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Weiße Ribisel/Johannisbeere krank (Gelesen 2849 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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kaliz
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Weiße Ribisel/Johannisbeere krank

kaliz »

Bei einem meiner weißen Ribisel-/Johannisbeer- Hochstämmchen verschrumpeln die Früchte bevor sie richtig reif sind. Auch die Blätter hängen nur noch lasch hinunter. Die Sträucher daneben sind alle komplett gesund und voller reifer Beeren. Gepflanzt habe ich alle Anfang letzten Jahres. Bis jetzt hat sich die Pflanze super entwickelt. Sie hat toll geblüht und hängt über und über voll mit Früchten und jetzt plötzlich sieht sie aus als würde sie eingehen. Ich hab mal vorsichtshalber angezogen, die Pflanze ist bombenfest verwurzelt, da rührt sich nichts. Hätte mich auch eher gewundert, soweit mir bekannt ist haben wir keine Wühlmäuse.Hat irgendwer eine Ahnung was da los sein könnte?Soll ich die Pflanze lieber entfernen um zu verhindern, dass die anderen Ribiseln/Johannisbeeren das auch bekommen oder lässt sich die Pflanze vielleicht noch irgendwie retten?Verschrumpelte Beeren:BildHängende Blätter:BildBlätter im Vergleich mit dem gesunden Strauch gleich daneben:BildBeeren im Vergleich mir dem gesunden Strauch gleich danebenBild
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hargrand
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Aprikösling & quittensüchtig

Re: Weiße Ribisel/Johannisbeere krank

hargrand » Antwort #1 am:

Sieht mir nach einem bodenbürtigen Pilz aus der die Leitbahnen der Pflanze verstopft.
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kaliz
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Re: Weiße Ribisel/Johannisbeere krank

kaliz » Antwort #2 am:

Das klingt nicht gut. Wie wird man den los und vor allem, wie verhindere ich, dass die anderen Pflanzen das gleiche Schicksal erleiden?
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flammeri
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Re: Weiße Ribisel/Johannisbeere krank

flammeri » Antwort #3 am:

Könnten aber auch Larven von Dickmaulrüssler o.ä. sein, vor allem wenn ganze Pflanze welkt.Pilze machen sich oft erst an Teilen der Sträucher bemerkbar...Falls es Larven sind, könnte man Nematoden anwenden.
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Staudo
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Re: Weiße Ribisel/Johannisbeere krank

Staudo » Antwort #4 am:

Beerenobststämmchen sind recht pilzanfällig,
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kaliz
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Re: Weiße Ribisel/Johannisbeere krank

kaliz » Antwort #5 am:

Soll ich die Pflanze mal vorsichtig ausgraben und schauen was sich da unter der Erde so tut? Ich möchte halt auf alle Fälle vermeiden, dass die anderen Ribiseln auch eingehen. Wenn das bedeutet die Erde auszutauschen und auf Engerling oder Pilzsuche zu gehen, dann werde ich das wohl machen müssen.
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Staudo
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Re: Weiße Ribisel/Johannisbeere krank

Staudo » Antwort #6 am:

Dickmaulrüsslerlarven wirst Du derzeit kaum finden. Die Viecher haben sich gerade verpuppt. Nimm es sportlich. Beerenobststämmchen haben meistens kein allzu langes Leben.
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kaliz
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Re: Weiße Ribisel/Johannisbeere krank

kaliz » Antwort #7 am:

Ein Jahr ist aber schon ein Bisschen gar kurz. Zumindest die Früchte hätten noch reif werden können bevor ich den Strauch ersetzen muss. :-\Die Puppen findet man in der Erde nicht? Und wenn die Larven jetzt nicht aktiv sind, wie kommt es, dass der Strauch gerade jetzt zu welken anfängt? Bis jetzt ist er ja super gewachsen und gediehen. Vor einer Woche hat er noch ganz normal ausgesehen wie die anderen auch.
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Staudo
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Re: Weiße Ribisel/Johannisbeere krank

Staudo » Antwort #8 am:

Genau das klingt nach Bakterien- oder Pilzbefall. Die Leitungsbahnen werden verstopft, so dass der Baum anfängt zu welken. Oft geschieht dies astweise.
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kaliz
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Re: Weiße Ribisel/Johannisbeere krank

kaliz » Antwort #9 am:

:(Eine Astweise Veränderung ist mir jetzt bewusst nicht aufgefallen, aber sein kann es natürlich schon. So genau habe ich es nicht beobachtet.Die große Frage ist aber nach wie vor was kann ich tun und wie verhindere ich gegebenenfalls eine Ansteckung der anderen Ribiseln gleich daneben?
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flammeri
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Re: Weiße Ribisel/Johannisbeere krank

flammeri » Antwort #10 am:

Gegen Pilze im Boden kannst Du wenig machen, für gute Bodendurchlüftung sorgen schadet aber nicht :)Ansonsten entspannen und vorerst an diesem Platz keinen neuen Beerenstrauch pflanzen.Dickmaulrüssler erkennt man an den Frassstellen der Blätter. Ast anschneiden und Schnittstelle anschauen, ob Kambium noch grün und innen evtl. braun. Du kannst auch den Strauch ausgraben und Wurzeln anschauen, vielleicht wäre er noch nach Radikalschnitt zu retten, wenn die Wurzeln noch gut ausschauen.
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Elro
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Re: Weiße Ribisel/Johannisbeere krank

Elro » Antwort #11 am:

Hier ist in diesem Jahr auch kurz vor der Reife von den Früchten ein Stachelbeer- und ein Johannisbeerhochstämmchen eingegangen. In meinem Fall waren Maden direkt am Stamm unter in der Krone und haben sich unter der Rinde fett gefressen. Darum konnte der Stamm die Bäume nicht mehr ernähren. Gemein war, daß die Fraßgänge genau unter der Bindestelle waren und so nicht gleich entdeckt wurden.Ich rate von Stämmchen ab, wenn ein Busch mal krankt kann immer aus dem Boden ein neuer Trieb entstehen, bei einem Bäumchen wars das.
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kaliz
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Re: Weiße Ribisel/Johannisbeere krank

kaliz » Antwort #12 am:

Gut, ich werde die Rinde und den Stamm genau untersuchen, danke für den Hinweis. Mal sehen ob ich was finde. So Böse Maden unter der Rinde sein mögen, so sind sie doch vermutlich leichter einzudämmen als ein eventueller Pilzbefall. Ich denke ich werde die Pflanze ausgraben um Wurzeln, Stamm und Erde genau zu untersuchen. Mit etwas Glück hoffe ich die Ursache zu finden, so dass ich mir Schutzmaßnahmen für die anderen Pflanzen überlegen kann. Wir haben in diesem Beet vier Hochstämmchen und fünf Sträucher gepflanzt. Bis jetzt tragen die Hochstämmchen bedeutend besser, aber wenn ich es richtig verstanden habe, holen die Sträucher in ein paar Jahren auf und sind dann ertragreicher und langlebiger als Hochstämmchen. Soweit zumindest die Theorie.Danke allen für die vielen Hinweise was es sein könnte. Noch hoffe ich dass es keine Pilzerkrankung ist, da mir diese als sehr viel schwerer zu bekämpfen scheint, als ein Befall mit Maden oder Larven.
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kaliz
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Re: Weiße Ribisel/Johannisbeere krank

kaliz » Antwort #13 am:

Nachdem ich aus verschiedenen Gründen die letzten zwei Tage nicht dazu gekommen bin, habe ich heute das Hochstämmchen ausgegraben und gründlich untersucht. Die gesamte Krone zeigt das Schadbild, also muss was auch immer den Saftfluss unterdrückt entweder an Stamm oder Wurzeln der Pflanze sein. Die Wurzeln haben auf mich einen normalen Eindruck gemacht, nicht sonderlich lang, aber die Ribisel steht ja auch erst die zweite Saison an dieser Stelle. Irgendwelche Larven, Käfer, Pilze oder dergleichen konnte ich nicht finden. Einzig Windenwurzeln waren einige da. Die Dinger sind nicht nur Oberirdisch sondern auch Unterirdisch eine Plage. Auch der Stamm hat einen guten Eindruck gemacht. Er wirkt stabil, ohne Fraßlöcher oder dergleichen. Nachdem ich absolut nichts finden konnte was für das Problem verantwortlich sein könnte, habe ich Überlegt was ich nun weiter mache. Nachdem mir nichts besseres eingefallen ist, habe ich das Hochstämmchen schließlich wieder an den selben Platz eingesetzt. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, entweder es fängt sich nochmal, oder es geht komplett ein. Ob es nun sinnvoll war es wieder einzusetzen sei mal dahingestellt, andrerseits, wenn dann sind die Krankheitserreger ohnedies schon vorhanden und ob die Ribisel jetzt weiter da steht oder nicht wird vermutlich für die restlichen Pflanzen kaum einen Unterschied machen.
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Re: Weiße Ribisel/Johannisbeere krank

partisanengärtner » Antwort #14 am:

Wenn man nicht dauernd im Forum ist. 8)Vermutlich hast Du einen Befall der Johannisbeer Glasflüglers. Der grassiert seit ein paar Jahren unter allen Ribesarten Josta rote weiße und schwarze Johannisbeeren Stachelbeeren und andere. Plötzliches welk werden ist das Symptom. https://de.wikipedia.org/wiki/Johannisb ... %BCglerDer Schmetterling legt seine Eier am Stamm ab und die Raupen fressen sich im Markgang fett. Alles was welk ist kannst Du abschneiden dann wirst Du im unteren Berich die dunklen Fraßgänge finden.Allenfalls kann man wenn es noch nicht ganz welk ist ein paar Stücke als Stecklinge nehmen das geht jetzt schon aber für Hochstämme ist das gewöhnlich das Ende.Wie man sie vergiften kann weiß ich nicht ich schneide alles ältere bis zum Boden runter und entsorge es in der Mülltonne.Schau mal bei Google nach oder vielleicht meldet sich ja einer der Kampfmittelexperten.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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