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Schneckenschutz (Gelesen 48600 mal)

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Rieke
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Re: Schneckenschutz

Rieke » Antwort #165 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Was haltet ihr von sogenannten Opferbeeten, in die man alles pflanzt, was die Schnecken besonders lieben?

Nach meinen langjährigen Erfahrungen mit Schnecken gibt es nur 3 Varianten, die was nützen:

1. möglichst viele Nacktschnecken ins Jenseits befördern oder
2. ein Schneckenzaun ums Gemüsebeet (Metall mit scharfer, umgebogener Kante) oder
3. auf das Anpflanzen von Schneckenfutter verzichten

Unterstützend mag es sinnvoll sein, sparsam zu bewässern. Wer seine Rasen in trockenen Sommern stundenlang unter Wasser setzt, sollte sich über eine üppige Schneckenpopulation nicht wundern.

Ein Opferbeet führt nur dazu, daß die Schnecken dort erstmal überleben, wachsen und sich vermehren. Außerdem legen die durchaus längere Strecken zurück, sie bleiben bestimmt nicht bei den Tagetes, wenn es im Gemüsebeet leckeren Pflücksalat gibt. Anfangs habe ich auch mal versucht, rund ums Gemüsebeet mit Tagetes als Opferpflanzen den Salat zu schützen (hatte ich mal als Tipp irgendwo gelesen) ...
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Apfelbaeuerin
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Re: Schneckenschutz

Apfelbaeuerin » Antwort #166 am:

hemerocallis hat geschrieben: 4. Apr 2017, 09:25

Das stelle ich mir richtig harmonisch vor: ein Opferbeet voller Salatpflanzen und ein Salatbeet für den Eigenbedarf, von dem man die Schnecken ablenken möchte - ich befürchte allerdings, daß die Schnecken nicht klug genug für solche harmonischen Lösungen sind und einfach beide Beete leerfressen. >:(

Durch den Anstieg der Schneckenpopulation erzeugt durch gezielte Fütterung per Opferbeet müßte dann eben früher oder später die ganze Bepflanzung solchen Opferbeeten weichen - wo bleibt dann der Platz für die Beete mit den Pflanzen, die man schützen möchte ???


Sehr harmonisch zusammengefasst :)
Genau so sehe ich das auch!
Liebe Grüße von der Apfelbäuerin


Das Schöne zieht einen Teil seines Zaubers aus der Vergangenheit.
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hymenocallis

Re: Schneckenschutz

hymenocallis » Antwort #167 am:

Rieke hat geschrieben: 4. Apr 2017, 09:28
Unterstützend mag es sinnvoll sein, sparsam zu bewässern. Wer seine Rasen in trockenen Sommern stundenlang unter Wasser setzt, sollte sich über eine üppige Schneckenpopulation nicht wundern.


Ganz so stimmt es nicht.
Wir bewässern mit Einzeltropfern in den Staudenbeeten - dazwischen bleibt alles knochentrocken. Der Vorteil: geringer Wasserverbrauch, kaum Unkrautwuchs und kaum Schnecken. Der per Mulchmähung recht kurz gehaltene Rasen wird aufgrund des durchlässigen Bodens im Hochsommer jeden 2. Tag mit Versenkregnern bewässert - dort gibt es aber seit Jahren gar keine Schnecken.

Hier hat sich der weitgehende Verzicht auf organischen Mulch bewährt - darunter überleben Schnecken auch sehr heiße/trockene Perioden und haben ein ideales Tagesversteck. Das wird in diesem Forum aber nicht gerne gelesen - Mulchen ist offenbar irgendeine Art von Religion und kann NIEMALS negative Auswirkungen haben. Anfangs haben wir das geglaubt - die Schneckenpopulation ist explodiert.

