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Frage zu Glyphosat (Gelesen 807998 mal)

Hier bist du richtig, wenn du nicht genau weißt, wohin mit deiner Frage oder deinem Thema!

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DerTigga
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Re: Frage zu Glyphosat

DerTigga » Antwort #1725 am:

Da würde dann nurnoch Erfassung in bzw. Apother seitiger Datenbankabgleich mit staatlich anerkannte Anwendungs-Prüfung abgelegt Habenden Listung helfen..um schwarze Test und ungeprüfte / schwarze Wird-schon-gutgehen-wenn-ich-einfach-mal-drauflos-sprühe Anwendungsschafe ausgesiebt zu kriegen (?).
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oile
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Re: Frage zu Glyphosat

oile » Antwort #1726 am:

Das wäre wirklich mal interessant: Testkäufe.
Ich werde regelmäßig beraten, auch beim Kauf von anderem Giftzeug.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Daniel - reloaded
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Re: Frage zu Glyphosat

Daniel - reloaded » Antwort #1727 am:

Ich möchte bei aller berechtigten Aufregung zum Thema "PSM im freien Verkauf" etc. eines anmerken:Ich vermute, da ich die Packung sehr gut kenne, dass hier viel diskutiert wird um sehr wenig.Da steht zwar Vorox drauf, jedoch ist da kein Glyphosat drin. Es gibt von Vorox einen Grünbelagsentferner (in exakt diesen Flaschen) der Nonansäure enthält.Grünbelagsentferner unterliegen aber nicht dem PflSchG sondern der Biozidrichtlinie und sind damit vom SB-Verbot ausgenommen. Praktischerweise wirkt Nonansäure ähnlich gut gegen Unkraut wie Pelargonsäure weshalb auf der Packung ausdrücklich davor gewarnt wird das Zeug mit Pflanzen in Kontakt zu bringen weil diese dann verbrennen.... wie praktisch. 8)Die Präsentation neben Lebensmitteln jedweder Art finde ich zwar mehr als fragwürdig, ist in diesem Fall aber auch nicht verboten. Wer im Supermarkt Insektenspray kauft packt es ja i.d.R. auch einfach in den Einkaufswagen.
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Daniel - reloaded
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Re: Frage zu Glyphosat

Daniel - reloaded » Antwort #1728 am:

Guckst du hier
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thuja thujon
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Re: Frage zu Glyphosat

thuja thujon » Antwort #1729 am:

Stimmt, da hast du Recht. So genau hatte ich nicht drauf geguckt, Nonansäure hatte ich gelesen, nur den Rest darunter nicht mehr. Es hat keine Zulassung als PSM. Das heißt, vor dem säubern des Weges muss sämtliches Unkraut entfernt werden, sonst darf es nicht angewendet werden. Darauf wird leider nicht hingewiesen. Schade, ich dachte nachdem Obi Glyphosat aus dem Verkauf genommen hat, sie würden sich so um meine Gesundheit und die Reduktion von PSM im Hobbygarten sorgen. PS: Nonansäure ist ein anderer Name für Pelargonsäure. Aber immerhin, wenigstens ists kein Benzalkoniumchlorid für den Weg, wie in vielen anderen Grünbelagentfernern. Also unterm Strich: die illegale Anwendung von Glyphosat wird im Hobbybereich durch die illegale Anwendung problematischerer und weniger gut erforschter Wirkstoffe ersetzt!?
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Daniel - reloaded
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Re: Frage zu Glyphosat

Daniel - reloaded » Antwort #1730 am:

Illegal keinesfalls. Nebenwirkungen können genutzt werden. Was kann ich denn dazu, dass das Unkraut keine Säure verträgt?Solange ich primär den Grünbelag entfernen will und das auch tue stört sich niemand daran wenn das Unkraut stirbt. Da gegen Algen aber deutlich geringere Dosierungen verwendet werden als zur Unkrautbekämpfung notwendig sind werden bestenfalls junge und sehr weiche Unkräuter vollständig verätzt, gerade Gräser werden zumindest teilweise stehenbleiben....
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Re: Frage zu Glyphosat

thuja thujon » Antwort #1731 am:

Die größeren Pflanzen brennen runter und treiben wieder aus. Endgültig tödlich sind 3g/Liter nur für Jungpflanzen. Bei üblichen Herbiziden wird deswegen gesagt: optimale Wirkung bei BBCH-Stadium soundsoviel bis soundsoviel. Der Vorteil von Glyphosat ist, es wirkt nicht nur zuverlässig auf junge Stadien, sondern auch auf große Stadien. Das ist bei Herbiziden eine Seltenheit. Genauso wie die Herstellkosten, 3 Euro für 1kg Wirkstoff, da kosten andere wenigstens das zehnfache. Das ist auch der Grund, warum die in Amerika nichts anderes zu kennen scheinen und Glyphosat so übertreiben.
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Re: Frage zu Glyphosat

bristlecone » Antwort #1732 am:

