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Bäume und Quecken (Gelesen 3648 mal)

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Moderator: AndreasR

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tarokaja
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Re: Bäume und Quecken

tarokaja » Antwort #15 am:

Gartenplaner, deine Erfahrung klingt vertrauenserweckend, sprich nach nicht Unmengen Arbeit. Die Zeit hab ich nämlich schlicht nicht.Ich bin keine grundsätzliche Gegnerin von Roundup & Co., wenn's selten und nur selektiv eingesetzt wird, allerdings ist mir lieber, ohne auszukommen.Ich habe nur etwas gegen die immer und immer wieder auftauchende Grundsatzdiskussion... ::)Da der Bereich, bei dem es bei mir geht, in direkter Nachbarschaft des 'herrenlosen' Grundstücks liegt, wo nicht gemäht wird, dürfte es schon unmöglich sein, bei mir eine queckenfreie Zone zu schaffen, aber queckenarm reicht mir momentan auch schon.Die Methode mit Karton abzudecken und den wiederum mit Boden scheint mir am einleuchtendsten, bloss wie hält eine Mulchschicht und/oder Mutterboden am Steilsthang, v.a. wenn es immer wieder stark regnet??Nun denn, ich werde noch weiträumiger um das Pflanzloch freigraben und -ziehen und dann mit Karton experimentieren... Der kleine Kaki-Baum sollte schon möglichst bald in die Erde.
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Wild Obst
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Re: Bäume und Quecken

Wild Obst » Antwort #16 am:

Bei uns kommt in der Wiese auch Quecke, aber sie ist mir nirgends so richtig aufgefallen, bis ich einmal einen sogenannten Blühstreifen anlegen wollte. Wiese umgegraben, eingesät --> Das Ergebnis waren ein paar Blümchen und viel Quecke. Im zweiten Jahr war es hoffnungslos, dort noch einmal zu versuchen etwas zu säen.Danach habe ich das genauer beobachtet. Die Quecke ist bei mir nur dort stark, wo der Boden bzw die natürliche Vegetation gestört wurde. Also genau auf den Baumscheiben und wo ich umgegraben habe. In der restlichen Wiese gibt es nur vereinzelte Quecken. Meine Bäume kamen früher auch ohne Baumscheibe gut zurecht, inzwischen halte ich bei Neupflanzungen die Baumscheibe frei und Mulche mit ein Jahr angerottetem / vermisteten Wiesenschnitt (die Wiese wird im Juli und im September/Oktober gemäht und das Mähgut abgerecht und auf einem "Misthaufen" bis zum Mulchen im Frühjahr aufbewahrt. Einfach nur offene Baumscheiben waren viel zu viel Arbeit und eine Einladung an die Quecken. Mit dem Grasmistmulch gibt es solche Probleme nicht mehr und ich kümmere mich nicht mehr weiter um die Quecken.
Wild Obst
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Re: Bäume und Quecken

Wild Obst » Antwort #17 am:

Die Methode mit Karton abzudecken und den wiederum mit Boden scheint mir am einleuchtendsten, bloss wie hält eine Mulchschicht und/oder Mutterboden am Steilsthang, v.a. wenn es immer wieder stark regnet??
Am Steilhang kannst du es vielleicht einfach mit ein oder zwei Brettern und Pfosten unterhalb der Pflanzstelle einen "Mulchfang" einrichten? Was ich auch schon gesehen habe, waren Stroh"würste", die einfach mit Stecken in den Hang genagelt wurden. Aber ich habe keine Ahnung, woher man die bekommen könnte.
Querkopf
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Re: Bäume und Quecken

Querkopf » Antwort #18 am:

tarokaja, ich habe keine ganz klare Vorstellung, wie steil dein Steilhang ist und was da vorm/ beim Pflanzen geht und was an späteren Jäteaktionen möglich ist. Aber meine spontane Idee wäre: - Vorm Pflanzen ein sehr breites/ tiefes Loch buddeln und das möglichst vollständig von Queckenwurzeln befreien. - Beim Pflanzen eine Gießmulde anlegen, also ein Mini-Stückchen "auf waagerecht" terrassieren - mit einem kleinen Erdwall auf der Hangseite -, und diese Baumscheibe dick abmulchen. (So müsste der Mulch eigentlich an Ort & Stelle bleiben, zusammen mit dem Gießwasser.) - Im Pflanzjahr und im folgenden Jahr ca. alle drei Monate die Baumscheibe kontrollieren und etwa nachwachsende Queckenwurzeln ziehen. Danach 2x jährlich. Geht sowas an deinem Hang?Meine Quecken-Erfahrung sieht so aus: Als ich vor gut 20 Jahren begonnen habe, aus der vorgefundenen Wiese einen Garten zu machen, habe ich Gras abgesodet und nach Kräften Windennester gejätet. Queckennester leider nicht. Was dazu führte, dass an ein paar Stellen üppig Quecke hochkam und sich da in alle Strauch- und Staudenwurzeln drängelte >:( ("alle" gilt wortwörtlich!). Giften ging nicht, da wuchs schon zu viel anderes, das Schaden genommen hätte. Also habe ich fluchend die Rhizome gezogen, quasi anatomisch, sprich: Ich bin ihnen mit der Jätegabel fein säuberlich von A nach B nach C gefolgt. Anfangs war das eine Sauarbeit. Aber es wurde von Jahr zu Jahr weniger: Die Queckenwurzeln kommen immer weiter nach oben, lassen sich dadurch leicht ziehen. Mulch beschleunigt diesen Vorgang. Bei mir werden die queckenfreien Areale stetig größer. Und lassen sich auch ohne große Mühe weiter queckenfrei halten; inzwischen reicht's, wenn ich mal hier, mal da ein Viertelstündchen durchs Beet robbe. Mein Schluss daraus: Wenn man gleich beim Pflanzen eine Baumscheibe o. ä. gründlich entqueckt (das hatte ich versäumt), müsste man die Quecke eigentlich in den Griff kriegen. Zumindest so weit, dass neu gepflanzte Gewächse sich etablieren können und nicht ungebührlich leiden. Rhizomsperren halte ich für vergebliche Liebesmüh', weil Queckenwurzeln von 5cm bis 1m Tiefe so ziemlich alles draufhaben.
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Mediterraneus
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Re: Bäume und Quecken

Mediterraneus » Antwort #19 am:

Die Quecke weicht schon aus, wenn sie Konkurrenz bekommt. Wie schon gesagt, wächst sie nur auf gestörten Standorten als Erstbesiedler.Der Kakibaum ist stärker als sie. Nur beim Anwachsen des Baumes in den ersten Jahren solltest du die Quecke durch Mulchen in Zaum halten..Wird der Baum größer, wird es unter ihm dunkler und die Quecke wird licht und wächst Richtung Licht.Auch Stauden sind für sie Konkurrenz und in einer dichten Bepflanzung gehen Quecken zurück. Musst nur Pflanzen wählen, die stärker als die Quecke sind.
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Re: Bäume und Quecken

Querkopf » Antwort #20 am:

Die Quecke weicht schon aus, wenn sie Konkurrenz bekommt. Wie schon gesagt, wächst sie nur auf gestörten Standorten als Erstbesiedler. ...
Dazu hatte Staudo im alten Quecken-Thread schon was geschrieben:
Staudo hat geschrieben: Quecken sind nicht nur Pioniere sondern richten sich gern auch auf Dauer ein. ;) ...
Das ist auch meine Beobachtung. Wobei es natürlich stimmt, dass Konkurrenz sie schwächt. Aber bis Konkurrenz sie verdrängt, dürften Jahre bis Jahrzehnte vergehen... Für die erwünschten Pflanzen ist es allemal hilfreich, wenn man ihnen gärtnerisch beispringt. Mähen, Rupfen, Rhizomziehen - nützt alles, mit unterschiedlichem Wirkungsgrad ;).
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Re: Bäume und Quecken

Mediterraneus » Antwort #21 am:

Och, so ein Teppich mit Stachys "Big Ears" macht sie schon nieder. Anfangs die Grashalme, welche durchwachsen abrupfen. Wenn man danach den Stachys wieder ausrottet, hat man eine queckenfreie Fläche 8)Allerdings ist das eher nichts unter einem frisch gesetzten Baum.Im feuchteren Bereich hat mans leichter, es gibt viele starkwachsende Schattenpflanzen und im Schatten fühlt sich die Quecke auch nicht wohl und verkümmert. Diese Reste lassen sich dann leicht entfernen.
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Dietmar
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Re: Bäume und Quecken

Dietmar » Antwort #22 am:

Quecke ist nicht gleich Quecke. Es gibt viele Arten und ich hatte bisher nur Erfahrungen mit sehr bösartigen Arten. Quecken sind auch nur Gräser, d.h. auf einer Wiese fallen diese wenig auf. Gerade auch bei trockenen Standorten sind Quecken viel trockenresistenter als andere Gräser, da deren Wurzeln viel tiefer reichen. Durch das Mähen werden alle Gräser geschwächt, aber flach wurzelnde Gräser leiden insbesondere in trockenen Perioden - und die gibt es jedes Jahr - viel mehr als tief wurzelnde Gräser wie Quecken und das bedeutet, dass mähen für Quecken eher gut ist im Vergleich zu anderen Grassorten.Wer mit mähen oder mulchen etwas gegen Quecken erreicht, hat wahrscheinlich eine sehr zahme Sorte erwischt.Ich möchte mal aus einem Artikel zur Queckenbekämpfung zitieren:"Man solle den Boden ein oder mehrere Jahre mit Folie oder Karton (oder Mulch) abdecken, um die Quecke zu ersticken. Quecken halten aber aus und kommen meterweit entfernt wieder aus dem Gartenboden.Umgraben solle helfen. Das führt eher zu einer Katastrophe, weil man die Quecken-Ausläufer in kleine Stückchen teilt, die sich dann umso schneller wieder vermehren. "Fazit: Gegen Quecken hilft nur die harte chemische Keule oder japanischer Staudenknöterich, aber den bekommt man noch viel schwerer wieder los als Quecken. Nur mit einem systemisch wirkenden Herbizit tötet man auch das umfangreiche unterirdische Wurzelsystem ab.
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Re: Bäume und Quecken

bristlecone » Antwort #23 am:

Als Unkraut im Garten und auf dem Acker geht's bei Quecke wohl um Elymus (=Agropyron) repens.
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Dietmar
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Re: Bäume und Quecken

Dietmar » Antwort #24 am:

Wenn es nicht gerade am Hang wäre - wenn man schön dichtreihig Kartoffeln anbaut, dezimiert das fast alle Unkräuter auch Quecken. Vielleicht braucht man dafür auch mehrere Jahre. Das klappt, habe ich selbst erprobt.Angeblich soll auch der dichte Anbau von Efeu funktionieren, aber da darf es kein vollsonniger Platz sein und außerden braucht Efeu einige Jahre, bis er dichte Matten bildet. Die Efeu-Methode habe ich jedoch nicht selbst getestet und ich kenne auch keinen, der das gemacht hat. Ich habe es nur gelesen.Die beiden Methoden funktionieren nicht dadurch, dass dem Efeu das Licht genommen wird wie beim Abdecken oder Mulchen. Das beeindruckt die Quecken nicht. Vielmehr scheinen die Kartoffeln und vielleicht auch das Efeu "Gifte" abzusondern, die Quecken verdrängen.
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Re: Bäume und Quecken

Mediterraneus » Antwort #25 am:

Efeu ist eine Pest. Von der Cholera zur Pest. Quecke weg, neues Problem 8)
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Dietmar
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Re: Bäume und Quecken

Dietmar » Antwort #26 am:

Als Unkraut im Garten und auf dem Acker geht's bei Quecke wohl um Elymus (=Agropyron) repens.
Elymus repens ssp. repens ist ein heißer Tipp, aber es gibt viele Quecken-Sorten und Quecken gehen auch mal fremd mit anderen Gräsern und zeugen Mischformen, Hybriden usw..Letztlich ist es egal, welche Queckenart es ist, in unseren Gärten sind alle Arten unerwünscht.
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Dietmar
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Re: Bäume und Quecken

Dietmar » Antwort #27 am:

Efeu ist eine Pest. Von der Cholera zur Pest. Quecke weg, neues Problem
Das ist ähnlich wie mit dem japanischen Staudenknöterich. Etwas Schlimmes (Quecken) kann man nur mit etwas noch Schlimmeren beikommen. ;D
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Cryptomeria
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Re: Bäume und Quecken

Cryptomeria » Antwort #28 am:

Ich habe in meiner Wiese auch viel Quecke. Ich habe vor Jahren versuchsweise bei größeren schwarzen Pflanzpötten ( die man ja oft in Massen übrig hat ) einfach unten den Boden weggeschnitten, diese eingegraben und da hinein die neuen Pflanzen gesetzt. Die gesetzten Pflanzen sind angewachsen, aber auch diejenigen, bei denen ich ein etwas größeres Pflanzloch gemacht, alle Rhizome entfernt und dann gepflanzt habe. Aber ich wollte die Möglichkeit der Blumentöpfe nennen, vielleicht ist das eine Alternative am Steilhang. Wenn die Pflanze eingewurzelt ist, nimmt man die Ummantelung irgendwann wieder raus. ( Wahrscheinlich kann man sie auch drinlassen ) Die Quecken werden so auf jeden Fall erstmal abgehalten.Vg Wolfgang
Eva

Re: Bäume und Quecken

Eva » Antwort #29 am:

Und man hat gleich einen Gießrand.
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