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Frage zu Glyphosat (Gelesen 804728 mal)

Hier bist du richtig, wenn du nicht genau weißt, wohin mit deiner Frage oder deinem Thema!

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thuja thujon
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Re: Frage zu Glyphosat

thuja thujon » Antwort #2070 am:

Naja, ich weiss nicht, was ich davon halten soll. ... Glyphosat zusammen mit selbstfahrenden Autos und neu zu nennen. Neu ist doch nur die Landwirtschaft für Leute, die die Landwirtschaft nicht mehr kennen. Ist wie vieles andere auch komplexer und nachhaltiger geworden. Ich kann nicht wirklich erkennen, was mir der Artikel sagen will. Wir erinnern uns zu Glyphosat: erstmals hergestellt 1950 durch Dr. Henri Martin, Angestellter der Pharmafirma Cilag in der Schweiz. Wäre in Deutschland nicht möglich gewesen, da waren sie wohl noch mit Trümmer wegräumen und Wiederaufbau nach dem 2ten Weltkrieg beschäftigt. 14 Jahre später, noch vor der Hippiezeit, kam Glyphosat als Komplexbildner wieder auf den Tisch. Für Waschmittel oder ähnliches, ich weiß es nicht. Schließlich gab es ab 1951 schon die ersten vollautomatschen Waschmaschienen zu kaufen. Jahre später als Herbizid fast übersehen, weil es solange braucht um seine herbizide Wirkung zu entfalten, dann doch noch entdeckt, patentiert und vermarktet. Seitdem hundertfach kopiert. Seit der Entdeckung von Agrobacterium tumefaciens zunehmend in der Kritik.
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lerchenzorn
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Re: Frage zu Glyphosat

lerchenzorn » Antwort #2071 am:

... Landwirtschaft ... Ist ... nachhaltiger geworden.
Das ist mir jetzt wirklich neu ... :-X
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dmks
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Re: Frage zu Glyphosat

dmks » Antwort #2072 am:

Na dann :DGuten Morgen - und willkommen in der realen Welt! ;)Wenn ich Landwirtschaft vor 30 Jahren und heute vergleiche bin ich sehr froh über diese Entwicklung. Und das gerade im Bereich der Herbizide.
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lerchenzorn
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Re: Frage zu Glyphosat

lerchenzorn » Antwort #2073 am:

;) welche Realität meinst Du gerade?Nachhaltigkeit und Wirklichkeit haben gemeinsam, dass sich jeder seinen eigenen Begriff davon macht, der mit dem des anderen manchmal wenig zu tun hat.Wenn man den Horizont auf die Herbizide und ihre unmittelbare Giftigkeit beschränkt, kann man das Heute schnell nachhaltig finden. Wenn man als Förster nur das Holz wachsen sieht, ist man seit 300 Jahren der Gralshüter der Nachhaltigkeit. Sobald Du ein paar Aspekte mehr betrachtest, wird das mit der Nachhaltigkeit komisch.
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dmks
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Re: Frage zu Glyphosat

dmks » Antwort #2074 am:

Nachhaltigkeit bedeutet eine generationsübergreifende Nutzung. Heißt einen möglichst schonenden Umgang mit Boden und Ressourcen. Und - je mehr Aspekte man betrachtet, um so wichtiger und wirtschaftlich bedeutsamer wird Nachhaltigkeit.
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lerchenzorn
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Re: Frage zu Glyphosat

lerchenzorn » Antwort #2075 am:

Genau.
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dmks
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Re: Frage zu Glyphosat

dmks » Antwort #2076 am:

Ein wichtiges Prinzip moderner Landwirtschaft ;)
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lerchenzorn
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Re: Frage zu Glyphosat

lerchenzorn » Antwort #2077 am:

Das müsste jetzt zur Vertiefung in ein "Käffchen" münden 8). Vielleicht wird das ja mal was. Meld Dich, wenn Du in der Gegend bist. Ich auch.
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dmks
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Re: Frage zu Glyphosat

dmks » Antwort #2078 am:

Was wohl in so einem Kaffee alles drin ist? 8)Bin dabei! ;D
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Re: Frage zu Glyphosat

thuja thujon » Antwort #2079 am:

