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Bernsteinschabe (Gelesen 20485 mal)
Moderator: partisanengärtner
- Peace-Lily
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Bernsteinschabe
Hallo Alle,seit letztem Sommer begegneten mir im Garten wie auch einige Male in der Wohnung diese Bernsteinschaben. Ich habe zuerst einen Schock bekommen, weil ich dachte es sind Küchenschaben, aber nach Recherche im Web habe ich die Berichte über die Panik auch anderer Leute mitbekommen, die dachten sie hätten sich Küchenschaben eingefangen, aber es handelt sich um die harmlosen Bersteinschaben, die Waldschaben sind und sich eher mal nach Drinnen verirren, dort aber keinen Schaden anrichten und sich dort auch nicht vermehren, weil sie Drinnen nicht überleben können. Im Web gab es einen Bericht von jemandem der die massenweise um's Haus rum hatte und dann teilweise auch drinnen. Und der sich erst beruhigte als er erfuhr, dass es eine Waldschabe ist. Den Unterschied zwischen Wald- und Küchenschaber erkennt man glaube ich daran, dass die Waldschaben tagsüber auftauchen, die Küchenschaben eher nachts und die Küchenschaben im Genick bzw. rechts und links hinterm Kopf schwarze Flecke haben. Die Waldschaben sind auch nicht so schnell. Hier der Link: http://www.regine-ebert.de/schaben.pdf Kennt das Jemand? LG Lily
Re:Bernsteinschabe
Hallo Lily,mir ging es schon vor einigen Jahren wie dir: Schaben auf dem Balkon und im Wohnzimmer gesichtet, mal kurz Panik geschoben und nach Recherche im Netz wieder beruhigt gewesen, daß es wohl nur die Bernstein-Waldschabe sein kann.Die letzten Tage fallen sie mir hier wieder vermehrt auf, im Garten und auch auf dem Balkon.Gerade wir hier in Wiesbaden mit den zahlreichen warmen Quellen sind mit allen möglichen Schabenarten geplagt, die in der Kanalisation leben und in die Häuser besonders im Kurgebiet vordringen. Die Kammerjäger haben somit immer gut zu tun.Zum Glück wohnen wir nicht in dieser Gegend.Edit: Bernstein- ergänzt
"Lohnt sich das?" fragt der Kopf. "Nein," sagt das Herz, "aber es tut gut!"
- lerchenzorn
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Re:Bernsteinschabe
Das kommt darauf an, wo Dein Garten liegt. In D überall häufig ist die Gemeine Waldschabe (Ectobius lapponicus) (auf dem Bild). Sie ist harmlos und kann sich an Waldrändern und Säumen schon einmal in Häuser verlaufen. Ebenfalls weit verbreitet, aber seltener soll die Dunkle Waldschabe (Ectobius sylvestris) sein, die ich noch nicht gesehen habe.Die Bernstein-Waldschabe (Ectobius vittiventris) soll erst in den letzten Jahren in Deutschland aufgetaucht sein, aus Südeuropa eingewandert. Noch gilt sie als in D selten, breitet sich aber aus.Gemeine Waldschabe:
Re:Bernsteinschabe
Hier ist es der Farbe nach die Bernstein-Waldschabe, der Name könnte nicht treffender sein.
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- lerchenzorn
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Re:Bernsteinschabe
Dann ist sie wohl in den letzten drei, vier Jahren ein gutes Stück voran gekommen.
Mal sehen, wann sie hier, im Berliner Raum auftaucht.

- Gänselieschen
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Re:Bernsteinschabe
Lustiger Artikel 

- lerchenzorn
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Re:Bernsteinschabe
Ja, schön geschrieben. 

