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Kinder und Giftkräuter (Gelesen 46607 mal)
Re: Kinder und Giftkräuter
Der Hinweis: "Vorsicht, da sind Disteln bzw. Brennesseln" ist sicher wirksamer als ein "Du könntest Dir weh tun" 

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Raue Ostalb, 6b, Tallage 500m üNN
Re: Kinder und Giftkräuter
Ein kreatives Kind, das sich alleine zu beschäftigen wusste und weder sich noch andere in Lebensgefahr gebracht hatEr hat so etwa 50 oder 60 Pflanzenschilder rausgezogen und mittels der dranhängenden Drähte fein säuberlich um die Wedel eines Baumfarns gewickelt.

War für mich eine echte Gedächtnisprüfung.![]()
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WühlmausGrüße
"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
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Re: Kinder und Giftkräuter
Ich weiß nicht. Haben sie? Ich denke, wir waren einfach vorsichtiger, was Alltagserfahrungen anging, weil wir uns oft genug weh getan haben, während wir uns frei in der Umwelt bewegt haben. Weil wir es noch durften. Lernen mit Schmerzen. Hinfallen tut weh, sich klemmen tut weh, sich stoßen tut weh, nicht aufpassen beim Rennen tut weh, wenn man nicht nach vorn schaut und irgendwo gegen läuft. Heute werden vielen Kindern diese Erfahrungen nicht ermöglicht. Heute gibt es Fallschutz, Klemmschutz, Ansperrungen, alles blau gekachelt und abgepolstert, was weiß ich. Alles aus der Erfahrung heraus, weil Unfälle passiert sind. Jetzt fehlen Kindern diese Erfahrungen. Wir haben einen unglaublichen Verbrauch an Kühlkissen in der Schule, weil Kinder wegen jedem Pimpelschiss, ums mal ehrlich zu sagen, ankommen, hier weh getan und dort wehgetan. An sich aber nichts. Pusten würde reichen. Richtige Unfälle passieren sehr selten.Um nochmal auf das Thema zu kommen: Der Umgang mit Pflanzen muss auch gelernt werden. Wir hatten immer einen Gemüsegarten und mir würde von Anfang an beigebracht, dass man Bohnen nicht roh essen darf, obwohl ich fand, müsste doch gehen, sehen doch fast aus wie Erbsen. Ich wusste, wie Sauerampfer aussieht und wie echte Kamille. Im Zweifelsfall habe ich probiert.Früher haben Eltern den Kindern die Gefahren aufgezeigt

Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Re: Kinder und Giftkräuter
Ich hoffe, ich gelte jetzt als hinreichend durchgeknallt und potentiell boshaft.



Re: Kinder und Giftkräuter
Eben, das meinte ich ebenfalls mit Zeigen und Lernen.Um nochmal auf das Thema zu kommen: Der Umgang mit Pflanzen muss auch gelernt werden. Wir hatten immer einen Gemüsegarten und mir würde von Anfang an beigebracht, dass man Bohnen nicht roh essen darf, obwohl ich fand, müsste doch gehen, sehen doch fast aus wie Erbsen. Ich wusste, wie Sauerampfer aussieht und wie echte Kamille. Im Zweifelsfall habe ich probiert.Früher haben Eltern den Kindern die Gefahren aufgezeigtBin ich auch nicht sofort dran gestorben, wenn es keine war. Nur ganz wenige Pflanzen sind wirklich so gefährlich, dass man gleich in Lebensnot gerät. Die richtig krassen Sachen passieren eher mit Engelstrompete, von denen Jugendliche mal probieren müssen, oder mit Knollenblätterpilz, den Einwanderer mit einen bei ihnen heimischen Pilz verwechseln.
Re: Kinder und Giftkräuter
Ich kann mich erinnern, dass ich als Kind Ligusterbeeren von der Hecke gepflückt und gegessen habe. Ich kann allerhöchstens 4 Jahre alt gewesen sein, denn dann sind meine Eltern von dort weggezogen und wir hatten sehr lange keinen Garten mehr. Ich erinnere mich auch an das strenge Verbot meiner Mutter, diese Beeren zu essen (als sie mitbekommen hatte, was ich mir da gerade einwarf). Ich erinnere mich nicht an Beschwerden durch die Ligusterbeeren, lediglich an eine durchgek.tzte Nacht, nachdem ich reichlich Pflanzen gegessen hatte, die ich für Sauerampfer hielt. Keine Ahnung, was es wirklich gewesen war.Ich lebe noch und erfreue mich seit meiner Kindheit an einem äußerst widerstandsfähigem Verdauungstrakt, der so ziemlich mit allem fertig wird, was ich ihm anbiete ;DMeinen Kindern habe ich beizeiten erklärt, dass sie nur essen dürfen, was sie ganz genau kennen. Auch sie mussten "durch Schmerzen lernen", waren eigentlich den ganzen Tag draußen und hatten im Sommer grundsätzlich aufgeschrammte Knie und zerkratzte Waden. Geschadet hat es ihnen nicht. Ich halte auch nichts davon, Kinder in Watte zu packen und in einer sterilen Umgebung aufwachsen zu lassen.Wenn sich Kinder unbefugt und unbemerkt - ohne Erlaubnis durch uns - in meinen umzäunten Garten schleichen und dort Schaden nehmen (was hoffentlich nie passiert), ist das für mich auch ein Fall von Verletzung der Aufsichtspflicht durch die Eltern.
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Re: Kinder und Giftkräuter
Mit Stichwort Kinder in der Suche nur dieses Thema einigermassen passend gefundenGuten AbendGartenmessen & Kinderfreundlich
Auf der Suche nach dem kinderfreundlichen Garten 2016Grüsse Natternkopf

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Re: Kinder und Giftkräuter
Wenn ich mir das ein paar mal anschaue, dann hab ich evtl. auch alles verstanden. Man muss schon ein Gespür fürs Schweizerische bekommen 

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Re: Kinder und Giftkräuter
Ich bin in einer Gärtnerei aufgewachsen in der ausschliesslich Pflanzen für medizinische Zwecke angebaut wurden . "darfst Du nicht essen" war eine klare Ansage und hat mir das Gärtnern nicht verleidet .
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