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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4163597 mal)
Moderator: cydorian
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ja, richtig lagern meinte ich jetzt nicht. Aber ich kann sie schon ein paar Stunden vorher abmachen.
Negronne ist eh anders als der Rest bei mir. Alle anderen Feigen sind groß und sehr weich, ja einige fast saftig.
Negronne hat eine dickere Haut und ist durch die kleine Größe auch insgesamt sehr kompakt. Innen ist sie auch irgendwie fester, obwohl zuckersüß.
Bei der kann ich mir gut vorstellen, dass sie zum Trocknen geeignet ist.
Negronne ist eh anders als der Rest bei mir. Alle anderen Feigen sind groß und sehr weich, ja einige fast saftig.
Negronne hat eine dickere Haut und ist durch die kleine Größe auch insgesamt sehr kompakt. Innen ist sie auch irgendwie fester, obwohl zuckersüß.
Bei der kann ich mir gut vorstellen, dass sie zum Trocknen geeignet ist.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Alva hat geschrieben: ↑6. Okt 2016, 08:33philippus hat geschrieben: ↑5. Okt 2016, 22:30
Laut Literatur (Baud) sollten Wunden ab einem Durchmesser von 15 mm versiegelt werden... :-\
Dünklere Verfärbungen an der Schnittstelle gelten als verdächtig (Pilz) :-\
[/quote]
Und muss man Schnittflächen, die größer als 15 mm sind, auch behandeln?
Genau :) Sobald du einen Ast dieser Stärke entfernst, Wundschutzmittel drauf ;) Eine Präventivmaßnahme. Das hindert Bakterien, Viren, Sporen etc. in die Wunde einzudringen. Natürlich sollte das geschehen, so lange die Wunde frisch ist, also am besten gleich (wir haben das ja beide verabsäumt ;) ). Das gilt dann auch speziell für dich, wenn du im Frühling mit Gartenschere beherzt an die Sache gehst ;)
Spezielles Mittel empfiehlt er keines, er redet generell von Versiegelung der Schnittstellen beim Rückschnitt oder eben bei anderen Wunden (Bruchstellen..).
[quote author=Mediterraneus link=topic=35681.msg2736023#msg2736023 date=1475734710]
Auf deinem Foto kommt ein kleiner Nachteil der "Negronne" gut raus: Sie lässt sich nicht mit Stiel pflücken, man quatscht die Frucht quasi ab. Dadurch lässt sie sich nicht lagern, man muss sie gleich essen.(mit viel Gefühl kriegt man auch den Stiel ab, wenn man sich etwas anstrengt ;) )
Das stimmt. Es sind zwar auch Feigen dabei, die ich wegen der Höhe nur noch "irgendwie" pflücken konnte, also nicht mehr beim Stiel erwischt und fast runtergerissen habe, aber mit einer leichten Kippbewegung so quasi mit einer Hand geht das nicht; Um die Feige mit dem Stiel zu pflücken, brauche ich beide Hände: mit einer wird der Zweig gehalten, mit dem Daumen der anderen muss ordentlich Druck direkt auf den Stiel ausgeübt werden ;) Bei den Blütenfeigen geht es leichter, aber auch da haften die Feigen gut am Baum
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Mediterraneus hat geschrieben: ↑6. Okt 2016, 09:14
Bei der kann ich mir gut vorstellen, dass sie zum Trocknen geeignet ist.
Negronne soll am Baum trocknen können. Sie ist eher fest, das stimmt und die Haut der Herbstfeigen eher dick, in manchen Jahren mehr als in anderen. Sie ist auch zum Verarbeiten und zum Kochen gut geeignet, da sie nicht zerfällt.
