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Gemüsegarten - Reaktivierung (Gelesen 18498 mal)

Wurzelgemüse, Knollengemüse, Blattgemüse, Stielgemüse, Fruchtgemüse, Kohlgemüse
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thuja thujon
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

thuja thujon » Antwort #15 am:

Glückwunsch zum Grundstück.

Tip:
Nutze das erste Jahr zum Gemüse anbauen, nicht zum mit dem Boden rumärgern.

Gerade wegen der Würmer und der organischen Substanz würde ich 15ml eines handelsüblichen Glyphosatpräparates nehmen, mit etwas Harnstoff oder SSA in eine Spritze packen (30g auf 4 Liter Wasser, das reicht für 120m²) und die Fläche wenns wärmer wird abgehen.
Nach einer Woche kannst du die Biomasse einarbeiten. 2 Wochen später ist sie verschafft.

Unter Gras gibts die beste Krümelung des Bodens, da bloss nicht mit der Fräse drangehen und alles zerhacken.
Wenn überhaupt umgraben, eher das umgraben lassen wenn keine Starkzehrer wie Kohl oder Gurke usw geplant sind und mit einem Gartenwiesel nur flach durchgehen. Das reicht für die meisten Gemüse.

Kartoffeln leiden auf ehemaligen Grasflächen oft unter Drahtwurm. Frühkartoffeln liegen weniger lang in der Erde. Ich bekomme meine Pflanzkartoffeln vom Wochenmarkt, den Bauern macht eine Kiste mehr oder weniger nichts aus. Fürs Kilo zahle ich dort 1 Euro.
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Rieke
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

Rieke » Antwort #16 am:

Mit Drahtwürmern hatte ich noch nie nennenswerte Probleme.

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Derzeit haben wir allerdings keine Gartenabfälle und im Hausgarten fallen bis in den Frühling nur noch der Schnitt von Miscanthus und den Clematis an.

Ich habe in so einer Situation mal kleingeschnittenen Efeu genommen, Obst- und Gemüseabfälle aus der Küche. Mit Kompostbeschleuniger habe ich keine Erfahrung, ich halte den an sich für überflüssig.
Könnte die Clematis noch austreiben?
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Natternkopf
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

Natternkopf » Antwort #17 am:

hemerocallis hat geschrieben: 13. Feb 2017, 20:56
Danke für Deine ausführliche Antwort. Bitte, gern geschehen.

Ich brauche stabilen Untergrund zum gehen - kann man die Rasensoden dafür irgendwie verwerten?


Jein.
Einfach so hinlegen ist zuwenig stabil.
Hinlegen, etwas andrücken, mit Sand, Erde, Holzspähnen oder ähnlichem ausebnen.
Laufplanken darauf auslegen. 4 Stahltifte rein an jeder Ecke einen (in die vorgebohrten Löcher) dann sollte da stabil und verrutschsicher sein.
Die vorgebohrten Löcher ca. 1,5 mm kleiner als der Stahstift

Stahlstifte so was in der Art und Länge


Gruss aus der Schweiz
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

hymenocallis » Antwort #18 am:

Rieke hat geschrieben: 13. Feb 2017, 21:14
Mit Drahtwürmern hatte ich noch nie nennenswerte Probleme.

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Derzeit haben wir allerdings keine Gartenabfälle und im Hausgarten fallen bis in den Frühling nur noch der Schnitt von Miscanthus und den Clematis an.

Ich habe in so einer Situation mal kleingeschnittenen Efeu genommen, Obst- und Gemüseabfälle aus der Küche. Mit Kompostbeschleuniger habe ich keine Erfahrung, ich halte den an sich für überflüssig.
Könnte die Clematis noch austreiben?


Ich hab mit Glyphosphat Probleme - nicht biologisch angebaute Ware kann ich nebenan beim Gemüsegärtner kaufen.

Hier gibt es aktuell nichts zum Kleinschneiden - der Küchenabfall wandert in die Biotonne (vielleicht bestellen wir die ab, wenn der Gemüsegarten die Mengen für den Kompost 'verbraucht', aktuell möchte ich das Zeug aber nicht täglich 500 m weiter abladen). Da wir bisher nichts kompostiert haben, weiß ich nicht, wie sich Clematis kleingeschnitten verhält. ???

