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Zur Zeitschrift "Gartenpraxis" (Gelesen 438199 mal)
Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
Ja, toller Garten, super Pflanzenwahl und unterhaltsam beschrieben. Leise spöttelnd über die ach so piefige Sichtschutz-Paranoia auslassen - geht nicht gegen Dich, Waldmeisterin; ich hab nur das Gefühl, das ist gerade ziemlich en vogue, und dann werden wohlwollend irgendwelche Gräser empfohlen, die vielleicht Spätsommer bis Herbst abdecken - kann sich meinem Empfinden nach aber nur, wer genügend Platz zur Verfügung hat: bei 1000 vergessenen m² extra kann ich nur bitter lachen. (Ja, ich weiß, das ist nicht der Garten des Autors.) Wenn man schon jedes Wort mithören muss, wenn drei Meter weiter die Nachbarn den Penny-Prospekt durchdiskutieren, muss man die nicht auch noch sehen.
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Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
naja, ich denke, es geht um die Sichtschutzparanoia, wie sie auch bei mir ein Problem sein könnte. Ich hab ja einen recht großen Garten, bin aber von Mehrgeschossern umzingelt. Für effektiven Sichtschutz müsste ich mein Grundstück mit einer Mammutbaumhecke umgeben. Problematisch ist aber eher das Gefühl, aus ca. 100 Wohnungen bei der Gartenarbeit beobachtet werden zu können. Das aber nur, weil ich im Garten eben die Fenster dieser 100 Wohnungen sehe. Wenn ich die nicht mehr wahrnehme, weil anderes im Garten den Blick auf sich zieht, fühle ich mich auch nicht mehr beobachtet.
Bei kleinen Gärten ist das was anderes. Wenn man quasi nebeneinander auf der Terrasse hockt, ist eine klare Trennung in Form eines Sichtschutzes sicher notwendig. Und bei dir scheint ja eher das Problem zu sein, dass du deine Nachbarn nicht sehen willst (geht mir bei meinen Nachbarn linker Hand genauso), als dass du selbst nicht gesehen werden willst ;)
Bei kleinen Gärten ist das was anderes. Wenn man quasi nebeneinander auf der Terrasse hockt, ist eine klare Trennung in Form eines Sichtschutzes sicher notwendig. Und bei dir scheint ja eher das Problem zu sein, dass du deine Nachbarn nicht sehen willst (geht mir bei meinen Nachbarn linker Hand genauso), als dass du selbst nicht gesehen werden willst ;)
Patriotismus ist auf Kartografie und Zufall basierende Esoterik.
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Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
Den Bericht von J. Pfennigschmidt über die Umgestaltung des Gartens in Hamburg habe ich nicht nur einmal gelesen.
Mich fasziniert, wie er die vorhandene Wildnis einfühlsam ausgelichtet hat und aus dem "vergessenen Garten" einen Bereich
gestaltet hat, in dem sich die Besitzer mit Freuden aufhalten und neue Gartenschätze genießen können.
Die gesamte Planung und Bepflanzung wäre aber zum Untergang verdammt, wenn er keine gute Pflegekraft für die zukünftige
Gartenpflege hätte.
Mich fasziniert, wie er die vorhandene Wildnis einfühlsam ausgelichtet hat und aus dem "vergessenen Garten" einen Bereich
gestaltet hat, in dem sich die Besitzer mit Freuden aufhalten und neue Gartenschätze genießen können.
Die gesamte Planung und Bepflanzung wäre aber zum Untergang verdammt, wenn er keine gute Pflegekraft für die zukünftige
Gartenpflege hätte.
Das beste Pflegemittel für Rosen ist eine scharfe Schere!
Rosige Grüße von Hero49
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Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
Waldmeisterin hat geschrieben: ↑6. Feb 2017, 13:08
naja, ich denke, es geht um die Sichtschutzparanoia, wie sie auch bei mir ein Problem sein könnte. Ich hab ja einen recht großen Garten, bin aber von Mehrgeschossern umzingelt. Für effektiven Sichtschutz müsste ich mein Grundstück mit einer Mammutbaumhecke umgeben. Problematisch ist aber eher das Gefühl, aus ca. 100 Wohnungen bei der Gartenarbeit beobachtet werden zu können. Das aber nur, weil ich im Garten eben die Fenster dieser 100 Wohnungen sehe. Wenn ich die nicht mehr wahrnehme, weil anderes im Garten den Blick auf sich zieht, fühle ich mich auch nicht mehr beobachtet.
