Alles klar, danke für den Link!
Wie gesagt, mein bisheriger Stand war, dass die zwei Sorten in der Praxis nicht anhand von Fruchtmerkmalen zu unterscheiden sind. Daher auch meine Verwunderung.
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Lederäpfel (Gelesen 12390 mal)
Moderator: cydorian
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Re: Lederäpfel
Die Cox Oranges und Boskoops aus dem Supermarkt haben nicht viel mit den aus Opas Garten zu tun. Auch rote Varianten wie roter Boskoop usw findet man dann und wann als Sport. Hat denn der Schorf eine Eigenschaft? Bewirkt er etwas am Apfel?
- cydorian
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Re: Lederäpfel
Die rauhe Schale von Lederäpfeln bewirkt schon was, Erwünschtes und Unerwünsches. Erwünscht sind zum Beispiel weniger gute Bedingungen für allerlei Pilze. So sind zum Beispiel die Pilzfamilien, die die Regenfleckenkrankheit verursachen auf rauher Schale gebremst. Auch Schorf hats schwerer. Nicht immer, weil die Berostung je nach Sorte erst zu spät im Jahr erscheint.
Weniger erwünscht ist die stärkere Austrocknung auf dem Lager. Glattschalige Sorten mit natürlichem Wachsüberzug sind da im Vorteil.
Weniger erwünscht ist die stärkere Austrocknung auf dem Lager. Glattschalige Sorten mit natürlichem Wachsüberzug sind da im Vorteil.
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Re: Lederäpfel
Boskoop aus dem Supermarkt zählt immer noch zu einem der besten Äpfel aus dem Geschmackseinerlei der handelsüblichen Sorten.
Vielleicht sollte man die Lederäpfel mal in saftige und eher trockene einteilen. Ich konnte dieses Jahr die ersten vier Äpfel von meiner "Obstwiese" (nur eine Reihe Bäume entlang eines Wassergrabens) mit Sämlingsunterlagen ernten: Osnabrücker Renette*. Jetzt im Januar den letzten der vier verkostet: Relativ trocken, blasses Aroma, säuerlich, wenig Zucker - "vollmundig" ist was anderes. Ob ich da mal bessere Äpfel ernten darf? Vielleicht stehe ich auch zu sehr auf "bunte", fruchtige Aromen mit hohen Zucker und Säurewerten. Gekauft hab' ich mir den Baum wegen seiner angeblich guten Lagerbarkeit, Ritthaler gibt auf seiner Webseite Lagerbarkeit bis April an.
*Edit: Ups, da musste ich noch mal nachschauen: Es ist die Kasseler Renette, die ich vor drei Jahren gekauft habe. Frucht sieht aus wie eine kleine Zabergäu, vollständig berostet. Wie komm' ich da auf Osnabrücker? Komm' halt doch nicht so oft zur Obstwiese.
Ansonsten ist der Baum frühtragend und gesund. Anders als ein als "Damason-Renette" gekaufter Baum (unverifiziert), der mit rötlich kräuselnden Blättern aufgefallen ist - Milbenbefall?
Vielleicht sollte man die Lederäpfel mal in saftige und eher trockene einteilen. Ich konnte dieses Jahr die ersten vier Äpfel von meiner "Obstwiese" (nur eine Reihe Bäume entlang eines Wassergrabens) mit Sämlingsunterlagen ernten: Osnabrücker Renette*. Jetzt im Januar den letzten der vier verkostet: Relativ trocken, blasses Aroma, säuerlich, wenig Zucker - "vollmundig" ist was anderes. Ob ich da mal bessere Äpfel ernten darf? Vielleicht stehe ich auch zu sehr auf "bunte", fruchtige Aromen mit hohen Zucker und Säurewerten. Gekauft hab' ich mir den Baum wegen seiner angeblich guten Lagerbarkeit, Ritthaler gibt auf seiner Webseite Lagerbarkeit bis April an.
*Edit: Ups, da musste ich noch mal nachschauen: Es ist die Kasseler Renette, die ich vor drei Jahren gekauft habe. Frucht sieht aus wie eine kleine Zabergäu, vollständig berostet. Wie komm' ich da auf Osnabrücker? Komm' halt doch nicht so oft zur Obstwiese.
Ansonsten ist der Baum frühtragend und gesund. Anders als ein als "Damason-Renette" gekaufter Baum (unverifiziert), der mit rötlich kräuselnden Blättern aufgefallen ist - Milbenbefall?
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Re: Lederäpfel
Leider hat man nicht immer die Möglichkeit, erst mal Früchte einer Sorte zu probieren, man weiss dann erst mit dem eigenen Baum, wie die in Wirklichkeit schmecken. Nachdem Lederäpfel nicht im kommerziellen Anbau sind, kriegt man die nicht mehr zu Gesicht, geschweige denn in den Mund.
Lange haltbare Renetten gibt noch mehr, vor ein paar Monaten habe ich die Große Kasseler Renette verkostet, stand in einem Freilichtmuseum. Eine "Goldrenette", kein richtiger Lederapfel mehr, nicht so stark berostet, sogar selbstfruchtbar. Ringsum alles verschorft und blattkrank wegen des patschnassen Frühsommers, aber die war fast gesund. Grosse Früchte, noch ziemlich hart aber schon vielversprechend. Soll sehr lange haltbar sein. Auch für feuchte Standorte.
Lange haltbare Renetten gibt noch mehr, vor ein paar Monaten habe ich die Große Kasseler Renette verkostet, stand in einem Freilichtmuseum. Eine "Goldrenette", kein richtiger Lederapfel mehr, nicht so stark berostet, sogar selbstfruchtbar. Ringsum alles verschorft und blattkrank wegen des patschnassen Frühsommers, aber die war fast gesund. Grosse Früchte, noch ziemlich hart aber schon vielversprechend. Soll sehr lange haltbar sein. Auch für feuchte Standorte.
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Re: Lederäpfel
Jetzt wo ich nachgeschaut habe, dass ich ja eine Kasseler Renette gekauft habe... (und durch irgendeinen Knödel im Hirn, das für eine Osnabrücker ausgegeben habe)... gibt's eventuell einen Unterschied zwischen der Großen Kasseler und der "normalen" Kasseler? Meine Früchte waren vollständig berostet, sahen aus wie kleine Ausgabe der Zabergäu; im Oktober noch ungenießbar sauer.
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Re: Lederäpfel
Wenns die Echte ist, also die Perlrenette, dann ist es eine von der grossen Kasseler Renette verschiedene Sorte. An der Echtheit zweifle ich aber, wie eine kleine Zabergäu sieht die definitiv nicht aus. Ungeniessbar sauer ist sie auch nicht. Guck dir mal Bilder an: https://www.arche-noah.at/files/kleine_kasseler_renette_beschreibung_und_foto.pdf
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Re: Lederäpfel
Die Fotos werden bei mir leider nicht angezeigt, arche noah hat da so einen bips - die gibt's glaub' ich noch unter einer zweiten Adresse, wo's die Fotos bei mir anzeigt, muss mal schauen. Trotzdem schon mal dankeschön, cydorian!
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Re: Lederäpfel
Der Link zeigt auf eine einfache PDF-Datei, die lässt sich mit sehr vielen Programmen anzeigen. Wenns dein Browser nicht schafft, dann runterladen und ein anderes Programm zum angucken nehmen.