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Apfelsorte für Kuchen, Mus o.ä. (Gelesen 5096 mal)
Moderator: cydorian
- Malus sieversii
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Re: Apfelsorte für Kuchen, Mus o.ä.
Seit letztem Jahr habe ich einen Lieblings Kochapfel, nämlich den Bramleys Sämling.
Jäger des verlorenen (Apfel)Schatzes
- Bergischer Apfel
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Re: Apfelsorte für Kuchen, Mus o.ä.
Hallo,vielen Dank für die vielen Antworten, ihr habt mir sehr weitergeholfen. Ich werde ihr wohl den kleinen Finkenwerder Herbstprinz geben. Vielleicht traut sie sich ja auch mal die alten, nicht Allergie auslösenden Sorten zu probieren, vielleicht verträgt sie diese roh
.LG Thorben

- Mediterraneus
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Re: Apfelsorte für Kuchen, Mus o.ä.
Ich hab noch keinen Boskoop gegessen, der nicht "sauer" war. Ich bekomme davon "stumpfe" Zähne und er kratzt. Er hat auch eine ganze Menge Zucker, es ist nicht so, dass da die Süße fehlt. Wir haben einen alten Hochstamm davon. Andere säuerliche Äpfel machen mir nichts aus. Es ist wohl meine ganz persönliche Boskoop-AllergieEin Boskoop darf wie alle Winteräpfel nicht zu früh gepflückt werden und muss ausreichend nachreifen. Je rauschaliger der Boskoop ist, desto mehr Aroma und Süsse entwickelt er bei der Nachreife. In der rauen Schale sitzt anscheinend sehr viel Geschmack. Mit der Auswahl glattschaliger Äpfel ist m.E. sehr viel Geschmack verloren gegangen. Man darf bei der Auwahl der Äpfel nicht vom Geschmack der im Supermarkt gekauften Äpfeln ausgehen. Die sind alle unreif gepflückt und kaum nachgereift und inzwischen ist selbst der Boskoop auf relativ glatte Schale ausgelesen. Wir haben einen Boskoop im Garten. Wenn der in der Sonne reift und dann gut nachreift, schmeckt er sehr gut und ist auch nicht sauer.Boskoop wird nur als guter Kuchenapfel vermarktet, weil er sehr häufig ist. Irgendwo muss er ja dann hin. Bäh

LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
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Re: Apfelsorte für Kuchen, Mus o.ä.
noch keiner hat den Boikenapfel erwähnt, Thorben der Theo hat einer ganzen Reihe kuchenbackender Heimatvereine mit Backhaus im Siegerland Boikenapfel zum testen gegeben, die waren alle von dessen Qualitäten begeistert.
Re: Apfelsorte für Kuchen, Mus o.ä.
Ein ebenfalls sehr guter Küchenapfel ist der Horneburger Pfannkuchenapfel. Er hält außerdem sehr lange.
Re: Apfelsorte für Kuchen, Mus o.ä.
Ich habe zum Glück auch einen Boskoop. Wir lieben den in jedem Zustand, unreif direkt vom Baum ist er lecker sauer. Nach der Ernte verliert er leider zu schnell an Säure, dafür gewinnt er an Aroma und Suesse.Für Kuchen nehm ich Boskoop nur, wenns etwas weicher werden darf. Sollen die Äpfel nicht zerfallen nehme ich Pilot, die sind auch sehr lang lagerbar. Zu Pilot im Kuchen brauch ich aber sicher noch etwas Zitronensaft. Im Herbst verwenden wir auch gerne Topaz, solange sie noch nicht lang gelagert sind haben auch diese eine schöne Säure.Wir haben einen Boskoop im Garten. Wenn der in der Sonne reift und dann gut nachreift, schmeckt er sehr gut und ist auch nicht sauer.
- cydorian
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Re: Apfelsorte für Kuchen, Mus o.ä.
Bei dem kommts auch sehr auf die Lage an - hier versagt er, ist ihm zu trocken. Er will es kühler, feucht, kräftiger Boden. Eine Sorte wie Ingrid Marie, Stina Lohmann und Andere, die in Norddeutschland gut werden.Wenn sie aus Furcht vor allergischen Reaktionen noch nicht viel probiert hat und du von Eckart Brandt so begeistert bist, sollte sie mal das "Allergiker Probierpaket" von boomgarde.de testen. Das ganze Thema ist auf http://www.bund-lemgo.de/apfelallergie.html gut dargestellt.Finkenwerder Herbstprinz
Re: Apfelsorte für Kuchen, Mus o.ä.
Unser roter Boskoop ist sowohl als Mus, als auch als Kuchen oder Crumble einfach wunderbar! Auch roh schmeckt er mir gut - aromatisch und nur angenehm säuerlich. Wenn die Äpfel etwas länger gelagert sind, schmecken Mus oder Kompott auch ohne Zucker süß und aromatisch. :DDen letzten habe ich erst vor kurzem ins Müsli geschnipselt. Der war allerdings schon etwas weich und schrumpelig, hat aber auch den ganzen Winter geschützt und überdacht draußen gelagert, weil uns ein geeigneter Keller fehlt. Brettacher ist mein Traumapfel aus der Jugend - habe ich nicht gepflanzt weil er hier im Trockengebiet nicht so geeignet sein sollte.Boskoop wird nur als guter Kuchenapfel vermarktet, weil er sehr häufig ist. Irgendwo muss er ja dann hin. BähSelbst auf dem Kuchen zieht er dir noch alles zusammen, den mag ich überhaupt nicht. Er wird schnell braun, es sei denn, man legt ihn zusammen mit dem Saft seiner Cousine Zitrone vorher in Wasser ein. Zudem kratzt der im Hals bei mir, scheint also recht allergieauslösend zu sein....
