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Schrebergarten auf einer Müllkippe. Was ist möglich? (Gelesen 2498 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Schrebergarten auf einer Müllkippe. Was ist möglich?
Hallo zusammen. Bisher lese ich fleissig mit, aber nun habe auch ich eine Frage.Wir haben einen Schrebergarten "geerbt". Das Gelände ist seit vielen Jahrzehnten unser zweites zu Hause, weshalb wir auch nicht auf einen anderen Verein ausweichen werden.Ich schätze, dass es ca 600 Kleingärten gibt. Das Problem mit dem Gelände ist, dass es auf einer Müllkippe steht, welche vor ca 80-100 Jahren zugeschüttet wurde.Eine direkte Gesundheitsgefahr geht von dem Areal nicht aus. Jedoch ist es nicht erlaubt, die Gärten für Obst und Gemüse zu nutzen. Es wird zwar nicht kontrolliert,aber wir wollen es natürlich nicht machen. Neimand weiss genau, was die Wurzeln so nach oben befördern.Ich habe schon versucht Hilfe bei den Nachbarn zu bekommen, jedoch gibt es nur zwei Lager....die einen kümmern sich einen Dreck darum und bauen an was das Zeug hältund die anderen bauen keine essbaren Pflanzen an.Jetzt zu meiner Frage...auch wir wollen den Garten nicht wirklich für essbares nutzen, allerdings würde ich schon gerne das ein oder andere Beet für unkompliziertes wiezB Thymian, Pertersilie oder Schnittlauch nutzen. Auch solche Sachen wie Gundermann oder Jiaogulan zB. In Kübeln ist das natürlich kein Problem, ist aber umständlichund sieht nicht schön aus. Ich habe vor einen Teil Erde abzutragen, dann dort eine "Wurzelgrenze" osä auszulegen, Kies drauf wegen Wasserdurchlässigkeit und dannwieder neue Erde drauf. Vielleicht so 30cm ca. Ist mein Plan komplett beknackt, oder machbar? Und was für eine "Wurzelsperre" nehme ich da genau? Es muss irgendwassein, was ich nicht jedes Frühjahr ausbuddeln und kontrollieren muss.Danke, Tamara
Re: Schrabergarten auf einer Müllkippe. Was ist möglich?
Hochbeete bauen?Oder den Boden analysieren lassen. Tiefer als 50 cm wird das Gemüse ja nicht wachsen. Solche Analysen kosten Geld, und ehrlich gesagt wüsste ich nur teilweise, welche Werte ich abfragen würde. Der Bristlecone dürfte sich da aber auskennen, frag mal den dazu.Edith: das zuständige Umweltamt sollte eine Auskunft geben können.
Re: Schrebergarten auf einer Müllkippe. Was ist möglich?
Hi, danke Dir. Ich werde bei Bristlecone mal anfragen. Also analysiert wird auf alles mögliche und regelmäßig seit ca 30 Jahren.Da dabei nie etwas bedenkliches festgestellt wurde, bauen die Leute einfach alles an. Dennoch habe ich ein mumiges Gefühl irgendwie.Hochbeete wären eine Idee. Kann ich diese nicht auch tiefer setzen, damit es nicht so...sagen wir gewöhnungsbedürftig ausschaut?So in der Art stellte ich mir das nämlich vor...nur halt mit der Sicherheit, dass die Wurzeln ab einem bestimmten Punkt nicht mehr weiterkommen,das Wasser jedoch schon.
Re: Schrebergarten auf einer Müllkippe. Was ist möglich?
Hochbeete tieferlegen macht keinen Sinn, wenn Du die Wurzeln in unbelasteter Erde wachsen lassen willst ;)Frag den Brislecone, vielleicht darfst Du ihm die Analysewerte schicken 

Re: Schrebergarten auf einer Müllkippe. Was ist möglich?
