Effi hat geschrieben: ↑13. Nov 2016, 18:23Umgekehrt bleibt bei niedriger, 80er-Temperatur der Braten wortwörtlich "saftig", Feuchtigkeit, Wasser bleiben im Gewebe; einen NT-Temperatur-Braten müsste man ein halbes Jahr lang im Ofen lassen, bis er zur Schuhsohle mutiert, da Wasser nun mal erst bei 100 Grad verdampft und verschwindet.
Stimmt so auch nicht. Wie wir Gärter wissen, verdunstet auch bei 35° viel Wasser und wir müssen giessen. Heissluft lässt alles knuspriger werden, weil der Wind zusätzlich austrocknet. Grillen durch noch mehr Hitze von oben ist anders.
Dietmar lässt mehrere Effekte außer acht. Wenn Wasser kocht, verdampft es, dabei kühlt es ab. Wärme wird nachgeführt, es kocht weiter. Ansonsten wirds umso kälter, je mehr verdunstet. Soviel zur flüssigen Schicht. Die gasförmige Phase wird wärmer als 100°, bei 100°C haben wir Dampf, der durch die warmen Römertopfwände weiter erwärmt wird und so Dampf bleibt. Andernfalls würde er kondensieren und wäre flüssig, es gäbe nur noch wenig Dampf im RT. An der Grenzschicht von flüssig-gasförmig befindet sich Wasser, Fett, Zucker, Dampf. Die wird auch deutlich wärmer als flüssiges Wasser.
Die Frage ist, wie tief taucht der Rinderbraten, der hoffentlich gut 10cm Dicke hat, in die Flüssigkeit ein. Ansonsten, mit wieviel Gemüse ist er bedeckt?
Die eine Hälfte kann geschmort, die andere Dampfgegart sein. Ausprobieren, was einem lieber ist.
Kochen ergibt meist trockenere Braten wie Dampfgaren. Dampf hat weniger Masse,Gewicht als Wasser und wegen der Wärmekapzität, die pro 100g Wasser gleich ist, hat Dampf deutlich weniger Wärme um das Fleisch trocken zu machen als Wasser. Weil 100g Dampf enorm viel ist, und 100g flüssiges Wasser gerade mal ein Schlückchen ist.
Wenn ich 2 Liter kochendes Wasser zu einem 1kg-Braten in die Thermoskanne gebe, ist das Fleisch am nächsten Tag durch. Gebe ich 2 Liter Dampf zu einem kg Fleisch in die Thermoskanne, sind nur die ersten 2mm gar. Dampf ist zwar wärmer als kochendes Wasser, aber er besteht auch aus viel Nichts. So trocknet er das Fleisch nicht so sehr aus.
Deswegen die Idee mit dem Römertopf: mit Dampf garen und geschmeidigen Braten essen, statt kochen und zäh. Der poröse Ton soll überflüssige Feuchtigkeit am Boden aufsaugen und aus dem Garraum entfernen.
Die Röstaromen würde ich durch vorheriges anbraten hinzufügen.
Ich persönlich bin eher ein Freund vom räuchern. Römertopf, naja, wir hatten ihn als mäusesicheren Brotkasten. Das konnten die Holzbrotkästen nicht leisten...