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a) Bioanbau - also doch nicht? b) Moin moin (Gelesen 4843 mal)

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thomas

a) Bioanbau - also doch nicht? b) Moin moin

thomas »

Die heutige Pressekonferenz von Biosuisse war vom erstmaligen Rückgang des Konsums von Bioprodukten im Jahr 2005 gekennzeichnet Artikel 1, Artikel 2. War also alles doch nicht mehr als eine Modeerscheinung? Schauen die Verbraucher zuerst auf den Preis, und nehmen Pestizidrückstände, Gentechprodukte und Massentierhaltung auf die leichte Schulter? Und im Garten - wozu noch mehr bezahlen für Biosaatgut oder Biosetzlinge, warum keine Herbizide spritzen, weshalb naturnah gärtnern? Vielleicht bewegen wir uns tatsächlich weg von der Natur, nicht plötzlich, aber stetig. Noch vor Kurzem war die Hoffnung berechtigt, dass zertifizierte Bioprodukte bald einen Marktanteil von 20 % erobern oder gar zum Standard werden würden, nun muss man befürchten, dass sie dereinst wieder ganz verschwinden.
knorbs
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Re:Bioanbau - also doch nicht?

knorbs » Antwort #1 am:

in der februarausgabe des geo magazin las ich einen interessanten artikel über die alterns-forschung. besonders interessant das schaubild über die entwicklung der durchschnittl. lebenserwartung... ich dachte immer, dass sei eine kurve...sie ist linear. dabei kamen mir die vielen diskussionen hier über bioprodukte vs. industrieller nahrungsmittelherstellung in den sinn. also einen rückschluss ziehe ich da für mich...industriell hergestellte nahrungsmittel mit all ihren nachgesagten schlechten eigenschaften scheint sich nicht nachteilig auf die lebenserwartung auszuwirken...im gegenteil...die allgegenwärtige verfügbarkeit im zusammenwirken mit vielen anderen faktoren (z.b. med. versorgung, absenz von kriegen, weitgehend funktionierende sozialsysteme, arbeitsschutzbestimmungen, allg. lebenszufriedenheit) scheinen die lebenserwartung ständig zu verlängern. also was solls, wenn sich ein kleines marktsegment rückwärts entwickelt...angebot und nachfrage bestimmen das.
z6b
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thomas

Re:Bioanbau - also doch nicht?

thomas » Antwort #2 am:

Die Lebenserwartung ist natürlich ein Kriterium. Bio wird in vielen Ländern vor allem mit dem Gesundheitsargument vermarktet. Allerdings geht der ethische Anspruch weiter, nämlich in Richtung intakter Umwelt und Erhaltung der Artenvielfalt. Hierzu vermag der Bioanbau einen wesentlichen Beitrag zu leisten. Das scheint aber vielen Verbrauchern nicht (mehr) bewusst zu sein oder sie beurteilen es als weniger wichtig als z.B. den Preis.
Albrecht
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Re:Bioanbau - also doch nicht?

Albrecht » Antwort #3 am:

@knorbsNein, du zahlst die Lebenserwartung mit deinen Krankenkassen und Rentenbeiträge. Jeden Tag mehr, solange, bis du ein Fall für die Sozialhilfe wirst.Der Vergleich hinkt an allen Enden und ist an den Haaren herbeigezogen. Wir haben heute nur die Mittel und Möglichkeiten, die Fehlernährung mit medizinischen und damit letztlich mit finanziellen Mitteln auszugleichen und die Menschen länger am Leben zuerhalten. Notfalls noch tot über Jahre zuerhalten. Mit gesunder Ernährung die mit einem geringeren Krankenstand einhergeht hat das nichts zutun.GrüßliesJürgen
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fars
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Re:Bioanbau - also doch nicht?

fars » Antwort #4 am:

Wir hatten diese Diskussion schon mal, aber dennoch:Dann müssten die Bauern in den Anden, auf Tibets Hochplateau oder gar im paradiesischen Kaschmir ja die gesündeste Durchnschnittsbevölkerung der Welt sein. Ist das so?
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fars
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Re:Bioanbau - also doch nicht?

fars » Antwort #5 am:

@ FisalisUnlängst war es noch anders zu lesen. Der Bio-Landbau schwimmt auf einer Riesenwoge, so dass sogar schon China sich daran beteiligt (als Lieferant). Wir waren uns in der Diskussion, glaube ich, einig, dass "Bio" nicht unbedingt auch "Öko" sein muss.
knorbs
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Re:Bioanbau - also doch nicht?