Bei kleinen Gärten ist das was anderes. Wenn man quasi nebeneinander auf der Terrasse hockt, ist eine klare Trennung in Form eines Sichtschutzes sicher notwendig. Und bei dir scheint ja eher das Problem zu sein, dass du deine Nachbarn nicht sehen willst (geht mir bei meinen Nachbarn linker Hand genauso), als dass du selbst nicht gesehen werden willst ;)
Hmja, beides eigentlich, ziemlich umzingelt bin ich hier ja auch (wenn die Häuser auch nicht ganz so hoch sind) und hätte halt schon mal gern das Gefühl, dass nicht gleich alle mitkriegen, wenn ich mich beim Fotografieren mal wieder auf den Hosenboden setze. Das sind dann aber vielleicht wirklich die eigenen Paranoia, weil es den Leuten ganz eventuell ;) doch viel egaler ist, als man meint - so wichtig ist man ja nun auch nicht. Es fehlt aber insgesamt so ein bisschen das Gefühl des Gartens als Rückzugsort - muss ja nicht nur und immer so sein, nichts gegen ein Schwätzchen am Gartenzaun, aber wenn man weiß, falls man jetzt rausgeht, wird man gnadenlos vollgequatscht und kann dem auch nicht entgehen ... Da denke ich immer neidisch, die Großgärtner können dann einfach um die nächste Biegung verschwinden und haben Ruhe. Du siehst also, seit dem Stadtgarten-Thema haben sich die Probleme nicht geändert. ;D
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Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
wenn ich mich recht entsinne, hast du doch in deinem Garten die Sichtschutzproblematik gut gelöst, im Gegensatz zu meinen Schwiegereltern. Die haben sich vollflächig mit einer 2m hohen Thujahecke umgeben, die dafür sorgt, das kein Nachbar, der sich gerade im Garten aufhält, sie beim Kaffeetrinken beobachten kann. Nachteil: sie kriegen halt auch nix mit, man fühlt sich wie im Freigangareal eine sibirischen Hochsicherheitsknasts. Zumal im Gegensatz zu deinem Garten ihr Garten außer Rasen und ein paar Koniferen nix zu bieten hat, was man vielleicht gerne angucken möchte.
Und sollte der Nachbar sich im ersten Stock seines Hauses befinden, kann er ihnen ungehindert in die Kaffeetassen glotzen, denn außer diese Thujawand gibt es keinen "Sichtschutz", da wächst ja sonst nicht viel.
Ich hab ja auch keinen Großgarten und habe mich deshalb damit abgefunden, dass ich mich nicht nackig in den Garten legen kann (ok, kann ich natürlich), aber ich kann mich angezogen in den Garten legen und ein Buch lesen, ohne mich blöd zu fühlen. Wenn nicht, müsste ich mich wohl nach einem Grundstück auf einem Einsiedlerhof umgucken ;)
Und sollte der Nachbar sich im ersten Stock seines Hauses befinden, kann er ihnen ungehindert in die Kaffeetassen glotzen, denn außer diese Thujawand gibt es keinen "Sichtschutz", da wächst ja sonst nicht viel.
Ich hab ja auch keinen Großgarten und habe mich deshalb damit abgefunden, dass ich mich nicht nackig in den Garten legen kann (ok, kann ich natürlich), aber ich kann mich angezogen in den Garten legen und ein Buch lesen, ohne mich blöd zu fühlen. Wenn nicht, müsste ich mich wohl nach einem Grundstück auf einem Einsiedlerhof umgucken ;)
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Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
Waldmeisterin hat geschrieben: ↑7. Feb 2017, 21:15
... man fühlt sich wie im Freigangareal eine sibirischen Hochsicherheitsknasts....