Re: Bernsteinschabe
Dieser Tage im Garten gesichtet:
"Lohnt sich das?" fragt der Kopf. "Nein," sagt das Herz, "aber es tut gut!"
- thuja thujon
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Re: Bernsteinschabe
Hallo Majalis,
die Schabe ist leider nicht eindeutig zu erkennen. Ein Männchen von ???
Google mal bitte nach Planuncus tingitanus, und schau, ob die auch bei dir schon vorkommt.
Wenn du dir unsicher mit der Bestimmung bist, kannst du mir auch gerne ein paar Exemplare schicken. Vorzugsweise schon in Alkohol eingelegt, ist wichtig für die Bestimmung unterm Mikroskop (Behaarung der Drüsengrube unter den Flügeln).
Hier legen die diversen Waldschaben gerade ihre Eipakete ab (auch hier lässt sich zwischen Ectobius vittiventris und Planuncus tingitanus unterscheiden, die Zähne am Rand der Oothek). Die andere Generation ist noch im Larvenstadium. Unterm Strich ist die Überwinterung bzw Generationsentwicklung in Mitteleuropa noch nicht vollends geklärt.
Wenn ihr irgendwas spannendes auf dem Gebiet entdeckt, lasst es mich bitte wissen.
die Schabe ist leider nicht eindeutig zu erkennen. Ein Männchen von ???
Google mal bitte nach Planuncus tingitanus, und schau, ob die auch bei dir schon vorkommt.
Wenn du dir unsicher mit der Bestimmung bist, kannst du mir auch gerne ein paar Exemplare schicken. Vorzugsweise schon in Alkohol eingelegt, ist wichtig für die Bestimmung unterm Mikroskop (Behaarung der Drüsengrube unter den Flügeln).
Hier legen die diversen Waldschaben gerade ihre Eipakete ab (auch hier lässt sich zwischen Ectobius vittiventris und Planuncus tingitanus unterscheiden, die Zähne am Rand der Oothek). Die andere Generation ist noch im Larvenstadium. Unterm Strich ist die Überwinterung bzw Generationsentwicklung in Mitteleuropa noch nicht vollends geklärt.
Wenn ihr irgendwas spannendes auf dem Gebiet entdeckt, lasst es mich bitte wissen.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
- thuja thujon
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Re: Bernsteinschabe
Die Mütter tragen das Eipaket einige Tage halb herausschauend mit sich rum. Anfangs ist es etwas grünlich-türkis, später färbt es sich braun.

Aus dem Eipaket (Oothek), das in Spalten versteckt überwintert, schlüpfen im Frühjahr winzige Tierchen.


Ausgewachsen mit voll entwickelten Flügeln:


Aus dem Eipaket (Oothek), das in Spalten versteckt überwintert, schlüpfen im Frühjahr winzige Tierchen.


Ausgewachsen mit voll entwickelten Flügeln:

gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Bernsteinschabe
Hallo thuja thujon,
mal schauen, ob es mir gelingt noch in diesem Jahr ein Exemplar aufzustöbern und besser abzulichten, alternativ einzufangen. Große Chancen rechne ich mir allerdings nicht mehr aus - es ist kalt geworden :P.
mal schauen, ob es mir gelingt noch in diesem Jahr ein Exemplar aufzustöbern und besser abzulichten, alternativ einzufangen. Große Chancen rechne ich mir allerdings nicht mehr aus - es ist kalt geworden :P.
"Lohnt sich das?" fragt der Kopf. "Nein," sagt das Herz, "aber es tut gut!"
- thuja thujon
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Re: Bernsteinschabe
Die letzten finde ich hier meist im Dezember. In der Regel sitzen sie in Blüten, der Stielgrube vom Apfel oder ähnlichen Verstecken, wie zB leere Samenstände von Ziertabak usw. In aufeinadergestapelten Blumentöpfen kann man sie auch regelmäßig finden. Wenn man mal weiss wo, dann findet man sie fast immer.
In Mainz-Finthen wurde P.t. übrigens das erste mal für D. nachgewiesen.
Hier ein pdf mit den Details:
http://www.senckenberg.de/files/nwr/bohn_et_al_2013_arthrsystphylog_71_3_p139-168.pdf
In Mainz-Finthen wurde P.t. übrigens das erste mal für D. nachgewiesen.
Hier ein pdf mit den Details:
http://www.senckenberg.de/files/nwr/bohn_et_al_2013_arthrsystphylog_71_3_p139-168.pdf
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Re: Bernsteinschabe
Gestern habe ich tatsächlich noch eine Schabe gefunden und einfangen können.
Und nun hast du eine PM ;)
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