Fragen über Fragen - Gemüse ist eine Wissenschaft. :-\
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

hymenocallis » Antwort #19 am:

Natternkopf hat geschrieben: 13. Feb 2017, 21:19
Jein.
Einfach so hinlegen ist zuwenig stabil.
Hinlegen, etwas andrücken, mit Sand, Erde, Holzspähnen oder ähnlichem ausebnen.
Laufplanken darauf auslegen. 4 Stahltifte rein an jeder Ecke einen (in die vorgebohrten Löcher) dann sollte da stabil und verrutschsicher sein.
Die vorgebohrten Löcher ca. 1,5 mm kleiner als der Stahstift

Stahlstifte so was in der Art und Länge


Gruss aus der Schweiz


Danke - das zeig ich mal GG, der wird sich hier dem 'baulichen' Teil widmen. Monsternägel wie diese müßte ich hier mal konkret im Baumarkt suchen - erscheint mir durchaus sinnvoll.
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Natternkopf
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

Natternkopf » Antwort #20 am:

hemerocallis hat geschrieben: 13. Feb 2017, 21:20

Fragen über Fragen - Gemüse ist eine Wissenschaft. :-\
[/quote]

Easy, Gemüse wurde schon angebaut bevor es die aktuelle Wissenschaft gab.

Wie wurde doch erst letzthin hier bei Pur geschrieben.
[quote]Ein Garten will leidenschaftlich erlitten werden mit allen Fehlschlägen und Erfolgen.
8)
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

Rieke » Antwort #21 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Da wir bisher nichts kompostiert haben, weiß ich nicht, wie sich Clematis kleingeschnitten verhält. ???

Und ich habe keine Clematis im Garten.

Sicherheitshalber nach dem Schneiden trocknen lassen? Vielleicht bin ich auch übervorsichtig. Der Efeu hat kleingeschnitten ( ca. 10 cm Stücke) nicht mehr ausgetrieben. Du hast ja wahrscheinlich auch eher edle Clematissorten und nicht irgendwelche wilden wüchsigen Monster. Trockene Miscanthusstengel sind jedenfalls ein gutes Material für den Kern.

Da Rasensoden einen guten Kompost ergeben, funktioniert es wahrscheinlich auch nur mit umgedrehten Soden, noch etwas Erde drüber und Hornspänen. Kannst Du kommunalen Kompost bekommen?

Kartoffeln sind übrigens ein gutes Gemüse für Anfänger und neue Beete.
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

hymenocallis » Antwort #22 am:

Natternkopf hat geschrieben: 13. Feb 2017, 21:24
Wie wurde doch erst letzthin hier bei Pur geschrieben.
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Ein Garten will leidenschaftlich erlitten werden mit allen Fehlschlägen und Erfolgen.
8)


Für die Fehlschläge bin ich schon zu alt - ich greife lieber auf Erfolgsrezepte zurück ;)

Im Ernst: die Fläche werden wir für ca. fünf Jahre bewirtschaften, bis dahin sollten wir den Dreh rausbekommen - danach steht derzeit ein Umzug zur Diskussion und dann eine wesentlich größere Gartenfläche. Das Know-How können wir uns jetzt im Kleinen aneignen - dann möchte ich nicht großflächig herumstümpern müssen.
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

hymenocallis » Antwort #23 am:

Rieke hat geschrieben: 13. Feb 2017, 21:31
Und ich habe keine Clematis im Garten.

Sicherheitshalber nach dem Schneiden trocknen lassen? Vielleicht bin ich auch übervorsichtig. Der Efeu hat kleingeschnitten ( ca. 10 cm Stücke) nicht mehr ausgetrieben. Du hast ja wahrscheinlich auch eher edle Clematissorten und nicht irgendwelche wilden wüchsigen Monster. Trockene Miscanthusstengel sind jedenfalls ein gutes Material für den Kern.

Da Rasensoden einen guten Kompost ergeben, funktioniert es wahrscheinlich auch nur mit umgedrehten Soden, noch etwas Erde drüber und Hornspänen. Kannst Du kommunalen Kompost bekommen?

Kartoffeln sind übrigens ein gutes Gemüse für Anfänger und neue Beete.


Die größte Menge fällt von dem Wucherteil Clematis terniflora (2 große) an - die viticellas (zahm) liefern entsprechend wenig Zeugs. Werd ich wohl ausprobieren müssen.

Kompost könnte man zukaufen (relativ teuer) - das Problem wäre der Transport (wir haben kein Auto mit Ladefläche und das Zeug gibt es nur lose). Eventuell macht es Sinn, wenn wir uns dafür einen Anhänger leihen.
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

Rieke » Antwort #24 am:

Zur Beetfläche: ich habe etwa 50 qm Gemüsebeet. Damit sind wir einen Teil des Jahres Selbstversorger (2 Personen). Auch jetzt sind noch ein paar Kartoffeln im Keller und Gemüse im TK. Mit 15-20 qm Kartoffelbeet solltest Du über einen großen Teil des Jahres kommen.
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

hymenocallis » Antwort #25 am:

Rieke hat geschrieben: 13. Feb 2017, 21:55
Zur Beetfläche: ich habe etwa 50 qm Gemüsebeet. Damit sind wir einen Teil des Jahres Selbstversorger (2 Personen). Auch jetzt sind noch ein paar Kartoffeln im Keller und Gemüse im TK. Mit 15-20 qm Kartoffelbeet solltest Du über einen großen Teil des Jahres kommen.