Genau das würd ich tun: das Umweltamt fragen.Und gibt es nähere Angaben? Geht es um Schwermetalle, wenn ja, welche?Besteht tatsächlich im rechtlichen Sinne ein Verbot, Gemüse und Obst dort anzubauen bzw. zu essen?Oder ist das eine allgemeine Empfehlung, auf den Verzehr vorsichtshalber zu verzichten?Gerade bei Obstgehölzen kann ich mir nur schwer vorstellen, dass da tatsächlich bedenkliche Gehalte an Schwermetalle oder PAK in den Früchten erreicht werden.Hochbeete bauen?Oder den Boden analysieren lassen. Tiefer als 50 cm wird das Gemüse ja nicht wachsen. Solche Analysen kosten Geld, und ehrlich gesagt wüsste ich nur teilweise, welche Werte ich abfragen würde. Der Bristlecone dürfte sich da aber auskennen, frag mal den dazu.Edith: das zuständige Umweltamt sollte eine Auskunft geben können.
Re: Schrebergarten auf einer Müllkippe. Was ist möglich?
Danke für den Beitrag. Schwermetallbelastung ist angeblich nicht festgestellt worden. Ich ahne, dass ich wohl selbst doch mal zur Behörde dackeln muss.Der Vereinsvorstand gibt sich sehr einsilbig...irgendwie ist alles nur "Hörensagen". Was ich mit Sicherheit weiß ist, dass es laut Pachtvertrag untersagt istetwas anzubauen. Theoretisch kann es jederzeit zu Kontrollen des Umweltamts kommen und bei Vorfidnen eines Gemüsebeets zu Strafen, zumindest aberzur Auflage alles zu entfernen kommen. Gehölze wie Kirsche, Äpfel, Birnen etc...sind davon ausgenommen und sind geduldet. Beerensträucher zB verboten.Wie gesagt...wir wollen ncihts großartig anbauen. Wir sind nicht täglich im Garten und würden es nicht bewirtschaften können. Daher lohnen sich auch nichtwirklich Hochbeete. Simpel gesagt hatte ich mir vorgestellt die Kübel mit dem Rosmarin zB einfach zu verbuddeln..nur die Wurzeln sollten halt nicht durchbrechenspäter. Vielleicht stelle ich mir das aber auch gerade zu einfach vor. Eine Art Vlies, dann Kies und Erde rauf und Problem gelöst...aber so einfach ist es dann wohldoch nicht ^^
Re: Schrebergarten auf einer Müllkippe. Was ist möglich?
Ein Hochbeet kann man aus Schrankbrettern oder Stangen (Fichte, Hasel) bauen und bei Nichtgefallen auseinanderreissen und die Erde im Garten verziehen.
Re: Schrebergarten auf einer Müllkippe. Was ist möglich?
Das klingt etwas seltsam: Ein Schrebergartenverein, der im Pachtvertrag verbietet, etwas anzubauen (womit wohl Gemüse und Obst gemeint sind, oder)?Wenn die wirklich Bedenken haben, dass die Pflanzen irgendetwas an Schadstoffen in bedenklicher Menge aufnehmen, frage ich mich, was die dazu sagen, wenn Kleinkinder dort spielen und die dortige Erde essen. Das ist nämlich oft der Pfad, über den die höchsten Schadstoffmengen aufgenommen werden, und das noch von einer besonders empfindlichen Personengruppe.Ehrlich gesagt, wenn du sowieso nur ein paar Kräuter haben möchtest, würde ich die weiterhin in Töpfen ziehen. Das lohnt doch den Aufwand nicht, dafür extra Beete mit "Trennschicht" zu bauen.Da würde ich dann lieber Obstbäume pflanzen.
Re: Schrebergarten auf einer Müllkippe. Was ist möglich?
Wobei die ja deutlich tiefer wurzeln als Gemüse und Sträucher - logisch klingt das nicht.
Re: Schrebergarten auf einer Müllkippe. Was ist möglich?