Ebenso hat der Staudenrückschnitt im Herbst und das weitgehende Abräumen der Beete zu einem starken Rückgang der Schneckenpopulation geführt - der fehlende 'Frostschutz' reduziert die Vermehrungsrate deutlich. Gehäuseschnecken haben wir trotzdem im Garten - sie können sich gegen Trockenheit/Frost besser schützen - nur die Nacktschnecken sind mittlerweile selten geworden.

Trotzdem gibt es ein- oder zweimal im Jahr Schneckenkorn - die Nachbargärten sorgen für genug Nachschub. Durch diese Maßnahmenn sind Fraßschäden an Pflanzen hier inzwischen zur Seltenheit geworden.
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SusesGarten
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Re: Schneckenschutz

SusesGarten » Antwort #168 am:

Rieke hat geschrieben: 4. Apr 2017, 09:28
Nach meinen langjährigen Erfahrungen mit Schnecken gibt es nur 3 Varianten, die was nützen


Nach meiner nun 2-jährigen Erfahrung gibt es noch eine 4. Möglichkeit: Laufenten

Seitdem die Enten da sind, haben wir kein Schneckenkorn mehr gebraucht. Die Hostas sind endlich nicht mehr angefressen, die Gemüsepflänzchen auch nicht. Leider haben die Enten im 2. Jahr gemerkt, dass man Salat fressen kann, so dass um den jetzt ein Kanichendrahtzaun herum steht.

Als Warnung muss man aber dazu sagen: Die Enten trampeln auch mal eine Pflanze platt, man muss den Stall misten, abends Enten in den Stall bringen, Wassereimer bereit stellen und andauernd den Teich sauber machen. Also nur was für Leute, die gerne Enten mögen und die Arbeit nicht scheuen.
Viele Grüße, Susanne
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Re: Schneckenschutz

Rieke » Antwort #169 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Nach meiner nun 2-jährigen Erfahrung gibt es noch eine 4. Möglichkeit: Laufenten

Das ist doch eigentlich eine Variante von 1. "Schnecken ins Jenseits befördern", nur delegiert an die Enten ;).

Zum Dauerthema Mulchen und Schnecken: ich habe schon den Eindruck, daß die Schnecken den Mulch mögen. Aber wie ein Berliner Sandboden aussieht, wenn man überhaupt nicht mulcht, kann ich bei den Nachbarn bewundern - hellgrau und fast nur noch Sand. Da sind Schnecken wirklich das kleinere Übel. Die hiesigen Böden verarmen ohne Schutz durch Mulch oder Bodendecker in Rekordzeit, da reichen ein paar etwas heftigere Niederschläge. Mein voriger Garten wurde offensichtlich lange Zeit nach dem Motto "in einem ordentlichen Garten bleibt kein Blatt liegen" bewirtschaftet. Da wächst dann nicht mal mehr Unkraut, Möhren waren nach einem Jahr so groß wie mein kleiner Finger (und ich habe kleine Hände). Der ausgelaugte Boden konnte weder Wasser noch Nährstoffe halten und es war anfangs sehr mühsam, die Pflanzen zum Wachsen zu bringen. Schnecken gab es übrigens trotzdem reichlich.
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hymenocallis

Re: Schneckenschutz

hymenocallis » Antwort #170 am:

Rieke hat geschrieben: 4. Apr 2017, 16:14

Zum Dauerthema Mulchen und Schnecken: ich habe schon den Eindruck, daß die Schnecken den Mulch mögen. Aber wie ein Berliner Sandboden aussieht, wenn man überhaupt nicht mulcht, kann ich bei den Nachbarn bewundern - hellgrau und fast nur noch Sand. Da sind Schnecken wirklich das kleinere Übel. Die hiesigen Böden verarmen ohne Schutz durch Mulch oder Bodendecker in Rekordzeit, da reichen ein paar etwas heftigere Niederschläge. Mein voriger Garten wurde offensichtlich lange Zeit nach dem Motto "in einem ordentlichen Garten bleibt kein Blatt liegen" bewirtschaftet. Da wächst dann nicht mal mehr Unkraut, Möhren waren nach einem Jahr so groß wie mein kleiner Finger (und ich habe kleine Hände). Der ausgelaugte Boden konnte weder Wasser noch Nährstoffe halten und es war anfangs sehr mühsam, die Pflanzen zum Wachsen zu bringen. Schnecken gab es übrigens trotzdem reichlich.