knorbs » Antwort #6 am:

...intakter Umwelt und Erhaltung der Artenvielfalt. Hierzu vermag der Bioanbau einen wesentlichen Beitrag zu leisten.
für mich sind das schlagworte, sonst nichts. wie will man artenvielfalt erhalten, wenn landwirtschaftliche bioprodukte angebaut werden sollen...da muss die vorhandene natur erst mal beseitigt werden um platz für die "bio"-agrarfläche zu schaffen. "biokühe" fressen "biogras". damit genügend gras produziert werden kann, muss die wiese gedüngt werden, dafür reichen die paar kuhfladen nicht. das idyll von heidi + ihre gesunden almwiesen taugt nicht für die versorgung von ~730 mio europäern. nix mit artenvielfalt. biologisch produzierte nahrungsmittel schaffen, so sie einen essentiellen beitrag zur allg. nahrungsversorgung leisten wollen ebenfalls monokulturen. wo siehst du denn da artenvielfalt?@albrechtmag ja alles sein + mitspielen jürgen. trotzdem sehe ich da schon einen zusammenhang. in den sog. westl. industrieländern, deren menschen sich ganz überwiegend mit "industrienahrung", auch junkfood, versorgen, werden die menschen zunehmend älter. natürlich hat das viele gründe, aber ich kann doch nicht ignorieren, dass eben diese entwicklung trotz dieser umstände fakt ist.
z6b
sapere aude, incipe
Albrecht
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Re:Bioanbau - also doch nicht?

Albrecht » Antwort #7 am:

Wir hatten diese Diskussion schon mal, aber dennoch:Dann müssten die Bauern in den Anden, auf Tibets Hochplateau oder gar im paradiesischen Kaschmir ja die gesündeste Durchnschnittsbevölkerung der Welt sein. Ist das so?
Weiß mans?...und was ist schöner? Mit 60-70 ooops, gesund in die Kiste zu springen? Oder mit Allergien, Herzerkrankt und arterienverklakt bis 100 dahingesiecht?Für mich ist das klar das der Biomarkt momentan zusammenbricht. Die Bioprodukte im Diskcounter öffnet mit den Dumpingpreisen wieder Tor und Tür für Betrüger, die manchmal garnicht anders können als mit Schiebereien sich am Leben zuerhalten.Ich selbst bin seit einiger Zeit auf Märkten mit Öko und Konventioneller Ware am Stand.Die überwiegend ältere Bevölkerung (Ü50) wünscht ökologisch saubere Ware, während überwiegend südländische und/oder jüngere Familien nur auf den Preis schauen. Ausnahmen gibts natürlich überall.Spanische Ware liegt wie Blei auf dem Tisch, wahrscheinlich auch zurecht.Mehr Geld wird in absehbarer Zukunft nicht zur Verfügung stehen, also lebt der Discounter.Fertig, so einfach ist das Leben.GrüßliesJürgen
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netrag
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Re:Bioanbau - also doch nicht?

netrag » Antwort #8 am:

War also alles doch nicht mehr als eine Modeerscheinung? Schauen die Verbraucher zuerst auf den Preis, und nehmen Pestizidrückstände, Gentechprodukte und Massentierhaltung auf die leichte Schulter?
Hallo fisalis,worüber wunderst Du Dich eigentlich. In einer Gesellschaft in der die Renten indirekt ständig gekürzt werden und die Arbeitslosen immer mehr werden ist es sicher nicht verwunderlich, wenn immer mehr Menschen nur auf den Preis schauen. Ihnen bleibt gar nichts weiter übrig. Oder sollte das in der Schweiz anders sein?Herzl.Grußnetrag1
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netrag
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fars
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Re:Bioanbau - also doch nicht?

fars » Antwort #9 am:

...und was ist schöner? Mit 60-70 ooops, gesund in die Kiste zu springen? Oder mit Allergien, Herzerkrankt und arterienverklakt bis 100 dahingesiecht?
Erstens werden sie in den genannten Regionen nicht so alt und Zweitens ist das so eine Sache mit dem kurzen/kürzeren "gesünderen" Leben. Frag den mal, der Freund Hein schon um die Ecke lugen sieht.Unlängst war eine Veröffentlichung (STERN?), dass Discounter-Bio durchaus das Prädikat verdient. Diese Agrarform hat sich inzwischen weltweit entwickelt. Nur erfolgt die Produktion in einigen Ländern (China?) mit ökologisch schwer oder nicht vertretbaren Methoden.
thomas

