Tatsächlich geht es um diese Zeit in der Kolonie recht ruhig und sehr friedlich zu. Die Tiere scheinen die Erholung auch nötig zu haben, denn im Winterhalbjahr gibt es jede Menge Stress: Erst kommen die Jungen zur Welt, dann müssen die gesäugt werden - was bei den Müttern zu erheblichem Gewichtsverlust führt - und dann ist Paarungszeit mit vielen Kämpfen und Gebrüll und dauerndem Gerangel.Da ist die Ruhe, wenn die Bullen weg sind, offenbar sehr willkommen. Manche Tiere allerdings haben ganz spezielle Prrobleme:

Es kommt immer wieder vor, dass Tiere sich im Plastikmüll verfangen, der in den Weltmeeren heutzutage reichlich herumtreibt. Manche ertrinken in Netzen, andere - wie dieses Weibchen - geraten in Plastikstränge, die sich um den Hals legen und einschnüren.Ich hab' mit einem der Freiwilligen gesprochen, die dort die Kolonie beaufsichtigen und den Touristen Fragen beantworten: Sie versuchen, von der betreffenden Naturschutzbehörde die Genehmigung zu bekommen, in die Kolonie gehen zu dürfen, um das Tier entweder erst mittels Narkosegewehr zu betäuben und dann das Plastikband abzuschneiden, oder mittels einer langen Astschere am Stiel das Band zu durchtrennen, ohne das Tier vorher zu betäuben.Wenn Menschen dort hingehen, bringt das aber naturgemäß viel Stress für die anderen Tiere der dicht besiedelten Kolonie. Deshalb ist man mit solchen Genehmigungen sehr zurückhaltend.Von selbst wird das Plastikband nicht abgehen. Das Tier wird sterben, entweder, weil das Plastik schließlich den Hals soweit zudrückt, dass es nicht mehr richtig fressen und atmen kann, oder weil über die offene Wunde Keime eindringen, die zu einer letztlich tödlichen Infektion führen.