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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4147560 mal)

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hymenocallis

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

hymenocallis » Antwort #4380 am:

Beneidenswert!!!
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Alva
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #4381 am:

Danke :)
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paulche
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

paulche » Antwort #4382 am:

hemerocallis hat geschrieben: 9. Mai 2017, 16:59
Inzwischen kann ich freudig vermelden, daß auch -17°C als Tiefsttemperatur des vergangenen Winters für unsere Feige kein Todesurteil war. Die ersten schlafenden Augen am alten Holz zwinkern gerade ;).
Juchu!

Das riesige Ding zu roden wäre ein Alptraum geworden.


Wenn du Pech gehabt hättest, wäre der Baum bei 1 o. 2 Grad kälter bis zum Boden runtergefroren, aber nicht gestorben. Damit die Wurzeln absterben, muß es wesentlich kälter werden, so das es bei den hier üblichen Sorten unrealistisch ist, das es passiert. Es ist aber ärgerlich, wenn der Baum sich wieder aufbauen muß.
Ich glaube, ich habe jetzt einige Sorten, die bei mir nicht runterfrieren können Pauls Frostkönigin, Frühe Früchte, Kunduz, Gigant, Afghanistan....vielleicht auch einige Xinjiangsorten.
viele Grüße

Paul

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hymenocallis

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

hymenocallis » Antwort #4383 am:

paulche hat geschrieben: 10. Mai 2017, 09:23
Wenn du Pech gehabt hättest, wäre der Baum bei 1 o. 2 Grad kälter bis zum Boden runtergefroren, aber nicht gestorben. Damit die Wurzeln absterben, muß es wesentlich kälter werden, so das es bei den hier üblichen Sorten unrealistisch ist, das es passiert. Es ist aber ärgerlich, wenn der Baum sich wieder aufbauen muß.
Ich glaube, ich habe jetzt einige Sorten, die bei mir nicht runterfrieren können Pauls Frostkönigin, Frühe Früchte, Kunduz, Gigant, Afghanistan....vielleicht auch einige Xinjiangsorten.


Die Feigen von Freunden in wenigen Kilometern Entfernung sind gestorben - das letzte Jahr aber auch das Jahr zuvor; bei der im vorigen Jahr nachgepflanzten Feige sieht es dort gerade auch nicht gut aus, obwohl es wärmer war als hier. Sie standen/stehen relativ ungeschützt auf lehmigem Boden. Unsere steht geschützter auf durchlässigem Grund.

Was bei Euch 'hier übliche Sorten' sind, kann ich nicht beurteilen - wir leben südöstlich der Alpen, hier gepflanzte Feigen kommen üblicherweise aus den im Süden/Südosten von hier gelegenen Regionen, werden meistens ohne Sortenbezeichnung verkauft.
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DerTigga
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

DerTigga » Antwort #4384 am:

@paulche: Bin gespannt, inwieweit "der Markt" die lustigen Namensgebungen deiner Privatzüchtungen akzeptieren wird bzw. sich widerspruchslos von dir damit bestücken lässt ;-)
paulche
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

paulche » Antwort #4385 am:

DerTigga hat geschrieben: 10. Mai 2017, 10:39
@paulche: Bin gespannt, inwieweit "der Markt" die lustigen Namensgebungen deiner Privatzüchtungen akzeptieren wird bzw. sich widerspruchslos von dir damit bestücken lässt ;-)


Ich vermute mal, das in wenigen Jahren in Ostchina hunderte Hektar mit Kunduz bepflanzt sind, denn ich habe einem Agrarinjenieur eines großen auf Feigenanbau spezialisierten Agrarunternehmen Stecklinge davon geschickt.
viele Grüße

Paul

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michaelbasso
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

michaelbasso » Antwort #4386 am:

DerTigga hat geschrieben: 10. Mai 2017, 10:39
@paulche: Bin gespannt, inwieweit "der Markt" die lustigen Namensgebungen deiner Privatzüchtungen akzeptieren wird bzw. sich widerspruchslos von dir damit bestücken lässt ;-)

Inwieweit bist Du gespannt?
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

paulche » Antwort #4387 am:

DerTigga hat geschrieben: 10. Mai 2017, 10:39
@paulche: Bin gespannt, inwieweit "der Markt" die lustigen Namensgebungen deiner Privatzüchtungen akzeptieren wird bzw. sich widerspruchslos von dir damit bestücken lässt ;-)


Letztlich kommt es auf die Eigenschaften der Feigen an. In der Facebook Feigengruppe hat ein Mitglied das Bild einer Feige reingesetzt, die in Klimazone 7 b große leckere Früchte ausreift und gut gedeiht. Die Leute sind alle begeistert und wollen Stecklinge bekommen. Leider kennt er den Namen der Sorte nicht. Ich werde mich auch um eine Pflanze bemühen. Mit Kunduz habe ich ja auch einen Volltreffer gelandet. Ich hoffe es kommen noch viele dazu. Dieses Frühjahr möchte ich auch noch die kroatische gelbe Riesenfeige in Plovdiv bestellen.
viele Grüße