Jein: Früchte sind in aller Regel gegen die Aufnahme von Schadstoffen aus dem Boden gut geschützt. Deshalb ist Obst, aber auch Fruchtgemüse wie Tomaten meist sehr wenig mit bodenbürtigen Schadstoffen belastet.Allerdings leuchtet mir die Unterscheidung zwischen Obststräuchern und Obstbäumen auch nicht recht ein.Bei Gemüse kommt es eher darauf an, ob es sich um Wurzel- oder Blattgemüse handelt, und außerdem darauf, ob die Knollen, wie bei Kartoffeln, über das Phloem gespeist werden, oder echte verdickte Wurzeln sind. Letztere weisen meist höhere Gehalte an Schwermetallen auf.Wobei das ja längst noch nicht bedenklich sein muss.
Re: Schrebergarten auf einer Müllkippe. Was ist möglich?
Mir klingt das so, als ob der Vereinsvorstand nur vorsichtig ist. Die wollen keinen Ärger bekommen, falls doch mal etwas gefunden wird. Fast alle innerstädtischen Gärten befinden sich auf Bauschutt und Siedlungsabfällen. Deswegen müssen die Archäologen auch buddeln.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Schrebergarten auf einer Müllkippe. Was ist möglich?
Eine neuzeitliche Mülldeponie ist nochmal was anderes als Bombenschutt und mittelalterliche Latrinen.
Re: Schrebergarten auf einer Müllkippe. Was ist möglich?
Ja, das denke ich auch.OT: Ich halte übrigens das gesundheitliche Risiko durch Stickoxide und Feinstaub, die man auf dem Weg von der Wohnung zum Schrebergarten einatmet, u. A. "dank" nicht funktionierender Diesel-DeNox-Katalysatoren, für ungleich höher als das Risiko, das von selbst angebauten Pflanzen in solchen Gärten ausgeht. /OTMir klingt das so, als ob der Vereinsvorstand nur vorsichtig ist. Die wollen keinen Ärger bekommen, falls doch mal etwas gefunden wird.
Re: Schrebergarten auf einer Müllkippe. Was ist möglich?
(Arsen wird durch Feinstaub nicht ungefährlicher)
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Re: Schrebergarten auf einer Müllkippe. Was ist möglich?
Ich finde, insgesamt klingt das nicht besonders logisch:Obstbäume ja, Strauchbeeren nein...?ich gehe mal davon aus, daß alle Pflanzen evtl. vorhandene Schadstoffe aufnehmen? Dann ist es doch egal, ob Johannisbeere oder Apfel oder Karotte...Man könnte Johannisbeeren zB. in eine versenkte MMaurerbütte/Mörtelkübel setzen. (80Ltr.)Dort hält sie ein paar Jahre aus und ist, per Definition, nicht im Boden (sondern in ihrem Kübel)Müllkippe vor ca. 100 Jahren? Was hatte man damals (so um 1916)) denn für extreme Schadstoffe? Munitionsreste aus WW1 fiele mir dazu ein...Sarin? Senfgas? Wohl kaumDas klingt etwas seltsam: Ein Schrebergartenverein, der im Pachtvertrag verbietet, etwas anzubauen (womit wohl Gemüse und Obst gemeint sind, oder)?Wenn die wirklich Bedenken haben, dass die Pflanzen irgendetwas an Schadstoffen in bedenklicher Menge aufnehmen...
liebe Grüße
Loni
Ich bin der Schatten, der die Nacht durchflattert und nicht "Everybodys-Darling"
Auch wenn ich bald 60 werde... Du kannst trotzdem auf meine Schuhe aufpassen, wenn ich auf der Hüpfburg bin.
Loni
Ich bin der Schatten, der die Nacht durchflattert und nicht "Everybodys-Darling"
Auch wenn ich bald 60 werde... Du kannst trotzdem auf meine Schuhe aufpassen, wenn ich auf der Hüpfburg bin.