News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
Apfelkern, Veredlungen, Unterlagen (Gelesen 30495 mal)
Moderator: cydorian
Re:Apfelkern, Veredlungen, Unterlagen
Hallo Zuccalmaglio,der Zusammenhang zwischen (Stickstoff-)Düngung und Krebsanfälligkeit kommt in der älteren Literatur öfters vor, z.B. bei Böttners Obstbaulehrbuch (1914) oder bei Christ-Lucas Gartenbuch (1910). Meine aber auch, es in neueren Büchern gelesen zu haben. @fuchs: Kann es vielleicht ein Hagelschaden sein? Ich habe an einer Clapps einen ca. 3-jährigen, immer noch unverheilten Hagelschaden, der in den Symptomen (abblätternde Rinde, nacktes Holz) dem Krebs sehr ähnelt. Bei Hagelschaden keine Wucherungen an den Wundrändern. Oder vielleicht Blutlaus, wenn es an der Unterlage ist?Schönen GrußRalf
Re:Apfelkern, Veredlungen, Unterlagen
Himmel bewahre! Wir sind die letzten Jahre von Hagelschlag verschont geblieben. Wir brauchen echt nicht alles.
Re:Apfelkern, Veredlungen, Unterlagen
Hallo.Ich habe jetzt schon viel über das Thema gelesen aber die Frage, die mich brennend beschäftigt wurde nicht geklärt.Von vorne:Ich habe einige Apflekerne eingepflanzt und erfreue mich nun an insgesamt 4 Apfelpflänzchen in meinem Wohnzimmer.Ich würde sie sehr gerne als Pfalnzen behalten, einen richtigen veredelten und tragenden Baum strebe ich gar nicht an.Muss ich die Pflänzchen trotzdem in den Garten setzen oder kann ich sie auch im Zimmer eingetopft halten?Im Garten könnte ich sie doch auch im Topf lassen, oder geht es um die Erde (den Boden)?Danke für eure Antworten.
Re:Apfelkern, Veredlungen, Unterlagen
Hi,ich glaube, es wäre so langsam an der Zeit, mal den Link zu 'Bonsaikitten' rauszusuchen...
Also, soweit ich weiß brauchen Apfelbäume den Winter. Soll heißen, dass du sie nicht im Zimmer warm durchkultivieren kannst, sondern zumindest für einige Wochen mildem Frost aussetzen müsstest (auf dem Balkon, in der Garage oder ähnliches). Und Apfelsämline auf Dauer im Topf? Ja, man kann Apfelbäume wohl auch als Bonsai ziehen. Aber dafür ist es nicht damit getan, ihn einfach in einem Topf zu lassen. Bonsais müssen richtig geschnitten werden, auch an den Wurzeln, sie brauchen sehr gute Erde und Pflege, öfter mal umtopfen etc etc. Sollen die Bonsai-Experten was zu schreiben. Bye,Robert

Re:Apfelkern, Veredlungen, Unterlagen
Ich würde mal schätzen, dass Apfelbäume, wenn man versucht sie im Zimmer zu halten, recht mühsam sind, Läuse oder Spinnmilben kriegen und irgendwann eingehen. Oder man macht sich richtig viel Arbeit damit, das geht wahrscheinlich auch. Aber einen kühlen Winter müssten sie trotzdem haben.
Re:Apfelkern, Veredlungen, Unterlagen
Was haben die armen Katzen denn damit zu tun ...Hi,ich glaube, es wäre so langsam an der Zeit, mal den Link zu 'Bonsaikitten' rauszusuchen...![]()

Im Grunde brauchen gerade unsere heimischen Pflanzen nicht nur die Winterruhe, sondern auch Licht und Raumklima werden ihren Ansprüchen nicht gerecht. Trotz all der Maßnahmen, die an Bonsai vorgenommen werden, sind es doch ganz normale Pflanzen, die am besten draußen an der frischen Luft gedeihen und allenfalls im Winter an einen geschützten Platz gestellt werden sollten, wo sie dennoch den normalen Jahreszeitlichen Ablauf mitmachen. Und einem ungestalteten Sämling im Kübel wird es da nicht anders ergehen.Das Substrat ist vielleicht noch wichtig. Normale Blumenerde ist dafür nicht zu gebrauchen, weil sie zu fein ist, verdichtet und die Wurzeln ersticken. Grober Kompost oder Torf, grober Sand und Bims oder Lava (etwas Wasserspeicherndes halt) zu je einem Drittel wär passender.Also, soweit ich weiß brauchen Apfelbäume den Winter. Soll heißen, dass du sie nicht im Zimmer warm durchkultivieren kannst, sondern zumindest für einige Wochen mildem Frost aussetzen müsstest (auf dem Balkon, in der Garage oder ähnliches). Und Apfelsämline auf Dauer im Topf? Ja, man kann Apfelbäume wohl auch als Bonsai ziehen. Aber dafür ist es nicht damit getan, ihn einfach in einem Topf zu lassen. Bonsais müssen richtig geschnitten werden, auch an den Wurzeln, sie brauchen sehr gute Erde und Pflege, öfter mal umtopfen etc etc. Sollen die Bonsai-Experten was zu schreiben. Bye,Robert