Paul

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Sautanz
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Sautanz » Antwort #4388 am:

paulche hat geschrieben: 12. Mai 2017, 09:54
DerTigga hat geschrieben: 10. Mai 2017, 10:39
@paulche: Bin gespannt, inwieweit "der Markt" die lustigen Namensgebungen deiner Privatzüchtungen akzeptieren wird bzw. sich widerspruchslos von dir damit bestücken lässt ;-)


Letztlich kommt es auf die Eigenschaften der Feigen an. In der Facebook Feigengruppe hat ein Mitglied das Bild einer Feige reingesetzt, die in Klimazone 7 b große leckere Früchte ausreift und gut gedeiht. Die Leute sind alle begeistert und wollen Stecklinge bekommen. Leider kennt er den Namen der Sorte nicht. Ich werde mich auch um eine Pflanze bemühen. Mit Kunduz habe ich ja auch einen Volltreffer gelandet. Ich hoffe es kommen noch viele dazu. Dieses Frühjahr möchte ich auch noch die kroatische gelbe Riesenfeige in Plovdiv bestellen.


Vielleicht könntest du so nett sein und mal ein paar Worte zu der Kunduz verlieren. Einmal-/Zweimaltragend, Reifezeit, Frosthärte, Geschmack, Erntemenge, Wuchsverhalten........ mir ist natürlich klar, daß es sich nicht um eine wissenschaftliche Arbeit handeln wird, fände es aber schön mehr zu wissen. Danke
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philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #4389 am:

paulche hat geschrieben: 12. Mai 2017, 09:54

In der Facebook Feigengruppe hat ein Mitglied das Bild einer Feige reingesetzt, die in Klimazone 7 b große leckere Früchte ausreift und gut gedeiht.

Paul, von solchen Feigen gibt es doch genug. Ich selbst wohne in Härtezone 7b und habe nun im 12. Jahr eine Feige, die Jahr für Jahr gute und leckere Früchte ausreift und gut gedeiht. Schäden hat es bisher nur in Ausnahmejahren (und da eher geringe ohne nennenswerte Auswirkungen auf den Ertrag) gegeben. Auch andere Feigen, die ich seit mehreren Jahren habe oder mehrere Jahre hatte, schlagen sich wacker. In meiner Nachbarschaft gibt es mehrere Gärten, in denen Feigen ähnlich gut und regelmäßig tragen. Mehrere Sorten, darunter Bekannte und Namenlose, gedeihen in 7b gut und teilweise sogar in 7a, wenn man gewisse Regeln nicht außer Acht lässt. Ich sehe daran also nichts Außergewöhnliches und auch deine Selektionen müssen erst einmal auf längere Sicht zeigen, wie winterhart sie wirklich sind, wobei die Winterhärte ja nur ein (1) Kriterium bei Feigen ist. Du weißt ja hoffentlich, dass es da noch auf andere Dinge ankommt...

Ich halte übrigens die Winterhärtezonen und die absoluten Tiefstwerte für ein nur bedingt taugliches Mittel zur Bewertung der Frosttoleranz. Eine Feige, die eine bestimmte Temperatur irgendwo am Hindukush, in Xinjang oder in den USA toleriert, muss nicht zwingend die selbe Temperatur in Mitteleuropa tolerieren.
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DerTigga
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

DerTigga » Antwort #4390 am:

michaelbasso hat geschrieben: 10. Mai 2017, 18:47
DerTigga hat geschrieben: 10. Mai 2017, 10:39
@paulche: Bin gespannt, inwieweit "der Markt" die lustigen Namensgebungen deiner Privatzüchtungen akzeptieren wird bzw. sich widerspruchslos von dir damit bestücken lässt ;-)

Inwieweit bist Du gespannt?

Hab mir ausgemalt, wie es wohl klingt bzw. was dessen Zunge wohl (NUR) daraus macht (machen kann), wenn z.B. ein US-Amerikaner, Chinese oder sonstiger Fremdsprachler (bei einem Erwerb) zwangsweise die Bezeichnung: Pauls Frostkönigin oder in ähnlicher Art benanntes aussprechen müsste. Knotenbildung dessen Zunge quasi vorprogrammiert ? *grins
Immer gesetzt den Fall, es kommt zu größeren bzw. einen Markt decken könnenden Zuchterfolgen davon ;-)
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

paulche » Antwort #4391 am:

philippus hat geschrieben: 12. Mai 2017, 11:01
Paul, von solchen Feigen gibt es doch genug. Ich selbst wohne in Härtezone 7b und habe nun im 12. Jahr eine Feige, die Jahr für Jahr gute und leckere Früchte ausreift und gut gedeiht. Schäden hat es bisher nur in Ausnahmejahren (und da eher geringe ohne nennenswerte Auswirkungen auf den Ertrag) gegeben. Auch andere Feigen, die ich seit mehreren Jahren habe oder mehrere Jahre hatte, schlagen sich wacker. In meiner Nachbarschaft gibt es mehrere Gärten, in denen Feigen ähnlich gut und regelmäßig tragen. Mehrere Sorten, darunter Bekannte und Namenlose, gedeihen in 7b gut und teilweise sogar in 7a, wenn man gewisse Regeln nicht außer Acht lässt. Ich sehe daran also nichts Außergewöhnliches und auch deine Selektionen müssen erst einmal auf längere Sicht zeigen, wie winterhart sie wirklich sind, wobei die Winterhärte ja nur ein (1) Kriterium bei Feigen ist. Du weißt ja hoffentlich, dass es da noch auf andere Dinge ankommt...

