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Lubera - Äpfel (Gelesen 136303 mal)
Moderator: cydorian
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Re: Lubera - Äpfel
Na ja, "gar keinen Zuwachs" - lebt dann der Baum noch? Ich bin mir sicher, die Lubera-Leute düngen auf ihren Versuchsfeldern und der Herr Kobelt geht wahrscheinlich einfach davon aus, dass Hausgärten sowieso überdüngt sind. Fragt sich nur - womit? Und hat der sich mal die Steine-Dreck-Mischung angesehen, die nach dem Hausbau zum Anlegen des Garten verteilt wird?
# 67 zeigt dir ganz gut meine Bäume im schmalen Erdstreifen zwischen Einfahrt und Zaun. Der Boden ist der tonige Untergrund, vermischt mit Sand aus dem Unterbau der Einfahrt. Früher war da eine Spierstrauchhecke. Nachdem die Hecke gerodet war (zwei Spatenstiche tief die Wurzeln ausgegraben!), hab' ich erst mal Kalimagnesia gedüngt. Dazu hab' ich dick, Schubkarrenladung an Schubkarrenladung, frischen Mist aufgetragen. Der ist mittlerweile zu 1 A Humus verrottet. Da wachsen sie ganz anständig, besonders die stärker wüchsigen wie Circe und Odysso, z. T. 1 m Neutrieb im Jahr, bevor sie in Ertrag kommen.
Also Boden lockern, bei schwerem Boden evtl. Sand einarbeiten, tüchtig Mist drauf, dann geht's. Auf normalem landwirtschaftlichen Weidegrund (ich kenn jetzt die Bodenwertzahl nicht, sie dürfte im mittleren Bereich liegen - Maisanbau zur Not möglich, aber nicht dauerhaft) - da kommen die schwachwüchsigen Sorten auf M9 schon sehr an ihre Grenzen. Trotz Düngung (Kalimagnesia, Blaukorn) gab's dieses Jahr nur 20 cm Zuwachs - und das, ohne dass der Baum einen einzigen Apfel getragen hätte.
Was ich damit sagen will, der Aufpreis für den "Halbstamm", der immerhin fast stolze 50 € kostet, ist rausgeworfenes Geld. Der Buschbaum ist genauso gut bzw. genauso schlecht auf mittelmäßigem Boden. Und eigentlich sollten beide auf stärkeren Unterlagen stehen - der Buschbaum auf M26, der Halbstamm auf MM111.
# 67 zeigt dir ganz gut meine Bäume im schmalen Erdstreifen zwischen Einfahrt und Zaun. Der Boden ist der tonige Untergrund, vermischt mit Sand aus dem Unterbau der Einfahrt. Früher war da eine Spierstrauchhecke. Nachdem die Hecke gerodet war (zwei Spatenstiche tief die Wurzeln ausgegraben!), hab' ich erst mal Kalimagnesia gedüngt. Dazu hab' ich dick, Schubkarrenladung an Schubkarrenladung, frischen Mist aufgetragen. Der ist mittlerweile zu 1 A Humus verrottet. Da wachsen sie ganz anständig, besonders die stärker wüchsigen wie Circe und Odysso, z. T. 1 m Neutrieb im Jahr, bevor sie in Ertrag kommen.
Also Boden lockern, bei schwerem Boden evtl. Sand einarbeiten, tüchtig Mist drauf, dann geht's. Auf normalem landwirtschaftlichen Weidegrund (ich kenn jetzt die Bodenwertzahl nicht, sie dürfte im mittleren Bereich liegen - Maisanbau zur Not möglich, aber nicht dauerhaft) - da kommen die schwachwüchsigen Sorten auf M9 schon sehr an ihre Grenzen. Trotz Düngung (Kalimagnesia, Blaukorn) gab's dieses Jahr nur 20 cm Zuwachs - und das, ohne dass der Baum einen einzigen Apfel getragen hätte.
