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Orchideen im Zimmer (Gelesen 560133 mal)
Moderator: Phalaina
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Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b
Re: Orchideen im Zimmer
Wieder ein Rätsel geklärt. Danke Zwiebeltom
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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Re: Orchideen im Zimmer
In meinem Orchideenbuch steht, dass Miltonien ohne Probleme im normal warmen Zimmer gehalten werden können. Ihre Wurzeln sind aber noch salzempfindlicher als andere Orchideen. Das Dilemma scheint zu sein, dass beim Abbau des Substrates schon nach einem Jahr Salze freigesetzt werden, die den Miltonien-Wurzeln schaden. Ein Umtopfen ist aber auch immer ein großer Eingriff in das Leben der Wurzeln.
Viele Grüße
Elke
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Re: Orchideen im Zimmer
Ich kenne ältere Exemplare nur mit diesen Ziehharmonikablättern. Konnte ich mir nicht erklären. Selber habe ich nur ein paar mal solche Exemplare gehabt die ich vor dem Kompost gerettet habe.
Manchmal habe ich sie zur Blüte gebracht aber immer mit diesen Krumpelblättern, die habe ich ihnen nicht abgewöhnen können.
Manchmal habe ich sie zur Blüte gebracht aber immer mit diesen Krumpelblättern, die habe ich ihnen nicht abgewöhnen können.
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Axel
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Re: Orchideen im Zimmer
Axel,
dazu steht in meinem schlauen Buch, dass es sich bei den ziehharmonikaartigen Blättern um Wachstumsstörungen handele, die durch mangelnde Versorgung mit Wasser hervorgerufen seien, und zwar durch
- zu wenig gießen oder
- zu wenige oder zerstörte Wurzeln oder
- zu geringe Luftfeuchtigkeit
Viele Grüße
Elke
dazu steht in meinem schlauen Buch, dass es sich bei den ziehharmonikaartigen Blättern um Wachstumsstörungen handele, die durch mangelnde Versorgung mit Wasser hervorgerufen seien, und zwar durch
- zu wenig gießen oder
- zu wenige oder zerstörte Wurzeln oder
- zu geringe Luftfeuchtigkeit
Viele Grüße
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Re: Orchideen im Zimmer
Ja, sie heißen aktuell Miltoniopsis. Über die Nebelwaldherkunft hatte ich mich schon belesen und lese weiter - eben deswegen ging ja meine Frage nach persönlichen Erfahrungen, die also bisher nur Du hast, partisanengärtner, mehr oder weniger.
Mal schauen, ob meine alten Pflanzenbücher noch etwas sagen können.
Ansonsten heißt es probieren und die Pflanze genau zu beobachten.
Ach so: wie hast du sie denn gehalten, Axel? Drinnen, draußen, wie hell, wie warm usw....?
Mal schauen, ob meine alten Pflanzenbücher noch etwas sagen können.
Ansonsten heißt es probieren und die Pflanze genau zu beobachten.
Ach so: wie hast du sie denn gehalten, Axel? Drinnen, draußen, wie hell, wie warm usw....?
Viele Grüße von
RosaRot
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Re: Orchideen im Zimmer
Ich habe vor etlichen Jahren ebenfalls Miltoniopsis gehalten. Ebenso wie deren Primärhybriden mit Odontoglossum waren sie im Haus an einem fast durchgehend geöffneten Ostfenster leichter zu halten als im Kleingewächshaus, denn sommerlich hohe Temperaturen bekommen ihnen gar nicht. Dann sollten sie besser nach draußen in den Halbschatten unter einen Baum.
