Sorry, Falschmeldung: ich hab Rosen-Pilzfrei Bocaccio von Dr Stähler.
Angewendet von mir bei Krautfäule bei Kartoffeln voriges Jahr, bei Zwiebeln und Zucchini dieses Jahr an einem der wenigen regenfreien Tage. Das war etliche Zeit vor der Ernte.
damit dürftest du gegen das gesetz verstoßen haben. übel. :-\
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Ich glaube, die Anwendung im eigenen Garten am eigenen Gemüse ist jedem selbst überlassen. Nix Gesetz. Da ist der Zettel eher eine Empfehlung - und beeinhaltet Haftungsausschluss bei falscher Anwendung...
@ Bristle - es gibt danach 22 Mittel bei Phythophtora infestans (anderes Suchwort geht nicht) - eines davon ist tatsächlich Saprol-Gemüsespritzmittel ;D - das ist jetzt garnicht so lustig, wenn es dagegen nicht wirkt.
Es sind einige Spritzmittel auf Kupferbasis dabei - sind es die, die helfen?? Irgendein Kupfermittel habe ich noch stehen - das hatte ich mal gegen Birnengitterrost genutzt...
Auch das o.g. Rosenspritzmittel steht auf der Liste der im Kleingarten zugelassenen Spritzmittel für Gemüse....mit der gleichen Wirkstoffgruppe wie Saprol pilzfrei....
Rosen-Pilzfrei Saprol (Zulassungsnummer Nr. 024560-60) enthält ebenso wie Gemüse-Pilzfrei Saprol lt. Datenbank Azoxystrobin und damit denselben Wirkstoff wie Rosen-Pilzfrei Bocaccio. Beide werden lt. Datenbank gegen Phytophthora eingesetzt.
Pilzfrei Saprol Rosen AF hingegen nicht, dieses Produkt enthält Tebuconazol und Trifloxystrobin.
Aber, jetzt kommt's:
Rosen-Pilzfrei steht zweimal in der Datenbank, mit unterschiedlichen Zulassungsnummern: Nr. 024560-60 mit Azoxystrobin als Wirkstoff Nr. 004582-00 mit Triticonazol.
Hast du doch sauber gelistet - nur dass es offenbar nicht (immer) hilft. Das Mittelchen damals war jedenfalls auch ein Rosenspritzmittel. Nun wissen wir ja alle, dass es auch bei dem Pilzchen für die Braunfäule reichlich Mutationen gibt - vielleicht ist ja die Pilzkultur 2016 schon immun gegen Saprol....
Hast du denn schon einmal was gespritzt in dieser Richtung?? Kupfer vielleicht?? Beim Birnengitterrost hat es dazu geführt, dass sogar dieses Jahr kaum was an den Bäumen ist - gespritzt 2014.
Von den T-Wirkstoffen ist aber keiner gegen Braunfäule mit gelistet - da gibt es nur A..., Kupfer und Propamocarb.
G hat geschrieben: ↑17. Aug 2016, 14:08 ...Hast du denn schon einmal was gespritzt in dieser Richtung?? Kupfer vielleicht?? Beim Birnengitterrost hat es dazu geführt, dass sogar dieses Jahr kaum was an den Bäumen ist - gespritzt 2014.
etwas o.T. aber hier ist dieses Jahr auch kaum was an den Birnbäumen. Noch nie gespritzt ;)
bzw. es hätte mit Milch ganz sicher auch funktioniert 8)
Wenn es dem Wissenszuwachs dient ;D. Große Bäume würde ich auch nicht spritzen, die müssen das aussitzen. Aber meine beiden kleinen Bäume sollen ihre Blätter behalten...
Ich hab Kupfer mal probiert - naja. Gibt hübsche blaue Flecken auf den Blättern, hilft teilweise.
Man hat mir davon abgeraten, weil es sich als Schwermetall im Boden anreichert. Andere Fungizide werden auf biologische Abbaubarkeit getestet, sonst kriegen sie keine Zulassung. Der Bioanbau braucht aber was, sonst wirds im Weinbau z B echt schwierig.
Edith: Kupfer bei Kartoffeln probiert, Birnen spritze ich nicht, da gibts robustere Sorten.
Sternrenette hat geschrieben: ↑17. Aug 2016, 13:57 Nein. Dafür zugelassen und beim Gärtner gekauft.
rosen-pilzfrei ist für gemüse zugelassen und verkauft worden?
edit: scheint so zu sein. irre.
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"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Die Erreger von Braun- und Krautfäule sind sehr ähnlich den Erregern von falschem Mehltau (Pero) und das bedeutet, was gegen Pero hilft, wirkt auch gegen Braun- und Krautfäule und umgekehrt.
Für den Kleingarten kommen eher diverse Kupferpräparate infrage und auch Phosfik. Letzteres galt bis vor kurzem als Blattdünger (Kaliumphosphit) und ohne Wartezeit, aber seit diesem Jahr ist Phosfik als Fungizit zugelassen und eine Wartezeit von 14 Tagen ist angegeben. Phosfik habe ich bisher nur im Internet zu Kaufen gesehen, die Kupferpräparate gibt es in jedem Gartenmarkt.
Phosfik ist neben Molke für echten Mehltau das bei weitem ungefährlichste Fungizit, was aber nicht bedeutet, dass man sorglos damit umgehen darf. Die allermeisten Fungizite sind Gifte und daher auch für Menschen gefährlich. Deshalb sind Arbeitsschutz, Dosierungen und Wartezeiten unbedingt peinlich genau einzuhalten.
Bei Tomaten kann man den Befall mit Braun- und Krautfäule minimieren, wenn diese überdacht angebaut werden, so dass die Blätter trocken bleiben. Die Erreger von Braun- und Krautfäule und Pero lieben Feuchtigkeit über alles (im Gegensatz zum echten Mehltau, der ein Schönwetterpilz ist) Gewächshäuser sollten immer gut durchlüftet werden, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu verhindern. Beim Bewässern dürfen die Blätter nicht nass werden! Pilzfeste Tomatensorten sind nach meinen Erfahrungen nur Geldschneiderei. Die pilzfesten Sorten werden genauso befallen wie normale Sorten.
Bei Kartoffeln ist das schwieriger. Hier sollte man auf eine gute Pilzfestigkeit der angebauten Sorten achten. Trotzdem sollte man mit einem geeigneten Mittel gegen Braun- und Krautfäule alle ca. 2 Wochen spritzen. Sonst hat man keine Freude am eigenen Anbau.
Wer mit den Fungiziten aus dem Gartenmarkt nicht klarkommt, weil zu schwach, sollte diese nicht höher dosieren, weil wenig Erfolg mit höherem Risiko und stattdessen einen Kurzlehrgang (ca. 1,5 Tage) zu Pflanzenschutzmitteln besuchen und einen Sachkundenachweis erwerben. Mit dieser Sachkenntnis kann man auch wirksamere Pflanzenschutzmittel kaufen.
Was man auf keinen Fall tun sollte, ist mal so irgendetwas zu spritzen, weil man gerade noch einen Rest hat oder weil man in irgendeinem Forum etwas gelesen hat, was irgendein Scharlatan geschrieben hat. Glaubt nur solchen Leuten, bei denen Ihr echte Sachkunde mit Sicherheit wisst, denn es sind sehr viele Scharlatane unterwegs.