Ich habe mal ein stark verunkrautetes Staudenbeet dick mit Nußlaub gemulcht, in der Hoffnung, daß das Gras zwischen den Stauden dadurch beeinträchtigt wird. Das Laub ist gut verrottet, die Stauden und das Gras und Unkraut dazwischen sind im nächsten Jahr gut gewachsen. Daraufhin habe ich mal recherchiert, wie das mit der wachstumshemmenden Wirkung eigentlich ist, und ein paar Studien dazu gefunden. Eine Wachstumshemmung auf andere Pflanzen konnten die Wissenschaftler nur bei dem Laub einer nordamerikanischen Walnußart beobachten, besonders empfindlich waren Tomaten. Das Laub der europäischen Walnuß hatte keine (oder höchstens eine sehr geringe) allelopathische Wirkung. Quittenlaub verrottet viel schlechter als das von Nußbäumen.Von angeblichen allelopathischen Effekten rede ich erst gar nicht.
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Kompost vom Häckselplatz (Gelesen 26404 mal)
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Re: Kompost vom Häckselplatz
Chlorophyllsüchtig
Re: Kompost vom Häckselplatz
Meine Zuchini sind dieses Jahr in Vaters Walnusslaubkompost gewachsen wie die Weltmeister.
Re: Kompost vom Häckselplatz
Hallo,Hier gibt es auch auf der Gründeponie kostenlosen Kompost. Dieser wird direkt nach beendigung der Heißrote geerntet, und noch dampfend zu Haufen zum abhohlen aufgeschichtet. Wirklich gut verrotet ist anders. Zum Untermischen unter Substrate ist das Zeug eigentlich gut geeignet. Ich habe dieses Jahr ausserdem versucht darin Tomaten anzubauen. Erfolglos. Das Zeug nimmt kaum Wasser auf, sodass die Pflanzen trotz 2 mal täglich gießen bei der Sommerhitze vertrocknet sind. Zum Mulchen ist das Zeug jedoch super geeignet. 4-6 Wochen lang keimt kein Unkraut darauf, und in Verbindung mit Gartenerde scheinen auch Pflanzen gut damit klar zu kommen. Lässt man diesen Humus ein halbes Jahr auf einem Haufen ausreifen, erhält man eine wesentlich bessere ziemlich dunkle Erde, die nun auch in der Lage ist Wasser zu halten. lg
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Re: Kompost vom Häckselplatz
Walnussblätter und die grünen Schalen enthalten Juglon. Diese Substanz färbt Wolle oder Menschenhaare und Finger. Diese Substanz ist auch für die das Pflanzenwachstum hemmende Eigenschaft verantwortlich.Allerdings ist Juglon nur in jungen Blättern enthalten. Es baut sich im Laufe des Sommers immer mehr ab und fehlt völlig im verwelkten Laub im Herbst.Von angeblichen allelopathischen Effekten rede ich erst gar nicht.
Re: Kompost vom Häckselplatz
An der Rotte sind Würmer und Insekten/Gliederfüßler beteiligt, aber die Hauptarbeit und die Rottetemperatur leisten Bakterien. Richtig leben (nicht nur Überleben) können Bakterien nur im Wasser, d.h. trockenes Kompostiergut verrottet nicht oder sehr langsam. Die "Kunst" besteht bezüglich Wasser darin, dass alles Material mit einer dünnen Wasserschicht überzogen ist, aber trotzdem eine Durchlüftung gewährleistet wird. Zu naß und das Material verrottet nicht, sondern verfault und stinkt dabei oft. Rotte erfolgt durch aerobe Bakterien, Verfaulen durch anaerobe Bakterien.ist feuchtigkeit nicht die voraussetzung für heißrotte?
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Re: Kompost vom Häckselplatz
Ein wenig feucht reicht normalerweise aus. Ich habe eine ziemlich große Menge Laub erhalten, die andernorts schon einige Tage/Wochen herumgelegen ist. Für den Transport wurde das alles ziemlich gepresst, einmal hat es wohl ein klein wenig draufgeregnet. Als wir am Wochenende das Laub in eine gefällige Mietenform brachten, hatte der Hügel schon durchgehend um die +60°C.Wer Grasschnitt dabei hat, weil das Laub mit dem Rasenmäher aufgesammelt wurde, wird umgehend Heißrotte erhalten - das geht wirklich schnell. So zersetzt sich ein Großteil des Laubs schon bis zum Frühling oder rottet zumindest ein wenig an. Bis zum Herbst wird da zumindest zum Teil schon Erde draus.