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
- cydorian
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Re: Apfelsorte für Kuchen, Mus o.ä.
Doch, das ist er. Besser sogar wie die meisten Anderen.Brettacher ist mein Traumapfel aus der Jugend - habe ich nicht gepflanzt weil er hier im Trockengebiet nicht so geeignet sein sollte.
Re: Apfelsorte für Kuchen, Mus o.ä.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie verbreitet und beliebt der Brettacher ist. Ich dachte immer, das sei nur eine Regionalsorte, die halt bei uns im Hohenlohe-Fränkischen sehr verbreitet ist, aber anscheinend hat er seinen Siegeszug durch ganz Deutschland gemacht.Ich seh ihn aber dann doch eher als saftreichen Mostapfel, auch wenn ich ganz gerne auch mal in einen reinbeiß. Mir ist der Süßmost ohnehin immer etwas zu süß, weshalb ich überwiegend den saftigen, wenig süßen Brettacher dafür hernehme.Zum Backen nehm ich ihn allerdings nicht, weil er stark saftet und schnell weich wird und seine Konsistenz verliert. Wer gerne einen erfrischenden Saftapfel mag (die Wassermelonenfraktion), ist mit dem Brettacher gut bedient. Der Boskoop ist für mich jetzt auch nicht so der große Apfel zum Backen, weil er im Lager recht schnell seine Säure verliert und mehlig wird. Er neigt auch stark zu Stippigkeit und Fruchtfäule. Man kann ihn gut als Bratapfel oder für Apfelküchle nehmen, aber dort wo Konsistenz und Biss gefragt sind (Apfelstrudel) oder wo ich einen Apfel brauche, der gut geliert und gerade nicht mehlig wird (Apfeltorte), ist er völlig ungeeignet.Ich nehme für Apfelstrudel, Apfelplunder oder Apfeltorten am liebsten den Jonagold. Der behält im Lager (kühl, feucht, dunkel, sauerstoffarm) recht lange seine Qualität. Er geliert schön und eignet sich auch hervorragend zu Apfelmus.Und wie ich gesehen habe, hat er beim Testessen auch am besten abgeschnittenLink entfernt!1/pb/,Lde/671074Diesen Eindruck kann ich nur bestätigen.1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Re: Apfelsorte für Kuchen, Mus o.ä.
Mit dem Boskoop bin ich auch nie richtig warm geworden. Das ist keine Sorte, die sich für unser trocken-warmes Klima eignet. Nichtsdestotrotz haben wir auch noch zwei 25-30 Jahre alte Boskoop-Bäume, die sich aber nicht sonderlich gut entwickeln und weitaus schlechter wachsen als die Brettacher oder die Bohnäpfel. Ich hatte immer eine Abneigung gegen diese zimtbraunen pelzig-ledrigen, sackschweren Äpfel und fand sie auch geschmacklich nicht besonders ansprechend. Nur die Oma wollte sie halt immer zum Backen, weswegen sie seinerzeit auch gepflanzt wurden. Bei keiner Sorte darf ich so viel Totholz rausschneiden wie bei den Boskoop. Das Holz vergreist einfach sehr schnell.Optisch ansprechender und auch geschmacklich besser ist der Rote Boskoop, der eigentlich ganz ordentlich trägt und schöne große (fast schon zu große) Früchte produziert, aber unter trockenen Bedingungen auch sehr stark vergreist. Auch die Lagerfähigkeit ist stark eingeschränkt, wenn man keine optimalen Bedingungen hat.Die Bohnäpfel sind sehr gesund, spätreif, auch im Oktober noch knochenhart und sehr lange lagerfähig. Nebenbei ist das noch ein kaum alternierender Massenträger, der sehr große Bäume macht, die mehrere Generationen überdauern. Bei uns ist das allerdings ein Mostapfel, wobei man sich vielleicht auch von der Sorte in kleines Kistchen brechen sollte für die Zeit nach Februar, wenn andere Sorten schon ihren Geist aufgegeben haben. Geschmacklich ist dieser Apfel gar nicht mal schlecht, wenn er etwas ausreifen kann (spät pflücken!)1min. Beitragsanzahl noch nicht erreichtDie Schalenaussenstruktur hat mit dem Geschmack nichts direkt zu tun. Es gibt von Boskoop Unmengen an benannten Mutanten, die sich teilweise deutlich voneinander unterscheiden. Neuere Mutanten sind in der Regel weniger berostet (weil sich das besser vermarkten lässt), haben höhere Erträge und "moderneren" Geschmack (Achtung Ironie). Das betrifft den ganzen Apfel, nicht die Schale. Wärs nur die Schale, würde das alles für Verarbeiter gar keine Rolle spielen, denn für fast alle Verarbeitungsformen schält man die Äpfel schliesslich.Ich würde bei solchen Erwägungen wie schon beim Brettacher das Klima nicht aus den Augen verlieren. Auf feuchterem Boden, mässig warm gedeiht Boskoop so wie fast alle Renetten gut, auch der Teuringer (Winterrambur). Bei mir versagen sie, zu trocken, zu heiss. Auch nicht aus den Augen verlieren sollte man die Lagerfähigkeit. Kuchen backt man ja nicht nur im Herbst und friert dann 10 Kuchen ein. Sorten wie der Rheinische Bohnapfel (auch ein guter Kuchen und Musapfel) halten bis in Folgejahr-Frühling und sind breit anbaufähig.