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Wir suchen einen Hausbaum ca. 5m (Gelesen 5994 mal)
Moderator: AndreasR
Re:Wir suchen einen Hausbaum ca. 5m
Hallo Oile,als Büsche gezogene Zieräpfel werden wie auch Buschbäume der Nutzapfelsorten auf schwach wachsende Unterlagen veredelt. Diese wurzeln nur flach, erschließen deshalb Wasserreserven des Unterbodens nicht und sind auch nicht gerade langlebig. Da Deine Liset noch nicht einmal angewachsen war, liegt der Schaden nicht daran, ich möchte nur noch einmal darauf hinweisen, dass ein Zierapfel als Hochstamm auf Sämlingsunterlage bedeutend besser wächst, anspruchsloser und langlebiger ist. Bei entsprechender Bodenvorbereitung und Pflege könnte er m. E. deshalb durchaus auch als Hausbaum der von Dir gewünschten Größe geeignet sein.Wenn Du wieder einen durchgehenden Mitteltrieb bei Deiner Liset haben möchtest, kannst Du den obersten Trieb aufbinden, den verkümmerten oder abgestorbenen Mitteltrieb entfernen und die anderen Triebe einkürzen. Der von Dir zum Mitteltrieb bestimmte Zweig wird dann am stärksten weiterwachsen. Ein richtiger Baum wird sich auf einer schwach wachsen Typenunterlage jedoch nie entwickeln.LGUrs
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Re:Wir suchen einen Hausbaum ca. 5m
Als ich wuerde erstmal einen Essigbaum empfehlen. Den Rhus typhina, den es ja auch in Sorten wie 'Tiger Eyes' oder eben schlitzblaettrig als 'Dissecta'. Hoehe kommt hin, aber evtl. nicht genug Sichtschutz, muesstest du mal schauen. Tolle Herbstfaerbung ist ein Plus.Sonst vielleicht in der Hoehe Amelanchier, der auch so um die 5m hoch wird, schoener Austrieb mit Bluete im April, rote Herbstfaerbung und Beeren im Sommer.Ich wuerd ja Robinien sagen, aber da ist man schnell bei 10m. Das wird nicht gehen.Und sonst natuerlich Koniferen: Kiefern und sowas in Sorten, die nicht so gross werden. Tja Oile, ich bin gespannt, in welche Richtung die Auswahl weitergeht und wie du dich entscheiden wirst. :)Viel Spass beim Buecherwaelzen, Baumschulbesuch etc.!!
Klimazone 8b - Südengland - 60m ü. NN
Re:Wir suchen einen Hausbaum ca. 5m
@ Urs:
Auch wenn Du Oxydendrum arboreum gute Überlebenschancen zutraust, dann hat er doch gewisse Ansprüche - es mag klappen, aber mir klingt es doch etwas nach einem Experiment.Axer x zoeschense wird zwar erst langsam bekannt, ist aber ausgesprochen hart - deshalb führte ich als Beispiel seine Verwendbarkeit in der Dachbegrünung an. Auf solchen Extremstandorten herrscht im Sommer fast immer Trockenheit, Hitzestau und auch Hitzerückstrahlung und ein Baum der hier ein kühleres Waldklima möchte oder im Winter dann nicht 100%ig hart ist (da er ja angegriffen in den Winter geht) hat schlechte Chancen. Auch an Nebenstraßen von (aufgeheitzten) Innenstädten hat dieser Baum keine Probleme wie auch A. campestre `Elsrijk` nicht.Gut - Du mußt ja nicht hinter diesen Bäumen stehen, aber Oxydendrum als "besser" geeignet anzupreisen finde ich problematisch.LGmacranthaAuf Acer x zoeschense würde ich bei Pflanzung in den märkischen Quarzsand ohne regelmäßige Überlebenshilfe viel weniger vertrauen.
