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Rasen vernichten mit Holzhäcksel? (Gelesen 11341 mal)
- SusesGarten
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Rasen vernichten mit Holzhäcksel?
Hallo,wir haben im Vorgarten eine ungepflegte Rasenfläche, die wir weg haben wollen. Sie besteht aus einem uralten Rasen, der zum großen Teil nur noch aus Moos besteht und in den letzten Jahren nur noch selten gemäht wurde. Selten, weil der Rasen sowieso kaum wächst. Der Boden ist sandig und ab dem Frühjahr sehr, sehr trocken. Später soll es ein Heidebeet werden.Nun haben wir gerade überhaupt keine Zeit, können vom Nachbarn (Baumpfleger) aber einen ganzen Hänger Holzhäcksel (Wal-, Haselnuss) bekommen. Wenn wir die Häcksel ca. 10 cm dick aufbringen, bekommen wir das Gras/Moos damit kaputt? Oder kommt es wieder raus. Wenn es wieder raus kommen würde, könnte man es vorher mit irgendeiner Methode schnell und wirkungsvolll verhindern? Gift? Schwarze Folie? Letztere würde bestimmt funktionieren, aber dann müssten wir sie auch wieder raus holen, was sicher sehr mühsam ist, wenn oben drauf soviel Häcksel liegen. Die Fläche ist etwa 50 m² groß.
Viele Grüße, Susanne
Re: Rasen vernichten mit Holzhäcksel?
So ganz versteh' ich die Idee noch nicht: Wenn ihr jetzt 10 cm Häckselmulch draufstreut und später ein Heidebeet anlegen möchtet, müsst ihr den Boden doch spätestens dann bearbeiten. Oder wollt ihr warten, bis die Holzhäcksel weitgehend abgebaut sind? Dann dürfte auch unerwünschter Bewuchs wieder aufkommen.Ansonsten: 10 cm lückenlose Holzhäckselschicht dürfte das Moos zum Verschwinden bringen, allerdings kann es gut sein, dass es nach dem Zersetzen der Häcksel wieder auftaucht.Bei den anderen Pflanzen würde ich mal davon ausgehen, dass zumindest hartnäckige Wurzelunkräuter wiederkommen, ebenso manche Gräser, die es schaffen, sich nach oben ans Licht zu strecken.Was geht (und erlaubt sein dürfte - bitte prüfen, auch, ob eure Gemeinde da irgendwelche Sonderbestimmungen hat), aber wohl kaum auf Zustimmung stoßen wird: Im Frühling mit Glyphosat spritzen und danach mulchen. Glyphosat wirkt systemisch über das Blatt und wird im Boden gebunden, sodass keine Gefahr für Nachpflanzungen besteht.Andere Herbizide tun das nicht und bleiben im Boden längere Zeit aktiv.
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Re: Rasen vernichten mit Holzhäcksel?
Ich probiere gerade was ähnliches. Bei einem im letzten Frühjahr gepflanzten Obstbaum haben wir es nicht geschafft, die Baumscheibe groß genug anzulegen. Im Herbst habe ich in dem Bereich Mulchpapier ausgelegt und darauf eine Mischung aus Rindenmulch und Herbstlaub. Mulchpapier hat den Vorteil, daß es auch verrottet, man muß dann nicht später noch eine Folie rausklauben. Für Wurzelunkräuter ist es schwieriger, durch Mulchpapier und eine dicke Mulchschicht hindurch zu wachsen. Ich habe das schon mal bei einer kleinen Fläche mit Giersch und ziemlich robustem Farn gemacht. Es hat soweit schon funktioniert, mittlerweile wandert der Giersch aber wieder aus angrenzenden Flächen ein. Bei Moos könnte problematisch sein, daß es sehr schlecht kompostiert wird.
Chlorophyllsüchtig
Re: Rasen vernichten mit Holzhäcksel?
Flächenkompostierung kommt in Mode?
