Ende Mai über den ersten Blütenschub freuen. Ich denke, die Frosthärte, bedingt durch die Rosensorte an sich, ist ein viel wichtigerer Faktor, wie sie über den Winter kommt, als der Zeitpunkt des Schnittes. Wie viele Rugosas werden bei uns im öffentlichen Grün im Spätherbst schon radikal runtergesäbelt, und kommen trotzdem immer wieder? Die sind eben hart im Nehmen!

[martina 2]

Das Problem ist nur, daß die Rosen durch den Schnitt zum Austreiben angeregt werden. Wenn da also noch starke Fröste kommen, frieren die neuen Triebe ab und man muß nachschneiden. Ich habe am Montag die Bonica auf dem Grab meiner Eltern geschnitten (hier blühen schon die Forsythien), sie war voll von kleinen, bräunlichen - abgestobenen? - Blattknospen. Diese robuste Pragmatikerrose verträgt eine beherzte Schere und dankt es mit Gesundheit und Blütenfülle Hier im Hof werde ich diese Woche schneiden und düngen, es ist an der Zeit. Im Waldviertel aber bestimmt nicht vor Mitte April.

[Anke02]

Ich habe die Rosen jetzt erst einmal "grob" geschnitten, damit ich die langen Teile letzte Woche noch zur Grünschnittabholung geben konnte.Dabei kam ich (einmal wieder) ins Grübeln, was den Schnitt anbelangt. Eigentlich schneide ich da inzwischen nicht mehr sonderlich zaghaft. Je älter die Rosen allerdings werden und je mehr sie verholzen, desto mehr überlege ich, wie tief ich runterschneiden kann ohne Probleme mit dem Ausbleiben von Neuaustrieb aus dem alten Holz zu bekommen. :-\Zum Beispiel hier bei Novalis, die jedes Jahr bisher kräftig gewachsen ist und reich blüht. Kann ich da bis ins "braune untere Holz" schneiden oder sollte ich obere Verzweigungen stehen lassen? Ich möchte ja eigentlich auch nicht jedes Jahr höher rutschen. ???Vielleicht könnt ihr mir einen fachmännischen oder -fraulichen Rat geben?

[Anke02]

Und bei dieser Rose vom vorletzten Herbst im Kübel überlege ich, ob ich noch weiter runter schneide und quasi alle Verzweigungen erst einmal entferne oder sie so lasse.

[martina 2]

Sieht ja nicht so schlecht aus, ich tät's erstmal so lassen und nur den äußersten kleinen Trieb ganz rechts wegnehmen. Das stärkt den anderen Ev. kannst du noch die oberen auf drei Augen kürzen.

[Nebelgeist]

Ich habe nun zumindest das Totholz abgesäbelt und die Sämlinge entfernt, die den Winter nicht überstanden haben.

[Anke02]

Sieht ja nicht so schlecht aus, ich tät's erstmal so lassen und nur den äußersten kleinen Trieb ganz rechts wegnehmen. Das stärkt den anderen Ev. kannst du noch die oberen auf drei Augen kürzen.

Danke!Was würdest du mit der "alten" oben machen? Auch einen Tipp dazu?

[martina 2]

Mit Novalis habe ich keine Erfahrung, aber jedenfalls die braunen Stummeln an den Verzweigungen sauber abschneiden.

[Anke02]

Ja, mein altes Übel - der Stummelschnitt ::)Kommt daher, dass ich immer Angst habe, da passiert noch was und so bleibt über dem Auge "Luft für Schäden" bevor der Austrieb hops geht. Danke fur die Erinnerung! Ich arbeite daran! :)Die Bedenken ins " alte Holz " zu schneiden beziehen sich auf weitere andere Rosen hier. Habe nur das Bild von Novalis beispielhaft gepostet, um vielleicht hier Hilfe von erfahreneren Rosisten als ich es bin zu bekommen.

[Mufflon]

Das mit den einbeinigen Monstern teste ich im Dezember.Ich hab hier 3 Kandidaten.Die kräftig austreibenden werde ich jetzt schneiden, Forsythien blühen hier auch schon, der Rest darf noch ein bisschen warten.

[Hero49]

Bei der Novalis würde ich den 2. von links und den 1. rechts ganz unten absägen und die restlichen Triebe auf ein nach außen stehendes Auge unterhalb der Verzweigungen schneiden. Und keine Stummel stehen lassen! Ca. 1 cm über dem Auge schneiden.Dadurch wird ein kräftiger Austrieb angeregt.