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Re:Wir suchen einen Hausbaum ca. 5m
Ich habe Oxydendrum nicht angepriesen, sondern lediglich dargestellt, dass er mir aufgrund des mit Sicherheit sehr armen Bodens für den Standort geeignet erscheint, wenn man sich um ihn kümmert. Die nötige Pflege wäre er meines Erachtens als sehr schönes und seltenes Ziergehölz allemal wert.Wenn man Feld-Ahorne ansieht, die auf saurem Sandboden z. B. im Rahmen von Ausgleichs- und Ersatzpflanzungen gepflanzt werden, so sind diese Pflanzen nur zu bedauern. Auf einem natürlichen Standort des Kiefern-Eichen-Birkenwaldes gedeihen nährstoffanspruchsvolle Gehölze nun mal schlecht, da mögen sie noch so trockenheitsempfindlich sein. Sicherlich könnte man auch für einen solchen Baum den Boden genauso verbessern wie für andere, für einen Zierapfel müsste man das ja auch tun ... Für mich ist Acer x zoeschense eben her ein Baum, den man pflanzt, wenn der Standort passt und man wenig Arbeit mit einem Gehölz haben möchte. Wenn man bereit ist, mehr Aufwand zu betreiben, kann man dies auch für ein auffälligeres Gehölz tun. Dies ist natürlich meine ganz persönliche Meinung, wenn jemand den Acer x zoeschense so schön findet, dass sich der Aufwand einer Bodenverbesserung lohnt ist ja nichts dagegen zu sagen. Für einige der anderen genanntenArten wäre sie eben unnötig.Was die Toleranz von Hitze und trockener Luft der genannten Ahorn-Arten angeht, so ist sie unbestritten, jedoch steht einem Baum auf urbanen Standorten im Regelfall nur selten zu wenig Wasser zur Verfügung, wenn er über ein im Verhältnis zur Krone stark entwickeltes Wurzelsystem verfügt. Wie schon geschrieben, können Stadtbäume meist Wasserreserven des Bodens unter umliegenden versiegelten Flächen nutzen (zwangsläufig ohne Wurzelkonkurrenz anderer Arten wie z. B. Gräser bei umgebendem Rasen), sie müssen es nur zügig in die Krone leiten können und sollten darüber hinaus nach Möglichkeit über eine starke Kutikula oder andere verdunstungsminderte Eigenschaften der Blätter verfügen, tolerant gegenüber verdichtetem Boden sein etc. etc. Ebenfalls nicht zu vergessen ist, dass urbane Böden im Regelfall nährstoffreich und sicherlich nur äußerst selten extrem sauer sind. Einen Boden, der dem einer Binnendünne vergleichbar ist, wird man in Städten sicherlich nicht finden, weil Stadtböden meist vielfach umgelagert, mit Mörtelresten und aufgeschütteten Substraten vermischt sind, jahrhundertelang existierende Gossen zur Nährstoffanreicherung beigetragen haben usw. Es mag sich zwar nicht stets um die besten Gartenböden handeln und auch die Wasserführung ist oft nicht optimal, mit Dünensand lassen sich Stadtböden jedoch nicht vergleichen.Caracols Idee, Amelanchier zu verwenden, finde ich auch gut, zumal die Gattung einige recht anspruchslose und säuretolerante Arten beinhaltet. Robinia "Casque Rouge" wächst genauso schnell wie Robinia pseudoacacia, wird jedoch längst nicht so hoch. Prinzipiell wäre sie sicherlich geeignet, nur treibt sie eben auch Ausläufer, wenn man die Wurzeln verletzt.