Das Wichtigste bei der Kultur ist tatsächlich die Erhaltung des Wurzelsystems, und ein dem Substrat entsprechendes Dünge- und Gießverhalten. Hält man sie zu nass, verrotten die Wurzeln, hält man sie zu trocken, stirbt ihre Epidermis ab. Eine Miltoniopsis will es wirklich stets mildfeucht, außer bei kühlen Temperaturen, und zicken auch herum, wenn die Luftfeuchtigkeit in der Triebphase zu gering wird. Düngung ist essentiell, denn besonders mehrtriebige Pflanzen brauchen ziemlich viel Futter, um Blätter, Bulben und dann auch viele hübsche Blütenstängel bilden zu können. Gegen Düngersalze an den Wurzeln sind sie andererseits empfindlicher als Phalaenopsis-Hybriden, also sollte man das Substrat immer gut mit Regenwasser durchspülen. Ein solches Kultivierungsregime ist schon deutlich aufwändiger, aber der gute Orchideenpfleger wächst ja mit den Ansprüchen. ;D
Als ich diese Orchideen gehalten habe, waren sie oft in torfhaltigen Substraten erhältlich, und das bedeutete vor allem, immer nach Trauermücken Ausschau zu halten, deren Larven die feinen Wurzeln zum Fressen gern hatten. :-\ Bei im Freiland aufgestellten Pflanzen werden hingegen oftmals Schnecken aktiv, die sich nächtens gerne um die Spitzen der gerade austreibenden Wurzeln am Neutrieb kümmern ... :-X Da die Pflanze nur beim Neutrieb neue, vom Rhizom ausgehende Wurzeln macht, verhindert man damit zuverlässig die langfristige Erneuerung des Wurzelsystems. Übrigens sollte man bei Jungwurzeln auch mit hohen Salzkonzentrationen vorsichtig sein. Gut gepflegte alte Wurzeln können zwar lange erhalten bleiben, aber spätestens wenn die Pflanze beim Umtopfen geteilt werden soll, macht sich der Mangel an neuen Wurzeln bemerkbar.
Das Umtopfen ist immer eine kritische Phase, denn Änderungen in der Substratstruktur sind nicht der Wurzel Ding. Ich habe es damals alle zwei Jahre gemacht, aber ich denke mittlerweile, dass jährliches Potten in mittelfeine, zuvor mehrere Tage ordentlich durchgewässerte und dann zum besseren Handling oberflächig abgetrocknete Rinde tatsächlich besser ist. Damit hat man über Jahre hinweg gleichmäßige Substratstabilität und vermeidet jegliche Anreicherungen von organischen Abfallprodukten und Düngesalzen. Angemessene, nicht zu große Töpfe sind günstig - eher kleiner als zu groß! ;) Vor dem Umpflanzen sollte man die Pflanze nochmal ordentlich wässern. Nach dem Ausspülen des alten Substrats muss alles Abgestorbene aus dem Ballen sorgfältig ausgeschnitten werden, aber ansonsten würde ich soviel lebende Wurzeln wie möglich erhalten, denn man kann nie sicher sein, dass den neuen Wurzeln im weiteren Verlauf nicht doch etwas zustößt. Ich habe die Pflanzen nach dem Umpflanzen früher paar Tage lang eingetütet, und mein Eindruck war, dass sie diese Phase gespannter Luft dankbar angenommen haben.
Wie gesagt, erfordert die Kultur von Miltoniopsis mehr Zeitaufwand und vor allem Erfahrung als die von Nopsen-Hybriden und ist daher eher etwas für potenzielle Ganztagsgärtner, wenn man sie im großen Stil betreiben möchte. Ich habe exzellente, von Frührentnern aufgebaute Privatsammlungen mit Miltoniopsis, Oncidium und Odontoglossum-Naturarten und Hybriden besucht, die ganzjährig einen beeindruckenden Blütenreichtum in allen Formen und Farben zu bieten hatten. Als Student konnte ich eine Zeitlang auch eine ganze Reihe dieser hübschen Orchideen erfolgreich im Zimmer pflegen, aber mit zunehmender Berufstätigkeit und Familienzuwachs fehlte es dann doch an Zeit, so dass meine Pflanzen anderweitig besser untergebracht waren. :)