Was ich damit sagen will, der Aufpreis für den "Halbstamm", der immerhin fast stolze 50 € kostet, ist rausgeworfenes Geld. Der Buschbaum ist genauso gut bzw. genauso schlecht auf mittelmäßigem Boden. Und eigentlich sollten beide auf stärkeren Unterlagen stehen - der Buschbaum auf M26, der Halbstamm auf MM111.
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Re: Lubera - Äpfel
Jopse hat geschrieben: ↑31. Dez 2016, 09:04
Ich wollte mal gerne wissen ob/wie ihr eure Apfelbäumchen düngt.
Lubera empfiehlt, dass man Apfelbäume nur dann düngt wenn man gar keinen Zuwachs hat...
Ich dünge unsere Bäume nie, alle stehen auf schwerem Löß-Lehm, das einzige was ich mache ist bei neuen Bäumen die Baumscheibe frei halten und mulchen. Der verrottende Mulch düngt auch. Baumscheibe lasse ich bei schwach wachsenden Unterlagen auch zeitlebens eines Baumes frei. Da kommen nur ein paar Blumenzwiebel(Narissen als Mäuseschreck)rein und ein paar Stauden(Heuchera, Geranium oder so), die auch gemulcht werden oder den Boden durch verrottende Blattmasse wieder düngen. Im Herbst das Laub schön auf die Baumscheibe und weg ist es, genauso mit abgeschnittenem Staudenschnitt, immer auf die Baumscheibe.
Meine Vermutung ist, daß die Bäume erst einmal geschockt sind weil der Boden schwerer ist als sie es vielleicht bei Lubera gewöhnt waren. Darum haben sie jetzt viel zu tun mit Wurzelwachstum und können nicht oben großartig ausschlagen.
Ich hatte das bei Delbard Estival und Karneval so erlebt, da hat sich fast drei Jahre nix getan, M9er Unterlage. Auch jetzt treiben sie nicht mächtig, tragen und fruchten aber gut.
Es könnte also auch an den Sorten liegen, vielleicht sind die auch eher schwach vom Wuchs, nicht nur der Unterlage wegen. Dazu kann ich aber nix sagen, ich habe nur einen Lubera Säulenapfel.
Liebe Grüße Elke
Re: Lubera - Äpfel
Übrigens - ich habe gestern gesehen, dass man sich nun den neue Lubera-Katalog 2017 (pdf) downloaden kann.
Es sind auch wieder einige neue Apfelsorten dabei.
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Re: Lubera - Äpfel
... und was muss ich sehen - fast, als hätte der Herr Kobelt noch schnell meine Wünsche aus #198 durchgelesen, bevor er sich ans Züchten macht: Es gibt zwei Äpfel mit Granny Smith im Stammbaum: Einen Abkömmling von Pink Lady ("Der Verbotene Apfel") und "Granny Swiss", gezüchtet aus einer Bionda Sorte und Greenstar (Nicogreen), der wiederum von Delcorf und Granny Smith abstammt.
Nicogreen soll angeblich als eine süße Alternative zu Granny Smith lanciert worden sein - das lässt mich eher wenig Gutes ahnen, wenn ich einen kräftig säuerlichen Apfel möchte... .
Zwischen Text zur Lagerbarkeit und den Diagrammen gibt's mal wieder Differenzen. "Der Verbotene Apfel" soll, heißt es einerseits, bis Januar im Naturlager haltbar sein (das Diagramm zeigt bis März) und "Granny Swiss" ist laut Text bis Februar, gemäß Diagramm bis März haltbar - immerhin, Februar oder März - geht so, wenn's stimmt.
Sonst gibt's noch den neuen Redlove Kohlhaas - wieder so ein Miniapfel. Aber wenigstens hat Herr Kobelt meinen Schrei nach mehr Saftigkeit bei den Redloves erhört.
Nicogreen soll angeblich als eine süße Alternative zu Granny Smith lanciert worden sein - das lässt mich eher wenig Gutes ahnen, wenn ich einen kräftig säuerlichen Apfel möchte... .