Ich halte übrigens die Winterhärtezonen und die absoluten Tiefstwerte für ein nur bedingt taugliches Mittel zur Bewertung der Frosttoleranz. Eine Feige, die eine bestimmte Temperatur irgendwo am Hindukush, in Xinjang oder in den USA toleriert, muss nicht zwingend die selbe Temperatur in Mitteleuropa tolerieren.


Es gibt solche Feigen, aber es sind relativ wenige Sorten, die frei ausgepflanzt bei mir gut wachsen und fruchten, obwohl ich schon viele als frosthart bezeichnete Sorten erprobt habe. Geschützt am Haus ist das anders. Allerdings läuft die Erprobung mit noch mehr Sorten weiter. Absolut werden es sicher viele der zehntausenden Sorten sein, die es gibt.
Ganz extrem kalte Temperaturen sind ja auch nicht so häufig. Ich würde es aber vorziehen, wenn ich bei einigen Sorten komplett von Frostschäden verschont bleibe. Einige Sorten werde ich möglicherweise nicht selbst austesten können.
Eine (Blaue Dolomitenfeige?) hat 1 mal reife Früchte und ist im Nachbardorf nur 2009 bei - 22 Grad runter gefroren. Eine zweimal fruchtende mittelwüchsige Feige ist bei -18 Grad runter gefroren. Die gut fruchtende schwachwüchsige Jerusalen und meine afghanischstämmigen Sämlinge haben noch keine Extremwinter erlebt. Pauls Frostkönigin ist als Baby bei - 18 Grad nicht zurückgefroren, hatte aber noch keine reifen Früchte. In 6 Jahren wurde eine Tochterpflanze 1,80 Hoch. Das hat Kunduz in 4 Jahren erreicht. Gigant ist in 4 Jahren 2,70 hoch, also meine starkwüchsigste Feige. Die Chancen sind bei Pauls Frostkönigin und Gigant dieses Jahr sehr gut reif zu fruchten, da sie 2016 zum ersten mal viele Herbstfeigen entwickelten.
Nachdem 2011 außer Pauls Frostkönigin alle Feigen runterfroren, möchte ich so etwas für die Zukunft verhindern.
viele Grüße

Paul

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Alva
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #4392 am:

Die Larven von Homotoma ficus schlüpfen und sind winzig klein und grün. Weiße Eier sind auch noch vorhanden. Beide sitzen auf der Blattunterseite.
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michaelbasso
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

michaelbasso » Antwort #4393 am:

paulche hat geschrieben: 13. Mai 2017, 02:56
philippus hat geschrieben: 12. Mai 2017, 11:01
Paul, von solchen Feigen gibt es doch genug. ..... Ich sehe daran also nichts Außergewöhnliches ....


Es gibt solche Feigen, aber es sind relativ wenige Sorten, die frei ausgepflanzt bei mir gut wachsen und fruchten, obwohl ich schon viele als frosthart bezeichnete Sorten erprobt habe. Geschützt am Haus ist das anders. Allerdings läuft die Erprobung mit noch mehr Sorten weiter. ....


Das Feigen eben noch nicht optimal an mitteleuropäische Verhältnisse angepasst sind dürfte nicht nur Eingeweihten bekannt sein. Es sind trotz allen positiven Erfahrungen noch Spezialitäten und allgemeine Empfehlungen a la Baumarkt sind noch lange nicht drin.

Ich finde es absolut bemerkenswert wie Paul seit Jahren sich mit der Zucht beschäftigt, die Erfolge zeigen sich logischerweise immer erst nach Jahren, aber Hut ab! Nur so kann es irgendwann einmal möglich sein Feigen als normales Obst von Jedermann hier in Mitteleuropa zu kultivieren.
Es sollten sich viel mehr mit der Nachzucht und Auslese beschäftigen, alles andere ist leider nur stochern im Nebel und es ist reiner Zufall einmal eine gute Sorte zu finden.
Die nötigen Massen um eine wirkliche Auslese zu machen ist nur bei Aussaat erreichbar.
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Alva
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #4394 am:

Na ja. Selbst wenn eine Feige gezüchtet wird, die die kältesten Winter in Mitteleuropa überlebt, hast du immer noch das Problem, dass Spätfröste den Austrieb und die Blütenfeigen killen und ein früher Frost im Oktober die Herbstfeigenernte ausfallen lässt.
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