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Gärten öffnen, Sammlungen zeigen? (Gelesen 11095 mal)
Gärten öffnen, Sammlungen zeigen?
Las gerade die Postings im Zwiebelpflanzenthread. Gibt mir ein wenig zu denken. Vielleicht wieder einmal sinnvoll, dies anstelle von Emanzipierung und anderen alten Hüten zu diskutieren.Sollen wir weiterhin im geheimen Kämmerlein vor uns hingruschteln, hochmütig und genervt auf blutige Laien und Anfänger herabsehen oder könnten alle durch offene Gartenpforten voneinander partizipieren? Der Naturschutz braucht wohl nicht allzu ernst genommen werden, es sei denn, es ist ein dringender Verdacht gegeben. Aber des Deutschen (und des Österreichers!) eigen ist es, "sei Sach" niemanden zu zeigen oder wenn schon, dann damit anzugeben wie mit seinem Auto. Solche Fragen kann man sich gerade in Zeiten von viel Schnee stellen. Wie schön wäre es denn jetzt, wenn man just in diesem Moment einem unbedarften Laien seine Cyclamen oder Helleborus zeigen könnte?Warum begegnet man in England, Amerika, Neuseeland, Südafrika, Niederlande und Dänemark diesem Thema wesentlich unverkrampfter? Ist es nicht endlich an der Zeit, seine Gärten zumindest einmal im Jahr zu öffnen und sich nicht wie ein Untergrundkämpfer aufzuführen? Die GDS hatte einen zaghaften Anfang gemacht.
Re:Gärten öffnen, Sammlungen zeigen?
ich stehe in den offenen Gärten - also kommt!!!! Ulmer hat das schon vor Jahren getan - offene Pforte.de glaube ich....
Re:Gärten öffnen, Sammlungen zeigen?
dein posting freut mich sarastro...ich hatte bei pumpots info über den leidenschaftlichen juno-sammler schon eine antwort verfasst, sie aber wieder verworfen, weil ich mir dachte, es ist egal, wie ich darüber denke.pumpot schrieb über den juno-sammler (wohlgemerkt nicht pumpots einstellung, sondern sein eindruck über diesen!):
ich finde so ein haltung reichlich elitär. der gute mann kam ja nicht als sammler auf die welt + war sicherlich froh, dass er im kontakt mit gleichgesinnten, die offen für andere liebhaber + anfänger waren, sein hobby mehr + mehr vertiefen konnte. solche leute sollten sich mal gedanken machen, was mit ihrer sammlung eines tages passieren wird, wenn sie die zwiebelchen von unten betrachten. eine hobbygärtnerin aus berlin berichtete mir mal, als wir uns über gott+die welt + das schöne hobby unterhielten, von einem leidenschaftl. sammler, der gestorben war + offenbar eine riesige sammlung praktisch aller crocus + vieler anderer seltener zwiebelpflanzen hinterlassen hat. die geier kreisten schon um seinen garten + ehe man sich's versah war die sammlung in alle winde zerstreut.neben der freude an den pflanzen macht mir der austausch mit anderen liebhabern genauso viel spass, egal, ob es sich um einen laien oder freak handelt. und eines ist eh klar bei so einem hobby...ich weiß, dass ich nichts weissDie echten Sammler wollen ihre Ruhe haben und nicht ständig von blutigen Anfängern genervt werden.

z6b
sapere aude, incipe
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Re:Gärten öffnen, Sammlungen zeigen?
wenn von hier von pur hat denn nun einen offenen Garten sowie ich???? Ich freue mich - auch wenns viele Laienfragen gibt - immer um Besucher für den Garten....
- Phalaina
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Re:Gärten öffnen, Sammlungen zeigen?
Ich schließe mich Euch da voll und ganz an!
Das Vorstellen von Gärten und Pflanzen, der Ausstausch mit Gleichgesinnten und die Weitergabe von Erfahrungen - damit meine ich das Gespräch mit "Youngstern" genauso wie Veröffentlichungen - sind Dinge, die aus einem "asozialen" Dahinsammeln erst eine Beschäftigung mit einem gesellschaftlichen Wert machen.
Eine kleine Einschränkung gibt es aber auch, nämlich die leidige Erfahrung, die zum Beispiel viele Botanische Gärten, die ihre Sammlungen öffneten, machen mussten: es gibt unter den Besuchern leider einen gewissen Prozentsatz an "Sammlern". Dies sollte im Einzelfall aber die einzige dauerhafte Legitimation sein - und selbst dann sollte eine personell betreute Begehung der Sammlung in kleinem Rahmen möglich sein.