Zwischen Text zur Lagerbarkeit und den Diagrammen gibt's mal wieder Differenzen. "Der Verbotene Apfel" soll, heißt es einerseits, bis Januar im Naturlager haltbar sein (das Diagramm zeigt bis März) und "Granny Swiss" ist laut Text bis Februar, gemäß Diagramm bis März haltbar - immerhin, Februar oder März - geht so, wenn's stimmt.
Sonst gibt's noch den neuen Redlove Kohlhaas - wieder so ein Miniapfel. Aber wenigstens hat Herr Kobelt meinen Schrei nach mehr Saftigkeit bei den Redloves erhört.
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Re: Lubera - Äpfel
So viel süßer wird der Granny Swiss schon nicht sein. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass der geschmacklich weit weg sein wird vom Granny Smith. Sonst würden sie das ja in die Beschreibung reinpacken.
Vergessen hast du noch den Zwergenapfel "Gulivers". Ein Apfelbaum der unter 1m bleibt? Hört sich zumindest für die Topfkultur interessant an. Vor allem wenn man nur Balkon oder Terrasse hat.
Ansonsten sind jetzt eignetlich nicht so viele eigene Züchtungen dabei wie ich gedacht hätte. Hätte darauf getippt, dass bei den Vierbeeren noch was Neues kommt.
Vergessen hast du noch den Zwergenapfel "Gulivers". Ein Apfelbaum der unter 1m bleibt? Hört sich zumindest für die Topfkultur interessant an. Vor allem wenn man nur Balkon oder Terrasse hat.
Ansonsten sind jetzt eignetlich nicht so viele eigene Züchtungen dabei wie ich gedacht hätte. Hätte darauf getippt, dass bei den Vierbeeren noch was Neues kommt.
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Re: Lubera - Äpfel
Den Zwergerl Apfel "Gullivers" hab' ich noch gar nicht richtig registriert. Topfkultur bei Äpfeln? Bei mir funktioniert Obst imTopf nicht, da hab' ich noch nie was Gescheites zusammengebracht, nicht mal Balkonerdbeeren... .
Richtig sauer bei Äpfeln? Hat Lubera jemals einen "sauren" Apfel im Angebot gehabt? So sauer, dass es weh tut, wenn man ihn im Oktober frisch vom Baum isst - und der dann im Winter, wenn die guten alten Sorten abbauen und fad und mehlig werden, elektrisiert und brizzelt und mit Saftigkeit fast umhaut?
Richtig sauer bei Äpfeln? Hat Lubera jemals einen "sauren" Apfel im Angebot gehabt? So sauer, dass es weh tut, wenn man ihn im Oktober frisch vom Baum isst - und der dann im Winter, wenn die guten alten Sorten abbauen und fad und mehlig werden, elektrisiert und brizzelt und mit Saftigkeit fast umhaut?
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Re: Lubera - Äpfel
b hat geschrieben: ↑20. Jan 2017, 19:19
Den Zwergerl Apfel "Gullivers" hab' ich noch gar nicht richtig registriert. Topfkultur bei Äpfeln? Bei mir funktioniert Obst imTopf nicht, da hab' ich noch nie was Gescheites zusammengebracht, nicht mal Balkonerdbeeren... .
[/quote]
Keine Ahnung obs im Topf funktioniert, aber wenn nicht bei diesem Zwergbaum wo dann? ;)
[quote author=b-hoernchen link=topic=55872.msg2796647#msg2796647 date=1484936353]
Richtig sauer bei Äpfeln? Hat Lubera jemals einen "sauren" Apfel im Angebot gehabt? So sauer, dass es weh tut, wenn man ihn im Oktober frisch vom Baum isst - und der dann, wenn die guten alten Sorten abbauen und fad und mehlig werden, elektrisiert und brizzelt und mit Saftigkeit fast umhaut?
