Ob man das Öschberg-Etkett bei Steinobst verwenden will, sei dahingestellt. Die Prinzipien (die auch Schnitte für andere Baumformen haben) sind relativ universal und müssen bei Steinobst eben steinobstgeeignet umgesetzt werden.
Spindeln sind bei Steinobst schwierig. Voraussetzung ist eine sehr schwachwachsende Unterlage. Das geht mittlerweile, erfordert aber sehr gute Bodenpflege, gleichmässigen Wasserhaushalt (Bewässerung!). Andererseits: Damit zu experimentieren bringt auch Spass und Erkenntnisse. Du lebst nicht vom Ertrag des Baums, das kannst du dir somit durchaus gestatten.
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Mirabelle schneiden (Gelesen 5313 mal)
Moderator: cydorian
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Re: Mirabelle schneiden
Auch Öschberg beruht auf den normalen Schnittwirkungsgesetzen. ;)
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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Re: Mirabelle schneiden
Die Schnittwirkungsgesetze kenne ich schon - die Erfahrung fehlt mir und wenn dann jemand von unberechenbar auswachsenden Augen erzählt frage ich lieber 2 x nach und spare mir 1 Jahr Erziehungsarbeit. Wobei es mir in diesem Fall bei weitem nicht um den Aufwand geht - auch am experimentieren finde ich Freude - aber um den wärmsten Standort (direkt daneben die kleine Feige und daneben ein Granatapfelbaum) in meinem Garten wäre es schade.
Die paar Kostproben die der Baum bislang hatte waren eine herbe Enttäuschung, ich kann es noch immer nicht fassen dass das die vielgerühmte Mirabelle von Nancy ist. Vielleicht lag es am Wetter, vielleicht am Boden - ja, mal überlegen wie ich heuer weitermachen werde.
Die paar Kostproben die der Baum bislang hatte waren eine herbe Enttäuschung, ich kann es noch immer nicht fassen dass das die vielgerühmte Mirabelle von Nancy ist. Vielleicht lag es am Wetter, vielleicht am Boden - ja, mal überlegen wie ich heuer weitermachen werde.
- cydorian
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Re: Mirabelle schneiden
Die ist schon vom Aussehen her ganz gut bestimmbar. Viele Leute ernten sie allerdings zu früh. Auch die wenige Ware, die gelegentlich im Handel auftaucht ist zugunsten Transport- und Regallagerfähigkeit immer zu früh geerntet. Dann ist sie minderwertig.
-
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Re: Mirabelle schneiden
thuja hat geschrieben: ↑27. Jan 2017, 18:59
@b-hörnchen: warum eine 2te Etage Leitäste? Gibts schon Ansätze für Ständertriebe auf den unteren Leitästen? Oft übernehmen 3-4 solcher Triebe irgendwann den Ersatz für den Haupttrieb und machen dann alles zu schattig.
Na ja, ich möchte gerne mehr als nur eine Handvoll Mirabellen ernten - und dafür braucht der Baum Volumen. Der wurde als Halbstamm gekauft, entpsrechend setzen die unteren Leitäste auf ca. 1,2 m an. Mit ihren Langtrieben erreichen die ca. 2 m Höhe und machen dem Mitteltrieb Konkurrenz. Schnitt ist nicht einfach, weil sich oft eine dreifach-Gabelung bildet (sind das die Ständertriebe? - sind aber meist nicht senkrecht gerichtet), von der man 2 Triebe wegschneiden müsste-? Da bin mir nicht klar, wie ich das handhaben soll.
Cum tacent, consentiunt.
Audiatur et altera pars!
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- thuja thujon
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Re: Mirabelle schneiden
Wenn die Seitenäste so stark sind, bist du sicher, dass du nicht gerade Schlitztriebe als Leitäste erziehen willst?
Eine 3er-Gabelung nach dem Schnitt ist abhängig von der Stärke des Rückschnitts.
Nimmst du nicht ganz so viel zurück, kommen 5 Triebe oder mehr raus.
Fritz-Georg Zahn hat für Zwetschgen mal folgende Formel rausgefunden:
h= 85+(d-10)x3
h steht für Anschnitthöhe, d für Durchmesser des Triebes knapp über der Basis
Das ergibt dann eher viele, eher kleine, ziemlich gleichdicke Triebe auf fast der kompletten Länge des Austriebs.
Für den Leitastaufbau kann man eine solche Formel natürlich nicht gebrauchen, weil man nur ein oder zwei kräftige Triebe haben will. Sie zeigt aber, dass das alles einem gewissen Schema folgt.
Die Formel kann ich ohne weitere Erklärungen so auch nicht stehen lassen, deswegen empfehle ich die Lektüre dieses Buches, worin das alles mehr oder weniger erklärt wird:
https://books.google.de/books?id=KX3HsHg5oqQC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false
Wenn dir 3 Triebe zuviel sind, brich doch die eine Knsope, aus der der Trieb, der nach innen oder zur falschen Seite hin wächst, einfach aus, dann bleiben 2 Triebe und es muss nicht lange überlegt werden.
Du schneidest, du bestimmst den Austrieb. Nicht die Mirabelle gibt den Ton an, sondern der Gärtner.
Eine 3er-Gabelung nach dem Schnitt ist abhängig von der Stärke des Rückschnitts.
Nimmst du nicht ganz so viel zurück, kommen 5 Triebe oder mehr raus.
Fritz-Georg Zahn hat für Zwetschgen mal folgende Formel rausgefunden:
h= 85+(d-10)x3
h steht für Anschnitthöhe, d für Durchmesser des Triebes knapp über der Basis
Das ergibt dann eher viele, eher kleine, ziemlich gleichdicke Triebe auf fast der kompletten Länge des Austriebs.
Für den Leitastaufbau kann man eine solche Formel natürlich nicht gebrauchen, weil man nur ein oder zwei kräftige Triebe haben will. Sie zeigt aber, dass das alles einem gewissen Schema folgt.
Die Formel kann ich ohne weitere Erklärungen so auch nicht stehen lassen, deswegen empfehle ich die Lektüre dieses Buches, worin das alles mehr oder weniger erklärt wird:
https://books.google.de/books?id=KX3HsHg5oqQC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false
Wenn dir 3 Triebe zuviel sind, brich doch die eine Knsope, aus der der Trieb, der nach innen oder zur falschen Seite hin wächst, einfach aus, dann bleiben 2 Triebe und es muss nicht lange überlegt werden.
Du schneidest, du bestimmst den Austrieb. Nicht die Mirabelle gibt den Ton an, sondern der Gärtner.
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