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400 Jahre alter Tulpenbaum? (Gelesen 4494 mal)
Moderator: AndreasR
400 Jahre alter Tulpenbaum?
Moin,heute von meinem Bruder im Netz gefunden.Wie alt mag dieser Liriodendron tulipifera wirklich sein. Die Jahreszahlen auf dem Schild können einfach nicht stimmen, da das erste Saatgut von John Tradescant jr. erst zwischen 1637 und 1662 nach Europa eingeführt worden sein soll.Ein Ratespiel für Baumexperten und Geschichtsinteressierte. 

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Re: 400 Jahre alter Tulpenbaum?
Bärtels gibt sogar 1688 als Jahr der Ersteinfuhr (in Deutschland?) an.Ich fürchte, das Alter des Baums ist ohne Jahrringzählung kaum genauer zu bestimmen. Tulpenbäume wachsen auf geeigneten, d.h. frischen bis feuchten, humosen Böden sehr rasch. Ich kenne hier ein Exemplar mit über 1 m Stammdurchmesser, das keine hundert Jahre alt ist.
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Re: 400 Jahre alter Tulpenbaum?
Vielen Dank für den Link :-) - da kann ich Bilder auf Anhieb posten :-)).LG Vanilleblume
Re: 400 Jahre alter Tulpenbaum?
Ich halte die Jahreszahlen auch für völlig abwegig und mag sie ins Reich der Mythen und Legenden einordnen. Liriodendron ist auch aus meiner Erfahrung ein recht raschwüchsiger Baum. Vielleicht kann man jedoch das Alter mit Schätzmethoden über den Stammumfang einkreisen. Andererseits könnte auch die Orts- und Regionsgeschichte weiterhelfen. Der Ort Harpstedt ist hier Grenzregion zum ehemaligen Herzogtum Oldenburg.Mal schauen, was man da ausgraben kann.Ich habe den Baum selbst übrigens noch nicht gesehen.
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Re: 400 Jahre alter Tulpenbaum?
Du kennst den Baum?Vielen Dank für den Link :-) - da kann ich Bilder auf Anhieb posten :-)).LG Vanilleblume
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Re: 400 Jahre alter Tulpenbaum?
hi troll,nein ich war noch nie in Hepstedt gewesen. Sorry!LG Vanilleblume
Re: 400 Jahre alter Tulpenbaum?
In der Liste: http://www.oldenburg-kreis.de/pdf/Natur ... dt.pdfsind zwei Tulpüenbäume aufgeführt, der von dir erwähnte und ein weiterer, der mit 3,20 m Umfang ca. 200 Jahre alt sein soll. Das halte ich für plausibel. Aber angesichts dieser Werte klingen 400 Jahre bei 4,40 Umfang nicht plausibel.Der hat übrigens einen Wikipedia-Eintrag: hierIch halte die Jahreszahlen auch für völlig abwegig und mag sie ins Reich der Mythen und Legenden einordnen. Liriodendron ist auch aus meiner Erfahrung ein recht raschwüchsiger Baum. Vielleicht kann man jedoch das Alter mit Schätzmethoden über den Stammumfang einkreisen. Andererseits könnte auch die Orts- und Regionsgeschichte weiterhelfen. Der Ort Harpstedt ist hier Grenzregion zum ehemaligen Herzogtum Oldenburg.Mal schauen, was man da ausgraben kann.Ich habe den Baum selbst übrigens noch nicht gesehen.
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Re: 400 Jahre alter Tulpenbaum?
Wobei es in dem Landkreis ( meine alte Heimat
) einige sehr alte Exoten gibt . Sie sollen von rückkehrenden Auswanderern mitgebracht worden sein die zu Wohlstand gekommen wieder nach Oldenburg gegangen sind . Möglich wäre es , wenn es nicht stimmt ist es eine nette Sage
.


