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Waldmeister - Freund oder Feind? (Gelesen 7031 mal)

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Henki

Waldmeister - Freund oder Feind?

Henki »

Vorletzten Herbst habe ich mir mit ein paar Stauden auch Waldmeister in den Garten geholt. Während es letztes Jahr noch recht harmlos aussah, hat der dieses Jahr ziemlich Land gewonnen. In der Kürze der Zeit beeindruckt mich das ein wenig. Sollte ich direkt kurzen Prozess machen und ausgraben, was greifbar ist, oder ist er händelbar? Ich muss zugeben, dass ich letztes Jahr nicht darauf geachtet habe, wann er einzieht.
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Heidschnucke
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Re: Waldmeister - Freund oder Feind?

Heidschnucke » Antwort #1 am:

Er zieht ja ein, für mich ist er in einigen Bereichen Feind. Wenn er erst mal loslegt, kann er lästig werden. Ich kenne allerdings auch viele Waldmeister-Liebhaber, die nicht verstehen können, dass ich ihn dezimierte.
Grüße aus der Lüneburger Heide
Waldschrat

Re: Waldmeister - Freund oder Feind?

Waldschrat » Antwort #2 am:

Bislang ist er für mich Freund, aber wer weiß
Isatis blau
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Re: Waldmeister - Freund oder Feind?

Isatis blau » Antwort #3 am:

Vor ein paar Jahren habe ich Waldmeister gepflanzt. Weil ich wußte, dass er wuchert, an eine prallsonnige Stelle mit besonders übel ausgelaugten Boden.Mein Sohn hat zu der Zeit im Matheunterricht die Formel für exponentielles Wachstum durchgenommen, für den Waldmeister stimmte die Formel.Man kann ihn aber ausgraben und kompostieren, will heißen, nur da pflanzen oder leben lassen, wo man ihn gut ausgraben kann.
Henki

Re: Waldmeister - Freund oder Feind?

Henki » Antwort #4 am:

In unserem Sandboden ist es nicht wirklich ein Problem, solche Kandidaten zu entfernen. Wenn sie aber schneller wachsen, als man jäten kann... :-\Macht er denn ggf. kleinere Stauden platt, oder hält sich das in Grenzen?
Isatis blau
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Re: Waldmeister - Freund oder Feind?

Isatis blau » Antwort #5 am:

Macht er denn ggf. kleinere Stauden platt, oder hält sich das in Grenzen?
Bestimmt, er ist bei mir im Gemüsebeet und vor den benachbarten Erdbeeren muss man jäten. Von selber breiten die sich nur in die andere Richtung aus.
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malva
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Re: Waldmeister - Freund oder Feind?

malva » Antwort #6 am:

Hier ist er Freund - die Wühlmäuse mögen in auch.
Es muss nicht immer alles Sinn machen.
Oft reicht es schon, wenn es Spaß macht.
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zwerggarten
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Re: Waldmeister - Freund oder Feind?

zwerggarten » Antwort #7 am:

das ist in meinen augen ein problematisches lob. ;Dich habe in diesem frühjahr erstmals waldmeister gerodet, der hepatica zu überrollen drohte – nachdem die sorte 'avatar' ggf. durch zuviel konkurrenz von hosta und sonstwas versagte, wollte ich das bei den anderen auch nicht nur durch waldmeister riskieren. :-\
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"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
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oile
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Re: Waldmeister - Freund oder Feind?

oile » Antwort #8 am:

Waldmeister muss ich inzwischen auch jäten. Noch schlimmer ist Asperula taurica - ein gnadenloser Bodendecker, wenn man nichts anderes dort haben will.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Henki

Re: Waldmeister - Freund oder Feind?

Henki » Antwort #9 am:

Vielleicht sollte ich dann doch lieber kurzen Prozess machen und lieber was davon in einen eingegrabenen Mörtelkübel setzen. :-\Momentan habe ich schon ziemlich damit zu kämpfen, Waldsteinia ternata in ihre Schranken zu weisen, geschweigedenn sie stellenweise gänzlich loszuwerden. ::)
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oile
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Re: Waldmeister - Freund oder Feind?

oile » Antwort #10 am:

Momentan habe ich schon ziemlich damit zu kämpfen, Waldsteinia ternata in ihre Schranken zu weisen, geschweigedenn sie stellenweise gänzlich loszuwerden. ::)
*seufz*
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Re: Waldmeister - Freund oder Feind?

