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Staudenbeet mit Rosen trotz Quecken anlegen? (Gelesen 22700 mal)
- Treasure-Jo
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Staudenbeet mit Rosen trotz Quecken anlegen?
Ein lange vernachlässigtes Rosenbeet ist mit Quecken durchsetzt. (Foto folgt) Die Rosen möchte ich nicht entfernen. Die Quecken werde ich wohl nicht ganz los!?Zwischen die Rosen möchte ich Stauden inkl. Gräser pflanzen, die sich trotz Quecken behaupten können. Schön aussehen soll das Beet auch, trotz Quecken. Seht Ihr Chancen, dass dies gelingen kann? Welche "Quecken-resistenten" Blütenstauden und Gräser würdet Ihr zu den Rosen pflanzen?(Blütenfarbe spielt erstmal keine Rolle; Höhe der Stauden max. 1 m)
Liebe Grüße
Jo
Jo
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Re: Staudenbeet mit Rosen trotz Quecken anlegen?
Wie viel Zeit hast du (oder hat jemand anderes) zum Jäten?Wenn man den Quecken regelmäßig "anatomisch" an die Wurzeln geht - also ihnen mit der Jätegabel so weit wie nur möglich folgt und alles Gefundene säuberlich zieht -, gibt es m. E. gute Chancen, die Biester wegzukriegen. Nicht sofort, aber binnen drei, vier Jahren. Wichtig dabei ist, den ersten Jätegang früh im Frühjahr zu machen. Sofort, sobald die Quecken treiben. Das tun sie sehr früh. Und deshalb würde ich als Rosenbegleiter für den Anfang Stauden und Gräser wählen, die nicht ganz so früh dran sind - so hat man prima Überblick
. Und keine Stauden mit sehr empfindlichen Wurzeln; Pfingstrosen z. B. oder Bartiris vertragen Queckenpulerei nicht sonderlich gut. Eine Staude, die bei mir im Queckenterrain steht, aber kein Hälmchen durchlässt, ist Coreopsis verticillata. Mit deren extrem festem, dichtem Wurzelsystem würde ich zu Rosen allerdings respektvollen Abstand halten
.


"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
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Re: Staudenbeet mit Rosen trotz Quecken anlegen?
Je nach Schneckendruck würde ich auch Lupinen in Betracht ziehen.
Re: Staudenbeet mit Rosen trotz Quecken anlegen?