Nutztierarche
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Re: 400 Jahre alter Tulpenbaum?
Harpstedt !hi troll,nein ich war noch nie in Hepstedt gewesen. Sorry!LG Vanilleblume

Nutztierarche
Re: 400 Jahre alter Tulpenbaum?
Der Baum steht nach den Geodaten in der Nähe des ehemaligen Amtshauses, das um 1740 auf dem Gelände eines alten Wasserschlosses errichtet wurde.Wann mögen die ersten Landschaftsparks in der Gegend angelegt worden sein?
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Re: 400 Jahre alter Tulpenbaum?
Hm. :-\Die erste Siedlung in Nordamerika an der Ostküste der heutigen USA entstand 1607, aber die Bewohner hatten schwer ums Überleben zu kämpfen und konnten sich nicht halten. Sehr unwahrscheinlich, dass von dort Überlebende nach Europa, geschweige denn nach Deutschland zurückkamen und auch ausgerechnet Samen eines Baumes mitbrachten.Die Pilgerväter kamen 1620 und blieben. Aber bis von dort Pflanzen nach England kamen, dauerte es auch einige Zeit.Die Weymouthkiefer als eine der ersten Einführungen aus dem Osten Nordamerikas wurde kurz nach 1600 eingeführt.Wobei es in dem Landkreis ( meine alte Heimat) einige sehr alte Exoten gibt . Sie sollen von rückkehrenden Auswanderern mitgebracht worden sein die zu Wohlstand gekommen wieder nach Oldenburg gegangen sind . Möglich wäre es , wenn es nicht stimmt ist es eine nette Sage
.
Um 1740 wäre jedenfalls ein möglicher Zeitraum.troll13 hat geschrieben:Der Baum steht nach den Geodaten in der Nähe des ehemaligen Amtshauses, das um 1740 auf dem Gelände eines alten Wasserschlosses errichtet wurde.Wann mögen die ersten Landschaftsparks in der Gegend angelegt worden sein?
Re: 400 Jahre alter Tulpenbaum?
Vielleicht spielt der damals angelegte Lustgarten der Grafen von Oldenburg und Delmenhorst ( (Anton I und II) eine Rolle, troll?
Re: 400 Jahre alter Tulpenbaum?
Ich versuche von anderer Seite die Frage anzugehen.Eine Spur könnte zu Großherzog Peter I. führen, der nicht nur den Schlossgarten In Odenburg sondern auch Parkanlagen bei den Schlössern in Jever und Rastede initiiert haben sollte.Wenn nicht er selbst, könnte auch ein "Nachahmer" des Dienstadels für eine Parkanlage verantwortlich sein, in der solche Exoten gepflanzt wurden.Hier im Hannoverschen gibt es so ein Beispiel in Hoya/Weser, wo im heutigen Stadtpark sehr alte Catalpa stehen.Allerdings waren die hannoverschen Herrscher wohl wesentlich enger mit dem britischen Empire verbandelt als die Oldenburger.Könnte die Jahreszahl 1800 +/- vielleicht eher zu dem Stammumfang diese Baumes passen?
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Re: 400 Jahre alter Tulpenbaum?
Hat sich mit meinem Post überschnitten.Mal schauen, was hier noch für Ideen kommen.Vielleicht spielt der damals angelegte Lustgarten der Grafen von Oldenburg und Delmenhorst ( (Anton I und II) eine Rolle, troll?

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Re: 400 Jahre alter Tulpenbaum?
Der Tulpenbaum im Berggarten Hannover erscheint mir als guter Vergleichskandidat. So weit ich weiß, sind dort die Pflanzdaten alter Bäume recht präzise dokumentiert. Ich tippe mal, dass sich die Infotafel-Schreiber glatt um zwei Jahrhunderte verhauen haben
. Aber wie hier schon geschrieben wurde: Wo es ihm passt, kann Liriodendron außerordentlich flott wachsen; ich kenne auch ein beeindruckendes Exemplar, dem man seine nicht mal 100 Jahre nicht ansieht (pardon: ansah - der Baum ist bei Bauarbeiten heftig beschädigt worden und nun gefällt
). Stammumfang und Höhe sind bei dieser Baumart wirklich nur ein grober Anhaltspunkt.




"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
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