;D
sehr schön beschrieben. ;D Noch besser ist die Lösung die Thujas direkt vor die Terrasse zu pflanzen. :D :-X :D
Die Gartenreportage von Jörg Pfennigschmidt ist für mich übrigens die beste, die die "neue" Gp bisher gebracht hat. :D
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
;D Ja, zu schade, dass noch keine Pergola-Thuja gezüchtet wurde, die nach zwei Metern einen 90-Grad-Knick macht, dann wäre Ruhe. ;D Troll, das mit der grünen Wand direkt vor der Terrasse oder vorm Panoramafenster durfte ich gerade in letzter Zeit auch öfter bewundern, man fragt sich ...
Aber umgeben von so Thuja-Rasen-Menschen, die meine gezähmte (dochdoch!) Wildnis nur missbilligend beäugen oder einfach gleich übergriffig werden, klingt die Einsiedelei manchmal eben doch verlockend. :)
Gut, gestehe hiermit feierlich, dass ich das mit dem Sichtschutz wohl erst mal falsch ausgelegt habe (wunde Punkte und so). Der Artikel ist und bleibt sehr, sehr gut. Die etwas andere Prärie fand ich aber auch interessant, eben wegen der stärkeren Einschränkungen und Vorgaben.
Aber umgeben von so Thuja-Rasen-Menschen, die meine gezähmte (dochdoch!) Wildnis nur missbilligend beäugen oder einfach gleich übergriffig werden, klingt die Einsiedelei manchmal eben doch verlockend. :)
Gut, gestehe hiermit feierlich, dass ich das mit dem Sichtschutz wohl erst mal falsch ausgelegt habe (wunde Punkte und so). Der Artikel ist und bleibt sehr, sehr gut. Die etwas andere Prärie fand ich aber auch interessant, eben wegen der stärkeren Einschränkungen und Vorgaben.
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Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
das Seltsamste diesbezüglich habe ich mal in einem Kleingarten gesehen. Der war so weit ganz normal, nur dass sich die Besitzer eine besondere "Sonneninsel" ausgedacht hatten. Auf einer Fläche 2x2m, mit Waschbeton befestigt und von einer mindestens mannshohen Thujahecke umgeben, stand die Sonnenliege. Klar, komplett uneinsehbar, konnte man da auch nackich drin liegen, nur dass da leider auch nur in Zeiten größter Mittagshitze, im Hochsommer, wenn die Sonne im Zenit stand, etwas Licht reinkam :o
Patriotismus ist auf Kartografie und Zufall basierende Esoterik.
Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
Hallo,
Eurer Diskussion entnehme ich, dass Ihr auch die Veränderungen der Gartenpraxis gut findet. Insbesondere werden endlich mal "richtige" Gärten besprochen.
Noch ein weiterer Artikel über die Gartenlandschaft im Iran und ich hätte mein Abo gekündigt. Insbesondere, da in diesem gefühlten Irantsunami für mich kein einziges Bild dabei war, was auch nur annähernd meinen Vorstellungen von einem "Garten" entsprach. Nicht, dass ich meine Vorstellungen immer nur bestätigt haben möchte, aber ein ummauerter Hof mit einigen Blumentöpfen ist für mich kein Garten. (Ich hoffe, ich bin jetzt nicht zu unfair, aber es hatte mich geärgert, da es im Iran sicherlich sehr viele lohnenswert darstellbare Gärten gibt).
Jedenfalls habe ich nun die Hoffnung, dass diese Zeitschrift ihrem Titel ein klein wenig gerechter werden könnte!
Markus
Eurer Diskussion entnehme ich, dass Ihr auch die Veränderungen der Gartenpraxis gut findet. Insbesondere werden endlich mal "richtige" Gärten besprochen.
Noch ein weiterer Artikel über die Gartenlandschaft im Iran und ich hätte mein Abo gekündigt. Insbesondere, da in diesem gefühlten Irantsunami für mich kein einziges Bild dabei war, was auch nur annähernd meinen Vorstellungen von einem "Garten" entsprach. Nicht, dass ich meine Vorstellungen immer nur bestätigt haben möchte, aber ein ummauerter Hof mit einigen Blumentöpfen ist für mich kein Garten. (Ich hoffe, ich bin jetzt nicht zu unfair, aber es hatte mich geärgert, da es im Iran sicherlich sehr viele lohnenswert darstellbare Gärten gibt).
