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Apfelsorten (Gelesen 5470 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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JörgHSK
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Re: Apfelsorten

JörgHSK » Antwort #15 am:

also unter dem Gesichtspunkt, Zuccalmaglio passt nich so wirklich ins Streuobst. Zu schwachwüchsig. Wenn man sich mal die Flächen hier in NRW anschaut dann sieht man schon einige gute Sorten: Harberts Renette, Gascoynes Scharlachroter, die schon erwähnte Graue französische Renette(Damasonrenette soll ja das gleiche sein laut Gentest), Zabergäurenette, Coulons Renette, Westfälischer Gülderling(Saft und Verwertung), je nach Standort Gravensteiner, Dülmener Rosenapfel oder der leichter zu erziehende Doppelgänger Notarisappel, Biesterfelder Renette, Doppelter Prinzenapfel, Prinzenapfel. Die Aufzählung könnte endlos fortgesetzt werden, alles Sorten die auch in NRW vorkommen.
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obst
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Re: Apfelsorten

obst » Antwort #16 am:

Wenn das Klima passt, ist der Ingrid Marie ein sehr geschmackvoller Apfel. Aber aufpassen, dass es nicht die Mutante Karin Schneider ist, die sieht zwar wesentlich roter aus, schmeckt aber wesentlich fader. Die Graue Französische Renette ist ein sehr gut schmeckender Apfel, besonders für Apfelmus und Bratäpfel.Der Ribstons Pepping ist die Mutter des Cox Orange und die Großmutter vom Holsteiner Cox. Ich habe ihn nur einmal probiert und war so überzeugt, dass ich mir sofort ein Edelreis besorgt habe zum Veredeln. Dieses Jahr sitzt der erste Apfel am Baum. Er ist aber noch nicht reif.
Brunni
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Re: Apfelsorten

Brunni » Antwort #17 am:

Wie gut sieht es denn bei der lagerfähigkeit des Dülmener Rosenapfels aus? 😇
b-hoernchen
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Re: Apfelsorten

b-hoernchen » Antwort #18 am:

Hab' letztes Jahr meine beiden ersten Dülmener geerntet, kurz nachgelagert und würde sagen - nicht besonders lagerfähig, höchstens ein paar Wochen. Zeigte rasch Ansätze von Mehligwerden. Ich hab' aber keinen Lagerkeller mit niedrigen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit, nur eine Garage... .Und vom Geschmack her finde ich ihn dem Gravensteiner nicht ebenbürtig - dafür ist der Dülmener ein gesunder Baum (bei mir angeblich auf MM111).
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JörgHSK
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Re: Apfelsorten

JörgHSK » Antwort #19 am:

der Dülmener ist halt ein Sämling vom Gravensteiner, und hält auch nur etwas länger als dieser. Und mit dem faden Geschmack kann ich so nicht unbedingt(immer) bestätigen. Gut besonnte Früchte sind sehr lecker. Der Baum ist gesund ja, aber er hat ein ziemlich wirres Wuchsbild, er macht nie das was man durch Schnitt erzielen will.
Brunni
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Re: Apfelsorten

Brunni » Antwort #20 am:

Was haltet ihr von der Sorte Stina lohmann? 😇
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JörgHSK
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Re: Apfelsorten

JörgHSK » Antwort #21 am:

...hatte mal von Schorfproblemen bei Stina Lohmann gehört...
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Ayamo
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Re: Apfelsorten

Ayamo » Antwort #22 am:

Ich habe zu Testzwecken Stina Lohmann auf einen Hochstamm aufveredelt. Trug letztes Jahr das erste Mal, allerdings nicht viel. Die angeblich lange Lagereignung konnte ich nicht prüfen, denn ich hatte auf dem Hochstamm starken Apfelwickler-Befall. Notreif war der Apfel kein Genuss, halt so für Apfelmus. 8)Immerhin: Schorf fiel mir nicht auf, aber ich habe auch eine gut belüftete Lage.
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Brunni
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Re: Apfelsorten

Brunni » Antwort #23 am:

Hast du geschmacklich schon mal was von Stina lohmann gehört?
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Ayamo
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Re: Apfelsorten

Ayamo » Antwort #24 am:

Nein, das hätte ich zum Kurzhalten des Threads dazugeschrieben.Ich kenne nur die aus dem I-Net verfügbaren Informationen, als da sind Baumschulen (loben fast alles) und die Verlautbarungen im Rahmen der norddeutschen Apfeltage. Du musst es wohl ausprobieren. GrußAyamo
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obst
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Re: Apfelsorten

obst » Antwort #25 am:

Hast du geschmacklich schon mal was von Stina lohmann gehört?
Beim Herzapfelhof kann man Stina Lohmann-Äpfel zum Probieren bestellen. Man sollte aber immer bedenken, dass sie evtl. noch nachreifen müssen. Ich kenne die Reifeverhältnisse bei der Stina Lohmann nicht. Nach Wikipedia ist er im Oktober reif, gehört also nicht zu den frühen Äpfeln. Die meisten im Oktober reifenden Äpfel sollten für den Geschmack etwas nachreifen.
Brunni
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Re: Apfelsorten

Brunni » Antwort #26 am:

Vielen Dank. Wollte jetzt auch mal zu einer Apfelvekostung gehen im herbst. Bin gestern auf die Sorten Harbertsrenette und Finkenwerder Herbstprinz gestoßen, was haltet ihr von denn? 😇
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Natternkopf
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Re: Apfelsorten

Natternkopf » Antwort #27 am:

In Basel sind Aepfel ausgestellt.

Grüsse Natternkopf

Nachtrag: Link vom Julius Kühn Institut
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obst
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Re: Apfelsorten

obst » Antwort #28 am:

Bei den bisher erwähnten Äpfeln sind sehr viele norddeutsche oder noch nördlichere Äpfel dabei. Ingrid Marie kommt aus Dänemark, Stina Lohmann aus der Umgebung von Hamburg, eben so der Finkenwerder Herbstprinz. Zum Stina Lohmann kann ich nichts sagen, ich habe nur ein Edelreis, das noch nicht trägt. Manche norddeutschlen Äpfel möchten relativ kühle, feuchte Witterung haben und schmecken nicht besonders, wenn sie in trockener, heißer Umgebung abreifen. Ob das bei diesen auch der Fall ist, weiß ich nicht.

Der Finkenwerder Herbstprinz steht bei uns als ehemaliger, jetzt ausgewachsener Buschbaum, ohne jeglichen Schnitt seit Mitte der 60er Jahre. Er hat einen relativ kräftigen Wuchs. Seitdem er das erste Mal getragen hat, sitzt er jedes Jahr proppevoll. Er setzt sehr viel Äpfel an, bereinigt dann schon mal im frühen Sommer und dann noch einmal ca. im Juli. Zur Ernte sitzt er dann aber immer noch sehr voll. Der Baum wäre niemals in der Lage alle Äpfel bis zur Reife zu bringen. Deshalb ist der Abwurf erforderlich. Er hat uns noch kein Jahr nicht mit Äpfeln versorgt. Auf ihn ist immer Verlass. Ob er allerdings mit der Witterung in NRW zurecht kommt, weiß ich nicht. Er neigt etwas zu Monilia. Aber die Verluste kann man bei dem Ertrag leicht verschmerzen.

Zum Apfel selbst: Er schmeckt gut als Tafelapfel, zum Kochen, Backen, als Dörrobst, als Bratapfel und als Apfelmus, ist also für alle Verwendungsrichtungen geeignet. Die Äpfel sind relativ groß, so dass man sie schnell schälen und verarbeiten kann. Der einzige Nachteil ist ein relativ großes Kernhaus. Ich habe einer Bekannten einmal mehrere Äpfel davon mitgebracht. Sie war so begeistert, dass ich ihr einen Baum veredelt habe. Er hält sich in guten Jahren selbst in einem nicht zu kühlen Anbau ca. bis März/April. In schlechten Jahren kann er auch schon im Jan./Febr. hin sein. Das ist aber selten.

Ich würde ihn schon alleine wegen seiner Verlässlichkeit im Ertrag jederzeit wieder pflanzen.
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Mediterraneus
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Re: Apfelsorten

Mediterraneus » Antwort #29 am:

Welcher Apfel ist geruchsmäßig ähnlich dem Jakob Fischer, aber eher "schafsnasig" gebaut, also eher hoch und schief mit kleiner Blüte.

Jetzt schon duftend, auch schon essbar (verwurmt). Gibt's da was? Baum wurde vor ca. 30 Jahren als Hochstamm gesetzt (Flurbereinigung).
Wurde eigentlich ursprünglich für Jakob Fischer gehalten, aber die Form passt so gar nicht und der Apfel ist auch nicht so groß.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

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