Ich habe eine ähnlich große Fläche etwa 15-20 cm hoch mit Laub abgedeckt. Die Rechnung scheint aufzugehen. Ich habe kürzlich unter's Laub geschaut - der Rasen ist zum Teil schon nicht mehr erkennbar, bestenfalls einige ausläufernde Gräser, die nach einem Weg suchen und die Fläche ist dicht übersät mit feinster Wurmerde.

Re: Rasen vernichten mit Holzhäcksel?
Ich habe hier eine Fläche mit Holzhäcksel und Buchenlaub abgedeckt. Rasen war da mal, zuletzt war es "irgendwie grün".Gräser kommen bislang nicht, Löwenzahn schiebt sich durch, Scharbockskraut schafft es auch. Und der Efeu von der Seite her auch.
Re: Rasen vernichten mit Holzhäcksel?
Eine Alternative wäre, vom nächsten Baumarkt des Vertrauens eine Rasenschälmaschine zu besorgen und die 50 m² abzuschälen. Die anfallenden Soden kann man entweder zur Höhengestaltung einsetzen oder abfahren. Bei 50 m² sollte das kein Problem sein. Ich hab das für 400 m² meiner Blumenwiese gemacht. Aus den Soden habe ich 2 kleine, mit einer Trockenmauer begrenzte Hügel geformt.Ob das Moos dann allerdings dauerhaft weg ist, ist die andere Frage. Bei mir war das Moos durch das jahrelang liegengelassene Laub und den sauren Boden gekommen. Nachdem ich nun das Laub im Herbst kleinhäcksle und kompostiere und ein wenig Kalk auf den Wiesenbereich gestreut habe, hat das Moos bisher keine Chance.GrußWalt
Schöne Grüße aus dem sandigen Havelland
- SusesGarten
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Re: Rasen vernichten mit Holzhäcksel?
Die Idee an der Sache ist, Häcksel drauf, für uns den Rasen vernichten lassen und später bepflanzen. Später kann gut im Herbst auch auch nächstem Frühjahr sein.Bei uns den Rasen von Hand abzuschälen ist sehr mühsam. Mit einer Schälmaschine ist es auch nicht ganz so toll, weil die Fläche mehr als vier Ecken hat, am Rand die Hecken und mittendrin ein Baum steht. Man hat keine langen Bahnen.Das Moos stört nicht. Es dürfte gerne bleiben, wenn nicht andauernd noch irgendwo ein Grashalm raus käme. Wenn es eine reine Moosfläche wäre, würde ich sie lassen, wie sie ist. Efeu darf vom Rand einwachsen. Den mögen wir. Löwenzahn, Unkraut insgesamt, ist eher kein Problem, weil kaum welches da ist. Das Restgras ist es, was uns stört. Rasen abzuschälen kommt momentan nicht in Frage, weil wir für das Beet jetzt überhaupt keine Zeit haben, die Häcksel aber in der nächsten Woche kommen. Die Häcksel, wenn sie in der Einfahrt liegen mit der Schubkarre 20 m weiter zu fahren, wird gerade noch gehen.Da einige von Euch ähnliche Versuche laufen haben und es sich wohl gar nicht so übel anlässt, werden wir es einfach versuchen. Wenn die Schicht zu dünn sein sollte, kann ich Häcksel nachordern. Das Material fällt bei dem Nachbar oft an und er verschenkt es. Später im Jahr sind es zwar keine reinen Holzhäcksel mehr, aber das dürfte egal sein.Edit: Walt, Höhengestaltung und eine Trockenmauer soll auch rein. Wenn denn später Zeit ist.
Viele Grüße, Susanne
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Re: Rasen vernichten mit Holzhäcksel?
Wenn in dem Häckselgut wenig Rinde und Laub drin ist, würde ich noch ein paar Hornspäne verteilen. So, wie du den Boden beschreibst, würde dem ein etwas höherer Humusanteil wohl kaum schaden.
Chlorophyllsüchtig
Re: Rasen vernichten mit Holzhäcksel?
