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Steinbirnen (Gelesen 6109 mal)
Moderator: cydorian
Steinbirnen
Nachdem ich mir mein Sortiment im letzten Jahr um zwei Kochbirnen (St Remy und großer Französischer Katzenkopf) erweitert habe, von denen die erste Ernte natürlich noch aussteht, möchte ich mir auch noch zwei bis drei Steinbirnensorten zulegen. Eine habe ich glaube ich schon, aber der Namen von dieser ist mir leider bisher noch unbekannt. Leider ist diese Birnengattung in Deutschland nahezu ausgestorben. Weiß hier vielleicht jemand wie oder wo man an Reiser dieser Sorten kommen kann? Sortennamen wären meinen informationen nach z.B.: Winterjan, Pfundsbirne, Welleman.....
- cydorian
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Re: Steinbirnen
Also Birnen mit einem ausgeprägten Nachreifeverhalten, zum Pflückzeitpunkt aber noch sehr hart. Die Pfundsbirne wird als Baum noch angeboten. Spontan fällt mir noch die Paulsbirne ein, die auch solche Eigenschaften hat.
Re: Steinbirnen
Guck mal beim Ritthaler unter "Wirtschaftsbirnen". Deine Steinbirnen werden auch unter der Bezeichnung Kochbirnen geführt.
Re: Steinbirnen
Im letzten Band vom Pomologenjahrbuch war was drüber drin - ein lustiger Holländer hat was geschrieben und ein oberpfälzer Bericht. Ich finde das Heft grad nicht...
- cydorian
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Re: Steinbirnen
Das war das Jahresheft 2015, Seite 104. Hier eine Leseprobe mit Bild von "Winterjan": http://pomologen-verein.de/fileadmin/us ... obe.pdfNur ist diese Sorte recht schwer zu bekommen.
Re: Steinbirnen
Die Kochbirnen meine ich eben gerade nicht. Ich schrieb ja, dass ich von denen schon ein paar habe.Die Steinbirnen sollen noch härter (eben wie ein Stein) sein und noch viel haltbarer. Angeblich wurden die früher mancherorts in der Küche anstelle von Kartoffeln verwendet da sie erstens haltbarer als diese waren und zweitens die Birnen auch auf Böden wuchsen auf der ein Kartoffelanbau gar nicht möglich war. Ich stelle mir das so ähnlich vor wie bei den Kastanien in der Pfalz, die dort früher ja auch als "arme Leute Essen" galten. Und heute sind es Delikatessen! Ob diese Birnengerichte jetzt schmackhaft sind weiß ich ja auch nicht aber "pomologisch gesehen" sind diese Sorten sicherlich sehr wertvoll. Das sollen teilweise riesige Landschaftsbäume sein.Guck mal beim Ritthaler unter "Wirtschaftsbirnen". Deine Steinbirnen werden auch unter der Bezeichnung Kochbirnen geführt.
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Re: Steinbirnen
Hier im Kreis Soest, Kreis Unna, Münster gibt es eine Winterköttelbirne, riesige Bäume, kleine Früchte sehr hart, halten ewig.
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Re: Steinbirnen
Wenn ich eure Beschreibungen so lese, könnte meine "merkwürdige" Birne sowas sein - wir dachten immer, es wär sowas wie eine fehlgeschlagene Veredelung auf einer Wildbirne oder eine Mostbirne.Der Baum ist groß und schön, steht auf schwerem, nassem Lehm, was ihm nichts ausgemacht hat (im Gegensatz zu den von mir vor einigen Jahren gepflanzten Sorten, die extrem spärlich wachsen).Die Birnen sind sehr klein und steinhart.Wie nutzte man diese Birnen denn eigentlich?Leider hab ich kein Foto der Früchte.



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Re: Steinbirnen
Laut dem Holländer im Pomologenjahrbuch wurden sie - wie von Tara 2 geschrieben - als Kartoffelersatz verwendet, falls die Kartoffeln aus waren oder die Felder überschwemmt, was in Holland schon mal vorkam. Er hätte eine Reihe Gerichte probiert und nur positive geschmackliche Veränderungen festgestellt, zum Beispiel einen Sauerkrauteintopf mit Birnen statt Kartoffeln.
Re: Steinbirnen
Genauso könnte auch ich unseren Baum, den ich in Verdacht habe eine Steinbirne zu sein, beschreiben: Ein großer Baum mit massenhaften, kleinen, steinharten, Früchten die auch sehr lange hart bleiben. Ich werde dieses Jahr wirklich mal hingehen und einen Eimer voll einlagern und beobachten ob sie irgendwann mal weich werden, oder vorher faulen. Bisher haben wir die Früchte ja für mehr oder weniger ungenießbar oder minderwertig gehalten. Aber vielleicht muss man ja für alles nur die richtige Verwendung finden. Und falls ich ein Rezept finde so nach der Art Birnen mit Sauerkraut und Speck oder so ähnlich werde ich das mal ausprobieren.Hier im Kreis Soest, Kreis Unna, Münster gibt es eine Winterköttelbirne, riesige Bäume, kleine Früchte sehr hart, halten ewig.
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Re: Steinbirnen
Vielleicht hast du Glück. Aber auch jede Menge Mostbirnen sind hart, nur werden die auch durch lange Lagerung nie gute Kochbirnen. Wenn ich mir die genannten Sorten ansehen, scheint auch eine gute Fruchtgrösse wichtig zu sein. Man merkt das an der Paulsbirne oder der Pfundsbirne. Weil sie gross ist, lässt sich sich im Frühling -weich geworden- prima auslöffeln und mit nicht allzugrossem Aufwand fürs kochen schälen. Wenn es eins in den bäuerlichen Haushalten unserer Urgrosseltern gab, das es nicht gab, dann war es Zeit. Die waren sehr beschäftigt. Kleine Birnen schälen konnten die gar nicht leisten. Kleinfrüchtige Sorten waren entweder a) Mostbirnen oder b) Hutzelbirnen plus Frischverzehr. Lager- und Kochbirnen sind immer grösser. So wirds auch mit dem gewesen sein, was hier "Steinbirne" genannt wird.
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Re: Steinbirnen
Hutzelbirnen?Frischverzehr geht bei meinen definitiv nicht.....b) Hutzelbirnen plus Frischverzehr....
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Re: Steinbirnen
Dann ist es eine ganz normale Mostbirne. Da gibts viele, die sehr klein sind. Musterbeispiel: Kirchensaller, die auch als Standardunterlage verwendet wird. Ist sehr häufig. Wenn der veredelte Teil draufgeht oder die Unterlage durchtreibt, habt man wieder einen Kirchensaller Baum. Die behaupten sich bei uns sogar im Sukzessionswald.Mit so was wie einer Steinbirne kann das aber nichts zu tun haben.
Re: Steinbirnen
Ich habe keine Erfahrung mit Mostbirnen, aber werden diese eigentlich weder durch Lagern noch durch Kochen genießbar? Und ich meine jetzt noch nicht mal unbedingt wohlschmeckend sondern einfach genießbar wie in etwa ein Wirtschaftsapfel.
Re: Steinbirnen
Also essen kannst du die schon und es hängt auch von der Sorte ab, wir hatten mal zwei Sorten eine Kleine die nicht gut aber außer wenn sie kurz vorm zerfaulen war, also sehr gelb. Eine zweite war relativ groß und ok aber fad aber wenn sie ganz reif war war sie garnicht so schlecht. Was aber wirklich gut war ist der Most 