Re:Gärten öffnen, Sammlungen zeigen?
da wäre angebracht: an der Pforte Messer abnehmen
Re:Gärten öffnen, Sammlungen zeigen?
Fall da leider ein wenig aus dem Rahmen. Hab nicht nur einen offenen Garten, sondern in erster Linie eine offene Gärtnerei!
Und da befinden sich unter anderem Kästen, wo niemand randarf. Schauen erlaubt, aber nehmen verboten. Also ist es durch die Kundenströme, die dies trotzdem nie beachten besser, wenn gleich abgesperrt wird. Ist aber ganz was anderes wie ein Offener Garten!Deine Einstellung freut mich ebenfalls riesig, Knorbs, da ich schon mehrfach live mitbekommen habe, wie eine Sammlung verschachert und untereinander verteilt worden ist, auf ungute Art, hyänenhaft, des Gartenmenschen absolut unwürdig.Wenn man sich in die Sonderlinge unter den Sammlern hineindenkt, wollen die offenbar nicht, dass wer anderer besser ist oder wird wie sie. Darum hegen sie ihre Traumwelt. Wenn bei mir die gefüllten Hepaticas, Primeln und alle Helleborus im Garten blühen, zeige ich die gerne den Ottonormalverbrauchern. Die erkennen einmal so, was es überhaupt alles Schöne gibt!

Re:Gärten öffnen, Sammlungen zeigen?
Mein Garten ist keine Sammlung, sondern der Versuch, mein Haus in ein Stück "Natur" einzubetten. Davon gibts in der Umgebung noch da und dort, so dass das Bedürfnis, meinen Garten zu besichtigen, nicht sehr gross ist. Wenn aber wer Interesse hat, klar, das macht Freude. Letztmals wars der Gärtner, der meine altersschwache Birke fällte und dabei einen seltenen Baumpilz identifierte, den ich ihm für seine Sammlung schenkte.
Re:Gärten öffnen, Sammlungen zeigen?
ich habe auch Beetabteilungen, zu denen man nur rüberschauen kann - das hat einfach den Grund, daß manche Besucher auch recht schlecht im "Wege erkennen" sind und oft daneben treten.... wie schnell ist da was kaputt. Aber trotzdem - das wird akzeptiert, und die meisten freuen sich. Habe dies Jahr wieder viele Anmeldungen - nur leider auch viel Schnee - nix zu sehen jetzt....
Re:Gärten öffnen, Sammlungen zeigen?
Pumpot sagte im Schutzzwiebel-Thread zum Thema öffentl. bekannte Sammlungen:
Meine jetzt nicht, dass Pumpot Paranoia ist, er gibt ja wohl nur das wieder, was von einigen Leuten gehört hat.Mir ging es ja noch nicht mal so sehr, um einen offenen Garten. Jedoch schon eine gewisse Bereitheit zur Kontaktaufnahme und Austausch mit anderen Sammlern und bot. Gärten. So gastfreundlich wie Sarastro und umgänglich und supermitteilsam und charmant wie Knorbs und Phalaina ist ja nun doch nicht jeder Sammler.
Erstmal katalogisieren, wer hat die meisten Pflanzen einer Gruppe z.B. Juno-Irisse? Da sind ja hierzulande auch Gärtnereien dabei wie Bastin mit ihren Kräutern und ihrer Lavandula-Sammlung. Nachtrag: Ich kenne die geheimnisumwobene Welt der Sammler aber eigentlich gar nicht.
Das hört sich nach niederländischen Maßstäben wirklich sehr Paranoia an.Auch würde dies der Nachschüffelmentalität der deutschen Behörden entgegen kommen. Selbst unbescholtene Sammler müßten sich dann ständig rechtfertigen.


"Man muss nicht das Licht des anderen ausblasen, um das eigene leuchten zu lassen." Griechisches Sprichwort
Re:Gärten öffnen, Sammlungen zeigen?
Ich habe keinen '0ffenen' Garten, weil ich keine Zeit habe, ihn alleweil auf dem gepflegtesten Stand zu halten. Aber zur Taglilienhochsaison gibt es jedes Jahr einen Tag der offenen Tür. Da ist der Garten dann natürlich fein geputzt, alles Verblühte entfernt, im Hauptgarten auch der größere Teil des Unkrauts.
Letztes Jahr sind innerhalb 4 Stunden ungefähr 200 Leute da durchmarschiert. Das war mir dann doch etwas zuviel, zumal ich mich so um Einzelne kaum noch kümmern konnte.Natürlich können Leute gern auch zu anderen Zeiten kommen, dann aber nur nach vorheriger Terminabsprache.