“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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- häwimädel
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Re: Staudenbeet mit Rosen trotz Quecken anlegen?
wie ist denn der Boden?Im lehmigen Boden habe ich mal den Quecken hinterhergegraben und 2x jährlich die Wurzeln aus den Stauden gepult. Wenn man dran bleibt und die Beetanlage nicht so besch.... ist wie dort (Mauer mit Kunststoff dahinter in dem sich die Quecken festgesetzt haben), kann man damit in einigen Jahren wie Querkopf schreibt, schon Erfolg haben. Hier, eher sandiger Boden, habe ich an einer Ecke am Beetrand Campanula poscharskyana "Templiner Teppich". Habe erst gestern wieder festgestellt, daß an der Stelle keine Gräser aus der benachbarten Wiese ins Beet wachsen.
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- enaira
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Re: Staudenbeet mit Rosen trotz Quecken anlegen?
Ich würde vermutlich zunächst auf jeden Fall auf Gräser verzichten, um wirklich kein Fitzelchen Quecke zu übersehen.Wir hatten auch viele Quecken auf dem Grundstück. In den Beeten sind sie durch Konsequenz im Prinzip weg, im Rasen (?) tauchen sie leider immer wieder auf.
Liebe Grüße
Ariane
It takes both, sunshine and rain, to grow a garden.
Ariane
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Re: Staudenbeet mit Rosen trotz Quecken anlegen?
Wenn ich Zeit hätte, würde ich auch auf Mulch setzen. Bei Quecke ist für mich aber nicht die Schichtdicke entscheidend, sondern die Häufigkeit. Sobald wieder etwas durchwächst - sofort (!) drübermulchen. Gerne mit (geschreddertem) Buchenlaub. Unerbittlich immer und immer wieder. Die Rosen vertragen das.Wenn gleich gepflanzt werden muss, würde ich auf dichthorstige, möglichst hochwachsende Stauden setzten, die die Rosen nicht behindern. Aruncus 'Horatio', Bistorta amplexicaulis und Astrantia major haben schon so manche Wurzelunkräuter verdrängt.
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Hier blüht alles drei Wochen später.
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- Herr Dingens
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Re: Staudenbeet mit Rosen trotz Quecken anlegen?
Woher kommt eigentlich die Meinung, dass Rosen das vertragen?
Viele Grüße aus Nan, Thailand
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Re: Staudenbeet mit Rosen trotz Quecken anlegen?
Stimmt, Mulchen hilft enorm beim Polken, das hatte ich oben vergessen. Lockeres finden Quecken nämlich richtig klasse und schieben ihre Rhizome immer weiter nach oben - mit der Folge, dass man Selbige ungleich leichter ziehen kann, als wenn sie sich einen halben Meter unter ungelockerten Oberflächen tummeln. Mulchen pur, ohne gleichzeitiges Wurzelnziehen, würde aber hier im Lehmboden nicht ausreichen. Außerdem muss man sich m. E. genauer angucken, um was für Rosen es überhaupt geht. Robusten Alba- oder Gallica-Rosen kann man eine ganze Menge Mulch zumuten, bei sensibleren Rosen - Teehybriden z. B. oder gar Teerosen - sollte man da behutsam sein.Wenn ich Zeit hätte, würde ich auch auf Mulch setzen. Bei Quecke ist für mich aber nicht die Schichtdicke entscheidend, sondern die Häufigkeit. Sobald wieder etwas durchwächst - sofort (!) drübermulchen. Gerne mit (geschreddertem) Buchenlaub. Unerbittlich immer und immer wieder. Die Rosen vertragen das. ...
Finde ich übertrieben. Und ist sicher auch nicht in Jos Sinne, er hat ja im Eröffnungspost geschrieben, dass es gleich eine "mixed border" werden soll. Mit Gräsern wäre ich dabei, wie enaira schon geschrieben hat, am Anfang vorsichtig: Unerwünschtes Gras aus erwünschtem Gras zu polken, ist die fieseste aller Jätearbeitenpearl hat geschrieben: ... Das Anlegen eines Staudenbeetes ist erst nach diesen 3 bis 4 Jahren ... sinnvoll. Vorher müssen die Rosen in Monokultur und in Gesellschaft der Quecke bleiben. ...


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Re: Staudenbeet mit Rosen trotz Quecken anlegen?
du sagst es! Mulchen dient nicht dem Zweck die Quecke zu "ersticken", sondern das Ziehen der Rhizome leichter zu machen. Und! Gras aus Gras zu polken macht absolut keinen Spaß! Besonders Gräser mit zähem und dichtem Wurzelwerk halten eben auch die Queckenwurzeln gut fest.
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- Treasure-Jo
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Re: Staudenbeet mit Rosen trotz Quecken anlegen?
Ich bin platt, dass Ihr schon so viele und wirklich gute Tipps gegeben hat. Jeder für sich ist klasse! Großen Dank an Euch!Ihr bringt mich doch ins Wanken, ob ich in dieses Beet Stauden pflanze, bevor ich die Quecken-Biester los bin. Mir war und ist nicht wohl dabei, die Stauden den Quecken auszusetzen. Es sind mehrere kleine Beete von jeweils ca- 7-8 m2 mit unterschiedlichem Queckenbefall. Schon der Experimentierlust wegen würde es gerne mal wagen, geeignete Stauden zu pflanzen. Die Gräser wegzulassen, um die Quecken zu entdecken, scheint mir sinnvoll. Auf der anderen Seite glaubte ich, dass ich die Queckenhalme mit anderen Gräsern kaschieren könnte. Dabei dachte ich beispielsweise an Sesleria autumnalis, die ja robust sind und eine dichte Pflanzendecke machen. Den Stauden-Vorschlag von Maculatum, insbesondere Bistorta amplexicaulis überzeugt mich sehr. Da bin ich fast sicher, dass die es mit Quecken aufnehmen können. Von dieser Sorte könnte ich noch mehr brauchen.Zwei Beete, die nur relativ geringfügig "verseucht" habe ich letztes Jahr regelrecht durchwühlt und durchsucht nach Quecken. Da habe ich aber auch fast alle Rosen bis auf eine entfernt. Diese zwei Beete habe ich bepflanzt. Toi toi toi, bis jetzt habe ich noch keinen Queckenhalm entdeckt.Über weitere Tipps, Diskussionen und Eure eigenen Erfahrungen bin ich sehr sehr dankbar.
Liebe Grüße
Jo
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Re: Staudenbeet mit Rosen trotz Quecken anlegen?
Was man zu Anfang noch weglassen sollte, sind Zwiebelpflanzen mit ausgeprägt grasartigem Laub. In einem hiesigen Queckenstreifen (da war ich leider beim Anlegen, lange her, zu ahnungslos/ zu ungeduldig, um vor dem Pflanzen auszuputzen...) habe ich irgendwann mal ein paar Allium moly-Zwiebeln versenkt. Die haben sich vermehrt wie nicht gescheit, sind dichte Bestände geworden - die waren über Jahre beste Deckung für die Quecken
. Inzwischen habe ich's kapiert und früher im Jahr mit der Jäterei begonnen; jetzt habe ich an dieser Stelle die Quecken beinahe im Griff. Beinahe, noch nicht ganz.
? Sagst du dazu bitte noch was, Jo?