Danke für den Hinweis - allerdings haben wir keinen Keller und das Lagern von Gemüse wird eine Herausforderung werden. Einkochen, Trocknen (Bohnen, Chili, etc.) und sofort Verbrauchen sind eher angesagt.

Ein Teil der Beetfläche wird aber ohnehin für Taglilien-Sämlinge gebraucht - die kann man dann wunderbar kompostieren ;).
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

thuja thujon » Antwort #26 am:

Statt Glyphosat Pelargonsäure, wie es im Bioanbau benutzt wird?

Ich meins nur gut.

Kompost denke ich brauchts nicht auf alten Gemüsebeeten mit jahrelang Gras als Gründung.
Ansonsten passen meist 2-3 Mörtelwannen in den Kofferraum. Für 120qm brauchts nicht mehr. Maximal 2-3L pro m² lautet die amtliche Empfehlung (als Schutz vor Überdüngung).
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

Nemesia Elfensp. » Antwort #27 am:

hemerocallis hat geschrieben: 13. Feb 2017, 21:20


Fragen über Fragen - Gemüse ist eine Wissenschaft. [/quote] aber ja :D :D :D Wissenschaft: schafft Wissen - Du siehst :D mit Gemüsegarten wirst Du schlauer ;D

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Ich hab mit Glyphosphat Probleme - nicht biologisch angebaute Ware kann ich nebenan beim Gemüsegärtner kaufen. [/quote] statt die Fläche zu spritzen, könnte man auch:
1. das Gras ganz kurz mähen,
2. dann mit mehrere Lagen Pappe und/oder Tageszeitung abdecken,
3. dann mit einer dicken Schicht verrottbarem Material abdecken (Strohhäcksel oder Rindenkompost/humus, oder Hackschnitzel = das alles kann man bezahlbar zukaufen und ist allemal bekömmlicher als Glyphosat.
4. in diese Abdeckung werden Kartoffeln gelegt/gepflanzt
hier mal ein paar Videos dazu:
1 - :D
2 - :D
3 - :D ) (mehrere Videos von "neulich im Garten" zum Thema Neuanlage)

Also im ersten Jahr die Grasfläche in brauchbare Gemüseerde umwandeln in dem man Kartoffeln in einer dicken Mulchschicht anbaut
und
parallel die Kompostwirtschaft anlegen und in Betrieb nehmen (Komostmieten anlegen und befüllen).
Dann im zweiten Frühjahr kann es richtig losgehen :)

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00der Küchenabfall wandert in die Biotonne (vielleicht bestellen wir die ab,
ja :D ab jetzt hat sich Deine Welt verändert: Küchen"abfälle" heißen nun Kompostmaterial und sind wertvoll :D

[quote]wenn der Gemüsegarten die Mengen für den Kompost 'verbraucht',
auch hier wieder: Der Gemüsegarten benötigt das Kopostmaterila aus Deiner Küche - ja er bitte darum :)

[quote] aktuell möchte ich das Zeug aber nicht täglich 500 m weiter abladen.
.....aber alle 4-5 Tage? wäre das ok? Dann würde sich das Sammeln des organischen Materials aus Eurem Haushalt, mit einem Bokashi- Eimer anbieten.
Wir haben diese Methode für den elterlichen Seniorenhaushalt etabliert (2 ineinander gesteckte große Eimer, mit gut schließenden Steckdeckeln). Wir leeren diesen großen Bokashi sogar nur alle 4 Wochen. Da das Material immer wieder mit etwas Zucker bestreut und mit dem "Kannebrottrunk" besprüht wird, riecht der Eimer überhaupt nicht unangenehm sondern ganz leicht nach Sauerkraut.
Vielleicht wäre das ja auch für die Einrichtung Eurer 500m "Kompostbrücke" geeignet.

LG
Nemi






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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

Natternkopf » Antwort #28 am:

@Nemesia Elfensp.

Tolle Erklärungen Bild
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

Katrin » Antwort #29 am:

Nur noch zu den Grassoden: Wir haben die einfach abgekippt, so, wie ich sie auf die Schubkarren geworfen habe. Der Radlader war ja deswegen ausgeborgt, um den unförmigen Haufen auf eine platzsparende Hügelform zu trimmen. Da waren keine Hornspäne drin und es war auch ein äußerst trockener Sommer, deswegen ist alles Gras sofort vertrocknet und über den Winter bestens kompostiert.

Manche Dinge sind wirklich sehr einfach und klappen völlig problemlos. Humus aus Rasensoden gehört dazu.
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

ich
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