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Gemüsegarten - Reaktivierung (Gelesen 18818 mal)

Wurzelgemüse, Knollengemüse, Blattgemüse, Stielgemüse, Fruchtgemüse, Kohlgemüse
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thuja thujon
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

thuja thujon » Antwort #30 am:

Nemesia hat geschrieben: 13. Feb 2017, 22:13statt die Fläche zu spritzen, könnte man auch:
1. das Gras ganz kurz mähen,
2. dann mit mehrere Lagen Pappe und/oder Tageszeitung abdecken,
3. dann mit einer dicken Schicht verrottbarem Material abdecken (Strohhäcksel oder Rindenkompost/humus, oder Hackschnitzel = das alles kann man bezahlbar zukaufen und ist allemal bekömmlicher als Glyphosat.
4. in diese Abdeckung werden Kartoffeln gelegt/gepflanzt
Bevor ich mit Zeitungsresten den Luftaustausch massiv einschränken würde, dann doch lieber Strohkartoffeln.
Kartoffeln auf den gemähten Rasen legen, 50cm (Bio)Stroh drüber, angiessen. Nicht mehr Aufwand betreiben als nötig ist.

Das Problem bei der Zeitung/Pappe:
ist mit Mineralöl (aromatischen) kontaminiert und allein deswegen deutlich bedenklicher als Glyphosat. Die Presse ist voll davon, da sind sich die Wissenschaftler und Umweltverbände auch einig.

Wenn Unkraut im Rasen ist, würde ich umgraben, die Rasensode nach unten, nicht schräg auf die ganze Bearbeitungstiefe rein.
Nach den Kartoffeln nochmal, Unkrautkur machen und danach Feldsalat und andere Winterkulturen.
Dann kann man wenigstens im 2ten Jahr von 5 Richtung echtes Gemüse gehen.
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Nemesia Elfensp.
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

Nemesia Elfensp. » Antwort #31 am:

thuja hat geschrieben: 13. Feb 2017, 22:30
Das Problem bei der Zeitung/Pappe:
ist mit Mineralöl (aromatischen) kontaminiert und allein deswegen deutlich bedenklicher als Glyphosat. Die Presse ist voll davon, da sind sich die Wissenschaftler und Umweltverbände auch einig. [/quote]

und wie wäre es dann mit Mulchkrepp - das dürfte doch unbedenklich sein:
[quote]Kompostierbares Mulchpapier:
100% biologisch abbaubar
100% kompostierbar
100% GVO-frei
100% bleifrei

Auszug aus einer Versuchsreihe der LWG Veitshöchheim zum Thema Mulchmaterial:

... auch Angelika Eppel-Hotz führt an der LWG Veitshöchheim seit Jahren entsprechende Versuche durch. Neben neuen Saatgutmischungen schenkt sie der Reduzierung des Pflegeaufwands besonderes Augenmerk. Im Jahr 2006 wurde die Wirkung von Mulchfolien bzw. -papieren untersucht .
"Dabei erreichten wir mit den Materialien Natronkraftpapier und Raufasertapete, sowie dem Mulchpapier ‚Ecokrepp' Pflegezeiten von unter 1 Minute je Quadratmeter."
Dies ist ein beachtlicher Erfolg, da unbehandelte Parzellen wegen Pflegezeiten von mehr als 30 min/m² schon einmal "aufgegeben" werden mussten. Doch bei ungenügender Vorbereitung können Dauerunkräuter die Mulchschichten durchdringen, so dass fast fünf Minuten pro Quadratmeter für die Pflege aufgewandt werden müssen....
Wir haben nur dieses eine Leben.
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thuja thujon
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

thuja thujon » Antwort #32 am:

Auf so gut wie unkrautfreien Flächen sicherlich eine Möglichkeit um Arbeitskräfte bzw 2-3 Hackgänge zu sparen, da würde ich aber vorher nach der Spezifikation und Mineralölproblematik fragen.
Die Fotos von den gewächshausbeeten, da würden sich einige Hobbygärtner die Finger danach lecken, wenn sie nur eine solche Verunkrautung wie auf den dortigen wegen hätten.

Um einen Rasen umzubringen, da brauchts mehr als 3 Wochen Haltbarkeit. Den Kram muss man ja auch wieder abräumen, zusammen mit Gundermann, Hahnenfuß, Quecke und was sonst noch so in dem Rasen ist.
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Effi-B
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

Effi-B » Antwort #33 am:

Ich habe diesen Thread nun komplett gelesen und bin echt beeindruckt, wie man einfache Dinge bis zum schwindelig werden verkomplizieren kann. :o

Mein Glückwunsch zu diesem neuen Fleckchen Erde und viel Freude damit. Hemerocallis macht sich ans Gemüsegärtnern. Das ist ja ein Ding! Klasse! - und willkommen im Club! :D

Beim Anlegen unseres (etwa 70-80 qm großen) Gemüsegartens hatten wir eine vergleichbare Situtation: Soden runter, ab in eine Ecke damit, Kompost auf die Beete und los gings mit dem Gemüsezeug...