Albizia » Antwort #11 am:

Vorletzten Herbst habe ich mir mit ein paar Stauden auch Waldmeister in den Garten geholt. Während es letztes Jahr noch recht harmlos aussah, hat der dieses Jahr ziemlich Land gewonnen. In der Kürze der Zeit beeindruckt mich das ein wenig. Sollte ich direkt kurzen Prozess machen und ausgraben, was greifbar ist, oder ist er händelbar? Ich muss zugeben, dass ich letztes Jahr nicht darauf geachtet habe, wann er einzieht.
Von zarten Prachtstauden würde ich ihn fernhalten, denn er kann niedrige Stauden durchaus unterdrücken. In schattigeren Ecken mit eher frischfeuchtem Boden ist er ziemlich invasiv. Dort, wo du regelmäßig wässerst bei trockenem Boden, wäre ich vorsichtig.Aber man kann ein schönes schattiges, (am besten eingekesseltes) Waldbeet mit ihm gestalten. :DIm alten Garten hatte ich ihn sowohl in einer vollsonnigen, aber auch in einer schattigen Ecke. In der sonnigen Ecke, es wurde dort nicht gewässert, blieb er beherrschbar, mickerte im Hochsommer, welkte duftend vor sich hin, vermehrte sich nur mäßig, trieb aber immer wieder im Frühjahr aus. In der schattigen Ecke legte er rasant und schnell bodenbedeckend zu, war bis zum Frost grün. Er war und ist aber für mich dort unwiderstehlich. Ich habe ihn in meinem jetzigen Garten in schweren Boden in einer schattigen Ecke "eingekesselt" gepflanzt, da ist vom Vorgänger in einer Ecke eine Betonkante im Boden. Für mich ist er ein Freund, gerade im Moment ist er toll, besonders jetzt, wo er blüht. :D Was hier bei mir gut klappt: Die Verbindung von Waldmeister, Farnen und vor allem auch Corydalis. Solange die Corydalis blühen, ist er noch zu mickrig. Wenn die Corydalis-Blüte nachläßt, kommt er hoch. Die Kombi mit Maiglöckchen im alten Garten klappte auch hervorragend, sie sind aber ähnlich invasiv. Mit Pulmonaria kann er auch sehr gut, ebenso mit Salomonsiegel und Fingerhut (und Walderdbeeren). Eigentlich mit allem also, was im Buchenwald so wächst.Ach so: hohe! Hosta mag er auch gerne, eine mouse wird er vermutlich unterdrücken.
Wann zum Kuckuck ist denn dieses Irgendwann? Am besten: Jetzt!!
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Dicentra
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Re: Waldmeister - Freund oder Feind?

Dicentra » Antwort #12 am:

Aber man kann ein schönes schattiges, (am besten eingekesseltes) Waldbeet mit ihm gestalten. :D
Das hatte ich auch so, bis ich dieses Jahr bemerkte, dass er die Beetumrandung überwunden hatte (okay, war nur so eine Plasteborte aus den Anfängen) und begann, durch das angrenzende Hepatica-Beet zu tunneln. Jetzt dürfen die Reste in einem Topf Kreise ziehen.Und Walderdbeeren sind fast genauso schlimm wie Giersch.
Es gibt nichts Beruhigenderes als eine schnurrende Katze.
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Kasbek
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Re: Waldmeister - Freund oder Feind?

Kasbek » Antwort #13 am:

In meinem schweren nährstoffreichen Boden fällt der Waldmeister klar unter Freund – mit nur geringer Ausbreitungstendenz, und da er nicht höher als 15 bis maximal 20 cm wird und eher locker wächst, unterdrückt er seine Nachbarn (Iris sibirica, Lychnis coronaria, Goldfelberich …) auch nicht, kommt aber gegen letzteren und dessen Ausbreitungsdrang zumindest in einer sehr schattigen Ecke an.
Wer Saaten sät, wird Ernten ernten. (Sander Bittner)
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Anke02
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Re: Waldmeister - Freund oder Feind?

Anke02 » Antwort #14 am:

Hier im eher sonnigen Südgarten habe ich Waldmeister von Schwiegermama unter die Ahornhecke gepflanzt. Dort ist er Willkommen und sieht im Frühjahr vor dem Laubaustrieb der Hecke bereits schön aus. Anderes hält sich dort im sommerlichen Vollschatten der Hecke nicht.Werde Dank der Hinweise hier in Zukunft ein Auge haben, dass er im Eckbereich mit Beet daneben nicht ins Beet abwandert...
Sonnigliebe Grüße
Anke
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