Ich bin Anfang September auf der Dahme, dort ist auch Platz für drei. Wäre Kaffee aus der Runterdrückmaschiene ok? Strom ist auf dem Boot Mangelware.In den letzten Jahren entstanden einige Modelle, um Nachhaltigkeit zu messen. Damit man nicht nur drüber reden muss, sondern auch was verändern kann, muss man etwas messen können, damit Vergleiche möglich sind. 3 Säulen, je nach Modell bis mit bis zu 200 Punkten. Ökologie, Ökonomie, Gesellschaft. Giftigkeit von PSM für das Ökosystem Acker ist lediglich ein Punkt in der Säule Ökologie. Wenn ich heute durch den Pfälzer Wald laufe und manche Orte mit alten Fotos vergleiche, dann war früher häufig Ackerland bis hoch auf die Bergkuppe zu den Felsen. Heute liegen diese im tiefsten Wald. Da konnte in den letzten Jahren offensichtlich Ackerland wieder zu Wald umfunktioniert werden. Allerdings Nutzwald, also nach wie vor nicht renaturiert. Vergleich einer Herbizidanwendung von wirklich früher und heute: 50-300 kg/ha Natriumchlorat / 0,5-2kg/ha Glyphosat Wenn man sich die Erhebungen vom JKI bezüglich Behandlungsindex anguckt, ist es schwer nachzuvollziehen, warum gerade Mais in der Kritik steht, als besonders intensive Kultur gilt und nicht zB Äpfel. http://papa.jki.bund.de/index.php?menuid=43&getlang=de
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Staudo
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Re: Frage zu Glyphosat

Staudo » Antwort #2080 am:

Apfelplantagen und Weinberge wirken eben romantischer als ein Maisacker. ;)
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Re: Frage zu Glyphosat

Mediterraneus » Antwort #2081 am:

Wenn ich Landwirtschaft vor 30 Jahren und heute vergleiche bin ich sehr froh über diese Entwicklung. Und das gerade im Bereich der Herbizide.
Vor 30 Jahren gabs hier noch ganz viele kleine Bäuerli, oder Nebenerwerbler, die haben für sich selbst noch Kartoffeln angebaut. Die Äcker waren klein, von (meist ungedüngten) Wiesen und Streuobst durchsetzt, das Gras bekam der Gaul oder die Kuh (Milch) oder die Hasen (Sonntagsbraten). Auf den Wiesen standen alte Apfelbäume, die wurden für Most und Lagerobst gebraucht.Dazwischen auf den Kornäckern wurde sicherlich auch gespritzt, auch bedenklichere Sachen bestimmt.Heute sind die Wiesen verpachtet, ein Großbauer nutzt sie als billige Entsorgung für seine Biogasanlage-Rückstände. Die Blumen sind totgedüngt, nur Gras. 5 mal im Jahr gemäht.Die alten Apfelbäume werden gerodet, damit der Bauer besser mit seinen großen Maschinen drüberfahren kann.Die Kornäcker sind meist großen Maisäckern gewichen. Oder Raps. Mehrere Felder wurden zusammengelegt und an den Großbauern verpachtet.Dieser spritzt nun umweltfreundlichere Pflanzenschutzmittel und Herbizide, nahezu flächendeckend. Also ich bin nicht so froh über diese Entwicklung :'(
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Re: Frage zu Glyphosat

Staudo » Antwort #2082 am:

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Re: Frage zu Glyphosat

Wühlmaus » Antwort #2083 am:

@ MediterraneusLokal mag dieser Eindruck (fordergründig) stimmen.Aber vor ca. 40 Jahren hatte ich mit meinen späterenSchwiegereltern heftige Diskussionen wg der Verwendung von E605 im Hausgarten gegen Blattläuse und Raupen an Rosen.Knapp 10 Jahre später habe ich erlebt, dass man in Kalifornien ungestraft Altöl (beim Ölwechsel im PKW aufgefangen) verwendet hat, um einen Straßengraben vor dem Haus unkraut- und tierfrei zu halten :-XAll das gehört auch zu der guten alten Zeit der idyllischen Kleinfelderwirtschaft....
WühlmausGrüße

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Re: Frage zu Glyphosat

hargrand » Antwort #2084 am:

@Mediterraneus:Diese Entwicklung ermöglicht aber schließlich billige Nahrungsmittel. Ich würde es anders gewiss auch schöner finden, aber heimische Bauern müssen auch noch von was leben. Da gilt: Entweder immer nach vorne und größere Produktion - oder flucht in eine Nische, was heute nicht mehr so einfach ist.
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