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Unterlagen bei Pflaumen und Zwetschen / Erfahrungen (Gelesen 32821 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Wild Obst
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Re: Unterlagen bei Pflaumen und Zwetschen / Erfahrungen

Wild Obst » Antwort #15 am:

Ohne eigene Erfahrung schätze ich basierend auf den Angaben der WaVit Anbieter und Unterlagenvergleichen, dass WaVit für 4-5m Kronendurchmesser eher zu schwachwüchsig sein wird. St Julien A könnte gehen, wird aber teilweise auch als recht schwachwüchsig angegeben, 4m Durchmesser sollte sie vielleicht schon noch schaffen.
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Monti
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Re: Unterlagen bei Pflaumen und Zwetschen / Erfahrungen

Monti » Antwort #16 am:

Danke dir. Gibts denn noch was zwischen Myrobalane und St. Julien A? Wo ist in etwa Brompton anzusiedeln?
Wild Obst
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Re: Unterlagen bei Pflaumen und Zwetschen / Erfahrungen

Wild Obst » Antwort #17 am:

Brompton kenne ich nicht persönlich, soll nach meiner Internetrecherche recht starkwüchsig sein, eher wie Myrobalane oder ein bisschen schwächer. Quellen (nur Beispiele):
gruener-garten-shop.de
veredeln.info

Zwischen Brompton und St. Julien A liegt St. Julien INRA2 (bzw INRA 655-2), die aber Wurzelausläufer bildet. Die habe ich vermutlich selbst bei Altbäumen und von meinem Obstbauanfang, wo ich mir noch kaum Gedanken über Unterlagen gemacht habe.
Teilweise habe ich auch wurzelechte Hauszwetschgen als Unterlagen verwendet, diese sind im Wuchs wohl auch zwischen den St. Juliens und Brompton/Myrobalane, machen allerdings auch Wurzelausläufer und sind keine "Handelsunterlagen". Meinen Erfahrungen nach sind sie etwas zivilisierter als die St. Julien INRA2 (bzw INRA 655-2) im Wurzelausläufer treiben. Und prinzipiell sollte man wegen zB. Scharka oder anderen Krankheiten auch keine ungeprüften Unterlagen verwenden, aber wenn ich die nur um vielleicht 100m bei mir verpflanze, verbreite ich nichts, was nicht sowieso schon bei mir lokal vorhanden ist.
Bei neuen Bäumen, und weil der Pflanzplatz knapper wird, verwende ich St. Julien A, weil schwacher wachsend und weil sie keine Wurzelausläufer machen soll. Diese finde ich bei meinen älteren Bäumen teilweise etwas lästig, aber auf der Wiese stören sie nicht zu sehr. Im Hausgarten würde ich inzwischen keine Bäume auf Unterlagen mit solcher Neigung mehr pflanzen.
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Monti
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Re: Unterlagen bei Pflaumen und Zwetschen / Erfahrungen

Monti » Antwort #18 am:

Dann bleibe ich bei der St. Julien A. INRA 2 hatte ich schon vorher wegen der Wurzelausläufer ausgeschlossen.
Bei der Bropton ist es mir zu heikel, ob der Baum dann nicht doch zu groß/breit wird. Unser jetziger hat, vermutlich Wurzelecht, 7-8 m Kronendurchmesser.
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Mediterraneus
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Re: Unterlagen bei Pflaumen und Zwetschen / Erfahrungen

Mediterraneus » Antwort #19 am:

Bei Hanita wirst du wohl keine so großen Probleme mit der Breite bekommen, egal, welche Unterlage.
Hanita wächst eher wie eine Pappel, sehr steile Äste nach oben. Brüchig scheint sie auch zu sein.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Monti
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Re: Unterlagen bei Pflaumen und Zwetschen / Erfahrungen

Monti » Antwort #20 am:

Hanita steht nun im Garten auf St. Julien A als Hochstamm. :)