Kann ich nicht beurteilen, du hast sicher mehr Lubera-Sorten als ich im Garten. Ich hab nur zwei Redloves ;D
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Re: Lubera - Äpfel
Ich wollt damit die Topfkultur nicht grundsätzlich abwerten, Florian. Dass das mit der Topfkultur nix wird bei mir, das liegt an mir, aber für Balkonobst hab' ich halt keinen grünen Daumen. Andere Leute haben hier im Forum schon schöne Bäumchen im Topf gezeigt.
Und was die Säure angeht, da soll der Herr Kobelt sich einfach mal trauen! Nicht immer nur auf die Damen und Süßesser in seiner Firma hören. Nix ist schöner fruchtig als ein Lagerapfel, der nach 3 Monaten Lagerung noch wirklich einen guten Wumms Säure hinter dem Zucker hat. Sogar die Redloves hatten im Dezember die Säure großenteils abgebaut.
Den Paradis New Year hab' ich noch nicht probiert - das wär vielleicht noch ein Kandidat, soll aber nur bis Januar haltbar sein (sonderbar für einen Apfel, der erst im neuen Jahr gut werden soll). Ansonsten sind die meisten Lubera-Äpfel, soweit ich sie kenne, eher auf der süßen Seite.
Und was die Säure angeht, da soll der Herr Kobelt sich einfach mal trauen! Nicht immer nur auf die Damen und Süßesser in seiner Firma hören. Nix ist schöner fruchtig als ein Lagerapfel, der nach 3 Monaten Lagerung noch wirklich einen guten Wumms Säure hinter dem Zucker hat. Sogar die Redloves hatten im Dezember die Säure großenteils abgebaut.
Den Paradis New Year hab' ich noch nicht probiert - das wär vielleicht noch ein Kandidat, soll aber nur bis Januar haltbar sein (sonderbar für einen Apfel, der erst im neuen Jahr gut werden soll). Ansonsten sind die meisten Lubera-Äpfel, soweit ich sie kenne, eher auf der süßen Seite.
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Re: Lubera - Äpfel
b hat geschrieben: ↑20. Jan 2017, 19:40
Ich wollt damit die Topfkultur nicht grundsätzlich abwerten, Florian. Dass das mit der Topfkultur nix wird bei mir, das liegt an mir, aber für Balkonobst hab' ich halt keinen grünen Daumen. Andere Leute haben hier im Forum schon schöne Bäumchen im Topf gezeigt.
Und was die Säure angeht, da soll der Herr Kobelt sich einfach mal trauen! Nicht immer nur auf die Damen und Süßesser in seiner Firma hören. Nix ist schöner fruchtig als ein Lagerapfel, der nach 3 Monaten Lagerung noch wirklich einen guten Wumms Säure hinter dem Zucker hat. Sogar die Redloves hatten im Dezember die Säure großenteils abgebaut.
Hab ich jetzt auch nicht so verstanden, dass du die Topfkultur abwerten willst. Finde Topfkultur auch etwas skeptisch, was aber noch lange nicht heißen muss, dass es nicht möglich ist. Denke da hängt sehr viel mit der Auswahl des richtigen Substrat ab. Aber das ist ne andere Geschichte und gehört nicht in diesem Thread.
Mit der Säure bei Äpfeln stimmt ich dir zu. Was finde ich die Äpfel "grausam" wenn sie nach der Lagerung nur noch süß und fad schmecken. Da muss ich auf alle Fälle noch die richtigen Sorten für mich finden. Da scheiterts aber meist am fehlenden Platz ;)
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Re: Lubera - Äpfel
OT:
Manchmal trennt man sich besser von nicht so tollen Sorten und macht Platz für Besseres.
Zumindest bereue ich nicht, mich von meinen Cox Orange getrennt zu haben.
Manchmal trennt man sich besser von nicht so tollen Sorten und macht Platz für Besseres.
Zumindest bereue ich nicht, mich von meinen Cox Orange getrennt zu haben.