Keine Signatur.
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

hymenocallis » Antwort #34 am:

Effi hat geschrieben: 14. Feb 2017, 08:00
Ich habe diesen Thread nun komplett gelesen und bin echt beeindruckt, wie man einfache Dinge bis zum schwindelig werden verkomplizieren kann. :o[/quote]
Das ist mir zwischendurch auch schon durch den Kopf gegangen. ;)

Effi hat geschrieben: 14. Feb 2017, 08:00Mein Glückwunsch zu diesem neuen Fleckchen Erde und viel Freude damit. Hemerocallis macht sich ans Gemüsegärtnern. Das ist ja ein Ding! Klasse! - und willkommen im Club! :D
Danke! Hier ist ja eher GG der Gemüsegartenfan (ist mit einem großen Gemüsegarten aufgewachsen) - ich koche aber sehr gerne mit dem, was er bisher im eigenen sehr kleinen Gemüsegarten produziert hat. Und ich produziere die Jungpflanzen - die laufen mit den Hem-Sämlingen mit, der Mehraufwand ist gering. :)
Es ist eher so ein Familien-Gemeinschaftsprojekt - auch Tochter findet Gemüsekultur spannend. Für mich ist die nun zusätzlich verfügbare Fläche für die Hem-Sämlinge ein langgehegter Wunsch, bei denen ist der Arbeitsaufwand aber vergleichsweise gering.

[quote author=Effi B. link=topic=60362.msg2812110#msg2812110 date=1487055621]Beim Anlegen unseres (etwa 70-80 qm großen) Gemüsegartens hatten wir eine vergleichbare Situtation: Soden runter, ab in eine Ecke damit, Kompost auf die Beete und los gings mit dem Gemüsezeug...

In etwa so haben wir uns das auch gedacht - wir haben ja einen aufgelassenen Gemüsegarten gesucht, damit wir nicht erst mühsam den Boden aufbereiten müssen, sondern sofort loslegen können.
hymenocallis

Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

hymenocallis » Antwort #35 am:

Nemesia hat geschrieben: 13. Feb 2017, 22:13
hemerocallis hat geschrieben: 13. Feb 2017, 21:20


Fragen über Fragen - Gemüse ist eine Wissenschaft. [/quote] aber ja :D :D :D Wissenschaft: schafft Wissen - Du siehst :D mit Gemüsegarten wirst Du schlauer ;D

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Ich hab mit Glyphosphat Probleme - nicht biologisch angebaute Ware kann ich nebenan beim Gemüsegärtner kaufen. [/quote] statt die Fläche zu spritzen, könnte man auch:
1. das Gras ganz kurz mähen,
2. dann mit mehrere Lagen Pappe und/oder Tageszeitung abdecken,
3. dann mit einer dicken Schicht verrottbarem Material abdecken (Strohhäcksel oder Rindenkompost/humus, oder Hackschnitzel = das alles kann man bezahlbar zukaufen und ist allemal bekömmlicher als Glyphosat.
4. in diese Abdeckung werden Kartoffeln gelegt/gepflanzt
hier mal ein paar Videos dazu:
1 - :D
2 - :D
3 - :D ) (mehrere Videos von "neulich im Garten" zum Thema Neuanlage)

Also im ersten Jahr die Grasfläche in brauchbare Gemüseerde umwandeln in dem man Kartoffeln in einer dicken Mulchschicht anbaut
und
parallel die Kompostwirtschaft anlegen und in Betrieb nehmen (Komostmieten anlegen und befüllen).
Dann im zweiten Frühjahr kann es richtig losgehen :)

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00der Küchenabfall wandert in die Biotonne (vielleicht bestellen wir die ab,
ja :D ab jetzt hat sich Deine Welt verändert: Küchen"abfälle" heißen nun Kompostmaterial und sind wertvoll :D

[quote]wenn der Gemüsegarten die Mengen für den Kompost 'verbraucht',
auch hier wieder: Der Gemüsegarten benötigt das Kopostmaterila aus Deiner Küche - ja er bitte darum :)

[quote] aktuell möchte ich das Zeug aber nicht täglich 500 m weiter abladen.
.....aber alle 4-5 Tage? wäre das ok? Dann würde sich das Sammeln des organischen Materials aus Eurem Haushalt, mit einem Bokashi- Eimer anbieten.
Wir haben diese Methode für den elterlichen Seniorenhaushalt etabliert (2 ineinander gesteckte große Eimer, mit gut schließenden Steckdeckeln). Wir leeren diesen großen Bokashi sogar nur alle 4 Wochen. Da das Material immer wieder mit etwas Zucker bestreut und mit dem "Kannebrottrunk" besprüht wird, riecht der Eimer überhaupt nicht unangenehm sondern ganz leicht nach Sauerkraut.
Vielleicht wäre das ja auch für die Einrichtung Eurer 500m "Kompostbrücke" geeignet.

LG
Nemi


Danke für die super-ausführliche Antwort.
Ich denke, bei uns wird das Entfernen des Rasens reichen - darunter liegt ja Gemüsegarten-Erde (über Jahrzehnte gepflegt).