Das mit dem brüchigen Holz hat mich kurz zweifelnd gemacht, nachdem ich noch etwas dazu gelesen hatte. Es wurden schlimme Sachen berichtet. ;) Praktisch ist das aber nicht so arg. Zumindest wenn man etwas behutsam und mit Geduld ran geht, lassen sich auch die Triebe der Hanita gut in die gewünschte Position bringen. Hab's ausprobiert, wenn man den Trieb schnell etwas kräftiger biegt, bricht und spreiselt er tatsächlich ungewohnt stark. Langsam nach und nach gebogen schafft man auch 90° bei ~5 cm Radius.
Der Steile Trieb/Astansatz lässt sich damit allerdings nicht beheben...
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Gänselieschen
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Re: Unterlagen bei Pflaumen und Zwetschen / Erfahrungen

Gänselieschen » Antwort #21 am:

Ich habe vor ca. 12 Jahren eine Hanita gepflanzt. Sie wächst tatsächlich recht steil, ist aber noch nie gebrochen. Ich habe etwas spät mit dem Schnitt angefangen. Dadurch hat sie einige sehr steile hohe Äste. Die Äste, derer ich später habhaft werden konnte, ließen sich aber gut erziehen. Nützt nur jetzt wenig, da das Höhenwachstum viel stärker ist. Es ist dennoch ein lockerer Baum - kam aber spät in Ertrag. Er trägt auch jetzt nicht überreichlich, aber zumindest schon das dritte Jahr in Folge. Die Früchte sind riesig und sehr schmackhaft. Ich kämpfe immer mit den Waschbären um meine Ernte. Die erste Verzweigung liegt für einen wirksamen Waschbärenschutz mit ca. 160 bissel zu niedrig. Einen noch tieferen Ast habe ich schon beseitigt.
Habe ein paar Mal ernsthaft überlegt, den Baum rauszuschmeißen, aber inzwischen bin ich drüber hinweg, da ja endlich was zu ernten ist. 5 kg etwa - von einem großen Baum - ist nicht viel. Aber auch in diesem Jahr kann der Frost bissel geschadet haben.

Ich bin mal gespannt, wie sich die Hanita bei dir entwickelt, und wann du das erste Mal ernten kannst. Vielleicht bekomme ich es ja hier mit.

Ich suche mal nach einigen Fotos, auf denen der Baum mit Wuchsform zu erkennen ist.
mime7
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Re: Unterlagen bei Pflaumen und Zwetschen / Erfahrungen

mime7 » Antwort #22 am:

Monti hat geschrieben: 24. Okt 2016, 21:25
..... bricht und spreiselt er tatsächlich ungewohnt stark. Langsam nach und nach gebogen schafft man auch 90° bei ~5 cm Radius.

Du kannst einen Pflaumenast mit 10cm Durchmesser um 90 Grad biegen? Auf Ästen dieses Kalibers klettern bei mir die Kinder, da biegt sich nichts mehr, schon gar nicht dauerhaft.

Das Formieren des Pflaumenbaumes sollte früher erfolgen. Ich mach das meist bei Astdurchmessern von 2, höchstens 3cm. Bei den Stärken ist bei der Hanita eines Bekannten so mancher Ast gebrochen, aber vielleicht waren wir nicht vorsichtig genug, oder es ist von den Jahreszeiten abhängig. Ich kann es jedenfalls nicht mehr ausprobieren, der Baum wurde gerodet.

Gruss
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Monti
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Re: Unterlagen bei Pflaumen und Zwetschen / Erfahrungen

Monti » Antwort #23 am:

G hat geschrieben: 26. Okt 2016, 12:35
Ich suche mal nach einigen Fotos, auf denen der Baum mit Wuchsform zu erkennen ist.
[/quote]
Das wäre super! :)

mime7 hat geschrieben: 26. Okt 2016, 12:48
[quote author=Monti link=topic=56958.msg2747757#msg2747757 date=1477337108]
..... bricht und spreiselt er tatsächlich ungewohnt stark. Langsam nach und nach gebogen schafft man auch 90° bei ~5 cm Radius.

Du kannst einen Pflaumenast mit 10cm Durchmesser um 90 Grad biegen? Auf Ästen dieses Kalibers klettern bei mir die Kinder, da biegt sich nichts mehr, schon gar nicht dauerhaft.