Die Blütenfeigen haben eine dünnere Haut. Qualitativ können sie MMn mit den Herbstfeigen mithalten, was ja bei vielen Sorten nicht so ist. Die Herbstfeigen haben intensiveres Aroma, dafür ist die Textur der Blütenfeigen zarter (auch sie schmecken aber vorzüglich; aromatisch, süß und sogar saftig). Die Blütenfeigenernte ist halt recht klein, viel mehr als 15% der Jahresmenge sind es bei mir nicht.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Je kälter es wird, desto dicker wird die Haut. Das konnte ich bei dem auf und ab der Temperaturen in der letzten Zeit gut beobachten. Zwei Tage Kälte reichen da schon, dass die Haut nicht mehr zartschmelzend ist sondern ein bisschen fester. Und sobald es wärmer wird, ändert sich das wieder.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Für die Baumwunden könnte man doch Bienenwachs nehmen, etwas erwärmt kann man es kneten oder flüssig auftragen.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ich habe mal eine Wunde am Weichselbaum mit Honig eingeschmiert, weil ich das so gelesen hatte. Es hat nur zwei Tage gedauert, bis die Ameisen ihn abtransportiert hatten. ;)
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
philippus hat geschrieben: ↑6. Okt 2016, 09:32
Genau :) Sobald du einen Ast dieser Stärke entfernst, Wundschutzmittel drauf ;) Eine Präventivmaßnahme. Das hindert Bakterien, Viren, Sporen etc. in die Wunde einzudringen. Natürlich sollte das geschehen, so lange die Wunde frisch ist, also am besten gleich (wir haben das ja beide verabsäumt ;) ). Das gilt dann auch speziell für dich, wenn du im Frühling mit Gartenschere beherzt an die Sache gehst ;)
Danke für die Information. :) Ich habe grad meine Schnittstellen begutachtet. ;) Da sind einige dabei, teilweise vermutlich schon ältere, die schwarz verfärbt sind. :-\ Andere wiederum gar nicht. Ich kann mich bei den wenigsten erinnern, wann ich sie geschnitten habe. Sieht aber bis dato nicht nach negativen Auswirkungen auf die Bäume aus. (Aber vielleicht kommt das noch... :-\ )
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Das Thema "Wundverschluss" ist umstritten. Grundsätzlich bei allem Obst. Vor wenigen Jahren riet man z.B. auch beim Obstbaumschnitt dazu, alle Schnittflächen größer als 2 Eurostück mit Wundverschluss zu verschließen.
Mittlerweile denkt man da wohl anders, diese Wundverschlüsse verhindern wohl eher die Wundheilung. So wird jetzt plötzlich empfohlen, die Schnittflächen nicht zu bepinseln.
Idealerweise ist der Schnitt in der Wachstumszeit zu machen, da wächst der Schnitt auch gleich wieder zu und trocknet rasch ab.
Die Feige ist ja insgesamt sehr regenerationsfähig, also würde ich mir da nicht so die Gedanken machen. Ein gescheiter Frost, und der Baum fängt eh wieder von ganz unten an.
Mittlerweile denkt man da wohl anders, diese Wundverschlüsse verhindern wohl eher die Wundheilung. So wird jetzt plötzlich empfohlen, die Schnittflächen nicht zu bepinseln.
Idealerweise ist der Schnitt in der Wachstumszeit zu machen, da wächst der Schnitt auch gleich wieder zu und trocknet rasch ab.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Mediterraneus hat geschrieben: ↑6. Okt 2016, 13:41
Das Thema "Wundverschluss" ist umstritten. Grundsätzlich bei allem Obst.
[/quote]
Ja eh ;) und grundsätzlich neige ich dazu, mich bei umstrittenen Sachen zu dem Lager zu schlagen, das weniger Arbeit macht. ;)
[quote author=Mediterraneus link=topic=35681.msg2736193#msg2736193 date=1475754084]
Die Feige ist ja insgesamt sehr regenerationsfähig, also würde ich mir da nicht so die Gedanken machen. Ein gescheiter Frost, und der Baum fängt eh wieder von ganz unten an.
Größere Wunden machen den Baum dann vermutlich frostempfindlicher. :-\
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Wenn es keine frischen Schnittstellen sind, denke ich nicht.
Bei älteren Schnitten ist der Saftfluss vor der Schnittstelle ja schon eingestellt.
Allerdings sind alle Wunden anfällig für Pilz und Co. Gerade bei Feigen hatte ich schon mal des Öfteren den Rotpustelpilz bei zurückgefrorenen Zweigen, welche ich nicht entfernt habe.
War aber auch kein Problem, irgendwann wurde es weggeschnitten, die Feige trieb unterhalb wieder gesund aus und der Pilz war weg.
Ich würde mir jetzt bei so einer regenerationsfähigen Pflanze keine Sorgen machen. Du willst doch eh im Frühjahr zurückschneiden ;)
Bei älteren Schnitten ist der Saftfluss vor der Schnittstelle ja schon eingestellt.