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- oile
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Re:Wir suchen einen Hausbaum ca. 5m
Ich verfolge Euren Disput gespannt!Inzwischen habe ich Herrn oile davon überzeugt, dass der Baum auch ein bisschen größer werden darf (er sollte seine Krone in 5 m Höhe entfalten)...Ausläufer sollte er nicht treiben, das wäre nicht nachbarschaftsförderlich. Die finden sowieso, dass bei uns alles zu unkontrolliert wächst. Essigbäume mag ich nicht. Koniferen auch nur bedingt, abgesehen davon, dass sich schon 2 Kiefern und eine Lärche bei uns zur Freude vieler Tiere breit machen.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re:Wir suchen einen Hausbaum ca. 5m
Mein Hausbaum ist eine Kupferfelsenbirne, der hier in NLkrentenboom heißt und wirklich viel bekannter ist als in D.Die Frage ist ja: was ist mir wichtig am Baum? Abgesehen vom Sichtschutz, schaut man ja das ganze Jahr drauf und registriert freudig jede Veränderung.Daher habe ich ja auch den Amelanchier.Austrieb: bronzefarben Weiße Blüte: AprilZarte Belaubung, später prächtige Herbstfarbe.Und leckere Früchte!
Für dich Oile aber wohl nichts, da sie eher strauchig (mehrstämmig) wächst.Wie wäre es mit der Mehlbeere Sorbus aria?Die sieht man hier als Alleebaum, dabeiwäre sie als Hausbaum ideal. Pluspunkte: Laub: grau-pelzigHerbst orangerote BeerenBlüte: Mai weißhttp://www.zeitlhoefler.de/garteninfos/str_sar.html

Oder bei Eggert Baumschule gesehenFraxinus ornus MeczekKugel-Blumeneschekugeliger Wuchs, dunkles LaubBlüten weiß duftend Maiverträgt im Gegensatz zur nahe verwandten Vogelbeere auch Hitze, Trockenheit, Stadtklima und Wind sehr gut
"Man muss nicht das Licht des anderen ausblasen, um das eigene leuchten zu lassen." Griechisches Sprichwort
- oile
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Re:Wir suchen einen Hausbaum ca. 5m
Hallo Ismene,danke für die Anregungen! Eine strauchig wachsende Felsenbirne habe ich schon. Ich mag dieses Gehölz sehr gerne. Angeblich soll man ja auch aus den Beeren Marmelade machen, aber die Amseln bei uns finden die um rohen Zustand viiiel besser!An einem Mehlbeere habe ich auch schon gedacht, ich werde mich mal nach Bildern umsehen.LGoile
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Re:Wir suchen einen Hausbaum ca. 5m
Als Alleebaum sieht man nach meiner Kenntnis eigentlich meist Sorbus intermedia, die Schwedische Mehlbeere. Sie wäre für den Standort auch sicherlich besser geeignet als die kalkliebende Sorbus aria, da sie nährstoffarmen sauren Boden besser toleriert. Im Habitus ist sie recht ähnlich, ansonsten sehr anspruchslos, außerdem auch meist für relativ wenig Geld schon in als Baum wahrnehmbarer Größe zu haben.
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Re:Wir suchen einen Hausbaum ca. 5m
Gutes Argument für meinen in Gartendingen eher nicht so großzügigen Herrn Gemahl!außerdem auch meist für relativ wenig Geld schon in als Baum wahrnehmbarer Größe zu haben.
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Re:Wir suchen (immer noch) einen Hausbaum
So, nun bricht auch bei uns wieder die Pflanzzeit an, und ich will heuer Nägel mit Köpfen machen.Im Herbst war ich voll davon überzeugt, dass ein Ahorn sein müsse (Ihr erinnert Euch: der Herbst war sehr bunt
). Göga fand dann plötzlich Säulenformen schön (ist aber nicht so mein Ding, ich finde, das würde auch nicht passen).Sohni möchte gerne einen Zwetschenbaum (das hatten wir mal, an anderer Stelle, finde ich gar nicht so schlecht).Ich selbst bin inzwischen wieder bei einem Zierapfel gelandet, und zwar Malus tschonoskii, als Hochstamm gezogen. Kann mir jemand dazu was sagen??? Wir werden auf jeden Fall die Pflanzgrube gut "veredeln" und regelmäßig wässern, zumindest die ersten 2 oder 3 Jahre, ich glaube also, dass wir das Experiment wagen könnten.LGoile

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