Das Formieren des Pflaumenbaumes sollte früher erfolgen. Ich mach das meist bei Astdurchmessern von 2, höchstens 3cm. Bei den Stärken ist bei der Hanita eines Bekannten so mancher Ast gebrochen, aber vielleicht waren wir nicht vorsichtig genug, oder es ist von den Jahreszeiten abhängig. Ich kann es jedenfalls nicht mehr ausprobieren, der Baum wurde gerodet.

Gruss

Wie kommst du bei einem frisch gepflanzten Baum auf 10 cm Astdurchmesser?
Ich erziehe meine Bäume von Anfang an, nicht erst, wenn sie schon verwachsen sind. So kann man die gut bleistiftstarken Triebe leicht in die gewünschte Richtung leiten und hat keine Probleme mit dem ausbrechen. So habe ich es nach dem Öschberg-Palmer Schnitt gelernt.
mime7
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Re: Unterlagen bei Pflaumen und Zwetschen / Erfahrungen

mime7 » Antwort #24 am:

Monti hat geschrieben: 26. Okt 2016, 12:58
mime7 hat geschrieben: 26. Okt 2016, 12:48
Monti hat geschrieben: 24. Okt 2016, 21:25
..... bricht und spreiselt er tatsächlich ungewohnt stark. Langsam nach und nach gebogen schafft man auch 90° bei ~5 cm Radius.

Du kannst einen Pflaumenast mit 10cm Durchmesser um 90 Grad biegen?

Wie kommst du bei einem frisch gepflanzten Baum auf 10 cm Astdurchmesser?


Ich komm da gar nicht drauf, das hast DU geschrieben: 5cm Radius=10cm Durchmesser
Wild Obst
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Re: Unterlagen bei Pflaumen und Zwetschen / Erfahrungen

Wild Obst » Antwort #25 am:

mime7 hat geschrieben: 26. Okt 2016, 13:33
Ich komm da gar nicht drauf, das hast DU geschrieben: 5cm Radius=10cm Durchmesser

Da ist nicht der Astdurchmesser sondern der Radius der Biegung gemeint. Ganz in einem Punkt kann man ja nicht biegen, ohne den Ast zu brechen.
b-hoernchen
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Re: Robuste Hauszwetsche...

b-hoernchen » Antwort #26 am:

Ist Scharka für die blattlose Unterlage überhaupt ein Problem? Das Virus wird doch über Blattläuse übertragen.

Und wie scharkatolerant ist eigentlich St Julien A? Ich habe eine Juna (die hat letztes Jahr bereits erste Früchte abgeliefert und ist wirklich nicht schlecht für eine Frühzwetschge) und die dürfte auf St. Julien A stehen.
Cum tacent, consentiunt.

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cydorian
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Re: Re: Robuste Hauszwetsche...

cydorian » Antwort #27 am:

Die scharkaresistenten Unterlagen nutzen die erst spät entdeckte Tatsache, dass Scharkaviren beim Blattfall in Stamm und Wurzel strömen, wenn der Stofftransport als Vorbereitung auf den Winter rückwärts geht. Kann der Virus nicht in Unterlage und dickerem Stamm überleben, hat man gewonnen. Deshalb ist auch die Unterlage und nicht nur das Edelreis wichtig, wenn man den Baum möglichst scharkafest haben will. Am besten also beides: Hypersensible Sorte und resistente Unterlage. Das ist aber nicht Threadthema.

St Julien A hat diesen Schutz nicht. Die hat mir auch zu hohe Ansprüche an den Boden. WaVit passt eher.
mybee

Re: Unterlagen bei Pflaumen und Zwetschen / Erfahrungen

mybee » Antwort #28 am:

Mein Unterlagenversuch mit 'Jofela' auf der hypersensiblen Docera 6 ist beendet. Im zweiten Standjahr ist der Baum jetzt im Absterben. Vermutlich Pseudomonas. edit: Entwarnung. Absterben basiert auf Trockenstress, der ev. Inkompatibilitäten begünstigt hat

Für den Herbst plane ich nun einen Test von 'Moni' auf Dospina 235.

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carot
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Re: Unterlagen bei Pflaumen und Zwetschen / Erfahrungen

carot » Antwort #29 am:

Woher beziehst du diese Unterlagen? Bekommst du sie als reine Unterlagen oder kaufst du veredelte Bäume?
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