Eva hat geschrieben: ↑7. Sep 2016, 14:17 Verkehrsfähig (verkäuflich) ist das Zeug dann aber trotzdem nicht. :-\
Honig ist ziemlich wertvoll. Wenn größere Charagen von Imkereien beim Test eine Belastung ergeben (große Honigabfüller haben dazu eigene Labore), dann gehen die betroffenen Honigmengen zurück. Und die Imker vermischen ihn mit unbelasteten Ware, alles bleibt unter dem Grenzwert, nichts muss weggeworfen werden - es ist nur Mehraufwand.
edit: Bei hundertfacher Übertretung des Grenzwerts wirds schwierig :-\ - aber bei kleineren Belastungen geht das.
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
Eine hundertfache Grenzwertüberschreitung bei Honig liegt immer noch deutlich unterm Grenzwert für Getreide. Getreideprodukte essen wir deutlich mehr als Honig. ;) Manchmal sind Verordnungen unlogisch.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
wenn meine Antibabypille schluckende Frau im Urlaub auf einen Pfifferling uriniert und 2 h später kommt ein Sammler vorbei, der diesen Pilz an den Lebensmitteleinzelhandel verkauft, dann sollte der eigentlich auch nicht mehr verkehrsfähig sein. Wenn man unkontrolliert in der Landschaft irgendwelche Dinge sammelt, sei es nun Pfifferling oder Pollen oder Nektar, da kann man halt nie sicher sein.
Jedenfalls gibts eine Menge Leute, die freuen sich, wenn sie so einen Pilz im Wald finden, bedenkenlos essen und damit nicht 3 Tage später im Laden die eingeschweißten, halb verschimmelten Pfifferlinge aus der Sonderaktion kaufen müssen.
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Also ich freu mich nicht, wenn ich im Wald einen Pfifferling finde, auf den jemand draufgepinkelt hat, ob mit oder ohne Antibabypille.
OT Übrigens: Es gibt eine Reihe von Untersuchungen zu Sexualhormonen im Wasser. Die können über Kläranlagen ins Wasser gelangen und dort nachweisbare nachteilige Wirkungen haben, z.B. zur Verweiblichung von männlichen Fischen führen. Die ersten Untersuchungen dazu stammen etwa von 1990 und waren mit ein Anlass dafür, hormonelle Wirkungen von Chemikalien genauer zu untersuchen und ggf. regulierend einzugreifen. Stichwort "endokrine Disruptoren (ED). Inzwischen ist das längst in der öffentlichen Debatte angekommen, auch die üblichen Gruppen wie BUND etc. haben das Thema seit Jahren auf der Liste und "entdecken" immer neue ED. Auch da ist viel Übertreibung im Spiel. Auch Glyphosat wurde, wen wundert's, schon als endokriner Disruptor ausgemacht. /OT
Wenn du es nicht weisst, freust du dich über den Pilz.
Wenn dir was ins Ohr geflüstert wird und du unsicher wirst, lässt du ihn stehen. Zumindest wenn du satt bist. Egal ob du es rational begründen kannst. Du kannst ja nicht wissen, was an den Gerüchten dran ist. Wenn du schon ausgmergelt bist, freust du dich trotzdem, in der Situation sind die Prioritäten anders verteilt.
Wenn du zum Händler deines Vertrauens gehst, wie sicher kannst du dir sein, dass meine Frau den Pilz nicht schonmal gesehen hat? Wird dir der Händler den Pilz sogar als naturbelassen, wie gewachsen, anpreisen? Mit allen `Zufällen´, die ihn so einzigartig und geschmackvoll machen?
Es gibt keine absolute Sicherheit...
Auch mit Rückstandsuntersuchungen nicht. Egal welche Werte fiktiv als schädigend empfunden werden.
ansonsten: ::) so blöd wie lollapalooza selbst. :P
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
zwerggarten hat geschrieben: ↑12. Sep 2016, 21:33 ist glyphosat denn nun doch ein pestizid?
Ja, jedenfalls im rechtlichen Sinne: Der Begriff "Pestizid" wird übergreifend für alle Stoffe gebraucht, die als Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Auch Biozide fallen unter diesen Oberbegriff.
Zitat: "Als Pestizid im weiteren Sinne werden sämtliche Pflanzenschutzmittel sowie die Mittel zur Schädlingsbekämpfung bezeichnet... Die EU-Richtlinie 2009/128/EG enthält eine Begriffsbestimmung für „Pestizid“, nach der sowohl Pflanzenschutzmittel im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 als auch Biozid-Produkte im Sinne der Richtlinie 98/8/EG über das Inverkehrbringen von Biozid-Produkten darunter fallen."
und ich dachte, glyphosat sei ein herbizid, nun ist es gar schon ein biozid...
biozide sind doch diese mittelchen gegen kastanienminiermotte, buchsbaumzünsler, eichenprozessionsspinner & co, richtig?
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Biozide sind im nicht-agrarischen Bereich eingesetzte Chemikalien oder Mikroorganismen zur Schädlingsbekämpfung, die zum Schutz der Gesundheit oder der Produkte des Menschen dienen.
Ein und derselbe Stoff kann ein Pflanzenschutzmittel und auch ein Biozid sein, muss aber nicht - es muss getrennt für beide Bereiche zugelassen werden. Der rechtliche Rahmen ist bei beiden Stoffgruppen verschieden.
Beispiel: Manche Stoffe gegen Pilze können sowohl als Fungizid im Pflanzenbau als auch als Biozid zum Holzschutz zugelassen sein.
edit: he, nicht nachträglich die beiträge pimpen! :o >:( da stand nur der erste satz. :P
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