Allerdings sind alle Wunden anfällig für Pilz und Co. Gerade bei Feigen hatte ich schon mal des Öfteren den Rotpustelpilz bei zurückgefrorenen Zweigen, welche ich nicht entfernt habe.
War aber auch kein Problem, irgendwann wurde es weggeschnitten, die Feige trieb unterhalb wieder gesund aus und der Pilz war weg.
Ich würde mir jetzt bei so einer regenerationsfähigen Pflanze keine Sorgen machen. Du willst doch eh im Frühjahr zurückschneiden ;)
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ja, die Frage ist nur, Wundschutz drauf oder nicht? Teilweise sind das ja dann richtig dicke Äste, die ich schneiden muss. :P
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Also ich hab in Italien noch keinen Feigenbaum mit Wundverschluss gesehen. Vielleicht sollte ich mal drauf achten.
Edit: Der von Philippus gepostete Baum aus Südfrankreich auf Seite 252 hat am Stamm eine große, offene Schnittfläche ohne Wundverschluss. Und der sieht recht lebendig aus.
Edit: Der von Philippus gepostete Baum aus Südfrankreich auf Seite 252 hat am Stamm eine große, offene Schnittfläche ohne Wundverschluss. Und der sieht recht lebendig aus.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Wunden auf der Haut heilen auch besser, wenn kein Pflaster drauf ist ;)
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Alva hat geschrieben: ↑6. Okt 2016, 14:11
Ja, die Frage ist nur, Wundschutz drauf oder nicht? Teilweise sind das ja dann richtig dicke Äste, die ich schneiden muss. :P
Mach's vielleicht vom Wetter abhängig. Bei trockenem Wetter (auch die Tage danach) wird die Infektionsgefahr geringer sein.. Ich denke wie Mediterraneus, dass Infektionsgefahr vor allem bei frischen Schnittstellen herrscht. Bei alten Schnittstellen würde ich mir keinen Stress machen, wenn bisher nix passiert ist ;)
Ich werde im Frühling die Negronne auch mal ordentlich zurückschneiden, aber da wohl höchstens die Stellen behandeln, wo die größten Wunden sind.
Auf S. 102/3 von Figues lese ich, dass beim Rückschnitt insbesondere die Infektionsgefahr mit dem Pilz Diaporthe cinerascens besteht. Dieser kann sich über Jahre ausbreiten. Er ist nach einiger Zeit an einer brüchigen Rinde (manchmal schwarz gepunktet) zu erkennen. Dieser Pilz tritt auch tief ins Innere vor und hat dort oft eine charakteristische orangebraune Farbe (siehe Bilder unten, die ich irgendwann aus Le Figuier pas à pas fotografiert habe. Hier hilft dann nur ein Wegschneiden bis ins gesunde Gewebe.
Gefährdet sind vor allem große Wunden. Deswegen sollte man im Frühling, mit scharfem Werkzeug (damit der Schnitt "sauber" ist), unweit einer Knospe oder, wenn man einen ganzen Trieb oder Ast entfernt, diesen wirklich bündig abschneiden (sodass nichts hervorsteht oder ausgefranst ist). Dann empfiehlt er bei trockenem und frostfreiem Wetter mit einem fungizidhaltigen Wundmittel die Stelle zu behandeln. Ob das Baud mit dem Wundverschluss inzwischen anders sieht, weiß ich nicht ;) (das Buch ist über 10 Jahre alt).
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ja, trockenes Wetter und Frühling :D (Kommt hoffentlich bald ;) )
Irgendwie sieht das Foto aus wie ein Negativbeispiel, wie man es nicht machen soll. ;) Schneidet man heutzutage nicht lieber auf Stummel zurück, als so große Wunden bzw. Schnittflächen zu hinterlassen?
Schon wieder ein neuer Schädling :P
*notiert sich: scharfe Astschere kaufen*
Irgendwie sieht das Foto aus wie ein Negativbeispiel, wie man es nicht machen soll. ;) Schneidet man heutzutage nicht lieber auf Stummel zurück, als so große Wunden bzw. Schnittflächen zu hinterlassen?
philippus hat geschrieben: ↑6. Okt 2016, 15:09
... Infektionsgefahr mit dem Pilz Diaporthe cinerascens ...
Schon wieder ein neuer Schädling :P
*notiert sich: scharfe Astschere kaufen*
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