Jedenfalls habe ich nun die Hoffnung, dass diese Zeitschrift ihrem Titel ein klein wenig gerechter werden könnte!
Markus
Gießen statt Genießen!
Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
MarkusG hat geschrieben: ↑10. Feb 2017, 07:28
Jedenfalls habe ich nun die Hoffnung, dass diese Zeitschrift ihrem Titel ein klein wenig gerechter werden könnte!
Markus
Ich hoffe, Du hast damit recht. Ich bin ebenfalls kurz davor, mein Abo zu kündigen - die letzten beiden Hefte waren gefühlt in o. a. Hinsicht doch ein wenig besser geraten.
Mich nerven zusätzlich die umfangreichen botanische Exkursionsberichte nach St. Nimmerwo, wo dann episch über die wundervollen Wildpflanzen schwadroniert wird, die meist weder für die klimatischen Verhältnisse im deutschsprachigen Raum geeignet sind noch in absehbarer Zeit für die Leser verfügbar sein werden.
Zudem finde ich die schlechte Trefferquote bei Trends bedauerlich. Viele der Pflanzen, die vor fünf oder mehr Jahren als zukünftige Gartenlieblinge angekündigt wurden, haben es wenn überhaupt nur in die Sortimente einiger Spezialanbieter geschafft - offenbar kennt man den Geschmack der eigenen Kundschaft nicht oder nimmt ihn nicht ausreichend ernst.
Weiters vermisse ich sachgerechte Informationen zur idealen Kultur und den typischen Kulturproblemen von den jeweils besprochenen Stauden. Sorten werden mir zu rasch als 'entbehrlich' eingestuft, bloß weil sie nicht bei Allerweltsbedingungen wachsen - meiner Erfahrung nach ist fehlendes Spezial-Know-How nicht selten der Grund für Mißerfolge (klassisches Beispiel Echinaceen).
Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
@ hemerocallis:
"die umfangreichen botanischen Exkursionsberichte nach St. Nimmerwo": das sehe ich genau so!
Markus
"die umfangreichen botanischen Exkursionsberichte nach St. Nimmerwo": das sehe ich genau so!
Markus
Gießen statt Genießen!
Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
Ja, die lese ich auch so gut wie nie. Ich bin ja kein Botaniker.
Bei den Sichtungsergebnissen würde mich immer interessieren, unter welchen Bedingungen denn die als entbehrlich eingestuften Sorten versagt haben.
Bei den Sichtungsergebnissen würde mich immer interessieren, unter welchen Bedingungen denn die als entbehrlich eingestuften Sorten versagt haben.
Nichtstun macht nur dann Spaß, wenn man eigentlich viel zu tun hätte. (Noël Coward)
Nixgärtnerin
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Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
Anubias hat geschrieben: ↑10. Feb 2017, 08:39
Ja, die lese ich auch so gut wie nie. Ich bin ja kein Botaniker.
Bei den Sichtungsergebnissen würde mich immer interessieren, unter welchen Bedingungen denn die als entbehrlich eingestuften Sorten versagt haben.
Echis auf Lehm und ohne Rückschnitt im Spätherbst 8)
Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
Dafür bräuchte es keine Sichtung....
Nichtstun macht nur dann Spaß, wenn man eigentlich viel zu tun hätte. (Noël Coward)
Nixgärtnerin
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Re: Zur Zeitschrift "Gartenpraxis"
Anubias hat geschrieben: ↑10. Feb 2017, 08:39
Bei den Sichtungsergebnissen würde mich immer interessieren, unter welchen Bedingungen denn die als entbehrlich eingestuften Sorten versagt haben.
Wenn man einen Vergleich machen will, dann stehen sie wohl alle unter gleich guten Bedingungen, also unter solchen, die z.B. für Heuchera grundsätzlich mal stimmen nehme ich an? (Aber ist so, über die genauen Standortbedingungen wird nichts gesagt.)
Für mich dürfte die Gartenpraxis ruhig ein bisschen mehr Seiten haben, dachte ich gerade bei der aktuellen Ausgabe. (Dass mich nicht alles gleichermassen interessiert empfinde ich als normal und geht mir bei anderen Zeitschriften nicht anders. Leserbedürfnisse sind nun mal unterschiedlich.)