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Re:Gärten öffnen, Sammlungen zeigen?
Ich werde meinen Garten auf alle fälle öffnen, dauert allerdings noch ca. zwei Jahre bis ich die meisten meiner Provisorien in der Gartenerde versenkt habe. Wirklich fertig wird man/frau mit dem Garten ja nie, aber im Moment müßte sich jeder Besucher schwebend durch den Garten bewegen, damit die eine oder andere Sammlung nicht zu Bruch geht! 


Das ist glaube ich einer der wichtigsten Punkte bei dem Thema! Wieviele Pflanzensammlungen sind schon den Weg allen Irdischen gegangen nach dem Tod des Sammlers. Zumal es sich bei div. Sammlungen ja eigentlich um aktiven Naturschutz handeln sollte, wenn wir an die vielen in ihrem Bestand bedrohten Endemiten denken. Auch hier sind die Juno's ein gutes Beispiel, aber auch Cyclamen und Co.Oder Pflanzen die in der Natur als ausgestorben gelten, wie Franklinia althamaha oder unzählige Orchideen Arten. Oder die vielen Kulturvarianten, ob nun bei Obst und Gemüse oder im Zierpflanzenbereich. Einige positive Beispiele gibt es auch im deutschsprachigen Raum, aber leider nur in Form von Vereinen, die aber nicht wie in GB von einer staatlichen Unterstützung provitieren.Und im Falle des Todes gesichert werden!solche leute sollten sich mal gedanken machen, was mit ihrer sammlung eines tages passieren wird, wenn sie die zwiebelchen von unten betrachten. eine hobbygärtnerin aus berlin berichtete mir mal, als wir uns über gott+die welt + das schöne hobby unterhielten, von einem leidenschaftl. sammler, der gestorben war + offenbar eine riesige sammlung praktisch aller crocus + vieler anderer seltener zwiebelpflanzen hinterlassen hat. die geier kreisten schon um seinen garten + ehe man sich's versah war die sammlung in alle winde zerstreut.

Ein schattiger Garten ist mehr als ein Garten ohne Sonne.
Re:Gärten öffnen, Sammlungen zeigen?
Dass gewisse Sammler und vor allem Züchter nicht alles an Geheimnissen den anderen Sammler offenbaren möchte, liegt auch in der Natur der Sache. Dies bedeutet jedoch nicht, dass selbiger sich öffnen könnte.
Re:Gärten öffnen, Sammlungen zeigen?
Zweischneidige Angelegenheit.Hier hatte mal vor Jahren eine der führenden Lokalzeitungen eine Aktion ins Leben gerufen, Privatgärten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Damit das Ganze geordnet zugehe, sollte der Besuch nur an bestimmten Tagen, die in der Zeitung bekanntgegeben wurden, möglich sein. Die Aktion schlief sehr schnell ein. Gründe?Zum einen wohl die "Kollateralschäden"
Bei der Gartenbesichtigung, bei der ich dabei war (sehr schöne, riesige Anlage), sah das Gelände wie nach einem Panzermanöver aus. Es hatte vorher kräftig geregnet und als sich die Menschenmassen durchwälzten, war die Rasenfläche ruiniert. Den "Entdeckungen" in den Beeten hatte es auch nicht gut getan, wie an den Trampelpfaden zu sehen war. Die Gartenbesitzer waren anschliedßend reif für eine Reha.Zum anderen "schämen" sich zuviele Gartenbesitzer. Ihre Gärten beherbergen durchaus erstaunliche Schätze, aber die Anlage an sich ist nicht das, was man in Gartenzeitschriften vorgesetzt bekommt. Das Beispiel GB ist hier irreführend, da man die für die Öffentlichkeit zugänglichen Privatgärten in Relation zu den Gärten insgesamt sehen muss. Da wird einem sehr schnell klar, dass nur ein verschwindend geringer Bruchteil offen ist. Im Übrigen nicht selten für ein beachtliches Eintittsgeld. Aber das ist ja ok. Doch in Deutschland gibt es Ähnliches. Es wurde sogar ein buch darüber veröffentlicht. Auch im Internet kann man fündig werden.Last not least wird vermutlich fast jeder Forumsteilnehmer seinen Garten gerne anderen Forumsmitgliedern öffnen. Bisher habe ich zumindest noch keine Absagen erhalten.Aber vielleicht könnte man hier bei garten-pur eine Liste veröffentlichen, wer seinen Garten zur Besichtigung generell offen hält und was die Schwerpunkte des Gartens sind.

Re:Gärten öffnen, Sammlungen zeigen?
siehe Antwort #1 in diesem thread.... es ist niemand drauf eingegangen....