Die von Dir beschriebenen Probleme gibt es nicht, wenn man mit Know-How dagegensteuert.
Hier auf magerem Schotterboden gibt es keine Wachstumsprobleme ohne Mulchen - wir verwenden Langzeitdünger, die nicht ausgewaschen werden und die dichte Staudenbepflanzung verhindert zusätzlich ein Auswaschen des Bodens.

PS: Wovon haben die Schnecken gelebt, wenn nicht mal mehr Unkraut gewachsen ist?
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SusesGarten
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Re: Schneckenschutz

SusesGarten » Antwort #171 am:

Rieke hat geschrieben: 4. Apr 2017, 16:14
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Nach meiner nun 2-jährigen Erfahrung gibt es noch eine 4. Möglichkeit: Laufenten

Das ist doch eigentlich eine Variante von 1. "Schnecken ins Jenseits befördern", nur delegiert an die Enten ;).

Da hast Du auffallend Recht!

Wir haben auch Sandboden und mulchen. Leider wächst das Unkraut trotzdem wunderbar. Aber das bekommen wir in den Griff. Irgendwann wirds überall so gut sein, wie in den Beeten, die wir zuerst gemulcht und dicht bepflanzt hatten, weil die Schnecken jetzt nicht mehr da sind.
Viele Grüße, Susanne
erhama

Re: Schneckenschutz

erhama » Antwort #172 am:

Ich mulche auch regelmäßig mit organischem Material (ebenso Sandboden wie in Berlin) und habe trotzdem kein Nacktschneckenproblem.
Gewässert werden hier nur Gemüsebeete oder bei sehr großer Trockenheit auch mal die Schattenstauden, ansonsten müssen die Stauden sehen, wie sie zurecht kommen. Ich habe aber auch fast nur trockenheitsverträgliche Stauden.
Schneckenkorn verwende ich überhaupt nicht.
Schnecken töten ist ebenso tabu, und es gibt eine unfreundliche Ansage an GG, wenn ich ihn dabei erwische.
Schnecken werden bei Auffinden gesammelt und auf den Komposthaufen ausgesetzt.
hymenocallis

Re: Schneckenschutz

hymenocallis » Antwort #173 am:

Ich frag mich gerade, ob es bei dem Thema um den Schutz der Schnecken oder um den Schutz der Pflanzen geht. ???
erhama

Re: Schneckenschutz

erhama » Antwort #174 am:

Mir geht es um beides. Und das ist mein voller Ernst, wobei mir klar ist, dass hier nicht alle mit mir einverstanden sein werden.
Rieke
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Re: Schneckenschutz

Rieke » Antwort #175 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Die von Dir beschriebenen Probleme gibt es nicht, wenn man mit Know-How dagegensteuert.[/quote]
Achso, das fehlt mir ??? während Du langjährige Erfahrung mit Sandboden hast?

[quote]die dichte Staudenbepflanzung verhindert zusätzlich ein Auswaschen des Bodens.

Nützt einem beim Gemüse nicht wirklich was, außerdem ziehen Stauden bekanntlich während des Winters ein und dann gibt es hier die meisten Niederschläge.

Aber um auf die Schnecken zurück zu kommen. In meinem vorigen Garten konnte ich auch beobachten, daß sich die Nacktschnecken bevorzugt im Farn versteckt halten. Den Tipp, mit Farnlaub zu mulchen, weil Schnecken das unangenehm fänden, habe ich daher immer für nutzlos gehalten.

Seit ich einen Schneckenzaun ums Gemüse habe, hat sich das Schneckentöten weitgehend erledigt. Ich fand das immer ziemlich unangenehm. Stauden, die Schneckenfutter sind, habe ich nicht und was sie mit dem Giersch machen, ist mir relativ egal.