So allmählich läuft die Zeit davon, auch wenn unser Innenminister das anders sieht:"Innenminister Thomas de Maizière deutete an, dass die Bundesregierung vielleicht doch noch zu einer gemeinsamen Position findet: "Heute ist Mittwoch, und bis Montag ist noch viel Zeit.""
Wie erwartet: Deutschland wird sich bei Abstimmung enthalten.Die EU-Kommission wird Glyphosat dann bis Ende 2017 befristet zulassen.In der Zeit soll dann die europäische Chemikalienbehörde ECHA einen Bericht über die von Glyphosat ausgehenden Gefahren anfertigen. Insbesondere, so heißt es, soll analysiert werden, ob das Herbizid* tatsächlich krebserregend wirkt. Damit ist gemeint, dass die europäische Chemikalienbehörde sich mit der Frage der Kennzeichnung beschäftigen darf, siehe hier.Die Frage ist aber längst beantwortet, und mit dieser haben sich bereits in Europa das BfR, die EFSA und das gemeinsame Gremium der WHO und FAO befasst. Alles haben in ihren Risikobewertungen übereinstimmend festgestellt, dass bei dem Gebrauch von Glyphosat kein Krebsrisiko besteht.Die nochmalige Prüfung ist erst mal nichts anderes als eine Beruhigungspille.Außerdem ist der Ausgang des Verfahrens natürlich klar: Lehnt die ECHA eine Einstufung von Glyphosat als mindestensKarzinogen der "Kategorie 1B: Kategorie 1B, für Stoffe, die wahrscheinlich beim Menschen karzinogen sind; die Einstufung erfolgt überwiegend aufgrund von Nachweisen bei Tieren." ab, so ist sie von Lobbyisten kontrolliert.Anderenfalls hat sie ihre unabhängige Haltung und ihre Sorge um die Gesundheit der Menschen bewiesen.Mit so einer Einstufung wäre Glyphosat als PSM erledigt. (Während das eindeutig beim Menschen krebserregende Benzol weiterhin in geringen Mengen im Benzin drin sein darf, denn Benzin ist ja ein Treibstoff und kein PSM)Übrigens sind die Einstufungen nach GHS erstmal wiederum Einstufungen von "hazard", nicht von "risk". *korrigiert - dort stand Pestizid. Danke, oile. Wobei "Pestizid" eine "aus dem englischen Sprachgebrauch übernommene Bezeichnung für chemische Substanzen[ist], die lästige oder schädliche Lebewesen töten, vertreiben oder in Keimung, Wachstum oder Vermehrung hemmen" und Herbizide unter diesen Oberbegriff fallen. Im allgemeinen Sprachgebrauch denkt man bei Pestiziden aber eher an Insektizide.
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Re: Frage zu Glyphosat

oile » Antwort #1733 am:

G ein Pestizid? ???
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Re: Frage zu Glyphosat

bristlecone » Antwort #1734 am:

Der BUND legt in einer Presseinformation mit gezielter Fehlinformation nochmal nach:"Glyphosat & Co. schädigen Fledermäuse: Europäische Arten durch Pestizideinsatz in der Landwirtschaft bedroht" (Quelle)"Der deutliche Rückgang von Köcher- und Steinfliegen, Schmetterlingsarten, Käfern und anderen Insekten durch die Pestizidbelastungen führt dazu, dass Fledermäuse nicht mehr genügend Nahrung vorfinden" - Das wird sich nicht ändern, indem man Glyphosat verbietet."Außerdem reicherten sich die Gifte in den Speicherfetten der Tiere an**. Während ihrer Überwinterung würden die Fettdepots abgebaut und die Pestizide freigesetzt. In hohen Konzentrationen gelangten sie dann auch in ihr Hirn. Dort könnten sie zu schweren funktionellen Störungen und auch zum Tod führen." Gerade das trifft auf Glyphosat nicht zu - es reichert sich weder im Fett noch sonstwo im Körper an und wird somit somit auch nicht während des Winterschlafs schleichend daraus freigesetzt.Außerdem unterstellt der BUND, dass Futterinsekten von Fledermäusen mit gesundheitsschädlichen Glyphosatmengen belastet sind. Wären sie das, würde das bereits jetzt ein Grund sein, die Zulassung von Glyphosat zu widerrufen. Im Rahmen der Genehmigung von PSM werden auch solche ökotoxikologischen Aspekte untersucht. (Sie waren der Grund dafür, dass ein anderer Stoff - Glufosinat - nur noch sehr eingeschränkt zugelassen ist) Der BUND sollte durch Untersuchungsdaten belegen, worauf sich seine Behauptung stützt.Sonst ist das lediglich eine neue Ladung Panikmache. Verkauft sich aber gut.** P.S. Folgt man dem Link in der BUND-Mitteilung, so kommt man zu einem BUND-Bericht, in dem es heißt:"Fettlösliche Insektenbekämpfungsmittel (Insektizide) können über die Muttermilch an Jungtiere weitergegeben werden. Da Fledermäuse bis zu 30 Jahre alt werden, werden in ihnen auch heute noch gefährliche Pestizide wie DDT und PCB nachgewiesen, die schon seit Jahren verboten sind."Dort ist also - korrekt - die Rede von DDT (und PCB, die keine Pestizide sind, aber sich ganz ähnlich wie DDT verhalten). In der Mitteilung des BUND werden daraus "Gifte" und ein Statement gegen Glyphosat, dass gerade die beklagten Eigenschaften nicht hat.Was der BUND betreibt, ist bewusste Irreführung und Verschleierung. Ich finde das schlichtweg skandalös. Wäre der BUND ein Unternehmen, würde er für so etwas völlig zurecht von Umweltverbänden in der Luft zerrissen.
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Re: Frage zu Glyphosat