Für den Kompost müssen wir uns eine alltagstaugliche Lösung überlegen - die momentane Lagerung in der Biotonne hat viele Vorteile. Es fallen im Sommer 120l pro Woche an (auch Schnittgut aus dem Hausgarten - viel Rosenschnitt während der Blütezeit, kein Grasschnitt) - mit Eimern ist das schwer zu schaffen, ein 500 m Spaziergang mit der Schubkarre am Straßenrand ist auch suboptimal.

Ich kann mir aktuell aber nicht wirklich vorstellen, daß die ungeheure Menge an Schnittgut (wir führen zusätzlich im Herbst mindestens 600 l auf einmal zum Grünschnitt-Abladeplatz) auf der geplanten Gemüsefläche wirklich als Kompost benötigt wird - im Ziergarten haben wir dafür keinen Bedarf, mehr als für die Gemüsefläche gebraucht wird, möchten wir eigentlich nicht herstellen.

hymenocallis

Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

hymenocallis » Antwort #36 am:

@all: vielen Dank für die Tipps - die Auswahl ist beeindruckend und ich werde mit GG beratschlagen, was wir wann und wie ausprobieren (er muß die Schwerarbeit leisten und hat deutlich mehr Ahnung von Gemüsekultur als ich).
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

oile » Antwort #37 am:

Schon komisch: ich habe für Zier- und Gemüsegarten immer zu wenig Kompost. ;D
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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hymenocallis

Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

hymenocallis » Antwort #38 am:

oile hat geschrieben: 14. Feb 2017, 08:32
Schon komisch: ich habe für Zier- und Gemüsegarten immer zu wenig Kompost. ;D


Hängt von der gewählten Bepflanzung ab - hier wachsen im Ziergarten überwiegend Stauden, die keine Kompostabdeckung vertragen, zudem sind viele Flächen mit Flußschotter gemulcht. Der Gemüsegarten im Hausgarten hat Zwergengröße, dafür hat sich Kompostwirtschaft nicht gelohnt.
hymenocallis

Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

hymenocallis » Antwort #39 am:

Fällt mir gerade noch ein - falls das aus meinen bisherigen Postings nicht hervorgeht: aktuell wächst auf der Fläche kurz geschnittener gepflegter Rasen mit sehr geringem Moosanteil - keine Unkrautwiese. Ich gehe aber mal davon aus, daß das für das Kompostieren der Rasensoden nicht von Belang ist.
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

Natternkopf » Antwort #40 am:

hemerocallis hat geschrieben: 14. Feb 2017, 08:39
Fällt mir gerade noch ein - falls das aus meinen bisherigen Postings nicht hervorgeht: aktuell wächst auf der Fläche kurz geschnittener gepflegter Rasen mit sehr geringem Moosanteil - keine Unkrautwiese. Ich gehe aber mal davon aus, daß das für das Kompostieren der Rasensoden nicht von Belang ist.


Ja, ist nicht von Belang.
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

Rieke » Antwort #41 am:

oile hat geschrieben: 14. Feb 2017, 08:32
Schon komisch: ich habe für Zier- und Gemüsegarten immer zu wenig Kompost. ;D


Wer keine Erfahrung mit Kompostieren hat, kann sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie stark die Gartenabfälle dabei zusammenschrumpfen.
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

Piccolina » Antwort #42 am:

hemerocallis hat geschrieben: 14. Feb 2017, 08:39
Fällt mir gerade noch ein - falls das aus meinen bisherigen Postings nicht hervorgeht: aktuell wächst auf der Fläche kurz geschnittener gepflegter Rasen mit sehr geringem Moosanteil - keine Unkrautwiese. Ich gehe aber mal davon aus, daß das für das Kompostieren der Rasensoden nicht von Belang ist.


Hallo hemerocallis,

wenn das so ein schöner gepflegter Rasen ist, könnte man den denn nicht an anderer Stelle verwenden?
(Ist nur eine Idee, ob und wie das umsetzbar ist, weiß ich nicht - aber vielleicht die anderen? Vielleicht ist der Aufwand auch zu groß?)

LG Piccolina
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Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

oile » Antwort #43 am:

Man könnte die Beete in den Rasen schneiden und den Rest als Wege nutzen. Rasenschnitt ist ganz hervorragendes Mulchmaterial.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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hymenocallis

Re: Gemüsegarten - Reaktivierung

hymenocallis » Antwort #44 am:

Rieke hat geschrieben: 14. Feb 2017, 10:50
oile hat geschrieben: 14. Feb 2017, 08:32
Schon komisch: ich habe für Zier- und Gemüsegarten immer zu wenig Kompost. ;D


Wer keine Erfahrung mit Kompostieren hat, kann sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie stark die Gartenabfälle dabei zusammenschrumpfen.


Wie stark schrumpfen sie denn zusammen? Wieviel Kompost (Liter) wird aus 120 Liter kleingeschnittenem komprimierten Bio-Tonnen-Inhalt?
Wieviele Liter Kompost braucht man pro Jahr und Quadratmeter Gemüsegarten?
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