73 Anja
Re:Apfelkern, Veredlungen, Unterlagen
Hallo allesamt,nach meiner Erfahrung sind Apfelsämlinge im Topf äußerst robust, was Winterkälte angeht. Meine Plantage hat jetzt den zweiten Winter in z.T. kleineren Topfen zugebracht (bis ca. -13 Grad) und ich möchte sie dies Frühjahr ins Freiland auspflanzen. Nach Möglichkeit möchte ich den Sämlingen ihre Pfahlwurzeln erhalten, also gleich an den endgültigen Ort pflanzen. Daher meine Frage an die Experten: wie dicht kann man Sämlinge zueinander pflanzen? Auf einen Hang in Südost-Süd-Südwestausrichtung, relativ dünne Humusdecke (ca.20 cm), Lehm über Kalksandsteingeschiebe mit Lehm durchsetzt. Normal ausgepflanzte Obstbäume (Halbstämme von Apfel, Birne, Kirsche) sind sehr gut angewachsen und haben z.T. bereits im ersten Jahr nach der Pflanzung Früchte getragen (Glockenapfel). Allerdings wurden die Pflanzlöcher sehr großzügig ausgehoben und das Volumen der entfernten größeren Steine durch Komposterde ersetzt.Kann ich meine Sämlinge z.B. mit 1-2 Meter Abstand zueinander als eine Art Hecke pflanzen? Was wäre dabei zu beachten?Zum Obstbaumschnitt hätte ich noch eine Anmerkung: hat schon mal jemand in diesem Forum versucht ohne Schnitt auszukommen? Ich habe diesbezügliches von Sepp Holzer gelesen, der seinen 45 ha Hof im Salzburgischen betreibt (Lungau, in ca. 900-1400 m Höhe) und da alle Obstarten, z.T. auch sehr wärmeliebende Arten zieht (Zitrus, Wein, Maronen u.a.). Der schreibt, daß er gerne überall Kerne aussät und einen Teil der Sämlinge später veredelt (z.B. Pfropfen hinter die Rinde) und dann die Bäume nie wieder schneidet. Die Bäume sollen sich sehr gut entwickeln und reich tragen, Astbruch komme praktisch nicht vor und der Ertrag setze relativ zeitig ein. Er hat auch eine sehr rabiate aber einfache Methode der Pflanzung (Umpflanzung): Baum aus auswärtiger Bezugsquelle wird mit sorgfältig abgedeckten Wurzeln in die Sonne gelegt, bis das Laub ganz verdorrt ist, also bis zu einigen Tagen. Dann wird der Baum in Erde gepflanzt und nicht (sic!)gegossen. Unter diesen Umständen wird der Baum erst einmal kein Laub austreiben, sondern Wurzeln bilden und dann erst austreiben. Der Erfolg soll praktisch sicher sein. (Hat nach eigenen Angaben bisher etwa 14.000 Bäume, die er von anderen Baumschulen ankaufte, auf diese Weise eingepflanzt.) Wenn er selbstgezogene Bäume umpflanzt, sticht er ein ziemlich großes Dreieck um den Baum aus, hebt diesen dreieckigen Ballen (wie tief weiß ich nicht) aus und setzt ihn an der neuen Stelle einfach auf den Boden, so wie er ist. Auch dies soll hervorragend funktionieren. Die um den Baum herum wachsende Flora wird mit ausgehoben und versetzt. Die nicht abgeschnittenen Seitentriebe des Edelsprosses dienen dem Baum sowohl als Stütze am Hang wie auch zur mindestens teilweisen Abwehr von Wildverbiß. (Infos auch bei www.krameterhof.at sowie in seinen Büchern und Videos, zumeist bei Amazon zu bekommen. Holzer gilt inzwischen als einer der Experten in der Permakultur.) Meine Frage: hat schon jemand mal den Krameterhof besichtigt oder selbst die Holzerschen Methoden ausprobiert ? Ich selber bin mit meiner Plantage noch zu sehr in den Anfängen.