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Re: Lubera - Äpfel
b hat geschrieben: ↑20. Jan 2017, 19:57
OT:
Manchmal trennt man sich besser von nicht so tollen Sorten und macht Platz für Besseres.
Zumindest bereue ich nicht, mich von meinen Cox Orange getrennt zu haben.
Stimmt schon, Problem ist nur: Ich schmeiß ja schon dauernd altes/"unnützes" Zeug raus. Erst kürzlich musste ein großer Walnußbaum weichen, damit (um den Bogen zurück zu den Lubera-Äpfeln zu spannen) mein Odysso mehr Sonne abkriegt (gleichzeitig wurde so noch Platz für Pawpaw geschaffen) ;-)
Der Granny Swiss hört sich aber schon interessant an, da ich Granny Smith eigentlich recht gut finde bzw. wiederentdeckt habe. Fand den mit noch jüngeren Lebensjahren zu sauer bzw. komisch.
Granny Smith bekomm ich hier aber jede Menge zum günstigen Preis. Da weiß ich nicht ob sich ein vermutlich so ähnlicher Apfel lohnt, abgesehen von der Tatsache, dass er im Garten kein oder kaum Spritzmittel sehen würde.
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Re: Lubera - Äpfel
Granny Smith und Golden Delicious, das sind Apfelsorten, mit denen ich groß geworden bin.
Was mich am Granny Smith fasziniert, dass er so anders ist als alle anderen Äpfel - anders in der Textur, anders im Geschmack, ein ganz eigener Charakter. Angeblich ist er ein Bastard mit Holzapfel, das wäre dann tatsächlich mal, dass malus silvestris-Gene in unseren Essäpfeln gelandet sind
Früher (vor 50 Jahren oder so) hab' ich gerne Granny Smith gegessen. Die heutige Handelsware schmeckt mir nicht mehr - zu trocken, das grün-apfelige Aroma ist irgendwie weg. Sind's die modernen Lagerbedingungen oder sind neue "Typen" im Umlauf? Wie ich vor 50 Jahren den goldgelben Golden Delicious mit großen Korkzellen und leichter Berostung gerne gegessen habe und die heutigen grün-grässlichen Äpfel zum Grausen finde.
Hier nördlich der Alpen passt meines Wissens das Klima für Granny Smith nicht, der will's wärmer. Einerseits probier' ich's mit einem Seestermüher Zitronenapfel (schade, dass der Herr Kobelt die Gene der alten Sorten links liegen lässt und sich statt dessen auf Züchtung mit modernen Handelssorten beschränkt) - der hat durchaus Anklänge an Granny Smith, ist vom Aussehen her aber mehr Kalvill-ähnlich. Leider ist mein Exemplar an der Veredlungsstelle (auf M9) vom Krebs fast durchgefressen - ein Patient quasi seit er zu mir kam. Und er ist leider schon im August ernte- und genussreif, also nix mit Winterapfel (ist aber ein schöner Kontrast zum blumig-fruchtigen Piros und zu Alkmene).
Also weitermachen mit dem Seestermüher oder doch Granny Swiss -?
Was mich am Granny Smith fasziniert, dass er so anders ist als alle anderen Äpfel - anders in der Textur, anders im Geschmack, ein ganz eigener Charakter. Angeblich ist er ein Bastard mit Holzapfel, das wäre dann tatsächlich mal, dass malus silvestris-Gene in unseren Essäpfeln gelandet sind
Früher (vor 50 Jahren oder so) hab' ich gerne Granny Smith gegessen. Die heutige Handelsware schmeckt mir nicht mehr - zu trocken, das grün-apfelige Aroma ist irgendwie weg. Sind's die modernen Lagerbedingungen oder sind neue "Typen" im Umlauf? Wie ich vor 50 Jahren den goldgelben Golden Delicious mit großen Korkzellen und leichter Berostung gerne gegessen habe und die heutigen grün-grässlichen Äpfel zum Grausen finde.