Ja, wie isser dennwie ist denn der Boden? ...

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- Treasure-Jo
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Klimazone 8a (100 m ü.NN)
Re: Staudenbeet mit Rosen trotz Quecken anlegen?
Zum Boden:Der Boden ist lehmig-sandig. Sand/Lehm = ca. 80/20 , also ein sehr leichter Boden; die Quecken kann man prinzipiell gut erwischen. Allerdings hat man keine Chance, die Queckenwurzeln aus den Rosenwurzeln herauszubekommen. Eine Lösung wäre natürlich auch, die Rosen zu opfern. So toll sind die auch nicht. Dann würde ich weniger Rosen als bisher vorhanden nachpflanzen. Das hatte ich auch bei den oben genannten Beeten so gemacht. Die zusätzlichen 5 Euro pro m2 für die Rosen sind eigentlich verschmerzlich angesichts der Mühen mit den Quecken. Damit ließe sich der gordische Knoten am einfachsten zerschlagen und die Quecken halbwegs vollständig zu entfernen; notfalls mit Bodenaustausch. Da müsste ich nur meine Kollegin "überzeugen", die (noch) an den Rosen hängt.Das Quecken-Stauden-Experiment würde ich dann nur in einem Beet machen, für die Wissenschaft! (und für Euch)
Liebe Grüße
Jo
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- häwimädel
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Re: Staudenbeet mit Rosen trotz Quecken anlegen?
ich würde erstmal versuchen die Quecken los zu werden...Ihr bringt mich doch ins Wanken, ob ich in dieses Beet Stauden pflanze, bevor ich die Quecken-Biester los bin...
Das ist ja Teil des Problems. Man sieht die Quecken nicht mehr so leicht, und schon haben sie das Beet überrannt. In dem Beet, dessen Pflege ich damals übernommen hatte, waren auch viele Gräser gepflanzt. Dummerweise hat der Besitzer vor der Neuanpflanzung nicht gejätet sondern gefrästAuf der anderen Seite glaubte ich, dass ich die Queckenhalme mit anderen Gräsern kaschieren könnte

Das klingt vernünfig ;)Ich hatte damals im (Beton-)lehmboden die paar Rosen auch ausgegraben. Da die Quecken immer vom Rand bzw. aus den Wurzeln der anderen Stauden einwuchsen hat bei den Rosen einmaliges Ausgraben gereicht.Treasure-Jo hat geschrieben:Zum Boden:Der Boden ist lehmig-sandig. Sand/Lehm = ca. 80/20 , also ein sehr leichter Boden; die Quecken kann man prinzipiell gut erwischen. Allerdings hat man keine Chance, die Queckenwurzeln aus den Rosenwurzeln herauszubekommen... Das Quecken-Stauden-Experiment würde ich dann nur in einem Beet machen, für die Wissenschaft! (und für Euch)
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- Natternkopf
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Re: Staudenbeet mit Rosen trotz Quecken anlegen?
Etappenweise durchsieben und Wurzeln auslesen, würde auch vom Erfolg gekrönt sein.Siebvarianten:A) B) C) Bei dem Sandabteil sollte das ja nur du durchflutschen. ;)Grüsse NatternkopfDamit ließe sich der gordische Knoten am einfachsten zerschlagen und die Quecken halbwegs vollständig zu entfernen; notfalls mit Bodenaustausch.
🌿 Zerkleinern, Mischen, Feucht 👍 halten, Zudecken. 🛌