Das Wichtigste bei der Kultur ist tatsächlich die Erhaltung des Wurzelsystems, und ein dem Substrat entsprechendes Dünge- und Gießverhalten. Hält man sie zu nass, verrotten die Wurzeln, hält man sie zu trocken, stirbt ihre Epidermis ab. Eine Miltoniopsis will es wirklich stets mildfeucht, außer bei kühlen Temperaturen, und zicken auch herum, wenn die Luftfeuchtigkeit in der Triebphase zu gering wird. Düngung ist essentiell, denn besonders mehrtriebige Pflanzen brauchen ziemlich viel Futter, um Blätter, Bulben und dann auch viele hübsche Blütenstängel bilden zu können. Gegen Düngersalze an den Wurzeln sind sie andererseits empfindlicher als Phalaenopsis-Hybriden, also sollte man das Substrat immer gut mit Regenwasser durchspülen. Ein solches Kultivierungsregime ist schon deutlich aufwändiger, aber der gute Orchideenpfleger wächst ja mit den Ansprüchen. ;D
Als ich diese Orchideen gehalten habe, waren sie oft in torfhaltigen Substraten erhältlich, und das bedeutete vor allem, immer nach Trauermücken Ausschau zu halten, deren Larven die feinen Wurzeln zum Fressen gern hatten. :-\ Bei im Freiland aufgestellten Pflanzen werden hingegen oftmals Schnecken aktiv, die sich nächtens gerne um die Spitzen der gerade austreibenden Wurzeln am Neutrieb kümmern ... :-X Da die Pflanze nur beim Neutrieb neue, vom Rhizom ausgehende Wurzeln macht, verhindert man damit zuverlässig die langfristige Erneuerung des Wurzelsystems. Übrigens sollte man bei Jungwurzeln auch mit hohen Salzkonzentrationen vorsichtig sein. Gut gepflegte alte Wurzeln können zwar lange erhalten bleiben, aber spätestens wenn die Pflanze beim Umtopfen geteilt werden soll, macht sich der Mangel an neuen Wurzeln bemerkbar.
Das Umtopfen ist immer eine kritische Phase, denn Änderungen in der Substratstruktur sind nicht der Wurzel Ding. Ich habe es damals alle zwei Jahre gemacht, aber ich denke mittlerweile, dass jährliches Potten in mittelfeine, zuvor mehrere Tage ordentlich durchgewässerte und dann zum besseren Handling oberflächig abgetrocknete Rinde tatsächlich besser ist. Damit hat man über Jahre hinweg gleichmäßige Substratstabilität und vermeidet jegliche Anreicherungen von organischen Abfallprodukten und Düngesalzen. Angemessene, nicht zu große Töpfe sind günstig - eher kleiner als zu groß! ;) Vor dem Umpflanzen sollte man die Pflanze nochmal ordentlich wässern. Nach dem Ausspülen des alten Substrats muss alles Abgestorbene aus dem Ballen sorgfältig ausgeschnitten werden, aber ansonsten würde ich soviel lebende Wurzeln wie möglich erhalten, denn man kann nie sicher sein, dass den neuen Wurzeln im weiteren Verlauf nicht doch etwas zustößt. Ich habe die Pflanzen nach dem Umpflanzen früher paar Tage lang eingetütet, und mein Eindruck war, dass sie diese Phase gespannter Luft dankbar angenommen haben.
Wie gesagt, erfordert die Kultur von Miltoniopsis mehr Zeitaufwand und vor allem Erfahrung als die von Nopsen-Hybriden und ist daher eher etwas für potenzielle Ganztagsgärtner, wenn man sie im großen Stil betreiben möchte. Ich habe exzellente, von Frührentnern aufgebaute Privatsammlungen mit Miltoniopsis, Oncidium und Odontoglossum-Naturarten und Hybriden besucht, die ganzjährig einen beeindruckenden Blütenreichtum in allen Formen und Farben zu bieten hatten. Als Student konnte ich eine Zeitlang auch eine ganze Reihe dieser hübschen Orchideen erfolgreich im Zimmer pflegen, aber mit zunehmender Berufstätigkeit und Familienzuwachs fehlte es dann doch an Zeit, so dass meine Pflanzen anderweitig besser untergebracht waren. :)
- RosaRot
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Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m
Re: Orchideen im Zimmer
Danke Phalaina!
Das bestätigt meine Befürchtungen...da muss ich doch sehr wachsen, denn ein wirklich guter Orchideengärtner bin ich nicht, auch wenn ich einige habe...
Miltoniopsis habe ich immer stehen gelassen, wenn ich eine sah...werde also nicht im großen Stil Miltoniopsispfleger werden...Odontoglossum hatte ich mal in Vor-Pur-zeiten, die konnte ich nie lange halten.
Meine Pflanze scheint in Rinde zu stehen, jedenfalls ist obenauf welche, ich lasse sie also so wie sie ist (Nopsen topfe ich meist ziemlich schnell um.) und warte, wie sie sich entwickelt.