Re:Apfelkern, Veredlungen, Unterlagen
Hallo Mahaleb,willkommen im Forum!Zum Thema Nichtschneiden haben wir schon einen schönen Thread:http://forum.garten-pur.de/Obst-Forum-2 ... 0A.htmViel SpaßRalf
- kupu malam
- Beiträge: 196
- Registriert: 30. Mai 2005, 22:54
Re:Apfelkern, Veredlungen, Unterlagen
Palmer empfahl für Bäume auf Bittenfelder Sämling einen Abstand von 10 bis 12 Meter zueinander, damit sie gut zugänglich sind, von allen Seiten Luft und Sonne bekommen. Bei Deinen Sämlingen werden aber auch Schwachwachsende und nicht nur extrem Starkwachsende darunter sein, die jeweils einen unterschiedlichen Platzbedarf haben. Bei einer Hecke machst Du jedoch aus einem dreidimensionalen Baum einen Zweidimensionalen, der eigentlich dann auch etwas mehr Breite haben sollte, da ihm die Tiefe fehlt. Andererseits willst Du nicht zwischen ihnen durchgehen.Die Frage ist natürlich, willst Du eine Hecke, oder willst Du Obst ernten? Dementsprechend kannst Du enger oder weiter auseinander pflanzen.Je enger Du pflanzt, desto mehr strebt ein Baum in die Höhe (Waldeffekt), und desto geringer wird die Obstqualität.GrüßekupumalamKann ich meine Sämlinge z.B. mit 1-2 Meter Abstand zueinander als eine Art Hecke pflanzen? Was wäre dabei zu beachten?
Re:Apfelkern, Veredlungen, Unterlagen
Hi,ich bin noch auf der Suche nach Literatur zur Obstbaumveredlung. Habe aus der Bücherei "Veredeln leicht gemacht" von Peter Klock, BLV 4. Auflage 1997. Gefällt mir ganz gut, ich hätte in so einem Taschenbuch gar nicht so viel Inhalt erwartet, auch zu Unterlagensorten. Z.B. findet man zu fast allen Unterlagensorten auch die Abstammung (z.B. 'Colt': P. avium x P. pseudocerasus), für die Apfelunterlagen findet sich u.a. auch der Trivialname (z.B. M4: 'Holsteiner Doucin'), bei den Johannisbeerunterlagen werden auch nicht so verbreitete (Vorsicht, Untertreibung!) Arten wie z.B. Ribes divaricatum genannt, und bei den Quittenunterlagen findet sich z.B. dass Quitte C gegenüber Quitte A stärker frostemfindlich sei. Sogar für die Mispel werden Unterlagen genannt, wenn auch nur grob ("auf Quitte, Birne und Ebersche möglich").Zur Unverträglichkeit einiger Birnensorten auf Quittenunterlage wird geschrieben, dass sich das Problem möglicherweise mit der Verfügbarkeit von virusfreiem Material erledigt hat. Davon hatte ich auch schon anderswo gelesen, aber in den meisten Büchern, obwohl neuer als das Büchlein von P. Klock, wird offenbar nur aus der alten Literatur abgeschrieben und die Nennung der 'unverträglichen' Sorten übernommen.Wenn, dann will ich also ein Buch, welches mindestens so aktuell und informativ ist wie das oben genannte. Aber mittlerweile sind seit dem Erscheinen 10 Jahre vergangen, in einer aktuellen Ausgabe würde ich weitere Unterlagensorten erwarten und zur Verträglichkeit der Quittenunterlagen für bestimmte Birnensorten auch das Ergebnis der letzten Jahre. Bei Amazon gibt es nun den Titel "Veredeln. Obst- und Ziergehölze, Kübelpflanzen" vom gleichen Autor, erschienen Feb 2006. Kann ich nun davon ausgehen, dass es eine neue Version des anderen Werkes ist, unter neuem Titel? Oder eine abgespeckte Ausführung? Immerhin wird es nur noch mit 95 Seiten angegeben (statt 127 wie bei ersten). Aber vielleicht ist das Format ja größer, so dass mehr auf einer Seite untergebracht wird?Vielleicht kennt ja jemand diese Bücher und kann etwas dazu sagen. Bin natürlich auch für weitere Vorschläge offen. Grüsse,Robert(es könnte passieren, dass ich heute abend oder irgendwann in den nächsten Tagen einen passenderen Thread für dieses Posting finde. Also nicht wundern, falls es verschoben wird. Im Augenblick zickt mir aber mein Computer zuviel rum.)
Re:Apfelkern, Veredlungen, Unterlagen
Hallo Robert,ich halte dieses Buch trotz des verdächtigen Titels auch für recht ordentlich. Ganz spezielle Sachen findet man besser bei den Altmeistern. Heiner Schmid, Veredeln, bekomme ich demnächst antiquarisch; werde dann mal kommentieren.Schönen GrußRalf
Re:Apfelkern, Veredlungen, Unterlagen
Habe mittlerweile den Schmid bekommen, allerdings in der Auflage von 1965. Präzise Beschreibungen.