Re:Bioanbau - also doch nicht?

thomas » Antwort #10 am:

@ FisalisUnlängst war es noch anders zu lesen. Der Bio-Landbau schwimmt auf einer Riesenwoge, so dass sogar schon China sich daran beteiligt (als Lieferant). Wir waren uns in der Diskussion, glaube ich, einig, dass "Bio" nicht unbedingt auch "Öko" sein muss.
Weltweit wächst der Bioanbau nach wie vor. Der Schweizer Markt ist auch nicht gerade repräsentativ, aber dass hierzulande nun erstmal seit 25 Jahren deutlich weniger Bioprodukte nachgefragt werden, ist bemerkenswert. Nicht öko sind viele Bioprudkte wegen langen Transportwegen und der Aufweichung von Vorschriften betreffend die Beheizung von Glashäusern (Bio-Spargeln und Bioerdbeeren im März).@knorbs: Der Arterhaltung dienen die vorgeschriebenen Ausgleichsflächen (Brachstreifen), wo zumindest Kleintiere erhalten werden. Ausserdem sind Pestizidspritzungen vom Flugzeug aus auch nicht drin. Bsp. gäbs noch mehr, aber vieles wird heute auch in der konventionellen Landwirtschaft unter dem Druck des Biobooms auch weniger angewendet (zumindest in Europa).@netrag: Ich wundere mich nicht. Es ist eine Tatsache, dass nicht alle Menschen bio kaufen können. Ebenso, dass es viele könnten, aber nicht tun. Bleibt die Frage, wo sich Biomehrwert und Tiefpreis treffen werden, und ob überhaupt. Kompromisse sind auf Seiten der Produktion genug gemacht worden. Ab und zu muss man sich schon fragen, ob bio überhaupt noch bio ist.
willem_baltic

Re:Bioanbau - also doch nicht?

willem_baltic » Antwort #11 am:

Moin Moindie steigende Lebenserwartung in Europa und Nordamerika in den letzten 70 Jahren ist zum ganz großen Teil der Entwicklung des Kühlschrankes zu verdanken. Die Menschen nehmen frische, unverdorbene Nahrung in großer Vielfalt zu sich, wodurch Mangerernährung vermieden wird.Dank der Kühlhäuser sind wir heute in der Lage uns ganzjährig mit "Grünfutter" ztu versorgen, auch ohne Holland, Spanien und Israel. Wir haben permanent Zugang zu Vitaminquellen. Das hat nichts mit Bio zutun.Gruss willem
thomas

Re:Bioanbau - also doch nicht?

thomas » Antwort #12 am:

Bleibt die Frage, wer an Bio im eigenen Garten festhält. Gemüsegärtner sind da eher sensibilisiert, aber wenn das teure Blümchen welkt, wird wohl doch nicht selten die Giftkanone in Stellung gebracht - oder?
lonesome

Re:Bioanbau - also doch nicht?

lonesome » Antwort #13 am:

@willihoy, klink mich grade in den thread ein und da sagt wer was von moin moin
Moin Moin
deute ich Guten Morgen! ist aber schon eine weile vorbei. schau draussen. schwarz! merkste. iss nacht.
Dank der Kühlhäuser
biste eben ausnm kühlhaus jestiegen. oder was bisste denn für einer?fragende grüsse ob des schönen frühlingswätters.klaus-peter ;D
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frida
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Re:Bioanbau - also doch nicht?

frida » Antwort #14 am:

@willihoy, klink mich grade in den thread ein und da sagt wer was von moin moin
Moin Moin
deute ich Guten Morgen! ist aber schon eine weile vorbei. schau draussen. schwarz! merkste. iss nacht.
Dank der Kühlhäuser
biste eben ausnm kühlhaus jestiegen. oder was bisste denn für einer?fragende grüsse ob des schönen frühlingswätters.klaus-peter ;D
Im Norden ist "Moin Moin" einfach ein Gruß, der zu jeder Tageszeit ausgesprochen wird.... Also nicht so vorschnell über den Schreiberling urteilen!
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
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