Hier nördlich der Alpen passt meines Wissens das Klima für Granny Smith nicht, der will's wärmer. Einerseits probier' ich's mit einem Seestermüher Zitronenapfel (schade, dass der Herr Kobelt die Gene der alten Sorten links liegen lässt und sich statt dessen auf Züchtung mit modernen Handelssorten beschränkt) - der hat durchaus Anklänge an Granny Smith, ist vom Aussehen her aber mehr Kalvill-ähnlich. Leider ist mein Exemplar an der Veredlungsstelle (auf M9) vom Krebs fast durchgefressen - ein Patient quasi seit er zu mir kam. Und er ist leider schon im August ernte- und genussreif, also nix mit Winterapfel (ist aber ein schöner Kontrast zum blumig-fruchtigen Piros und zu Alkmene).
Also weitermachen mit dem Seestermüher oder doch Granny Swiss -?
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Re: Lubera - Äpfel
Ich denke der schlechtere Geschmack von G Smith kommt einmal von der Lagerung, dann wegen der Unterlage und wegen des Typus, der toll aussieht aber andere Eigenschaften verliert. Aber das findet man in vielen älteren Sorten, die man im Supermarkt finden kann. :(
Hier und da soll es immer wieder kreuzungen zwischen Wildäpfel und Kulturäpfel gegeben haben, die dann selber zur Sorte wurden. Aber das mit G. Smith glaube ich nicht. Der Holzapfel hat zu viele "negative" Eigenschaften zu vererben. Darüber hinaus Soll der Apfel auch in Australein entstanden sein. Wo sind da Holzäpfel? Wieso hätte man die Holzäpfel mit auf das Sträflingsschiff nehmen sollen? Passt das Klima von Australien zum Holzapfel?
Hier und da soll es immer wieder kreuzungen zwischen Wildäpfel und Kulturäpfel gegeben haben, die dann selber zur Sorte wurden. Aber das mit G. Smith glaube ich nicht. Der Holzapfel hat zu viele "negative" Eigenschaften zu vererben. Darüber hinaus Soll der Apfel auch in Australein entstanden sein. Wo sind da Holzäpfel? Wieso hätte man die Holzäpfel mit auf das Sträflingsschiff nehmen sollen? Passt das Klima von Australien zum Holzapfel?
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Re: Lubera - Äpfel
Ich kann nur auf den Wikipedia-Artikel zu Granny Smith verweisen, Näheres weiß ich auch nicht.
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Re: Lubera - Äpfel
b hat geschrieben: ↑20. Jan 2017, 19:19
Den Zwergerl Apfel "Gullivers" hab' ich noch gar nicht richtig registriert. Topfkultur bei Äpfeln?
Wäre nur die logische und konsequente Fortsetzung der Markttrends durch Lubera. Kleiner, noch kleiner, am kleinsten. Der Garten ist immer kleiner geworden, damit auch die pflanzbaren Bäume und nun sind wir beim Balkon angekommen, gar kein Garten mehr. Der Baum für immer engere, vollere, bodenteurere Länder.
Topfkultur ist bei sehr schwachwachsenden Äpfeln eigentlich kein wirkliches Problem, das Problem sind die heutigen Lebensweisen. Man hat zwar den Balkon, aber man hat keine gute Überwinterung. Wir haben momenten eine zweiwöchige Periode mit ganz oder fast zweistelligen Minustemperaturen Nachts, Sonne tags über. Das friert jeder Topf durch und oben knallt die Sonne auf den Stamm. Nicht gut. Orangerien für Topfobstüberwinterung sind aus der Mode.
Und man hat zwar eine schöne Giesskanne auf dem Balkon, möchte aber doch zwei Wochen im Sommer in Urlaub. Willige Nachbarn mit dem Schlüssel auszustatten, die dann qualifiziert und regelmässig einmarschieren, giessen ist heute auch nicht mehr so einfach. Durchgetrocknete Töpfe: Nicht gut.