Chlorophyllsüchtig
erhama

Re: Schneckenschutz

erhama » Antwort #176 am:

Hier wächst in den Gärten reichlich Straußenfarn, der wird tatsächlich von den hiesigen Nacktschnecken gemieden. Ich nutze den frischen Austrieb gern zum Mulchen.
hymenocallis

Re: Schneckenschutz

hymenocallis » Antwort #177 am:

Rieke hat geschrieben: 4. Apr 2017, 21:30
hat geschrieben: 4. Apr 2017, 21:30
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00die dichte Staudenbepflanzung verhindert zusätzlich ein Auswaschen des Bodens.

Nützt einem beim Gemüse nicht wirklich was, außerdem ziehen Stauden bekanntlich während des Winters ein und dann gibt es hier die meisten Niederschläge.

Bei Gemüse hilft eine geringe Schneckenpopulation im umliegenden Garten.
Stauden ziehen in der Regel nicht wie Frühlings-Geophyten ein, auch wenn viele nicht wintergrün sind. Sie werden einfach trocken und braun, fallen nach ausreichend Niederschlag um und bieten darunter wunderbare Winterquartiere für Schnecken.

[quote author=Rieke link=topic=14289.msg2844975#msg2844975 date=1491334222]
Seit ich einen Schneckenzaun ums Gemüse habe, hat sich das Schneckentöten weitgehend erledigt. Ich fand das immer ziemlich unangenehm. Stauden, die Schneckenfutter sind, habe ich nicht und was sie mit dem Giersch machen, ist mir relativ egal.

Das ist immer die einfachste Lösung - dann spart man sich den Schneckenschutz und auch das Geld für die vielen schönen Pflanzen, die leider für Schnecken delikat sind.
polluxverde
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Re: Schneckenschutz

polluxverde » Antwort #178 am:

Lese heute zum 1. mal den Schneckenthread und finde vieles wieder , was uns im eigenen Garten auch widerfährt.
Ergänzend kann ich hinzufügen, daß kupferne Absperrringe / - gitter eine gewisse schneckenabhaltende Wirkung erzeugen,
wenn auch nicht 100 %tigt, so daß manuelles Ablesen, in extremen Schneckenjahren auch Ferramol bzw (ich gestehe )
mechanische Exekution als Maßnahme hinzukommen. Schneckenkorn und Töten der Schnecken ist unter Gärtnern immer
sehr kontrovers / emotional diskutiert, der Garten ist eben nicht nur ein Ort der Freude bzw des Ärgers, sondern auch ein
Stück Land mit vielen moralischen / ethischen / politischen / ökologischen / psychotherapeutischen etc etc Aspekten.
Dateianhänge
371.JPG
Rus amato silvasque
erhama

Re: Schneckenschutz

erhama » Antwort #179 am:

hemerocallis hat geschrieben: 4. Apr 2017, 21:44

Das ist immer die einfachste Lösung - dann spart man sich den Schneckenschutz und auch das Geld für die vielen schönen Pflanzen, die leider für Schnecken delikat sind.


Ich denke, jeder muss sich entscheiden, was er möchte: einen Garten mit vielen sicher sehr schönen, teuren, teilweise exotischen Pflanzen, die gedüngt, gewässert, gehätschelt und eben von den Schnecken geliebt werden, mit perfektem Grünrasen als Kontrast dazu, oder einen Garten mit weniger aufwändigen Kulturen und Stauden, statt Rasen Wiese...
Jedes hat seine Berechtigung.
Mir ist im Garten eine große biologische Vielfalt wichtig. Der Pflegeaufwand sollte sich in Grenzen halten, da ich voll berufstätig bin und den Garten auch nicht am Haus habe. Statt dessen sollten die natürlichen Bedingungen, die ich habe und z.T. selbst geschaffen habe, am angestrebten Ergebnis mitarbeiten.
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