Gelegentliches Durchspülen ist kein Problem. Im Sommer kommt sie raus, muss mal sehen, wo es da kühl genug ist hier.
Neu topfen würde ich dann auch im Sommer, wenn sie es bis dahin hier ausgehalten hat...
Das bestätigt meine Befürchtungen...da muss ich doch sehr wachsen, denn ein wirklich guter Orchideengärtner bin ich nicht, auch wenn ich einige habe...
Miltoniopsis habe ich immer stehen gelassen, wenn ich eine sah...werde also nicht im großen Stil Miltoniopsispfleger werden...Odontoglossum hatte ich mal in Vor-Pur-zeiten, die konnte ich nie lange halten.
Meine Pflanze scheint in Rinde zu stehen, jedenfalls ist obenauf welche, ich lasse sie also so wie sie ist (Nopsen topfe ich meist ziemlich schnell um.) und warte, wie sie sich entwickelt.
Gelegentliches Durchspülen ist kein Problem. Im Sommer kommt sie raus, muss mal sehen, wo es da kühl genug ist hier.
Neu topfen würde ich dann auch im Sommer, wenn sie es bis dahin hier ausgehalten hat...
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
Re: Orchideen im Zimmer
Nachdem in dieser Wohnung die Pflanzen doch besser gedeien als in der früheren, hab ich mich grade mal wieder an eine Coelogyne cristata gewagt ;)
Nur langweilige Naturen sind frei von Widersprüchen.
(Erich Mühsam 1878-1934)
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- RosaRot
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Re: Orchideen im Zimmer
Ja! :D
Die ist schön und blüht und duftet hier auch gerade!
Im Sommer hängt sie draußen im Flieder.
Die ist schön und blüht und duftet hier auch gerade!
Im Sommer hängt sie draußen im Flieder.
Viele Grüße von
RosaRot
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Re: Orchideen im Zimmer
RosaRot hat geschrieben: ↑3. Mär 2017, 17:41
Ja! :D
Die ist schön und blüht und duftet hier auch gerade!
Im Sommer hängt sie draußen im Flieder.
Das werde ich wohl auch machen, nur Pflaumenbaum statt Flieder ;) bei Vandas klappt das auch sehr gut.
Nur langweilige Naturen sind frei von Widersprüchen.
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Re: Orchideen im Zimmer
Irm hat geschrieben: ↑3. Mär 2017, 17:11
Nachdem in dieser Wohnung die Pflanzen doch besser gedeien als in der früheren, hab ich mich grade mal wieder an eine Coelogyne cristata gewagt ;)
Ich habe auch längere Zeit schon eine Coelogyne cristata in meiner kleinen Wohnung stehen. Bisher geht es ihr gut :)
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Re: Orchideen im Zimmer
Mit der richtigen(!) Schichtung und den für die Phalaenopsis genehmen Temperaturverhältnissen klappt die Substrat-Glas-Kultur hervorragend, wie man sehen kann.
Die Pflanze wurde vor gut einem Jahr, nämlich am 21.1.2016 ins Glas gesetzt. Sie hat dort im September 2016 zum ersten Mal geblüht und nun wieder. Das Foto ist von heute.
Viele Grüße
Elke
Die Pflanze wurde vor gut einem Jahr, nämlich am 21.1.2016 ins Glas gesetzt. Sie hat dort im September 2016 zum ersten Mal geblüht und nun wieder. Das Foto ist von heute.
Viele Grüße
Elke
- Zwiebeltom
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Re: Orchideen im Zimmer
Gestern bin ich ziemlich kurzentschlossen zur Internationalen Orchideenwelt nach Dresden gefahren. Jedes Mal gehen einem die Augen über.. und ein (kleines) Vermögen könnte man an den Ständen der Händler auch ausgeben. Ich habe mich auf fotografieren beschränkt und nur drei kleine Töpfe gekauft. ;)
Aus einer meiner Lieblingsgattungen - Chysis limminghei
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Das Leben ist kein Ponyschlecken.
- Zwiebeltom
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- Zwiebeltom
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Re: Orchideen im Zimmer
Hier hat mich der Name gereizt - Dendrobium Memoria Christa Erdmann (leider gar nicht vorzeigbar ist mein Foto von Dendrobium Meinen Hebammen).
Das Leben ist kein Ponyschlecken.