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Re: Kompost vom Häckselplatz
Salü KatrinSehr bewährete gute Methode. Vor ein paar Tagen 2x ca. 700Liter Gras-Laubmischung angesetzt und vorgängig gut gewässert, den Warm bis Heiss wird es ja sowieso. Haben nach 1Tag schon gedampft. :)Werde vor dem Einwintern " Fiebermessen " und sehr wahrscheinlich nachfeuchten.Gelingendes KompostierenNattenkopfWer Grasschnitt dabei hat, weil das Laub mit dem Rasenmäher aufgesammelt wurde, wird umgehend Heißrotte erhalten - das geht wirklich schnell. So zersetzt sich ein Großteil des Laubs schon bis zum Frühling oder rottet zumindest ein wenig an. Bis zum Herbst wird da zumindest zum Teil schon Erde draus.
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Re: Kompost vom Häckselplatz
Bei Rotte wird durch die "Verbrennung" der Kohlehydrate Wasser frei.
Ein weiteres Anfeuchten halte ich daher für nicht notwendig.

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Re: Kompost vom Häckselplatz
Befeuchtende GrüsseNatternkopfBei Rotte wird durch die "Verbrennung" der Kohlehydrate Wasser frei.Das wird wohl seinEin weiteres Anfeuchten halte ich daher für nicht notwendig. Bei Temperaturen im Bereich von 55 bis 70 Grad Celsius über mehrere Tage geht so viel Wasser weg, dass die Platte mit ca. 20 Abstand darüber tropft und Dampf hervorquellt.
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Re: Kompost vom Häckselplatz
Ich experimentiere gerade etwas mit Kommunalkompost. Wir wohnen sehr ländlich, den Kompost wird vom regionalen Abfall-Wirtschaftsbetrieb erzeugt. Wie überall, ist auch bei diesem ein beträchtlicher Teil verholztes Material. Rein verholztes Material (Heckenschnitt etc.) wird allerdings getrennt gesammelt. Auch hier wird nach der Heißrotte geerntet. Das zeug gibts Kostenlos. Früher war sehr viel Unkraut drinnen. Nun wird aber etwas professioneller gearbeitet, z.B. die Mieten abgedeckt. Im frisch angelegten Frühbeet hab ich die oberste Schicht mit ca. 100 l Kompost auf 1 m² aufgefüllt. Im zweiten Beet Billig-Pflanzerde Torffrei. Rettich ist gesäht. Im Kommunalkompost-Beet kamen die Rettiche früher. Dafür im Pflanzerde-Beet mehr (kann natürlich am Saatgut liegen). Unkraut kommt bisher nicht viel.Außerdem hab ich Salat in Komunalkompost und Pflanzerde gesäht. In beiden Substraten ist der Salat gut aufgelaufen. Hier im Kommunalkompost etwas mehr. Bild siehe unten (obere 2 Reihen Kommunalkompost, untere Pflanzerde).Wenn nicht noch Unkraut in großen Mengen aufgeht, werde ich das Zeug voraussichtlich öfter benutzen. Ist schließlich Kostenlos. 