bristlecone » Antwort #1735 am:

Werft mal einen Blick auf diese Seite des BUND.Genauer gesagt, das Video dort.Offenbar sieht sich der BUND als AfD für Umweltschützer.
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Re: Frage zu Glyphosat

thuja thujon » Antwort #1736 am:

Das skandalöse daran ist, dass die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten diesen `Pestizidexperten´ Raum für ihre Hetze geben. Es ist keiner zu einer sachlichen Berichterstattung bereit. Ob aus Unkenntnis oder aus ideologischen Gründen, ich weiß es nicht. Die Fotosammlung bei TopAgrar mit Verdummungsinfos wie Glyphosatschlagzeile und darunter ein Foto mit Schleppschlauchtechnik zur Gülleausbringung kennt ihr sicherlich schon: http://www.topagrar.com/news/Home-top-N ... .htmlSolch ähnlich gut recherschierte Beiträge kann man auch regelmäßig zum Thema Bienengesundheit beobachten.
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Staudo
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Re: Frage zu Glyphosat

Staudo » Antwort #1737 am:

Die machen alle nur Wahlwerbung für die AfD. Weil sich die deutsche Regierung mit Rücksicht auf den Opportunismus der SPD um eine Entscheidung herumstiehlt, liegt der Schwarze Peter jetzt bei der EU. Und weil die EU Glyphosat zulassen wird, ist dieser Brüssler Moloch Schuld an der Vergiftung der teutschen Volksgemeinschaft. ::)Vor allem: Es wird der SPD nichts nützen.
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Re: Frage zu Glyphosat

Querkopf » Antwort #1738 am:

Was der BUND da macht, ist unappetitlich hoch drei. Besonders ekelhaft: Die Herrschaften "argumentieren" erkennbar wider besseres Wissen. Die rein demagogische Struktur ist eineindeutig: Man nehme das reale Problem A, nämlich die allgemeine Verringerung der Artenvielfalt, die Intensivlandwirtschaft zur Folge hat. Glyphosat-Einsatz trägt dazu bei (freilich nicht als alleinige Ursache), das hatten wir hier im Thread auch schon mal. Und setze das Problem B obendrauf, das mit A wenig zu tun hat und mit Glyphosat gar nichts, nämlich den Rückgang der Fledermauspopulationen. Dann behaupte man einfach im Brustton der Überzeugung, es sei Glyphosat - dieses unsympathische Zeuchs, dieses "Pestizid" (jawollja, solche Reizworte dürfen nicht fehlen!) -, das den netten Fledermäuschen Böses tue, so ähnlich wie weiland DDT und andere pöse, daher heute verbotene Mittelchen... Wen kratzt es schon, dass die Wirkmechanismen der Mittel jeweils völlig unterschiedlich sind? Und dass ein Glyphosatverbot den Fledermäusen kein bisschen helfen kann? Man hat sich ja vor Jahrzehnten mal einen Ruf erworben als Naturschutzvereinigung für die Klugen, als "Experten"-Gruppe, da werden die Medien schon springen, wenn man irgendwas Neues in die Welt setzt. Die Medien werden wohl leider wirklich springen: Nur in wenigen großen Redaktionen sitzen naturwissenschaftlich kompetente Leute, die derlei Kampagnen-Unsinn als solchen durchschauen. Das Video ist endgültig unsäglich. Alfred Rosenberg & Konsorten hätten vermutlich ihre helle Freude dran gehabt :-X.Verglichen mit der gezielten Verdummung, die der BUND da praktiziert, ist die Zeitung mit den Riesenlettern eine grundseriöse, wohl recherchierte Informationsquelle.
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
fromme-helene

Re: Frage zu Glyphosat

fromme-helene » Antwort #1739 am:

Meint Ihr wirklich, der BUND wäre tatsächlich demagogisch und perfide? Bis dato hatte ich da eher den Eindruck von ökoromantischer Wichtigtuerei gepaart mit geballter Inkompetenz. :-XAber das Video ist schon sehr (!) übel, es gibt mir zu denken. :-\
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