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Lärche - Kopfholzpflaster (Gelesen 6761 mal)
Lärche - Kopfholzpflaster
Hallo, mein Vater muss dieses Jahr zwei Lärchen fällen, weil sie zu nah an der Straße stehen. Die haben unten ca. 20 cm Stammdurchmesser und sind ganz schön hoch, da kommt einiges an Holz zusammen. Lärchenholz wär ja eigentlich was für Gartenmöbel oder Bodenbelag - hat jemand von Euch eine Idee, ob man z.B. von den Lärchen ein Kopfholz-Pflaster für eine Sitzecke im Garten machen könnte? Welcher Unterbau wäre nötig, wie lange müsste man die frisch gefällten Lärchen ablagern bevor man sie schneidet? Geht Lärche überhaupt für Kopfholz, oder reißt das? Und wie lange würde das dann halten?
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Re:Lärche - Kopfholzpflaster
ach du liebe Güte, Eva, ich bin wirklich gespannt, wer dass beantworten kann. Ich würde diesbezüglich an deiner Stelle mal in einem Sägewerk oder so nachfragen, die haben Ahnung von sowas und geben dir bestimmt auch bereitwillig Auskunft. Ist auf jeden Fall immer ne knifflige Sache mit frischem Holz, das "lebt" immer noch ziemlich lang...
Re:Lärche - Kopfholzpflaster
Hempassion, ich hab hier schon so viele Leute derart geniale Dinge wissen sehen, dass mich gar nicht wundern würde, wenn jemand was dazu sagen kann :DIch geb allerdings zu, dass das etwas viel verlangt ist. Bei uns gibt es kein Sägewerk mehr, zu dem man Bäume zum Bretter sägen hinbringen könnte. Das letzte in der Stadt oder in der Nähe, wo die Lärchen zu fällen sind hat vor zwei Jahren pleite gemacht, jetzt müssen die Bäume aus den Wäldern weiter weg gefahren werden. Transportweg scheint egal zu sein, hauptsache man spart ein paar Arbeitsplätze
. Daher kommt ja meine Idee mit dem Kopfholzpflaster. Balken und Bretter zum Terassenbau kann ich nicht selber aus den Stämmen sägen, grade Stücke in konstanter Dicke quer abschneiden schon...Aber zum Ablagern kann ich auch meinen Onkel, den alten Förster fragen, der weiß das bestimmt.

Re:Lärche - Kopfholzpflaster
@eva,willst du die abschnitte rund verarbeiten? schälen müßtest du sie aber schon. dazu gibt es auch ein handgerät, heißt deixel.
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Re:Lärche - Kopfholzpflaster
Für einen Sitzplatz im Garten kannst du das frische, in Scheiben geschnittene Holz verwenden. Es wird bei Gluthitze austrocknen und dann zumindest einen tortenstückförmigen Riß haben, bei Regen sich rubbeldiekatz vollsaugen. Die Kapillaren liegen offen nach zwei Seiten! Mach die Stücke nicht zu dünn, etwa 8 bis 10 cm. Verlegen würde ich auf abgerütteltem Schotter, mit sehr scharfem Sand oder Split in den Zwischenräumen. Rutschiges (!) Algenwachstum auf dem Holz im Winterhalbjahr ist garantiert
. Abschrubben im Frühjahr hilft ...

[color=green]Mit Dampfmüllergrüßen. Womit sonst?![/color]
Re:Lärche - Kopfholzpflaster
Das mit dem "Rutschig" hab ich befürchtet. Ich bin noch nicht entschlossen ob das was für mich im Garten wäre, aber ich fände es schade, wenn man aus den Lärchen nichts macht sondern sie einfach verheizt. Ist doch tolles Holz, auch wenn es sicher keine super Bretter gäbe, da die Bäume relativ frei stehen und deswegen recht astig sind. Ja, schälen müsste man auf jeden Fall, die Rinde vergeht ja viel schneller als das Holz und dann hätte man Lücken im Pflaster. Mein Vater hat in einem Schuppen, der nur überdacht und an den Seiten von Fichtenhecken begrenzt ist, ein Kopfholzpflaster aus Obstbaumabschnitten gemacht, das ist viel zu schön für einen Gartenschuppen. Und es hält schon über 20 Jahre ohne merklich nachzulassen. Ist allerdings auch großteils vor Nässe geschützt.
Re:Lärche - Kopfholzpflaster
ergänzend zu dampfmüllers antwort kann ich dir folgendes sagen:unter den kies würde ich ein bauvlies legen, damit wenigsten etwas der unkrautwuchs gemindert wird; die glitschigkeit ist eine andere sache;einerseits könntest du dir die arbeit machen die getrockneten baumscheiben mit schleifpapier leicht anzurauen und dann mit holzschutzöl, -lasur einzulassen, dann wird die oberfläche etwas unempfindlicher und saugt sich nicht so voll; auch optisch schaut das dann viel "gepflegter" aus, weil die holzmaserung besser zu geltung kommt...andererseits solltest du dann dann jedes jahr machen, was eine frage deines arbeitseifers ist und auch davon abhängt ob die fläche lange halten soll (dann behandeln) oder nicht....lgfindling
Re:Lärche - Kopfholzpflaster
Hallo Eva,das meiste ist ja schon gesagt.Leider ist der optimale Fällzeitpunkt schon überschritten (der Frost der letzten Wochen wäre klasse gewesen, da sehr wenig Saft im Holz). Ich würde die Lärchen in mögl. langen Stücken schälen (Schutz vor Schädlingsbefall) und an gut belüfteter und überdachter Stelle für mind. ein Jahr vortrocknen lassen. Durch das Vortrocknen wird das Holz dauerhafter, und die Neigung zu Rissbildung und Bläue nimmt ab. Beim Trockenen wird das geschälte Holz eher reißen als ungeschältes, wenn sich aber Larven unter der Rinde einnisten, können diese das Holz stark schädigen.Dann die Stücke zurechtsägen (je länger desto stabiler) und die Enden abschleifen (fördert auch die Haltbarkeit, weil weniger Faserenden herausstehen). Evtl. mit Cordwirebürste strukturieren.Das fertige Pflaster sollte auf mögl. gute Drainage (Schotterbett) gesetzt werden. Am besten mit Quarzsand verfugen.VG Manfred
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Re:Lärche - Kopfholzpflaster
Wie man sieht, hast du Recht, Eva. Und eine schöne Idee ist es auch. Nachbarn haben letzten Sommer einen riesigen uralten Mammutbaum gefallt, weil er in die Wasserleitungsrohre gekrabbelt ist und die Kanalisation blockiert hat. Da hätte man auch so was schönes draus machen können, denn der Baum hatte eine einzigartig schöne Maserung. Naja, wir haben daraus Holzklötzchen gemacht als Sitzgelegenheiten rund um den Lagerfeuerplatz in unserem kleinen Wäldchen...Frohes Schaffen, Eva, denn eines ist mir klar geworden, da kommt ordentlich Arbeit auf dich zuHempassion, ich hab hier schon so viele Leute derart geniale Dinge wissen sehen, dass mich gar nicht wundern würde, wenn jemand was dazu sagen kann