Re: Kompost vom Häckselplatz
Bei Kommunalkompost empfiehlt es sich, genau nach der Herkunft der Rohstoffe zu fragen.Was kommt z.B. in Dresden auf den Kommunalkompost:- Inhalt der braune Tonne (Lebensmittelabfälle)- Lebensmittelabfälle aus Gastronomie, Industrie und Handel - z.B. Verdorbenes, Putzabfälle, nicht Verbrauchtes, was die Tafel nicht abgenommen hat- Verschnitt von städtischen Bäumen und Sträuchern inklusive der zershredderten Äste und Baumstämme- in städtischen Recyclinghöfen abgegebener Heckenverschnitt, unbehandeltes Holz, Laub ...) - privat kompostiert wird ja nur in - zusammen geblasenes Lauf von städtischen Rasenflächen- Geschrapseltes unbehandeltes Holz und Sägespäne daraus- ein Teil des Straßenkehricht von den Straßenkehrmaschinen (im Herbst Blätter von Straßen)- ein Teil des Klärschlammes? - ich habe aber gehört, dass dieser jetzt getrocknet und verbrannt wird, da Gehalt an Schwermetallen und Haushaltchemikalien und Rückstände von ArzneimittelnWegen der letzten "Zutaten" emphiehlt die städtische Humuswirtschaft selbst, den Kompost nicht auf solchen Flächen auszubringen, wo Essbares angebaut wird - also nur für Grünanlagen nutzbar.Der städtische Kompost ist ganz gut durchgereift und mit Dampf behandelt. Letzteres ist zweischneidig. Gut: Abtöten von Krankheitserregern (weil Inhalt von brauner Tonne) und Unkrautsamen.Negativ: Alle nützlichen Bodenorganismen werden auch abgetötet. Der Kompost ist steril. In reinem Kompost wächst deshalb monatenlang fast nichts. Ein Untermischen unter die Gartenerde hilft dagegen.Desweiteren haben wir in Dresden seit vielen Jahrzehnten eine mechanisch-biologische Müllaufbereitung des Abfalls aus den schwarzen Tonnen. Hier wird aus dem Müll einiges automatisch abgetrennt, bevor es in die Verbrennungsanlage geht, z.B. Eisen- und Stahlteile, Aluminiumteile, bestimmte Kunststoffe, organische Stoffe, Bauschutt usw.. Die organischen Stoffe aus dieser Aufbereitung sind das Hauptproblem, weil eine gewisse und undefinierte Belastung durch Haushaltschemikalien und Medikamenten. Jeder Kompost, der solche organischen Stoffe aus der mechanisch-biologischen Abfallaufbereitung enthält, ist aus Sicherheitsgründen nur für Grünanlagen geeignet.Ich kenne die aktuellen Preise nicht, aber von einigen Jahren waren sie sehr heftig, d.h. die Stadt gibt den Kompost nicht kostenlos ab.
- Natternkopf
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Re: Kompost vom Häckselplatz
Salü MontiMacht keinen schlechten Eindruck das Zeugs.Was mich ein wenig stutzig macht ist:
Wie ist das zu verstehen, wird nach der Heissrotte geerntet?Das ist oft noch nicht ganz fertig, kann je nachdem gehen oder eben nicht so Erfolgreich.Rotte Temperaturverlauf Seite 3Eventuelle Nachbehandlung und einfache TestmöglichkeitenBei Praxis - unter Reif für den AbsatzWeiterhin viel ErfolgGrüsse Natternkopf... , hier wird nach der Heißrotte geerntet. Das Zeug gibts Kostenlos. Früher war sehr viel Unkraut drinnen.Nun wird aber etwas professioneller gearbeitet, z.B. die Mieten abgedeckt Das ist schon mal gut
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Re: Kompost vom Häckselplatz
Hallo Zusammen,Seit gestern hat bei uns der neue Bauhof geöffnet. Unter anderem kann man dort Kompost in 40l Säcken kaufen, auf dem steht: Kompost nur aus Grünschnitt! Kann ich dem trauen, oder ist da auch der Abfall aus der braunen Tonne mit drin?LGr.Bienenkönigin
Gras wächst nicht schneller, wenn eine dran zieht!
- Natternkopf
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Re: Kompost vom Häckselplatz
Salü BienenköniginErkundige dich doch mal nach:
Ablauf für das erhalten des GütezeichenAnderes BeispielGrüsse NatternkopfNachtragWenn das von: Hier ist, haben die doch ein Konzept und eine klare Vorstellung mit Sortierinfo.Ich bin optimistisch, doch Nachfragen gilt. 


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Re: Kompost vom Häckselplatz
Seitdem ich mal beim Werststoffhof Häcksel von geschredderten Christbäumen gesehen habe, mitsamt Lamettaanteilen, traue ich keinem kommunalen Kompost mehr. N. b. das Lametta war aus einer niedrig schmelzenden Legierung (ich hab mir eine Probe genommen) - war also sog. "Stanniollametta", das auch Blei enthielt. Ich würde vermuten, dass aus Kostengründen sogar das Blei überwiegt, aber ehrlich gesagt, kenne ich die genaue Zusammensetzung der Legierung von "Stanniollametta" nicht.
Cum tacent, consentiunt.
Audiatur et altera pars!
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