Auf jeden Fall probieren würde ich das auch. Ein Jahr Abdeckung wird für manche hartnäckige Wurzelkünstler (Quecken, Winden) nicht reichen, aber dieses Jahr wird es gut aussehen und die kleineren Gräser mit wenig Wurzelwerk wird es auch killen. Man könnte ev. noch eine Schicht Zeitungspapier (dicke Lagen) drunter auslegen, aber da hab ich keine Erfahrung, ob die im nächsten Frühjahr schon weg sein wird, oder ob die länger braucht.
Re: Rasen vernichten mit Holzhäcksel?
Ich bin ja ein Fan von Holzhäcksel, habe aber auch gelernt das Gräser leider meist ihren Weg finden!Ich habe bei meinen Flächen teilweise auch erst einfach nur Häcksel drauf geschmissen. Leider kamen dann doch noch viele Gräser durch. Jetzt rode ich erst die komplette Grasnarbe vorher, ist eine sche.. Arbeit aber es hilft! Auch die Lösung mit Folie darunter setzte ich um, schneide diese aber in kleinere Abschnitte, so kann ich diese leichter nach 3-4 Jahren entfernen.MFGGerhard
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Re: Rasen vernichten mit Holzhäcksel?
Grasnarbe abschälen, roden, umstechen, fräsen:Alles viel zu viel Arbeit und noch dazu ist das Entfernen von Regenwurmfutter.Und dann soll was wachsen?Ich hab hier dazu schon mehrfach geschrieben unter "Beet anlegen ohne Umstechen" oder so.Wer jung ist,Kraft und Zeit hat,weder Bandscheiben noch Meniskus schonen muss - nur zu!
Gruß Arthur
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Re: Rasen vernichten mit Holzhäcksel?
An anderer Stelle hab ich es auch schon geschrieben: - Die Fläche so kurz wie möglich mähen- Bei Trockenheit wässern- Pappe oder mehrlagig Zeitung darauf legen- Dann die Mulchschicht darauf verteilenSo bleibt die wertvolle Humusschicht, die sich unter dem Gras gebildet hat, erhalten.Bereits im Herbst könnte man die Fläche bepflanzen, indem man die Mulchschicht am Pflanzplatz zur Seite schiebt und das ev noch vorhandene Papier fur das Pflanzloch durchsticht.
WühlmausGrüße
"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
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- Starking007
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Re: Rasen vernichten mit Holzhäcksel?
Sehe ich auch wie Wühlmaus. Die Schichten müssen nur dick genug sein. Die Pappen oder Zeitungspapier müssen sich überlappen. Wenn Pappen / Papier ausgelegt werden, Wasserkannen bereit halten und das Papier durchdringend wässern. Dann passt es sich gut dem Gelände an und wird beim Verlegen nicht gleich weggeweht. Darüber das Mulchmaterial d i c k auftragen. Bis zur Neupflanzung ruhig abwarten und nur ggf. anfliegende Unkräuter rauszupfen. Später zum Pflanzen kleine Krater ziehen, Pflanzen hineinsetzen und mit etwas Kompost oder Gartenerde füllen. Erst jetzt düngen. Welchen Sinn sollte es machen, vorher den Mulch zu düngen?Diese Methode klappt 100 %-ig. Auch Giersch hat keine Chance. Habe das schon mehrfach mit Erfolg so gehandhabt. Aufpassen muß man aber an den Rändern, wenn dort Winden oder Brombeeren wachsen.
- Brezel
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Re: Rasen vernichten mit Holzhäcksel?
Ich hab auch schon eine vitale Rasenfläche (auf kräftigem Lehmboden) folgendermaßen unterdrückt: dicke Zeitungen im Ganzen, gründlich eingeweicht, überlappend aneinandergelegt, darauf eine mind. 10 cm dicke Schicht Rindenmulch. Die auf dieser Fläche gesetzten Pflanzen haben reichlich reife Komposterde bekommen. Sie sind innerhalb einer Saison in die Zeitungsschicht ein- und zum Teil hindurchgewachsen. Von unten kam aber nichts mehr nach oben durch außer weitstreichenden Gehölzausläufern.